Alleinerziehend, na und?

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Sollte ich wirklich strenger sein?

Thema: Sollte ich wirklich strenger sein?

Seit ein paar Tagen muss ich laufend über einen Satz nachdenken, den mir eine langjährige (über 12 Jahre, wir gingen schon gemeinsam durch Höhen und Tiefen des Lebens... will heißen: sie kennt mich und mein Leben) Freundin bzgl. des KV´s sagte. Den Satz, der sehr nah war, möchte ich nicht wiederholen, der Tenor war, dass ich dem KV viel zu sehr entgegen komme... ... wir haben ja einen guten Umgang im Sinne fürs Kind gefunden und das ist so. Aber es stimmt, ich tue das alles für unseren Sohn und vergesse mich trotzdem selber in dieser neuen Regelung. Ich tue es für unseren Sohn. Aber denkt ihr auch, dass man als Mutter bei allem auch an sich denken soll??? Ich bin manchmal so voller Schuldgefühle und denke, ich muss Dinge fürs Kind aushalten... Was meint ihr? wie weit sollte das Denken ans Kind gehen?

Mitglied inaktiv - 08.02.2010, 20:04



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Hallo, ich weiß was Du meinst, mir geht´s auch oft so. Aber ich denke, man soll auch egoistischer sein/werden. Die Kid´s gehen irgendwann ihre eigenen Wege und dann ist es gut einen Freundeskreis, Hobbies und evtl. auch wieder einen neuen Partner zu haben. Dann fällt es einem auch leichter, "los zu lassen". Aber ich weiß auch, dass man gerade auch als AE Mutter immer das Gefühl hat man muß "was gut machen" beim Kind. Und als AE und berufstätige Mama wahrscheinlich noch mehr. Ich jedenfalls habe immer das Gefühl, ich gebe, mache und so weiter zu wenig für meine Tochter. Und es fällt mir sehr schwer, was für mich zu tun. Aber ich habe mir fest vorgenommen, mehr für mich zu machen, schließlich leisten gerade wir auch sehr viel. LG Silke

Mitglied inaktiv - 08.02.2010, 20:36



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Ich weiss nicht ganz konkret, was du meinst. Aber ich kann es mir vorstellen. Als ich AE geworden bin, dachte ich auch immer: jetzt musst du ALLES geben, irgendwie denkt man, man muss was gut machen. Zumindestens dachte ich eine Weile so. Ist immer noch in meinem Kopf drin ;-( Aber eigentlich ist es doch so, dass wir schon jede Menge leisten u dass unsere Kids irgendwann wahnsinnig stolz auf uns sein werden :-)

Mitglied inaktiv - 08.02.2010, 20:47



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Nur so weit, dass man sich selbst dabei nicht vergißt! Aber ich verstehe nicht, was Du mit strenger meinst? Strenger zum Kind, oder strengere Regeln zum Umgang des Vaters mit dem Kind? Also dann eher strenger zum Vater? Das Wort 'Strenge' finde ich allgemein etwas krass, ich nenne es, im Umgang mit dem Kind 'Konsequenz' und würde auch mit einem Erwachsenen konsequent umgehen. Ein Entgegenkommen gibt es bei mir nur soweit, wie es mir nicht schadet. Wenn ich mich permanent zurücknehmen muß, nur das mein Kind Vorteile dadurch hat, würde ich etwas an der Strategie ändern. Bei uns paßt die Konstellation Großeltern, Kind und ich nicht (Kontakt zum Vater gibt es hier keinen!), das hat aber ewig gedauert, bis ich das genauso auch kapiert habe. Nun gibt es nur noch wenige Zusammentreffen aller Beteiligten, es gibt zwar immer noch wenige Zusammentreffen von Großeltern und Kind, aber die verlaufen sehr viel harmonischer seit ich mich dabei völlig rausziehe. Vorher war ich immer irgendwie als Schiedsrichter tätig, das hat uns alle zermürbt in diesen Situationen. Aber es war ein schwerer Schritt, dass Kind alleine zu den Großeltern zu lassen, wenn man weiß, es wird dort nicht wirklich akzeptiert. Unglaublicherweise setzten sich die Großeltern aber plötzlich mit den Marotten vom Kind auseinander (und sie sehen, wo sie herkommen!), anstatt mir die Schuld für dieses Verhalten in die Schuhe zu schieben. Ich war hier nicht, wie sonst konsequent sondern habe mich durch die familiäre Konstellation zu sehr von meinen Gefühlen leiten lassen. Noch ist nicht alles schön, es gibt auch herbe Rückschläge, aber alles in allem ist es sehr viel besser, als noch vor wenigen Monaten. Gruß von Cat

Mitglied inaktiv - 08.02.2010, 21:32



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Ja, Du hast Recht CurlyCat, "streng" ist nicht der richtige Ausdruck, vielleicht tatsächlich konsequent. Inzwischen ist es ja so, dass ich mit dem Umgang klar komme, aber irgendwie ist mir das zu oft und zu viel. Ich sehe ihn nun verhältnismäßig oft, den Vater meines Kindes und das behagt mir nicht so. Wir reden inzwischen ja auch wieder "normal" miteinander, aber ich habe gemerkt, dass ich so viel von seinem Leben halt gar nicht mehr hören möchte, da mir doch einiges einfach nur weh tut. Was ich weder sage noch zeige. Ich nehme mich für unser Kind zurück, weil ich dachte, je mehr er seinen Vater sieht desto besser. Aber es gab Momente, da wurde es sogar dem Kleinen zu viel und er wollte gar nichts mit ihm machen, sondern mit mir etwas unternehmen. Nun, dass alles ist momentan kein "Drama", ich denke halt doch langsam, dass "weniger" vielleicht hier "mehr" ist. Vor allem möchte ich eines nicht wieder haben: das wir streiten! und die Gefahr, wenn wir uns zu oft sehen, sehe ich einfach, dass es dann doch mal wieder zu nah werden könnte... ich komme mit der Distanz inzwischen sehr gut zurecht und die Verletzungen von ihm gehen nicht... die sind da. Diese Feststellung habe ich gemacht. Und aufgrund meiner Verletzungen, manche irreparabel, möchte ich halt keine wirkliche Nähe mehr aufbauen. Für ihn ist die Situation scheinbar derzeit so, aufgrund dessen ich "freundlich" mit ihm spreche, der Freibrief für mein Verzeihen ihm gegenüber/"es ist alles in Ordnung was passiert ist". Und das ist es eben nicht und ich möchte ihm auch nicht das Gefühl vermitteln, als ob das alles in Ordnung war oder ist. Jetzt sind ja langsam meine alten "Lebensgeister" geweckt und ich bin wieder ich und ich möchte mich nicht mehr nur noch zurück nehmen. Weil ich nach manchen Begegnungen mit ihm derzeit, doch hier und da traurig bin, weil er zu viel erzählt... von seinen beruflichen Erfolgen, seinen Treffen mit Freunden etc. und ich hier alleine alle Verantwortung übernehme.

Mitglied inaktiv - 09.02.2010, 06:23