Alleinerziehend, na und?

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HILFE... loslassen? (lang)

Thema: HILFE... loslassen? (lang)

Hallo, wirklich viel möchte ich eigentlich nicht zu meiner Situation schreiben, da viele hier sie auch bereits kennen. Aber ich stecke in eine Entscheidungskrise, in der ich den richtigen Weg einfach momentan so nicht sehen kann. Leider muss ich zum Verständnis ganz kurz in die Details.. Nachdem ich mich von meinem Ex im Frühjahr notwendigerweise getrennt habe, hat er einen Eilantrag auf das ABR für die Kinder gestellt. Fazit: er bekam es zunächst (Kontinuitätsprinzip!), es kam zu weiteren Verhandlungen, das ABR wurde wieder uns beiden überschrieben und nun wurde gerichtlich festgelegt, dass überbrückungsweise eines der Kinder bei ihm lebt. (auf die Begründung gehe ich über PN ein, das sprengt den Rahmen) Wie die Kinder mit der Trennung umgehen? einerseits vermissen sie sich extrem, fragen ständig was der Bruder macht etc., sind aber dennoch ausgeglichen, weil sie wissen, wo ihr Lebensmittelpunkt ist. Anderseits sind die Kinder de facto sehr selbständig geworden, haben einen immensen Entwicklungssprung gemacht. Was mich leider beunruhigt: Der KV hält sich nicht an medizinische Absprachen, da er nicht in der Lage ist, Hilfe von außen anzunehmen. So geht er nicht/bzw. nur auf Druck meinerseits hin zum Kinderarzt, verweigert die Logopädie (obwohl drei unabhängige Kinderärzte attestiert haben, dass diese unbedingt erforderlich ist), bringt die Kinder (regelmäßig!!!) mit Ausschlägen oder einem Sonnenstich zu mir (gut, ich weiß, DAS kann passieren, aber bitte nicht regelmäßig!) Außerdem ist der Kleine, der sich beim KV aufhält in einem absoluten Loyalitätskonflikt: er fragt ständig, wann er endlich wieder bei uns wohnen darf, bittet mich, ihm dafür die Daumen zu drücken uns selbst vor den Augen seines Vaters bat er mich darum, dass ich ihn wieder mitnehme Leider zeichnet es sich ab, dass die Gutachter die Lebensumstände so lassen werden, wie sie derzeit ist, um den Kleinen nicht wieder aus seinem Leben rausreißen zu müssen, da er ja nun seit Wochen schon bei seinem Vater lebt (WAS für eine Logik, nachdem das Revisionsgericht ja selbst schon meinte, das Urteil der Richterin sei strittig!) Ich habe den kaukasischen Kreidekreis gelesen und finde es absolut schlimm, Kinder in einer solchen Situation "auf sich gestellt" zu lassen!!! Ich liebe meine Kinder so sehr und gerade deswegen kann ich es doch nicht zulassen, dass der Kleine so hin- und hergerissen sein muss! Er tut mir so sehr leid, es bricht mir das Herz zu sehen, wie "entwurzelt" er ist. Aber aus Liebe loslassen um ihn in eine Zukunft zu entlassen von der ich ganz genau weiß, dass sie ihm auf Dauer nicht guttun wird? Ich weiß sehr genau dass es sein kann, dass der Kleine bei seinem Vater umgekehrt sagt, dass er dort bleiben und nicht bei mir leben will. Das ist bei Trennungskindern keine Seltenheit und zeigt ja, wie zerrissen sie sind. Aber sollte das nicht endlich ein Ende nehmen? Diese sich ewig hinziehenden Verhandlungen können ihm doch nur schaden statt helfen, denn je länger das Ganze dauert, desto stärker wird das arme Kind verunsichert... ich möchte nicht aufhören, zu kämpfen, möchte aber anderseits die Kinder endlich nicht mehr verwirren müssen Ganz liebe Grüße von einer verzweifelten angry***, die sich über jede Antwort freut

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 10:51



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Hallo, sehr schwieriges, heikles Thema und ganz ehrlich? Ein Kind gehört zu seiner Mama! Das aber ist meine ganz subjektive Meinung. Das was ich lese, bricht mir gerade mein Mutterherz. DA ich aber die Begleitumstände und Begründungen nicht kenne, kann ich mir nicht wirklich ein Urteil erlauben. Nur soviel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut sein soll, wenn ein Kind 1. seine Mutter und 2. auch noch seine Geschwister verliert. War da nicht mal etwas mit psychischen Störungen bei dem Kindsvater? Du fragst mich und ich sage dir, ich würde kämpfen wie eine Löwin und mein Kind wiederholen.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 11:22



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Ich finde es furchtbar, die Kinder zu trennen. (Obwohl es ja oft der Fall ist, dass sie sich, wenn sie zusammen sind, nur streiten ) In meinen Augen kann es nur so gehen, dass die Kinder bei einem Elternteil fest sind und den anderen so oft wie möglich sehen. Jedenfalls bei so kleinen Kindern. Wenn dann die Pubertät mitspielt, ist es bestimmt wieder was anderes. LG Dany

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 11:34



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... und wie wird der Kleine sich fühlen, wenn er sich fragt, warum die anderen Geschwister bei Mama bleiben konnten und er nicht. Warum hat Mama nicht um ihn gekämpft? Nein, ein Kind sollte nicht in die schlimme Lage kommen, sich zwischen den Eltern entscheiden zu müssen! Dafür bist du zuständig.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 11:34



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... und wie wird DIE KLEINE sich fühlen, wenn SIE sich fragt, warum die anderen Geschwister bei PAPA bleiben konnten und SIE nicht. Warum hat PAPA nicht um ihn gekämpft? Nein, ein Kind sollte nicht in die schlimme Lage kommen, sich zwischen den Eltern entscheiden zu müssen! DIESEM DILEMMA SIND TRENNUNGSKINDER ABER IN DER REGEL AUSGESETZT.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 11:42



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... ist das nicht geschlechtsspezifisch ob sich nun Mama oder Papa besser um den Sohn/die Tochter kümmern kann. In vielen (den meisten???) Fällen war aber Mama schon allein deswegen die Hauptbezugsperson, weil alte Muster weiterleben und sie eben die meiste Zeit mit dem Kind verbracht/es gestillt, gewickelt, gepflastert, Fieber gesenkt, getröstet etc. hat... bei uns zumindest war es so. Er arbeitet Vollzeit, manchmal auch darüber hinaus, da er im Kundendienst tätig und somit auch für Notfälle zuständig ist. Hier ist nicht die Rede von Mama oder Papa macht es besser. Und ja, er ist psychisch krank. Was nicht heißt, dass er kein guter Vater ist. Er ist absolut kein guter Partner. Gegen seine Vaterqualitäten kann ich nich viel einwenden ausser eben dass er leider nicht in der Lage ist, fremde Hilfe von Ärzten/Beratungstellen usw. anzunehmen. Ich will um mein(e) Kind(er) kämpfen, koste es was es wolle. Aber ist das richtig? oder zerreisse ich es/sie damit umso mehr???

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 11:58



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Nur du kennst deinen Sohn so gut, um einschätzen zu können, wo er glücklicher wäre. Niemand aus diesem Forum kann dir dabei helfen. Hab dir mal eine kurze PN geschrieben.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:03



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leider ist dein Mailfach nicht eingeschaltet.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:14



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... hallo, das war auch nicht auf dein posting bezogen, sondern auf das, was fuzzi geschrieben hat. natürlich bin ich in erster linie mutter (und ich kenne es ja nicht anders, als dass die kinder eben IMMER bei mir, bzw. bei von mir bestimmten betreuungspersonen sind, nie aber bei ihren vätern...) und könnte es mir auch schlecht vorstellen, die kinder überhaupt nicht mehr bei mir leben zu haben... aber andererseits ist es für mich auch wichtig zu sehen, dass die kinder glücklich sind... und wenn sie das eben woanders (sprich beim vater) wären, dann ist es eben so... bedenklicher finde ich es da wirklich, dass das gericht da die entscheidung trifft, die kinder zu trennen. DAS geht ja nun mal irgendwie gar nicht. aber ich bin mir auch sicher, dass da das letzte wort eben noch nicht gesprochen ist... allerdings noch eine geschichte am rande: ich habe gestern mit einem freund gemailt, der momentan im trennungsjahr lebt. die kinder blieben bei seiner ex-frau, er hat sie jedes 2te wochenende (die klassische regelung also). er scheint mit seiner ex noch einigermaßen kommunizieren zu können, bezeichnet sich als einen familienmenschen und ich habe auch den eindruck, dass ihm seine kinder am herzen liegen... dieses wochenende hätte er jetzt mal "kinderfrei" gehabt, allerdings hat sich seine ex dann wohl gestern von irgendwoher gemeldet, sie sei mit den kids auf ner geburtstagsfeier und habe anschließend noch was vor, er solle die kinder abholen und bis heute mittag behalten. darüber hat er sich dann gestern bei mir ausgeknurrt, er habe doch "kindfrei" gehabt und die ex und überhaupt. ich hab nur gemeint, er solle doch froh sein, die kids zu sehen und kindfrei, was das ist?! er hat sie übrigens jetzt bis heute abend... aber das ist ein punkt, über den ich mit ihm mit sicherheit nochmals reden werde... weil ich nämlich inzwischen der meinung bin, soweit es möglich ist, hat das kind das recht auf beide elternteile, und sobald man kinder hat, hat man eben nie wirklich "kindfrei"... aber das war jetzt vermutlich wieder am thema vorbei, soifz... lg, martina

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:53



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Natürlich kämpfst du weiter um deine Kinder... was ist das denn für eine Frage er wird aus dem Konflikt erst rauskommen wenn er wieder bei dir ist... alles andere wird ihn eh zerreißen und wenn du ihn aufgibst, dann kann es bei ihm noch schlimmere Störungen hervor rufen, weil das ein absoluter Vertrauensbruch ist... ich hoffe du hast dir alles genau aufgeschrieben, wann er welchen Sonnenstich oder Ausschlag hatte... wann er Kinderarzt besuche oder Logopädie verweigert... jede kleinste Umstimmigkeit schreibe dir bitte auf... das wird dir nämlich bei der nächsten Verhandlung sehr hilfreich sein... desweiteren hoffe ich das der Kleine Aussagen wird und das ein kompetender Richter endlich Herz zeigt...

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:20



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... danke Fuzzi: danke für die PN... ich schreib Dir heute abend ne ausführlichere Antwort! Susafi: ich habe eine gaaaanz dicke Kladde, da steht alles (!) drin, was verwendbar ist. Ich komme mir schon total blöd vor, weil ich sooo vieles aufschreibe

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:43



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*lach* das kenn ich auch :-) allerdings nicht von mir selbst, sondern von einer Bekannten. Ihre Tochter lebt beim KV und sie sagt regelmäßig ihre Umgangswochenenden ab! Warum? weil sie ständig wechselnde Lover hat und ihre Zeit dann doch lieber mit denen als mit ihrer eigenen Tochter verbringt, die sie so gut wie nie sieht. In dem Fall hat das Gericht also wohl richtig entschieden, ihr das ABR zu entziehen. Übrigens ist bei mir KV#1 auch seltenst anwesend wenn er seinen Sohn haben sollte. Irgendwie scheint es so zu sein, dass die die das Kind NICHT bei sich leben haben dann häufig dazu neigen, sich nicht mehr wirklich dafür zu interessieren? das finde ich zum Und ja, das Gericht hat in meinem Fall sehr fragwürdig entschieden. Eine kinderlose Richterin und ein seeehr schlechter Anwalt, was soll ich sagen. Den Anwalt habe ich inzwischen gewechselt.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:24



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und wie du es eh schon tust alles haarklein notieren.Würde mir auch von dem Logopäden betätigen lassen das XY an dem und dem Tag unbegründet gefehlt hat und dem Kerl ordentlich(entschuldige den Ausdruck) an den Karren pissen. Und ich hoffe das der Richter/die Richterin welcher/welche das kommende Verfahren leitet mehr im Hirn hat als die letzte Richterin. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und das es schnell zum Besten kommt. Sandy

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 14:32



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hi, deine geschichte hatte ich in einer ähnlichen form. ich trennte mich vom vater meines großen als er 1 jahr alt war, die mutter seines vaters hangt übernormal an philipp...also blieb der kontakt...(leider) phil war dauernd zwischen mit und ihr hin und her gerissen.. es kamen sprüche von ihr wie "nur wer der viel schenkt hat dich richtig lieb" klar das sie mit nem reichen schnösel als mann allemal mehr hatte als ich und phil musste nur auf was deuten schon hatte er es... die reaktion als 4 jähriger:? "mama ich will nicht mehr bei dir sein du hast mich ned lieb du schenkst mir fast nix"... es ging immer hin und her... sie auf der einen ich auf der andren... dann kam die trennung von meinem 2ten mann.. die oma nutze meine notlage aus hatte ihn fast jeden tag und die stichelein wurden immer heftiger. phil wusste nicht mehr wohin.. auf der einen seite ich mit seinen geschwistern auf der andren seite die oma die er ja auch mag und sein vater den er nur durch die oma z gesicht bekam... dauernd sah ich wie traurig er war durch diese streitereien.. wie zerissen er war... ich habe mich entschlossen ihn "gehen" zu lassen das er dann wenigstens ned au noch die scheidung so intensiv mitbekommt.. er wurde sofort abgeschottet von mir, ich bekam ihn seltenst zu gesicht, entweder er war nicht da, beschäftigt, oder man nahm schlicht den hörer nicht ab wenn ich anrief... da war er 8 jahre alt.. jetzt mit 12 kam er von selbst zu mir, lässt sich von ihr nicht mehr bestechen, sie hats noch mit erpressen versucht (du bekommst deinen modell bus nur wenn du mindestens 2 tage bei mir bist) und viel auf die schnauze damit... letztendlich wenn ich ihn jetzt so anschaue: ich hätte ihn NIE NIE NIEMALS gehen lassen dürfen... er ist noch zerissener als vorher sein dad wollte ihn ja jetzt gar ned mehr sehen.. in der entwicklung wurde er von IHR zurückgehalten ( kleines burli nein du darfst kein würstchen aus dem kühlschrank essen das ist viel zu kalt / nicht die treppen alleine laufen du könntest fallen ( mit 11 jahren) usw... er ist ziemlich eingeschüchtert wenn er mal ne schlechte note hat... die umstellung von den "erziehungsregeln" der oma zu uns fällt ihm nach einem jahr immer noch sichtlich schwer.. bei der oma ging es immer nur um Ihr wohl das sie ned allein ist, bei schlechten noten gabs riesen ärger, seine wünsche nach freunden wurde unterbunden usw... jetzt lernt er erst eine "familie" kennen... auch wenn die zeit jetzt sehr hart für euch ist, kämpfe um ihn, du wirst es nicht bereuen... auch wenn der vater ein guter vater ist.. er ist anders als du und wenn dein kleiner selber entscheiden darf wohin er will fängt er bei allem wieder bei null an...er wird ewig nicht zur ruhe kommen... ich drück dir die daumen und wünsch euch alles alles liebe.. ihr packt das! milka

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 18:02



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Eure Hilfe hat mir echt gut getan und die Sicht geklärt! Viele der postings haben mich sehr berührt... daaaaankeee!!! ich werde nicht aufgeben

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 22:18