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Termine, Termine, Termine... und wann soll ich Geld verdienen?

Thema: Termine, Termine, Termine... und wann soll ich Geld verdienen?

Hallo an alle, mal eine Frage an diejenigen von Euch, die auch Vollzeit arbeiten und Kinder haben, die nicht "run of the mill" sind. Habe mir vorhin nochmal den Beitrag von spiky wegen ADS ja oder nein etc. durchgelesen und auch diesen ganzen Therapiemarathon, den sie schon mit ihrer Tochter durchgemacht hat. Wir sind ja nach 2 Jahren jetzt immerhin an einem ersten Etappenziel angelangt (ob ADHS, Hochbegabung etc. ist immer noch nicht klar, aber ICH brauche Diagnostikpause, schliesslich muss ich ja auch noch Geld ranschaffen) und eigentlich hätte dann heute das erste Gespräch für Zwilling 1 erfolgen sollen um zu erfahren was los ist. Geht aber nicht da beide krank ... naja Aber die Andeutung der Frau war schon in Richtung Logotherapie und Ergotherapie (und was sonst noch wer weiss) Wird aber nur während er normalen Arbeitszeiten angeboten. Und da - wunder oh wunder - ARBEITE ICH! Wie kriegt ihr das hin? Sind ja auch bei weitem nicht die einzigen Termine die untergebracht werden müssen. Mir hängt diese ständige Hetzerei auf jeden Fall gründlich zum Hals raus und beeinträchtigt meine und unsere LebensqualitÂT ERheblich. Muss arbeiten LG Yola

Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 11:42



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Hallo nochmal, musste vorhin unterbrechen... Also, sie gehen jetzt beide zum Sport (Karate und Fussball) seit September und darüber bin ich sehr froh, weil das viel fördert, nicht nur Konzentration, Disziplin und einfach körperliches Auspowern sondern auch soziale Kontakte im Ort und sie gehen beide gerne hin (eigentlich sollte jeder nur einen Sport machen, der eine wollte Karate und der andere Fussball und im Endeffekt wollen sie jetzt beide beides machen und da ich ja eh immer beide mitschleppen - wenn ich sie selbst bringen kann - oder irgendwie eine Betreuung für den zweiten organisieren muss ist das im Endeffekt sogar unkomplizierter. Aber das eigentlich nur zur Erklärung warum sie ZWEI Sportarten machen. Beiden macht es Spass, sie gehen gerne dorthin, sind mit Eifer bei der Sache und gut in den jeweiligen Gruppen integriert. Soweit so gut. Hinzu kommen dann noch die üblichen Arzttermine für die Kinder und mich, Schulgespräche, staatliche Vorsorgetermine, die noch nicht abgeschlossene Diagnostik und und und und... Ich bin selbständig und habe in den letzten Jahren enorme Einkommensverluste hingenommen damit es meinen Kindern nur ja gut geht. Andererseits habe ich wirklich den Eindruck, dass dieses SYstem in das wir reingeraten sind, JEDES Kind krank macht. Jedes noch so kleine Defizit wird rausgepickt und therapiert. An sich ist Vorsorge ja gut, aber man kann es auch übertreiben. Mir wird ANDAUERND gesagt, ich müsse mir mehr Zeit für mich nehmen, aber gleichzeitig soll ich mit den Kinder links und rechts und was weiss ich noch wohin rennen... und ICH gehe nur zum Arzt wenn ich schon auf allen Vieren krieche... Ich habe diese andauernde Terminrennerei soooo satt. Ich meine die wenige Freizeit die ich habe ist eh in 8 von 10 Fällen weg, weil einer der Jungs mal wieder krank ist... Meine Frage also: wie bringt ihr das unter einen Hut??? Die Dame von der Krankenkasse drängt mich schon fast, in die Sozialhilfe zu gehen, damit ich meine Gesundheit schonen kann, aber das kann's doch nicht sein. Da hat man zwei Kinder die ETWAS ausser der Norm sind und um das noch alles zu bewältigen soll man aufhören zu arbeiten? Mit sämtlichen Konsequenzen und da sage ich nur Altersarmut - die ja dann meine Kinder auch wieder belasten würde weil sie dann für mich zahlen müssen... Sorry, es brodelt schon seit Monaten. Wahrscheinlich musste es jetzt einfach raus, nachdem ich zwei Nächte lang kranke Kinder gepflegt habe und mir hier auf der Arbeit die Zunge auf den Knien hängt und ich schon wieder deswegen (Kinder krank) drei Termin um verlegen musste... Frustrierte und müde Grüsse Yola

Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 12:43



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yola, hier mal ein paar mitfühlende grüsse, auch mir geht es nicht darum, mein kind unbedingt KRANK zu reden. nur: auch wir haben schon seit 2006 diese probleme, werden hierhin geschickt, dorthin geschickt, dann wird zwischendrin mal was therapeutisches ausprobiert... und im grund genommen hat man dann in der woche 2-5 termine mindestens, die man wahrnehmen muss. und als chauffeur hat man dann irgendwann mal die chronische unlust. bei mir isses auch so, dass da ständig drauf gedrängt wird, den alltag zu STRUKTURIEREN. aber andererseits habe ich ein kind, dass stundenlang an den aufgaben rumtrödelt, sich die zunge von der einen auf die andere seite legen lässt, worunter das familienleben leidet (und was schon per se "strukturieren" schwierig macht, für mich jedenfalls) - und dann soll man ständig irgendwelche termine wahrnehmen. geht irgendwie nicht und ist ein widerspruch an sich. so, jetzt springe ich schon wieder auf, renne unter die dusche, eile mein kind abholen und dann nach illingen zur sozialberatung (die dann das erledigen soll, was hier das jugendamt nicht mehr macht)... liebe grüsse, martina p.s. ich melde mich nachher nochmal, dann bin ich vielleicht schlauer.

Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 12:54



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Tja, das frage ich mich auch.... Ich arbeite nur Teilzeit - 2 ganze Tage in der Woche, bin jeweils ca. 9,5 Std aus dem Haus.... Ich habe auch viele Therapien mit meinen Kindern durch bzw. bin noch dabei, aber selbst mit meiner recht geringen Stundenzahl ist das schon schwierig.... Ich denke aber, das ist nicht nur ein Problem der ganztags berufstätigen Eltern, sondern eben ein "Folgeproblem" für die ganztags betreuten Kinder und ein Problem der Therapeuten / Sportvereine / Musikschulen, die immer noch - zumindest hier auf dem Dorf - von dem alten, westdeutschen Modell ausgehen, dass jeder nachmittags Zeit hat... Kinder, die hier ganztags betreut werden, können praktisch keinen Schwimmkurs besuchen (der ist meist um 14 Uhr), Musikinstrumente lernen ist kompliziert und das Kinderturnen beginnt um 15 Uhr.... Und es gibt nicht genug Therapeuten, die Termine zwischen 17 und 18 Uhr frei haben... Ist Dir wahrscheinlich kein Trost, ich denke, dass ist derzeit ein Problem der ganzen Gesellschaft... Vielleicht findest Du jemanden, der mit Deinem Kind losgeht....

Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 12:43



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Ich wiederum frage mich, wieso so viele Kinder heute irgendwelche Therapien und Therapeuten brauchen? Ich habe drei Kinder und bin mit ihnen alleine. als mein ältestes Kind mal eine Zeitlang schwierig war, kam auch gleich von den Lehrern, wir sollten ihn auf ADS/ADHS testen lassen. Ich habe mir mal angeguckt, was da alles passiert wäre, und ich habe mich dagegen entschieden. Man muss ja nun nicht jedem "Pups" der Kinder hinterher rennen. Natürlich ist Vorsorge wichtig und wenn das Kind wirklich ein Defizit hat, sollte man überlegen, was zu tun ist. Aber vielleicht brauchen manche Kinder einfach nur Zeit? Vielleicht muss ja nicht alles irgendwie therapiert werden?

Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 20:54



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Hallo, Genau das denke ich auch. Habe heute noch mit dem Kinderarzt drüber gesprochen (er ist Deutscher) und ihm genau das gesagt und er meinte auch, die Parameter (was "normal" ist) seien hier in Luxemburg sehr eng gesteckt und man könne es mit der Vorsorge auch übertreiben... Aber die Entscheidung bleibt natürlich an mir hängen... Und das ist eine grosse Verantwortung. Und es stimmt ja auch dass diese beiden wilden Feger mit ihrem Drang, immer in Bewegung zu sein, sowohl geistig wie körperlich, alles zu hinterfragen, enorm wissbegierig und experimentierfreudig, ungeduldig, wütend aber auch sehr humorvoll und sensibel und gleichzeitig noch wahnsinnig kuschelbedürftig und oft auch noch ganz klein und ängstlich mich bis zur totalen Erschöpfung fordern. Ich muss halt wie eine Freundin es irgendwann grinsend formulierte ständig mit Zuckerbrot winken und die Peitsche schwingen. Und zwar wirklich STÄNDIG. Sonst zieht sich hier keiner morgens an, bleibt keiner von den beiden auch nur 1 Minute am Esstisch sitzen oder putzt sich die Zähne oder was weiss ich. Jede Aktion muss genau vorgegeben und überwacht werden und sobald ich mich um den einen kümmere macht der Zwillingsbruder Quatsch... Aber die Zwillingsdynamik berücksichtigt bei dieser doofen Diagnostik auch kein Schwein, weil niemand Erfahrung damit hat. Daran ändert es auch nichts, wenn man irgendwann mal im Studium ein Kapitel in einem Lehrbuch über Mehrlinge GELESEN hat. Ach Mann, ich fühle mich so unwohl mit der ganzen Situation. Lieben Gruss Yola

Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 21:26



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Hallo Yola, tja... was soll ich sagen... Wir haben wie Du weißt ein Aupair. Die geht eben nachmittags zu allen Terminen, Therapien, Sportterminen etc. Ohne das ginge es bei uns nicht. Wir arbeiten beide voll. Ich kan mir zwar schonmal nen Vormittag / Nachmittag nehmen um ein Lehrergespräch führen, aber "Kind-Krank" geht bei mir sowieso nicht. Das macht dann das Aupair bei uns. ...Lösungen hab ich sonst keine für Dich :-( Viele Grüße Désirée

Mitglied inaktiv - 15.10.2009, 09:32



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Hi Desiree, danke für Deine PN - habe sie heute morgen entdeckt *schiefgrins*. Ja, AuPair ist halt bei uns einfach nicht drin - kein Platz bei uns und wenn ich ein Zimmer für's Aupair mieten muss wird's (bei den Wahnsinnsmieten hier im Land selbst in WGs) im Endeffekt genauso teuer wie eine Halbzeit-Hausangestellte... Darauf wird es auch nach meinen langjährigen Versuchen (mit Halbzeit-Festanstellung die dann Vollzeitverfügbarkeit bei halbem Lohn bedeutete *augenverdreh*), das alles irgendwie für alle Beteiligten in den Griff zu kriegen hinauslaufen - als das geringste Übel. Aber die Knete reinholen um das zu finanzieren wird dann auch wieder mehr als heftig... Na ja, jetzt haben wir uns fast 6 Jahre unter oft schwierigen Umständen durchgeschlängelt - irgendwas wird sich finden... Lieben Gruss Yola

Mitglied inaktiv - 15.10.2009, 11:15