Alleinerziehend, na und?

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Timm Thaler und das verkaufte Lachen

Thema: Timm Thaler und das verkaufte Lachen

Ok, die Überschrift passt nicht hundertprozentig. Wer mich kennt, kennt ja auch die Umstände um uns. Vater hat sich in der Schwangerschaft vom Acker gemacht, lässt sich auch nie blicken. Drei Jahre Regelkindergarten, wo das letzte Jahr wirklich Spießrutenlaufen für meinen Sohn war (mit fünf auf ADHS getestet und bingo), er wurde da gedisst und geschubst, auch von den Erzieherinnen. Damals meinte mal eine Freundin zu mir, Simon sei für sie das unglücklichste Kind, das sie kennt. Das würde man ihm sogar ansehen. Und es stimmte, er war unglücklich, das sieht man sogar auf Fotos. Schulrückstellung 2009, ein Jahr heilpädagogischer Kindergarten mit Therapien und kleiner Gruppe, zwei liebevolle und warmherzige Erzieherinnen. Das war rückblickend die tollste Zeit in den ganzen sieben Jahren. Mein Sohn blühte auf, hatte sein Lachen zurück gewonnen, fand tolle Freunde, kam sehr gut an in der Gruppe, lernte Regeln und lernte auch, sich selbst zu lieben, sich zu schätzen – seine Stärken zu erkennen usw. Im September kam Simon jetzt in die Schule. Seitdem habe ich tatsächlich ein totunglückliches Kind vor mir. Und richtig aufgefallen ist es mir heute im Kino. Wir haben „Ich – einfach unverbesserlich“ gesehen, eigentlich ist der Film gerade für Kinder sehr lustig, mein Sohn lachte vielleicht an zwei Stellen. Ansonsten absolute Ruhe neben mir, dass ich schon dachte, er sei eingeschlafen. Generell fehlt mir sein Lachen. Auch wenn Simon gerade jetzt wieder richtig „aktiv“ geworden ist, sein Lachen fehlt. Oder das Glück in seinen Augen, die Freude am Leben. Wir sind heute, nach einem Jahr Therapie und Erholung, wieder an dem Punkt wie damals im Regelkindergarten. Simon findet sich selbst bekloppt, alle hassen mich, ich habe keinen Freund. Keiner kann mich leiden und ich mache eh alles falsch. Ich bin ja eh der Depp. Malen? Kann ich doch gar nicht, sagt auch die Lehrerin. Und es läuft auch alles schief zur Zeit. Es begann von Anfang an mit dem grauenhaften Busfahrer, der Simon morgens in die Schule fährt. In der Klasse lief es anfangs wohl sehr gut, dann kam ein rapider Einbruch. Wie ich inzwischen raus fand sitzt mein Kind wohl auch nicht mehr neben seinem Banknachbarn sondern alleine direkt vor dem Tisch der Lehrerin. Nach ihren Worten ist Simon extrem auffällig, bestimmt das Klassentempo und auch die Lautstärke dort. Er ist bereits jetzt nach ein paar Wochen in eine „Außenseiterposition“ geraten durch sein Verhalten. Besonders auffällig sei wohl sein Gewaltpotential. Die erste Mutter war schon in der Schule und hat sich Simon „vorgenommen“, wobei er (auch laut der Lehrerin) für den Umstand wenig konnte, trotzdem hat es ihn da erwischt. Dummerweise habe ich jetzt noch rausbekommen, dass ausgerechnet die Frau unsere Beiratsvorsitzende ist. Egal wo wir auftauchen und spielen, es gibt immer Stress und Tränen. Wir sind wieder an Punkt Null, gemeinsames Spiel nicht ohne Streit möglich. Gern wird jetzt auch ausgeteilt. Die Kinder im Haus machen inzwischen gern nen Bogen um Simon, gehen lieber alleine Fußballspielen als ihn mitzunehmen, wie es im Sommer noch der Fall war. Fußballtraining absolute Katastrophe, da Simon sich nicht an Regeln hält. Die Kinder schubst oder gern auch noch mal ein Bein nachstellt. Wenn ich mein Kind ansehe hat er „tote Augen“ – sein Lachen ist verschwunden. Es macht auch ehrlich gesagt nichts mehr mit ihm Spaß, da er sich seit Schulanfang hier auch wirklich an keinerlei Regeln mehr hält. Vor allem auffällig ist diese absolute leckarsch-Stimmung und Einstellung, was das eigene Eigentum und auch das Anderer angeht. Auf Stimmungen und Wohlbefinden wird überhaupt nicht mehr Rücksicht genommen. Heute habe ich ihn dann nach einem Wutanfall ins Bett geschickt, da lag er dann eine Viertelstunde und hat geweint. Ich weiß, ich hätte hingehen müssen und mich iiiirgendwie mit ihm unterhalten, aber ich konnte es nicht. Es führt momentan kein Weg an dieses Kind heran. Als Mutter sollte man doch immer den Fels in der Brandung darstellen, egal wo es schief läuft, das Kind sollte gern nach Hause kommen und sich hier sicher und geliebt fühlen. Ich glaube, nicht einmal DAS ist momentan der Fall. Es macht mich so traurig dabei zuzusehen, wie dieses Kind das Interesse an allem verliert. Auf Schule hatte er eh von Anfang an keinen Bock, dazu kommt jetzt aber wie gesagt, dass ihn in der Klasse wohl keiner wirklich mag. Im Hof wird er in der Pause von den Älteren gemobbt, auch das wurde mir inzwischen bestätigt. Im Haus machen alle nen großen Bogen. Im Moment also nur Anti-Momente, keine highlights mehr und das Kind (wie ich auch) zweifeln an allem, am Dasein und am eigenen Können. Ich rede mir hier daheim täglich den Mund fusselig. Sämtliche Regeln oder sonst was werden täglich immer wieder neu aufgestellt. Alles muss ich fünfmal sagen. In der Bude herrscht das absolute Chaos. Ich bin ja eh nur unfair und ungerecht. Wenn man was Schönes bietet, ist es nicht gut genug. Inzwischen frage ich mich ernsthaft, obs nicht doch besser gewesen wäre, Simon in die Förderschule zu stecken. Ok, da haben sie bis heute keinen einzigen Buchstaben durchgenommen, aber wenigstens sitzen da nur 10 Kinder. Mit der Lehrerin und der Schulbegleiterin habe ich nächste Woche ein Gespräch, wo man abschätzen möchte, ob Medikinet nicht doch eine Lösung wäre (fragt sich nur, für wen) Bereits am Telefon wurde mir nahegelegt, damit zeitnah (in den Ferien) anzufangen. Lange hab ich dieses Thema Medikation vor mir hergeschoben, bisher ging es immer „ohne“ – nur anscheinend (in den Augen der Lehrerin) jetzt nicht mehr – deshalb auch die Betonung auf, fragt sich nur, für wen… Ich werde den Eindruck nicht los, dass hier gerade all das, was wir uns in einem Jahr aufgebaut haben, mit dem Hintern der Schule wieder eingerissen wird. Nächste Woche habe ich ein Gespräch im alten Kindergarten, ob nicht die Möglichkeit besteht, Simon bei dem dortigen Verhaltenstherapeuten unterzubringen, der ihm sehr gut tat. Mit dem Gefühl, irgendwie gerade komplett zu versagen, wünsche ich Euch einen schönen Restabend LG Sue

Mitglied inaktiv - 17.10.2010, 20:58



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Den Sohn meiner Kusine mochte auch niemand. Er war immer irgendiwe komisch. Und dann haben sie ADS bei ihm festgestellt. Damit Eltern-Kind Verhältnis wieder gut wird haben sie ihn auf Ritalin eingestellt. Jetzt hat er zum ersten Mal richtige Freunde. Er ist noch immer ein schwieriges Kind, geht zur Fördrschule und fühlt sich dort sehr wohl. Da kann er endlich auch mal einer der Guten sein. Heute Nachmittag habe ich ihn wieder gesehen und es war das erste Mal, dass er mich angesehen hat und mit mir gesprochen hat. Er hat sogar mit mir gelacht, das hat er noch nie gemacht. Es gibt viele Menschen, die nichts von Ritalin und ähnlichen Medikamenten halten. Ich persönlich kann dir nur von dem Sohn meiner Kusine berichten. Aus ihm haben die Tabletten einen zufriedenen Menschen gemacht und er scheint mir weder müde noch betäubt zu sein. Ich wünsche dir und deinem Kind alles Gute. LG Ally.

Mitglied inaktiv - 17.10.2010, 21:09



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Meine Tochter ist auch niemals ruhig gestellt oder gar abgestumpft... sie ist ausgeglichener, sortierter, kann sich besser konzentrieren... Wenn sie von der Schule kommt ist die Wirkung längst weg aber auch dann ist sie anders. Der Tag fängt in der Schule nicht mehr mies an mit dem was sie falsch mache, was sie nicht kann und dem Ärger den sie macht... alles im normalen Rahmen und noch vor Monaten manchmal täglich rote Zeilen der Lehrer über alles was schief lies.

von mf4 am 17.10.2010, 21:26



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Ach du schei*** Sue, als ich das las war mir ganz schlecht und der Kleine tut mir sooooooooooo leid. Du auch, weil du machtlos daneben stehst. Ansatzweise (aber wirklich nur minimal mit ihm verglichen) habe ich das mit meiner Tochter erlebt und auch wenn einige die Medikamente verteufeln kann ich sagen, dass mein Kind davon nur profitiert. Sie bekommt eine minimale Dosis, die ihr nur in der Schule läuft aber da dort wieder alles gut läuft ist der Rest des Tages auch schöner für sie. Ich habe so oft mit geweint, wenn sie sich selbst beschimpfte wie dumm und böse sie ist. Das tat sooooo weh. Mir fehlen grad die Worte... ich wünsche ihm sein Lachen zurück. lG mf4

von mf4 am 17.10.2010, 21:22



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Ich bin eine von diesen Ritalin-Gegnerinnen... ...aber nur, weil das hier in der Gegend mal als Allheilmittel für nicht erzogene Kinder verschrieben wurde. Kein Scherz, in meiner ersten Klasse (5. Schuljahr 1997) nahmen 5 von 25 Kindern Ritalin!! Das führte zu einer extrem kritischen Einstellung diesem Medikament gegenüber. Wir kennen ja deinen Sohn leider nicht, aber was ich hier lese, macht mich unendlich traurig!! Kein Kind sollte sich so fühlen müssen!! Die Idee mit dem Therapeuten, der ihm guttut, scheint mir auf alle Fälle gut zu sein. Ob Förderschule oder nicht, ist eine Überlegung, die man mit dem Therapeuten treffen sollte. Hängt ja auch davon ab, ob er ein Medikament bekommt und wie seine potentiellen Fähigkeiten sind / sein könnten. Nimm es der Lehrerin bitte nicht allzu böse. Mich als Mutter würde es auch bis ins Mark treffen, wenn ich das Gefühl hätte, mein Kind wäre immer der Sündenbock. Keine Frage!! Aber die Frau hat das Problem, ALLE Kinder fördern zu müssen. Wie oft lesen wir hier die HB-Mamis, die jammern, dass die Schule kein Förder-Futter bereitstellt. Und es gibt ja auch die kleinen stillen Mäuschen, die auch mal einen Schubs bräuchten... Ich drück' euch fest die Daumen, dass es bald besser wird!!! LG Dany

von Schreckschraube am 17.10.2010, 21:59



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Ich glaube, ADHS-Kinder (Menschen) sehen ja selbst für sich keine klaren Linien mehr, sind selbst in sich völlig unglücklich und wissen noch nicht mal, warum. (Ich habe selbst so einige damals beruflich erlebt). Medikamente können da insofern gut helfen, dass die Patienten "ankommen im Leben" -für sich und ihr Umfeld. Hast PN-Sue.

von Anjaunddavid am 17.10.2010, 22:05



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Mann, jetzt hab' ich doch vergessen zu schreiben, dass es Kinder gibt, die dieses Medikament wirklich brauchen, weil sie sonst ihr Leben gar nicht "wahrnehmen" können. Und aus der Ferne hört sich dein Simon so an. Alles Gute für euch!! LG Dany

von Schreckschraube am 17.10.2010, 22:07



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auch von mir PN.

von spiky73 am 18.10.2010, 00:46



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Ich kann dir dazu nichts sagen, aber als ich ihnen kennegelernt habe war er für mich ein ganz normaler Junge der neugierig war wer da jetzt da ist und dessen Aufmerksamkeit er wollte. Das war mein Eindruck, nettes Kerlchen und ich wünsch euch alles Gute!

von bobfahrer am 17.10.2010, 22:14



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Vorweg: Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen. Du fragst: "Für wen?" - und diese Frage ist berechtigt, Einerseits. Andererseits lebt jeder Mensch - auch Simon - in einem sozialen Geflecht, in einer Gruppe. Und der Mensch leidet, wenn seine Umgebung, seine Gruppe, alle Menschen um ihn herum mit ihm nicht klarkommen. Das ist keine Einbahnstraße - das funktioniert nur im Zusammenspiel. Und wenn Simon in seiner Umwelt nur Aggressionen, Wut, Ablehnung ..... - hervorruft, dann macht das nicht nur seine Umwelt unglücklich, sondern auch ihn - deswegen hat er ja wieder sein Lachen verloren. Die Frage ist: Willst Du ihn wirklich kognitiv absaufen lassen, nur damit er in einem Heile-Welt-Biotop aufwächst, in dem er sozial auch ohne Medis "funktionieren" kann? Sind die Medis wirklich sooooo schlimm, daß Du seine gesamte kognitive Entwicklung - alles, das, was er leisten KANN - dafür opfern willst, sie fern von ihm zu halten? Und: Wird das auf Dauer nicht auch nach hinten losgehen? Ich bin nämlich der Ansicht, daß ein Mensch, der dauerhaft unter seinen kognitiven Möglichkeiten bleibt, genauso unglücklich wird wie ein Mensch, der dauerhaft seine sozialen Bedürfnisse nicht befriedigen kann. Fumi hat jetzt - auf eigenen Wunsch - wieder mit Medis angefangen. Sie merkt, daß sie dem Druck so kurz vor dem Abschluß anders nicht gewachsen ist. Wobei die Medis sie ja nicht über ihre kognitiven Fähigkeiten puschen (können). Sie helfen ihr lediglich, ihre kognitiven Möglichkeiten auszuschöpfen. Um mal eine Parallele zu ziehen: NIEMALS würde ich Fumi raten, dann doch lieber auf die Hauptschule zu wechseln, nur damit sie jetzt keinen Prüfungs- und Lerndruck hat und ergo keine Medis nehmen muß. Das würde sie auch nicht tun. Im Gegenteil: Sie möchte ja weiter, sie will mehr, sie will das Abi - und uns allen ist bewußt, daß sie das Abi nicht ohne Medis schaffen wird. Aber das ist ja nicht so, weil die Medis ihren IQ von 90 auf 120 Puschen - sondern weil ihr IQ durchaus, um es mal verkürzt auszudrücken, Abi-fähig ist und die Medis ihr helfen, das Potential auch auszuschöpfen. Ich würde unbedingt mit der Lehrerin (frage sie, was sie von Simons Krankheit weiß), der Schulbegleitung, dem SPZ, dem Verhaltenstherapeuten und allen, die Du greifen kannst, abklären. Und Du weißt, daß ich ein großer Fan von medikationsbegleitenden therapeutischen Maßnahmen bin. Aber wenn er JETZT abstürzt, dann bekommt er eben JETZT Medis - zumindest bis andere Maßnahmen wieder greifen. Und ich würde der Schule bzw. der Lehrerin durchaus die Pistole auf die Brust setzen und ihr sagen, daß das so nicht geht - er IST ein I-Kind, er MUSS besonders betreut werden, er BRAUCHT mehr Ermunterung und Zuspruch, sie KANN ihn nicht wie eines der "normalen" Kinder behandeln. Es ist durchaus auch Aufgabe der Lehrerin, seine Integration in der Klasse zu unterstützen und dem Kind Ermunterung und Motivation zu geben. Vielleicht kann ja mal einer der Experten mit ihr reden - so von Fachmensch zu Fachmensch *zwinker*. Aber letztendlich bleibt: Wenn die Medis Simons Umgebung helfen, besser mit ihm zurecht zu kommen - dann helfen sie auch ihm. Denn ER leidet doch als erstes darunter, wenn ihn keiner mehr leiden kann. Es tut mir so Leid - in den Sommerferien hatte ich so ein gutes Gefühl, er hat sich so schön in die Gruppe Kinder hier eingefügt, wir hatten so viel Spaß im Zoo und so weiter, er war integriert. Es ist so schade für ihn, daß das in der Schule jetzt nicht mehr klappt. (Wobei es natürlich immer leichter ist, wenn man die Kinder "nur" betreut und ihnen nicht auch noch was beibringen muß *maleineLanzefürdieLehreribrechenmuß*.) Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 17.10.2010, 22:40



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Ich stimme Elisabeth zu 100% zu... es gibt eine Lösung und die kann helfen und es ist kein leichtsinniger und unnützer Einsatz von Drogen.

von mf4 am 17.10.2010, 23:09



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Mensch Suka, ich schicke Dir mal eine ganz dicke Umarmung! Dein Beitrag hat mich sehr berührt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Man gerät so oft einfach an das Ende der Kräfte. Einen guten Rat habe ich nicht wirklich für Dich. Ich kämpfe ja mit den gleichen Fragen. Aber ich kann wirklich mitfühlen, wie schlimm es ist, wenn man sein Kind so leiden sieht und erstmal keine wirklich gute Lösung sieht. Ich wünsche Simon und Dir dass Ihr den Weg findet, der für Simon der Richtige ist und Dir wünsche ich die Kraft von Superwoman und die Geduld einer Heiligen. Ganz liebe Grüsse Yola

von yola am 17.10.2010, 23:03



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Sue, ich mußte beim Lesen mehrmals schlucken, Simon ist so ein nettes Kerlchen und es tut mir so leid, dass er so auf Ablehnung stößt. Wie Du vielleicht weißt, bin ich grundsätzlich gegen willkürliche Gabe von Medikamenten, darunter fallen vor allem homöopathische Medikamente und freiverkäufliches Zeug, dass viel zu viel und viel zu schnell verabreicht wird, aber auch Medikamente, die unnötig verschrieben werden. Allerdings, wenn wirklich eine Krankheit vorliegt und die betroffene leidende Person durch das Medikament eine Linderung ihrer Beschwerden erwarten kann, dann finde ich Medikation durchaus sinnvoll. Vielleicht hilft Dir ein Vergleich mit schnöden Kopfschmerzen, es gibt Tage, da hält man sie gut aus und dann wieder, könnte man die Wand hochgehen. Bei Simon ist es sicher ähnlich, in seinem letzten Kindergartenjahr fühlte er sich wohl und geborgen in der Gruppe und mit den Menschen um sich herum, dadurch hat er sein ADHS gut ausgehalten. Jetzt, in dieser völlig neuen Situation, die schon so chaotisch mit diesem blöden Busfahrer und den ganzen anderen Widrigkeiten anfing und sich munter so fortsetzt, möchte er am Liebsten die Wände hochgehen. Würdest Du auf das Aspirin verzichten wollen, an diesen Tagen, an denen eh schon alles blöd ist? Ich wünsche Dir und vor allem Simon sein Lachen bald zurück! PS: Im übrigen war ich bei 'Ich - einfach unverbesserlich' froh, dass ich dort ohne Kind war. Ich fand ihn wirklich klasse, aber die Sache mit den Mädchen und Mr. Gru, vor allem am Ende, ist sicherlich für Kinder, die ohne Vater auskommen müssen, ziemlich schwer verdaulich.

von Curly-Cat am 17.10.2010, 23:08



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kurz zu "Ich - einfach unverbesserlich" - als er die Kinder weggab, kam von meinem Sohn ein wirklich zu tiefst verzweifeltes "schade" Und da hab ich so geweint. Und ich hab überhaupt viel still in mich reingeweint bei dem Film. Wie auch damals bei diesem Film mit dem alten Mann, der nach dem Tod seiner Frau keinen mehr sehen wollte und am Ende seinen Lebenstraum (an irgend so einen Wasserfall zu fliegen) für jemanden geopfert hat, den er erst nicht mochte. Mein Gott wie hieß der Film nochmal?? Auch so ein Ani-Film. Egal. Also grundsätzlich habe ich natürlich keine Abneigung gegen Ritalin und Co, hier in dem Fall Medikinet, da ich auch aus dem Freundeskreis wirklich nur gute Erfahrungen gehört und vor allem auch miterlebt habe. Wobei die Kinder irgendwie immer "anders" waren als meiner. Wir eiern ja seit einem Jahr um das Thema herum. Letztes Jahr August wollte ich ja mit Medikinet anfangen, da hieß es dann, ich solle erstmal den HPK abwarten. Das haben wir. Die meinten, für M gäbe es keinen Bedarf, so, wie er sich verhält, ich soll die Schule abwarten. Was mich nur so ärgert und wo wütend macht, ist, dass es anscheinend wohl unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich ist, das ach so schlimme ADHS-Kind glücklich zu machen und es in leben zu lassen auch ohne Medikamente –aber wie gesagt nur bis zu einem bestimmten Punkt. Ich verstehe die Lehrerin und sie hat meine höchste Hochachtung und meinen Respekt, nur (und ich verlange für mein Kind wirklich keine Sonderbehandlung), wird Simon tatsächlich wie ein „normales“ Kind behandelt und die ganzen Umstände, die AD(H)S mit sich bringen (können) einfach außer Acht gelassen. Beispiel: Simon „fand“ in seiner Sporttasche seine Turnschuhe nicht. Ergo (Strafe 1) durfte er den Sportunterricht nicht mitmachen. Ein Mädel (die sich auch im Hof mal eine von ihm gefangen hatte, story dazu folgt gleich) machte nänänä du darfst nicht mitmachen (Strafe 2). Das machte sie so lange, bis Simon irgendwann weinte und ihr einen Schubser gab. Mädel rannte heulend zur Lehrerin, der Simon hat mich geschlagen, es gab ein Donnerwetter (Strafe 3) Am Ende der Sportstunde machte sich die Lehrerin die Mühe, mal selbst im Turnbeutel nachzusehen und siehe da: da war ein Paar Schuhe. E wird auf der Hofpause von R, die ausm Sport, und M (zwei Mädel, E Junge) an die Wand gedrückt und gewürgt. Ruft um Hilfe. Simon rennt hin, zieht das eine Mädel weg, hält das andere Mädel fest. Die, die er wegzieht, fällt zu Boden und weint. Die, die er festhält, macht sich los und rennt zur Lehrerin. Der Simon hat uns geschlagen. Wer musste „Entschuldigungsbilder“ für R und M malen? Simon. Und besagte Mutter von R stand am nächsten Tag in der Klasse, hat sich Simon zeigen lassen von ihrer Tochter, hielt eine Standpauke mit den Worten „meine Tochter rührst du nicht noch mal an“ M sagt „danke, mein Bild ist aber schön geworden“ – R sagt „das ist Scheiße“ Was nimmt mein Kind also mit? Ich helfe Anderen – bekomme aber dafür eins auf die Rübe. Ich mache einen Fehler und werde dafür mehrfach bestraft und auch noch ausgelacht. Ich entschuldige mich, aber es ist nicht genug. Und so geht das seit WOCHEN… Simon malt ein Bild (siehe Schulforum), malt freihändig Sachen rein, die abverlangt wurden. Was kritisiert die Lehrerin? Bitte sorgfältiger AUSMALEN. Von dem, was eigentlich abverlangt wurde, kein Wort von wegen schön gemacht oder so. Zu Hilfe, ich weiß, dass Simon nicht einfach ist. Er ist nicht umsonst ein I-Kind in dieser Klasse. Eins von 5. Insgesamt sind sie 22. Ich weiß auch nicht, was ich mir von dieser Klasse oder von den Lehrern erwartet habe. Fakt ist aber, dass ich hier daheim mitbekomme, dass mein Kind leidet. Und ich frage mich einfach auch, ob eine Gabe von Medikinet sein Leiden aufhebt – oder ob da nicht einfach grundsätzlich was schief läuft. Ich habe meinen eigenen persönlichen Notfallplan ins Leben gerufen. Auch wenn es finanziell wirklich momentan ein absolutes no-go ist, habe ich unsere für die Herbstferien geplante und gebuchte Türkeireise nicht storniert und werde Ende Oktober mit Simon in unser Stammhotel fliegen. Ich kann mich, bis aufs letzte Jahr, aber da waren wir ja auch zweimal da, an keine Zeit erinnern, in der mein Kind glücklicher war als dort. Dort kann er leben und machen und tun, das ist eine ganz anderer Schlag Menschen. Klar ist das für den Moment eine Illusion. Aber ich möchte, dass mein Kind wieder glücklich ist. Ich möchte MEIN KIND wiederhaben und nicht das Produkt einer Gesellschaft, die nicht mit ihm klarkommt. Oder klarkommen will. Und da ist es mir scheißegal, was ich dafür tun muss. Leider ist Simon ja, im Vergleich zu Fumi, noch nicht in der Lage selbst einschätzen zu können, ob ihm Medis gut tun. Er merkt halt nur täglich, irgendwas mit mir stimmt nicht und ich ecke ständig an… und es wird einfach nicht besser. Und natürlich bemüht er sich, kann das aber auf Dauer nicht umsetzen oder durchhalten. Das Letzte, was ich möchte (und das möchte sicherlich keiner hier) ist, dass mein Kind von der Klasse geschnitten wird. Ich habe selbst zwei Jahre meiner Schulzeit so erlebt und war der Außenseiter hoch 100. Mit mir wollte keiner was zu tun haben und warum? Weil ich aus Gerechtigkeitsgründen heraus gehandelt habe und mich danach alle „verstoßen“ haben. Dieses Gefühl, das ich damals hatte, hätte ich meinem Kind gern erspart.

Mitglied inaktiv - 17.10.2010, 23:54



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Hallo, ich gehöre eigentlich nicht zu den Alleinerziehenden, aber manchmal lese ich doch hier mit. Ich kann Deine Vorsicht gegenüber der Medikamentengabe verstehen, gerade wenn Du erlebt hast, dass es auch anders geht. Klar müssen Lehrer/innen ganze Klassen unter Kontrolle haben und können keine Rücksicht auf einzelne Schüler nehmen, aber es ist schon erschreckend, was auch mit "normalen" Kindern passiert, wenn sie in die Schule kommen. Unser Sohn hat ab dem zarten Alter von 3 Jahren begeistert Musikunterricht genommen - in der 3. KLasse bekam er einen totalen ... als Musik-Lehrer, der ihm innerhalb eines Jahres JEDEN Spaß an der Musik verdarb. Am Ende konnte er (angeblich) sich nicht einmal mehr Melodien, Texte oder Noten merken und wurde als vollkommen unmusikalisch eingestuft. Das nur mal als Beispiel, was Schule - und zum Teil unfähige, zum Teil auch überforderte "Pädagogen" so anrichten können. An Deiner Stelle wäre ich auch extrem beunruhigt, aber vor der Medikamentengabe würde ich vielleicht doch noch nach Alternativen suchen. Kann Dir der ehemalige Therapeut nicht weiterhelfen? Würde eine Rückstufung vielleicht helfen (neue Klasse, neuer Anfang)? Eine andere Schule? Irgendeine Art von Therapie / Hilfe nach der Schule? Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus, aber ich weiß, dass Untersuchungen gemacht wurden und es auch Internate gibt, in denen AD(H)S-Kinder mit einem anderen Unterrichtsstil (VIEL mehr Bewegung, kürzere Stunden, kleinere Klassen etc.) entweder komplett oder zu einem Großteil medikamentenfrei lernen und leben konnten - glücklich. Das klingt sehr danach, dass es auch Alternativen zu einem mit Medikamenten in unsere Gesellschaft gepreßten Kind geben sollte. Viel Kraft und alles Gute!!!

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 00:20



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PN

von mf4 am 18.10.2010, 00:57



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Ich weiss nicht warum immer gesagt wird die Medikamente pressen Kinder in Rahmen die die Gesellschaft vorgibt. Was soll denn noch alles passieren? Es ist für mich schon schlimm zu lesen, wie sich ein so kleiner Junge fühlt, was er aushalten muss. Was soll man denn noch ewig herumprobieren, wenn es einen Ansatz gibt, der vielversprechend ist aber gleich abgelehnt wird? Das Kind erlebt fast nur noch negatives und das ist das schlimmste was passieren kann... was soll noch passieren? Noch ein paar Jahre voller negativer Erlebnisse, Ausgrenzungen, Mobbing usw.? Ich habe mich privat mit Eltern unterhalten deren Kinder dasselbe Medikament nehmen, kenne die Kinder und nicht eines davon ist ein ruhiggestellter Roboter geworden... ich erlbe sie wie auch meine Tochter als völlig normal... wogegen sie vorher anders waren... anders sein ist erwünscht, es ist individuell aber es ist nicht in jedem Falle positiv... wenn es Kinder unglücklich und zu Aussenseitern macht.

von mf4 am 18.10.2010, 01:11



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Eines der größten Probleme von erwachsenen AD(H)S-Leuten ist, daß sie aufgrund ihrer Krankheit im Kindesalter so viel Ablehnung und Zurückweisung erfahren mußten, daß sie keinerlei Selbstbewußtsein und Resilienz entwickeln konnten. Deswegen sind Depressionen und Phobien extrem häufige Begleiterscheinungen der AD(H)S bei Jugendlichen und Erwachsenen. Natürlich sollte man erwarten, daß die Umwelt mit kranken Menschen adäquat umgeht - aber das geht halt nur bis zu einer gewissen Grenze, gerade und vor allem bei Kindern, gerade und vor allem in der Schule bzw. auf der Arbeit. Natürlich kann Fumi das besser reflektieren. Du mußt für Simon die Entscheidung treffen, die Fumi aufgrund ihres Alters schon weitgehend alleine treffen muß. Ich habe es schon oft gesagt: Ich bin sehr froh, daß Fumi mir die Entscheidung für und hin und wieder auch gegen MPH sehr einfach gemacht hat - da hast Du es schwerer. Aber Ich bin ziemlich zuversichtlich, daß Simon auch profitieren würde - auch wenn er das nicht so reflektiert an bestimmten Situationen und eben an den Medis festmachen kann wie Fumi. Und: Wenn es trotzdem gar nicht geht, dann läßt Du es halt wieder. Eine Entscheidung für Medis in den Herbstferien ist ja keine Entscheidung für die nächsten 10 Jahre. (Allerdings: Nicht zu früh aufgeben - es dauert etwas, bis sich alles eingependelt hat.) Ich habe den Eindruck, daß Du mit so einem Dauerschlechtengewissen herumrennst: "Ich müßte das aushalten, ich müßte eine bessere Lösung für Simon finden, ich müßte ihm das Umfeld schaffen, das er braucht!" Insofern hat der HPK - so toll er für Simon war - die Situation für Dich schwerer gemacht: Du hast erlebt, daß es auch ohne MPH gut gehen kann. Nur: Das war da und jetzt ist es halt anders, weil Schule anders ist als Kindergarten und weil nichts auf Dauer so bleiben kann, wie es ist. Und drehe die Argumentation um: Muß SIMON das aushalten?

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 01:33



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vielen Dank für Eure Antworten hier und den Riesenschub PN, durch den ich mich erst durchwühlen muss. Nur, damit das nicht falsch verstanden wird: ich habe grundsätzlich KEIN Problem mit MPH, egal in welcher Form. Ich kenne ja selbst nur positive Beispiele aus meinem Bekannten- und Freundeskreis. Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir es auch anders hinbekommen. Dazu kommt natürlich noch, dass ich ebenfalls im Freundeskreis und in der Familie die "Gegner" zu sitzen habe :o( - die mir dann jedesmal vorhalten, was ich dem Kind antue, dass das Gift hoch 10 ist, dass es doch auch anders ging mit dem Kind. Aber "die" haben das Kind nicht bei sich daheim... Auf alle PN werde ich mich nach und nach melden. LG Sue

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 08:32



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ohne viel über adhs zu wissen, aber ich bin sowieso der meinung, daß es sich wirklich erst in der schule rauskristallisiert und auch wichtig wird, im falle dessen zu behandeln. du weißt, ich rate dir zur medikamentengabe und ich kann dich bestätigen. simons selbstbewußtsein ist merklich geschrumpft, da nützt ein simples: dein rad sieht aber komisch aus ( klar, ist ein jungenrad und nicht rosa ) von selina und er senkt das köpfchen, auch das mit dem hauen hat er früher nicht gemacht....

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 08:59



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Das klingt nicht so, als würde ein Medikament seine Probleme beheben. Ich würde übrigens ziemlich deutlich werden, wenn eine andere Mutter in der Schule aufschlägt und sich ohne mein Wissen, mein Kind zur Brust nimmt! Medis würde ich nur dann geben, wenn DU dahinter stehst, weil DU das für das Beste fürs Kind hälst. Medis sind nicht dazu da, einem Lehrer, der nicht auf ein Kind eingehen kann oder will (und so liest sich das über seine Lehrerin für mich) das Leben einfacher zu machen. LG ahm

von amadeus_hates_music am 18.10.2010, 11:06



Antwort auf Beitrag von mf4

Ich finde durchaus, dass heutzutage AD(H)S angeblich so häufig vertreten ist, dass es schon fast eine Modekrankheit geworden ist. Gleichzeitig fällt auf, dass die Kinder heutzutage sich extrem viel weniger bewegen als die Kinder früher. Wenn es dann noch Studien gibt, die belegen, dass "echte" AD(H)S Kinder, die - angeblich - ohne Medikamente keinen klaren Gedanken fassen können, medikamentenfrei und glücklich leben können, "nur" weil die Umgebung (VIEL mehr Bewegung, kürzere Unterrichtseinheiten etc) ihren Bedürfnissen angepasst wird, dann frage ich mich schon, wofür die Medikamentengabe gut sein soll: Weil die KINDER sich dann besser fühlen? Oder doch eher, weil die UMGEBUNG dann nicht mehr so viel Stress mit diesen Kindern hat? Sollte Ersteres der Fall sein, ist gegen eine Medikamentengabe nichts einzuwenden, aber für Letzteres finde ich, sind Medikamente der falsche Weg. Das Problem dabei ist nur, dass die Umgebung auf solche Kinder so unangenehm reagiert, dass es schlußendlich für die Kinder unerträglich wird und wenn sie dann - dank Medikamenten - in die Umgebung / Gesellschaft "eingepaßt" werden können, dann fühlen sie sich zwar besser, weil sie nicht mehr so abgelehnt werden, eine medizinische Notwendigkeit gibt es dafür aber nicht. Daher würde ich - wenn "nur" die Umgebung Schwierigkeiten mit meinem Kind hat und es unter anderen Umständen sich durchaus "normal" verhält, immer schauen, ob es nicht möglich wäre, die Umgebung auszutauschen oder durch andere Maßnahmen meinem Kind dabei zu helfen, sich so "normal" wie möglich zu benehmen, um nicht in der Außenseiterrolle zu enden. In diesem speziellen Fall habe ich das Gefühl, dass alles, was mit dieser Schule zu tun hat (von der Busfahrt gleich morgens angefangen über die Kinder bis hin zu den Lehrern) so negativ behaftet ist, dass da überhaupt kein glücklicher Gedanke mehr aufkommen kann. Daher würde ich mir vielleicht doch über eine andere Schule Gedanken machen und / oder wenigstens eine andere Klasse mit anderen Kindern. Falls parallel dazu der Therapeut noch helfen könnte, der schon im Kindergarten geholfen hat und / oder eine entsprechende Schule vielleicht sogar empfehlen kann, dann wäre mir das immer noch lieber, als ein Medikament zu geben, was - medizinisch - vielleicht gar nicht nötig ist. Nur wenn nichts anderes mehr geht und mein Kind so unglücklich ist wie hier, dann würde ich schlußendlich vielleicht zu einem Medikament greifen. Das Problem wäre aber, dass ich das mit Widerwillen tun würde, weil ich persönlich das Gefühl hätte, er nimmt es für andere und nicht für sich selbst und das würde ich vermutlich auch ausstrahlen. Kein Kind soll unglücklich sein, aber es sollte auch kein Kind Medikamente nehmen, wenn es nicht wirklich notwendig ist. Meine Meinung. Alles Gute!!!

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 14:11



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Ich war auch wie meine Tochter jetzt und ob es nun ADHS war oder nicht muckte ich trotzdem nicht mehr auf, war sogar zu hause extrem brav aus Angst vor Prügel und Strafen, da manche "unpassende" Kinder früher anders "therapiert" worden sind. Ich habe nachts sehr oft geweint, mich gefragt warum ich bin wie ich bin und warum man mich auf die Welt bringt, wenn man mich so nicht ertragen kann wie ich bin. Mit 15 machte ich einen Suizit-Versuch. Ich möchte NIEMALS das eins meiner Kinder sich so fühlen muss. Glaub mir, ich hätte um ein Medikament gebettelt, wenn mal einer hinterfragt hätte wie es mir geht. lG mf4

von mf4 am 18.10.2010, 14:27



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Ich habe jetzt nicht die andern Antworten alle gelesen, aber dein Simon ist meinem 10jährigen in seinr Art sehr ähnlich - und der hat eben nicht "nur" ADHS. Ich wills nicht heraufbeschwören, aber es schwingt ein gewisser Anteil autistischer Züge mit bei dem, was du schreibst, von daher würde er meiner Meinung nach warscheinlich in einer Klasse bis zu 10 Kindern wesentlich besser klar kommen, als mit sovielen, wo er eh einen Außenseiterstatus hat. Probleme dieser Art hatte mein 10jähriger in den ersten beiden Schuljahren, dann hat er die Schule gewechselt weil gar nichts mehr ging, er stand kurz vor der Einweisung in die KiPsy, wurde depressiv. Der Schulwechsel hat bei ihm wahre Wunder bewirkt, seine Klasse ist sehr klein, die Lehrer auf Handycap-Kinder spezialisiert, sie wissen wie sie mit ihm umgehen müssen, wie sie positives bewirken können, zumal sein Selbstvertrauen sehr gering ist (er war ja bisher immer der Sündenbock für alles und die alte Nervensäge - im I-Kindergarten, wie auch in der Sprachheilschule). Aufgrund motorischer Probleme und Wahrnehmungsstörungen kam er dann in die Schule für motorische und körperliche Entwicklung, dort fühlt er sich endlich wohl und zugehörig und lacht wieder viel. Von Medikinet kann ich weder ab- noch zuraten, Kinder sind individuell. Meine Große verweigerte mit ihren fast 14 Jahren eine Einstellung auf Ritalin, bei meinem 10jährigen mußte ich es absetzen wegen seiner starken Tics und weil die autistischen Züge sehr heraustraten (die ADHS-Symptome waren weg, die autistischen Symptome nicht, von daher waren sie stärker zu bemerken, als wenn sie von den ADHS-Symptomen teilweise überdeckt waren).

von Dreierbande am 18.10.2010, 09:25



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Hallo, Suka...ich lese hier seit Jahren mit und habe vieles von Dir gelesen! Das Hauptproblem sehe ich bei Dir selber...mein Eindruck: - sie hat von Anfang an keinen Bock auf ihr Kind - sie ist froh wenn sie es los ist - nimmt ihr Kind nicht so an wie es ist - wenn das Kind bei ihr ist guckt es Tv, spielt Konsolen (was sein Verhalten immer schlimmer macht) - mit ihr geht es oft ins Kino (wo etwas anderes wo man sich miteinander auseinandersetzt wesentlich besser wäre) Das sind alles Sachen die Dein Kind merkt. Du musst für ihn da sein, was jetzt natürlich schwer aufzuholen ist. Woanders z.b. im alten Kiga und auch bei deinen Eltern gibt es keine großen Probleme mit ihm. Wer will hier jetzt behaupten das ADHS Kinder sich verstellen können? Wenn es woanders klappt dann geht man da so mit ihm um wie es nötig wäre. Also kann er auch ohne Medikamente gut leben wenn man ihm gibt was er braucht! Die Quittung für deine Versäumnisse der letzten Jahre hast du jetzt und wenn Du nicht endlich was unternimmst landet Dein Sohn bald in der Psychatrie, unternimmt Selbstmordversuche, rutscht total ab usw. Setze dich schnell mit Deinem alten Kiga in Verbindung und mit deren Therapeuten. Vielleicht ist er in der Förderschule erstmal besser aufgehoben, wenn es irgendwann besser klappt kann er ja wieder auf eine normale Grundschule gehen. Da musst Du ja auch erstmal erfahren was die Lehrer der jetzigen Grundschule sagen. Ich meine das alles keinesfalls böse und trotzdem frage ich mich wieso ich hier in den letzten Jahren nie jemanden gesehen habe der Dir klare Worte sagt. Kopftreichler und tröster sind zwar schön, ändern aber nix an der Situation! Und was ich hier von Dir gelesen habe finde ich jetzt absolut bedenklich! Ich hoffe ihr findet einen gemeinsam Weg das es allen besser geht! LG Mitleserin

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 19:08



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Hallo Mitleserin, ich gehe nicht davon aus, dass Du hier seit Jahren nur mitliest, aber das sei jetzt dahingestellt… Auch wenn ich mich nicht in der Position sehe, mich auf die zum Teil halbwahren Vorwürfe rechtfertigen zu müssen: - hatte von Anfang an keinen Bock aufs Kind Na, da bin ich aber verwundert, wie Du darauf kommst. Simon war nicht geplant, das stimmt. Und es wurde damals auch über ein Abbruch nachgedacht. Ich bin hier sogar mal so weit gegangen zuzugeben, wenn ich damals gewusst hätte, was auf mich zukommt, dass ich mich zum Abbruch entschieden hätte. Daraus habe ich nie einen Hehl gemacht. Keinen BOCK ist etwas Anderes. - gibt ihr Kind ab sooft sie kann Sehe ich hier mal als Unterstellung und es würde mich, wenn Du schon solche Behauptungen in den Raum stellst, interessieren, woran Du das festmachst. Weil ich letztes Jahr mal zwei Wochen allein in den Urlaub gefahren bin? Ich kann mich, von Jobs abgesehen, nicht daran erinnern, überhaupt in den letzten Monaten wenn nicht sogar JAHREN mein Kind aus purer Lebensfreude abgegeben zu haben, weil ich gar nicht die Möglichkeit habe oder hatte. Das letzte Mal, dass ich mal wirklich abends für mich weg war, weil ich einen Freund hatte, ist.. zwei? Jahre her. - nimmt das Kind nicht so an wie es ist Ich denke, dass es generel jedem schwer fällt, missliche Umstände einfach so „anzunehmen“ Sei es ein ätzender Chef oder eben ein schwieriges Kind. Ich sehe mich tatsächlich nicht in der Position, dass ich mein Kind nicht so annehme wie es ist. Ich versuche lediglich durch Gegenmaßnamen noch dafür zu sorgen, dass andere Menschen es annehmen können. - TV und KonsoleN Wir haben EINEN Nintendo und den hat er von der verstorbenen Oma zu Ostern bekommen. Soviel zu KonsoleN. Mein Sohn ist 7. Ich hätte ihm das Teil nie gekauft. Hatte ich bereits auch irgendwo geschrieben. Unser Fernsehkonsum beschränkt sich aktuell auf 18 – 19 Uhr und die Freitagabendfilme auf Super RTL und von mir aus mal am Wochenende Barbie – das WARS. Und Kino – ich war mit Simon fünfmal im Kino in den letzten vier Jahren, und Kino ist bei uns eine Belohnung. Das ist also falsch? Was wir hier so zu Hause machen siehst Du nicht. Würde jetzt auch den Rahmen sprengen. Sicherlich gebe auch ich mir selbst einen Teil der Schuld, dass Simon heute so ist wie er ist. Das macht mit Sicherheit auch jedes Elternpaar, die anstrengende oder besondere Kinder haben, man sucht den Fehler natürlich auch immer bei sich. ABER im Umkehrschluss würden Deine Behauptungen (keinen Bock aufs Kind usw) ja auch bedeuten, dass alle besonderen Kinder von Eltern gezeugt wurden, die eigentlich keinen Bock auf dieses Kind hatten. Die das Kind TV gucken lassen. Also hier hat Deine Argumentation Lücken, sorry. Es wäre schön gewesen, wenn Du Dich zu erkennen gegeben hättest. Trotzdem danke ich Dir für Deine Tipps, wie gesagt, die Gespräche mit Kiga und dem Therapeuten haben wir noch und eine weitere Vorstellung in der Klinik wegen Einstellung von Medikinet. Förderschule vs. Grundschule ist halt so ein Thema, da Simon geistig auf der Höhe ist und zwar so weit, einem normalen Grundschulstoff folgen zu können, aber es von seinem Wesen her nicht auf die Reihe bekommt, konzentriert zu bleiben. Wie ich gestern auch schon schrieb, in der daneben liegenden Förderschule haben sie z.B. noch nicht einen Buchstaben rangenommen. Da unterscheiden die Kinder gerade rechts und links. Vom Schülerspiegel her wäre es natürlich ne super Lösung für Simon, da das Team, in das er sich integrieren müsste, nicht so groß wäre. Nur, auch das kann ich nicht ein Leben lang auffangen. Selbst im Fußballverein sind ja sehr viele Kinder, da kann ich auch nicht sagen, ich suche jetzt nur nen Verein der nur fünf Kinder trainiert. Es freut mich, dass meine Beiträge bei Dir anscheinend so viel Interesse und vor allem nachhaltigen Wert hinterlassen haben, dass Du Dir ein augenscheinlich für Dich richtiges Bild von mir machen konntest. Vielleicht sollten wir uns mal persönlich kennenlernen. LG Sue

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 21:47



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mich würde ja wirklich brennend interessieren, woher du deine weisheiten beziehst, denn aus dem, was sue hier geschrieben hat, KANNST du das nicht herauslesen. wie oft schrieb suka, sie war im kino? letzten sonntag mal. davor? wie oft schrieb sie, das kind glotzt? bewußt weniger eben wegen adhs. wie oft ist sie das kind de facto "los"? die eltern wohnen quasi um die ecke und der vater ist der vollkümmerer, gell? von anfang an keinen bock auf das kind? eine unverschämtheit. nur weil ein kind nicht geplant war? nimmt ihr kind nicht so an?? nein, sie ist nur von pontius zu pilatus gerannt, daß ihr kind in einen anderen kiga kommt und das nämliche mit der schule, DAS hat sie hier auch dokumentiert. suka hat mehr kind, als viele anderen, u.a. auch ich, denn der 2.kiga dauerte nicht bis 5 und die schule ist um 12 aus. ich hab lange überlegt, ob ich was schreiben soll, weil es heißen könnte, ja ja, da kommen die sukamöger wieder angerannt. aber das ist mit jetzt wurscht. es ist unverschämt, feige und schlicht und ergreifend falsch.

Mitglied inaktiv - 19.10.2010, 11:14



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nämlich, dass Du eine Mutter bist, die ihr Kind sehr liebt und die alles tun würde, damit es ihm besser geht. Ich lese große Verzweiflung bei Dir. Wenn Du über Simon schreibst, dann lese ich da großen Zorn bei ihm raus (auf die Welt, auf sich, auf Dich sicher auch manchmal, auf seinen Vater...). Und wenn Du nicht mehr zu ihm hingehen kannst, wenn er weint, dann musst Du dringend was machen. Denn Du bist doch der Fels in der Brandung für ihn. Es ist wichtig, dass Du nicht nur Simon im Fokus hast, sondern dass Du auch drauf achtest, dass Deine Batterien nicht leer laufen. Ich glaube, für Simon wäre es gut, wenn er sehen würde: "Egal, was für ein Mist passiert, meine Mutter bringt es nicht aus der Fassung. Die liebt mich, für sie bin ich der Tollste." (Klar weiß Simon, dass Du ihn liebst, ich meine das in der Kombination mit dem "Fels-sein") Und das ist sehr schwer und geht nur, wenn Deine Batterien voll sind, Sue. Viele Grüße Petra

von Petra28 am 19.10.2010, 11:14



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Ach, Vallie, mir geht es auch so. Eben weil es sachlich so komplett falsch ist. Daß Simon angeblich bei den Großeltern und im alten KiGa und überhaupt überall, außer bei Suka, so ein liebes Kind ist - das stimmt doch gar nicht. Aus dem alten KiGa ist er quasi in hohem Bogen rausgeflogen und Sukas Eltern kommen mit ihm ebenfalls ständig an ihre Grenzen. Oder daß Simon ständig vor Konsolen (!!!) hockt - auch falsch. Ich erinnere mich, daß wir HIER an dieser Stelle zum Ärger bestimmter User *räusper* lang und breit darüber diskutiert haben, daß ich meine Wii zum großen Treffen im Mai bei Suka mitbringen soll - weil Suka keine Konsole hat. Tja, so ist das mit den Fakten, den angeblichen..... Aber manchmal sind Fakten einfach hinderlich beim Bilden der eigenen Meinung....

Mitglied inaktiv - 19.10.2010, 12:27



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Hallo Sue, vielleicht liest Du das ja noch... Nur zur Erinnerung: Ich selbst bin ein "Waldorfkind": - ich kann also Demeter von Bioland unterscheiden :-) - ich habe schon Homöophathika bekommen, da habt Ihr "noch alle in dei Windeln gesch..." - ich halte viel von den (therapeutischen) Grundsätzen der der Anthroposophie Aber: mein Großer bekommt MPH und so wie es aussieht auch der kleine demnächst... Und das TROTZ oben genannter Faktoren. Ich habe hier nun mal keine Waldorfschule, die Kinder anders sieht und annimmt (aber selobst dort zweifle ich, dass insbesondere mein Großer OHNE MPH besser dran wäre!). Was ich hier habe ist ein privates Gymnasium mit nur 7 Kindern in der Klasse (das wäre das ideal für den Großen). ... aber das kann (und vorallem WILL) ich nicht zahlen. Also geht er auf ein quasi Regelgymnasium. Vorher Regelgrundschule, allerdings war es eine Sprachheilklasse. Jetzt ein paar Gedankengänge von mir: 1.) Schule: wenn es eine I-Klasse ist, würde ich mir nochmals von der Lehrerin und der Leitung erklären, was das Konzept der I-Klasse ist und wie dies genau läuft. Und genau auch DAS einfpordern was die Dir vermutlich anpreisen werden. I-Kinder isnd nun mal NICHT ganz normal, dafür ist doch i. d. R. ein zweiter lehrer dann ca. 10 Std. / Woche da? 2.) Sprich mal Euren KJP an: Für unseren Großen hatte ich eine super Heilpädagoging ausgemacht. Die kam "unerkannt" einmal in die Klasse (keines der Kinder wusste so genau wer sie war, auch meiner nicht, nur die Lehrerin habe ich informiert) und schaute sich eine Schulstunde und die Pausensituation an. Dann ein Videotermin mit kleinen Tests und Unterhaltung/Interview Zuhause, dann Auswertung (nur) mit mir. Sehr erstaunlich was da rauskam! Wenn wir die Chance auf Förderbedarf (Föderschule, HPK, etc.) gehabt hätten, hätte der KJP sie (übers Jugendamt?) bezahlt. Ich hätte es privat machen müssen, aber es kam aus anderen Gründen nicht dazu. Insebondere wäre ihre Aufgabe gewesen, das Kind in die Schule zu begleiten, dort Hilfestellung zu leisten und dem Kind (und auch der lehrerin) Richtung zu gaben. -> Hatte emfut nicht mel eine Art "Einzelfallhelfer" für Fumi? 3.) Bevor das Kind aus Bequemlichkeitsgründen in die Förderschule abrutscht (und ja, ich benutze das in diesem Kontext bewusst), wäre meine Wahl immer noch das MPH. Dein Kind ist KRANK, die biochemischen Vorgänge im Gehirn sind eben NICHT wie bei gesunden Menschen. Und ich finde es schwer nachzuvollziehen, warum man dem Kind benötigte (medikamentöse) Hilfe vorenthält. 4.) Es mag sein, dass man auch für Deinen Sohn eine perfekte "Schullandschaft" backen könnte. Aber das ist nun mal nicht mit nromalen finanziellen (oder noch begrenzteren) Mitteln möglich (s. priv. Gym weiter oben). Auch wenn ich (auch aufgrund meiner Waldorferziehung) Pluralismus und Individualität SEHR schätze, kann man eben nicht jedem Kind seine Schule "backen". Auch das Kind wird sich über die Jahre in bestehende Normen und Werte einfinden müssen. Dafür kann man ihm Hilfen (= MPH) an die Hand geben. 5.) Ich habe hier nun "amtlich" (langwierige und komplexes Diagnoseverfahren beim KJP, kein Schnellschuß) ZWEI Kinder mit biochemischen Defiziten *umschreib*. Und beide zeigen sich VÖLLIG unterschiedlich mit der gleichen Ausgangsproblematik. Der Eine ist ein "Soziallegastheniker" kann nicht sozial angemessen interagieren, hat dadurch eigentlich keine Freunde (bis auf einen), ist Grenzüberschreitend, aber kreativ und voller Lebensliebe. Der Andere hat einen großen Freundeskreis, überall geschätzt, ist faul und mit viel Meideverhalten ausgestattet und ein Mathegenie. Was ich damit sagen will: KEINE AD(H)S-Kind zeigt sich wie das andere, und andere NOCHMAL völlig anders. 6.) Ich denke einfach, dass Du Kraft an Fronten aufwendest, die es nicht wert sind und evtl. sogar schaden. Denn. selbst WENN der Verhaltenstherapeut sich für Euch Zeit nehmen könnte, es kommt höchsten die Häfte der Messages nur bei deinem Kind an, weil das zu Lernende gar nicht dauerhaft zu ihm durchdringt. Mein Großer hat zwei verhaltenstherapien hinter sich. Die Psycholigin hat in den Elterngesprächen immer wieder seine tollen Ansätze und Konfliktlösungsideen gelobt... .... die er aber im Alltag selbst einfach NICHT anwenden kann... 7.) Ich finde, einen Versuch mit MPH ist es Wert. Probiere es bis zu den Weihnachtsferien und dann ziehe ein Resümee. DANN erst kannst Du wirklich entscheiden, was der bessere Weg ist. MPH lässt sich leicht wieder absetzen, ist sofort verstoffwechslt und hat kein Suchtpotential. emfut hat es wunderbar geschrieben: man mann ohne MPH eben NICHT das ganze Potential das man hat abrufen. Mein Großer sagte mal:"Weißt Du Mama, endlich rennen die Bilder in meinem Kopf nicht mehr weg, die will ich sonst immer zu Ende denken, aber die sind dann immer weggeflogen, ich konnte nie eins festhalten" Das sagt der, der keine Grenze kennt, REGELN nur kennt um sie zu brechen, ständig aneckt, andere Kinder "schlägt" und beschimpft... wenn r keine Hilfe bekommt und seine Hilfe s´heißt nun mal MPH. 7.) Mein Kleiner ist gerade noch in der Erprobung eine Homöopathischen Therapie. Er ist generell ein Kind das in diesem Bereich besser Zuhause ist als der Große und ich. Beim Großen und mir muß man therapuetisch mit so hohen Potenzen arbeiten, dass es echt gefährlich wird. Allerdings ist (erwartungsgemäß) der Erfolg bisher nur (wenn überhaupt) minimal, und so wird auch hier demnächst hoffentlich MPH eine große Hilfe für die kommenden Jahre für ein erfülltes Leben sein. 8.) Mein Kleiner ist im Urlaub und in den ferien auch meist wie ausgewechselt und superglücklich. Aber ich kann nun mal nicht 365 Tage im Jahr im türkischen Hotel leben. Ferien sind gut und wichtig, aber eben nicht das normale Leben. Und in NORMalen Leben braucht Dein Sohn Hilfe. Nicht NUR durch Tabletten, aber eben AUCH. Wie gesagt: Du hast es jetzt ohne probiert, nun probier es mal mit. DANN erst hast Du echte Vergleichtssituationen, auf deren Grundlage Du entscheiden kannst. Und ja, die schule würde ich echt mehr fordern. Allen voran die Elternsprecherin, weil NIEMAND alleine mit meinem Kind spricht! Nicht in so einer Situation. Die hätte einen ferundlichen Anruf bekommen, mit dem Wunsch, sich zu viert mit den Kindern an einen Tisch zu setzen. Sonst kannst Du auch gerne mal mit ihrer Tochter alleine sprechen... GENAUSO hab ich das schon mal durchgezogen! Wirkt wunderbar. Viele Grüße und alles Liebe, gerne auch eien PN oder Email, Désirée

von desireekk am 18.10.2010, 23:30



Antwort auf Beitrag von desireekk

Hi und danke für Deinen langen Beitrag. Also, ich habs glaube ich schon mehrfach gesagt, ich habe kein Problem mit Medikinet oder ähnlichen Produkten. Die Empfehlung vom Kindergarten, also vom HPK, war damals, dass sie Simon gern ohne MPH kennenlernen möchten, also so, wie er wirklich ist und nicht verstellt oder eingestellt. Danach hat man sich im Vierteljahresrhytmus hingesetzt und mit allen Erzieherin, den Therapeuten und der Leitung überlegt, ob MPH sinnvoll ist oder nicht. Und hat es jedesmal verschoben, da der Sinn nicht zu sehen war. Für mich war das auch ok und wie gesagt, bis auf minimale Sachen hatten wir tatsächlich nie wirklich solche Momente, wo es nicht mehr auszuhalten war. Als es um den Schuleintritt ging, hatten wir die Gespräche mit den Erzieherin des HPK und den zwei Lehrern der Schule. Unter Vorlage sämtlicher Gutachten und Berichte, die in dem HPK entstanden sind. Auch hier einigte man sich damals, dass MPH sicherlich notwendig wird, man es aber doch erstmal zum Schulstart ohne versuchen möchte. Dass wir jetzt nach ein paar Wochen feststellen, dass es ohne nicht geht, ist absolut ok für mich. Wobei ich wirklich dann mehr Info von der Lehrerin erwartet hätte, denn das Gespräch, dass alles so schief läuft kam nur zustande, da ICH eine eigentlich belanglose Notiz bei den Hausaufgaben beifügte. Bis dato bin ich davon ausgegangen und auch nach den letzten Sätzen der Lehrerin, es ist alles ok. Ja, Simon hat eine zweite Lehrerin in der Klasse an zwei Tagen die Woche. Das dürften 10 Stunden sein. Wenn ich Simon allerdings frage, ob die Frau X oder eine andere zweite Frau heute im Unterricht waren, kommt immer "nein!" Im übrigen wurde mir das Modell zweite Lehrerin damals bei Einschulung so verkauft, dass sie STÄNDIG da ist. In seiner Klasse weiß kein Kind, dass er ein I-Kind ist. Nichtmal ich als Mutter eines der fünf I-Kinder kenne die anderen vier I-Kinder, wobei natürlich eins "entlarvt" wurde, da es ebenfalls morgens mit Simon im Bus fährt, und das machen nur die I-Kinder. Wir haben in einer Woche den Termin in der Schule mit der Klassenlehrerin + der zweiten Lehrerin und dem sehe ich gespannt entgegen. Mehr schreibe ich Dir dann gern per PN, für heute muss ich ins Bett. Danke für Deine ausführliche Antwort. Achso, soeben kam auf Sat (danke Susi) ein Beitrag über die Sinn-Stiftung. Kennst Du die (oder jemand anderes?) LG Sue

Mitglied inaktiv - 18.10.2010, 23:56