Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Sieht anders aus, als es ist, aber alles im Leben ist subjektiv ;-)

Thema: Sieht anders aus, als es ist, aber alles im Leben ist subjektiv ;-)

Nur mal wieder ein dahingeschmissenes Posting. Hier auf dem Ländle spricht es sich allmählich rum, dass es keinen Gatten mehr gibt. Bislang war ich eine gut versorgte, wenn auch häufig allein seiende Mutter von kleinen Kindern, die auch "etwas" arbeitet. Für das Einkommen sorgte ja immerhin der in weiter Ferne residierende Vater, war hier gängige Meinung. Nee, tat er nicht, er gab dort auch fast alles aus. Jetzt ist man sich sicher, dass die Ehe auseinander ging, weil wir über ein Jahr eine richtig weite Fernbeziehung führten. Aber zumindest bin ich ja weiter gut versorgt. Wenigstens. Der Ex wird also hoffnungslos überschätzt von außen. In eine Position gehievt, die er nie hatte. Jetzt stelle ich doch eine Frage, einerseits rethorisch, aber andererseits sind Antworten doch willkommen. Darf ich sagen, dass es alles ganz anders war? Dass sich der Ex und Vater der Kinder nie gekümmert hat? Dass schon lange der Ofen aus ist? Dass er momentan ein ziemlich armer Hund ist, zwar selbstverschuldet, aber dass er auf jeden Fall weiterhin sich auch nicht kümmern wird? Mich würde ich gerne im rechten Licht präsentieren, dass es nämlich kein Spaß ist, hier so rumzuschaffen wie eine Blöde. Das ist kein Hobby, meine Arbeit, das ist notwendig! Aber: Wenn ich schlecht über den Ex rede, und da gibt eseinfach nichts gutes, wenn ich die Tatsachen bekannt gebe, dann trifft das letztlich die Kinder. Sie verteidigen ihren Vater, der ein Held ist, der ihnen Honig um den Bart schmiert, der "von der Mutter abgschossen wurde" und nun leidet usw. Langfristig wird sich ihr Bild von ihm sicher an die Realität anpassen. Und die ist nicht so wunderbar, für ihn. Sollte ich also um meines Seelenfriedens Willen die Wahrheit "verbreiten", was aber die Kinder treffen wird. Es gibt hier durchaus "Gutmenschen", die Kinder offensiv zur Seite nehmen oder nebenbei folgende Inhalte fallen lassen: "Euer Papa hat sich ja gar nicht um euch gekümmert und er wollte sich nicht mal helfen lassen. Er ist selbst Schuld, dass seine Situation jetzt so ist (ohne Wohnung und Arbeit). usw.usf" Übrigens darf ich an dieser Stelle vermelden, dass mir echt nichts abgeht, und sich nichts verändert hat, seit ich "alleine" lebe. Viele Partner merken nach der Trennung ja erst, was der andere dennoch geleistet hat für Familie und Beziehung. Hier konnte ich immer behaupten, dass da wenig bis nichts kam, und ich werde jetzt bestätigt. Alles ist wie immer. Eine beruhigende Erkenntnis. Und nun: Segel hissen, Matrosen, an die Arbeit! ;o))

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 09:51



Antwort auf diesen Beitrag

wie möchtest du dich denn mitteilen? einzelne völlig unwichtige personen ansprechen und sagen: hey, ICH versorge mich und die drei kids, der alte ist/war ein vollpfosten! ist dir damit geholfen, wenn "man" weiß, es war anders? würden sie nicht sagen: man, ist die doof, daß sie das jahre mitgemacht hat?? ist es dann besser? mir wär das doch egal, was die anderen denken. mir völlig unverständlich, was du bezwecken willst.

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 10:28



Antwort auf diesen Beitrag

Wahrscheinlich, weil ich nichts mehr hasse, als für das lebendige Hausfrau- und Mutterklischeebild herhalten zu müssen. :-) Ich habe nichts gegen sie, aber ich will keine sein und möglichst auch nicht dafür gehalten werden. Für mich bedeutet es einen erheblichen Unterschied, ob ich mir darum Gedanken mache von morgens bis abends, wie ich den Kragen meines Kindes wieder am besten sauber bekomme, oder ob ich mir Gedanken mache, wie ich überhaupt einen Kragen an das Kind bekomme. Ich tue ja nur so, als ob ich viel zu tun habe, dabei arbeite ich doch gar nichts bzw. habe es nicht nötig, meint man. Anbringen könnte ich es, wenn wieder jemand bedauernd sagt, dass doch Fernbeziehungen schlecht sind und also auch meine Ehe und Familie zerstört haben. Aber gut, dass der Vater "sich wenigstens kümmert". (Umschreibung für gewisse Aspekte von Kümmern, aber die benenne ich jetzt nicht.) Bislang soifze ich dann theatralisch, sage "Jahaaaaa", und gehe ab. Und fühle mich schlecht, weil ich nicht geäußert habe, was mir unter den Nägeln brennt. Aber stimmt, es bringt nichts, daher eben semitheoretisch gefragt. Lasse reden, lasse reden. Lasse reden! ;o)

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 10:59



Antwort auf diesen Beitrag

also ich wohne ja auch in einem 6000 einwohnerkäffchen, aber mir ist nicht bekannt, was die leute über mich denken oder wofür sie mich halten....oder wofür sie meine beziehung halten. ich mag das ja auch eigentlich gar nicht, dieses dorfgeklatsche und das hausfrauchen möchte ich auch nicht sein. bin es glaub ich auch nicht....

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 11:10



Antwort auf diesen Beitrag

Ich merks immer dann, wenn sie bsp. folgendes äußern: "Aaaaach, und ich dachte immer ... ." Dass der Mann weit weg ist, weil er einen super Job hat, und ich hier die dicken Schecks in Empfang nehme. Dass der Vater oft und regelmäßig hier ist und ich mir dann ein süßes Leben mache. (Aber mich im Ort nicht einbringe!) Dass ich zur persönlichen Belustigung die längste Betreuung aller Eltern im Umkreis gebucht habe. Eine Mehrfachmutter braucht doch auch Erholung am Vormittag. (aber sowas von k***!!!!) Dass ich vollkommen übertreibe weil ich immer so rumhektike und nie Zeit für Kaffeeklatsch und so´n Kram hab. Dass ich zu faul/geizig/was auch immer bin, weil ich die Kinder nicht in jedem Verein anmelde und rumkutschiere. (Hab einfach keine Zeit und nicht das Geld.) Dass so eine lange Fernbeziehung immer schädlich ist, wie unser Beispiel auch beweist. (Haha!!) Gewisse andere Vorurteile. (Na, wenn sie meinen ...) Was die anderen denken, die noch nichts gesagt haben, weiß ich auch nicht. ;o)

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 11:36



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Shortie, ganz ehrlich? Auch wenn es mir persönlich noch so sehr unter den Nägeln brennen würde, das Ein oder Andere richtig zu stellen - ich würde es nicht tun! Es bringt nichts, die Leute haben ihre vorgefasste Meinung, darüber geht nichts. Kommst Du jetzt mit der Wahrheit, wirst Du u. U. noch als Böse abgestempelt, die nur einen Rosenkrieg anzetteln will. Lass es - es ist in meinen Augen vergebene Liebesmüh und vertane Energie, die Du an anderer Stelle besser einsetzen kannst. Die Personen, die Dir wichtig sind, werden die Wahrheit sowieso kennen - den Rest kannst Du getrost in die Tonne kloppen. Du wirst es nie richtig stellen können. Schaffe Dir ein dickes Fell an und "lasse reden" *sing* Und die Kinder bilden sich über kurz oder lang ihre eigene Meinung, das hast Du schon richtig gesagt. Schön, dass es Dir mit der Situation gut geht - trotz Stress! LG Vera

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 10:39



Antwort auf diesen Beitrag

Ehrlich gesagt, halte ich das meiste über den KV für mich. Aber nicht vorwiegend, um ihn zu schützen, sondern v.a. mich selbst. Letztlich fällt es doch auf einen selbst zurück, dass frau sich mit jemandem eingelassenen hat, der so ein xxx ist. Was man dann bekommt, ist im besten Fall Mitleid, und darauf kann ich verzichten.

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 11:56



Antwort auf diesen Beitrag

Wozu musst du überhaupt jemanden irgendwas über dich erzählen? Mit Freunden wirst du sicher im Laufe der Jahre eh darüber gesprochen haben und die werden ihr Bild von eurer Familie bzw. Beziehung haben oder gehabt haben. Und alle anderen geht das doch überhaupt nichts an. Mir wäre auch Wurscht was sie denken. Schön ist doch das sie über dich reden... so scheinst du ja interessant zu sein.

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 12:11



Antwort auf diesen Beitrag

Na super, Tratsch kenn ich. Sagen "darfst" Du das alles schon. Aber mit Rechtfertigungen - und das wäre ja eine - bringt man sich ja nur selber in eine untergeordnete Situation. Und Du willst ja selbstbewusst sein/wirken, das würdest Du aufgeben, wenn DU DIch in die "arme Ex Schiene" begibst, mach Dir das klar! Grüße und bleib lieber stark!

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 12:33



Antwort auf diesen Beitrag

In deinem speziellen Fall finde ich es vollkommen nachvollziehbar, dass du gewisse Sachen richtig stellen willst. ICH würde sie nicht auf mir sitzen lassen, schon gar nicht in so einem Umfang, und könnte das nicht aushalten. Und zwar nicht, weil mir die Dorfbewohner und ihre Meinung so wichtig wären, sondern weil die Realität komplett verdreht wird und deine Leistung, die du seit Jahren erbringst und vor allem ALLEIN, regelrecht unsichtbar gemacht wird. Mich als Hausweibchen und Geldannahmestelle abstempeln zu lassen, die darüber hinaus noch zu faul ist, den Kindern etwas Gutes zu tun, wo ich mir doch täglich den Unaussprechlichen für sie aufreisse - nee, das wäre mir auch zu viel. Es hat für mich nämlich was mit Ungerechtigkeit zu tun, und die mag ich gar nicht. Somit würde ich persönlich ganz lapidar und möglichst souverän in entsprechenden Situationen (mit einem Lächeln auf den Lippen und extrem entspannt) fallen lassen, wie es eigentlich gelaufen ist. Es soll sich nicht anhören, als würdest du gegen den "armen Ex" wettern, sondern signalisieren, dass du und deine Tätigkeit Anerkennung verdienen. Nur nach Rechtfertigung darf es eben nicht klingen. Solidarische Grüße terkey

Mitglied inaktiv - 26.03.2010, 12:39