Alleinerziehend, na und?

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Plötzlich alleinerziehend und viele Fragen (leider lang)

Thema: Plötzlich alleinerziehend und viele Fragen (leider lang)

Hallo, kurz zu mir, ich habe vor wenigen Monaten meine Tochter geboren. Mit dem Vater war ich 9 Jahre zusammen und vergangenes Jahr haben wir beide ein Kind geplant. Wir waren uns sicher (ich zumindest). Nun habe ich im 9. Schwangerschaftsmonat erfahren, dass mein Freund mich während der Schwangerschaft betrogen hat. Ich war fertig ... meine Welt ist zusammengebrochen. All meine Vorstellungen von uns waren dahin und ich nage an Selbstzweifeln, wie mir sowas überhaupt passieren kann. Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, aber das es so kommt, hätte ich niemals geglaubt. Mein Freund bereut es und will für die Familie mit uns zusammenbleiben. Nun seit einigen Monaten ist mein Kind da und wir merken immer mehr, es geht nicht mehr. Ich kann nicht vergessen und ihm wird immer mehr klar, dass ich nur noch eine Freundin bin. Er redet mit mir eigentlich nur über das Kind und ansonsten fragt er mich nix mehr zu mir. Es ist unerträglich hier nur noch als Mutter zu funktionieren und für mein Kind Fröhlichkeit auszustrahlen. Warum denken Männer da nicht vor so einer Entscheidung drüber nach, was sie wollen. Nun auch wenn es sehr schwer ist, möchte ich mich von ihm trennen, aber der Gedanke nun alleinerziehend zu sein macht mich fertig. Ich bin derzeit in Elternzeit und mein Elterngeld und Kindergeld reicht nicht für mich und mein Kind. In einem Jahr arbeite ich wieder, dann mit vollem Lohn sollte es knapp sein, aber reichen. Aber da werden noch Kita-Gebühren anfallen. Wie soll ich das stämmen? Der Vater hat nur einen 450-Euro-Job. Er wird kein Unterhalt aufbringen können. Was gibt es denn für Gelder die man beantragen kann? Muss ich bei der Trennung irgendwas beachten? Unser Plan: Ich möchte, das mein Kind bei mir lebt und der Vater es hier besucht. Er hat Elternzeit im kommenden Jahr und soll unsere Tochter halbtags in die Kita geben und danach hier bekochen und betreuen. Er zieht in eine WG und da möchte ich meine 1 Jährige dann nicht hingeben. Habt ihr Tipps für mich? Zum anderen habe ich Angst davor, dass ich mit seiner täglichen Begegnung nicht umgehen kann. Mein Kind soll beide Eltern haben, aber auch ich habe gerade echt zu Kämpfen die Geschehnisse zu verarbeiten und möchte am liebsten erstmal gar keinen Kontakt. Da vertraut man jemanden und dann kommt sowas ...

von Kümmelchen am 14.12.2014, 12:02



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Bist du dir sicher, dass du das NACH der Trennung willst und kannst, dass er das Kind bei dir betreut? Warum sollte es in einer WG schlechter aufgehoben sein als in einer Wohnung, in der er allein lebt? Unterhalt wird er bei einem 450-E-Job nicht zahlen können. Bis er sich einen Job gesucht hat in dem er mehr verdient kannst du Unterhaltsvorschuss beantragen. Wenn er dann zahlungsfähig ist kann er auch die Hälfte der Kitakosten übernehmen. Du kannst die Übernahme der Kita-Kosten beim Jugendamt beantragen und solltest du Wohngeld oder ALG2 bekommen dann kannst du übers Teilhabepaket einen (Teil)übernahme der Essenskosten in der Kita beantragen. Eine Freundin von mir erlebte das gleiche wie du. 7 Jahre Beziehung, gemeinsames Wunschkind geplant und als sie dann schwanger war begab er sich umgehend in ein Doppelleben mit einer 2.Frau. Das kam raus, als meine Freundin in der 31.SSW war. Sie trennte sich umgehend.

von mf4 am 14.12.2014, 12:28



Antwort auf Beitrag von mf4

Er soll das Kind täglich bei dir sehen können, bei dir betreuen, bei dir bekochen? Hm... ich halte das für keine gute Idee. Diesen Komfort würde ich ihm nicht bieten wollen in meiner Privatsphäre, meiner Wohnung. Gerade seine Elternzeit ist doch ein super Zeitpunkt, wo er sich bewehren kann, dass er das Kind allein betreuen und versorgen kann. Dann kannst du das Kind mit ruhigem Gewissen zu ihm geben und kannst mal Zeit ohne Kind genießen.

von mf4 am 14.12.2014, 12:39



Antwort auf Beitrag von mf4

Schlimm, wie hat deine Freundin das weggesteckt und wie geht es ihr heute?

von Kümmelchen am 14.12.2014, 14:21



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Sie war verständlicherweise erstmal total am Boden und völlig unter Stress. Das Baby kam dann auch ein wenig früher... sie hat ganz schnell einen neuen Mann kennen gelernt. Nun lebt sie seit über 8 Jahren mit ihm, ihrem Kind und seinen Kindern zusammen.

von mf4 am 14.12.2014, 14:26



Antwort auf Beitrag von mf4

Mein Kind kam auch einige Wochen zu früh. Hab tagelang daheim allein gesessen , nur geheult und war fast am durchdrehen. Ich freu mich für deine Freundin.

von Kümmelchen am 14.12.2014, 14:51



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Damals dachte sie die Welt geht unter und ich dachte das für sie auch, wenn ich ehrlich bin. Sie bleib dann erstmal ein paar Tage bei mir, dass sie nicht allein ist. Sie hat einen wirklich tollen Mann getroffen, der Alleinerz. war und nun sind sie schon lange richtig Familie. Ihr Sohn hat aber Kontakt zum Vater.

von mf4 am 14.12.2014, 18:01



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mich erschüttert weniger der fremdgang, als dass der mann nur einen minijob hat. würde ihn als erstes zum arbeiten jagen, damit er angemessenen unterhalt zahlen kann. in meiner wohnung würde ich ihn auch nicht haben wollen.

Mitglied inaktiv - 14.12.2014, 12:37



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Kravallie, sie hätte ihn mal VORM fröhlichen Kindszeugen zum Arbeiten jagen sollen...nicht viele Dahinjobber werden mit positivem Schwangerschaftsbefund plötzlich zum Arbeitstier.

von Nikas am 14.12.2014, 13:40



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Pass gut auf... nicht, dass er in der Elternzeit Hauptbezugsperson wird und DU dann der Umgangselternteil mit Vollzeitjob und Unterhaltspflicht wirst, während er dauerhaft im Minijob bleibt

von KKM am 14.12.2014, 13:05



Antwort auf Beitrag von KKM

Oh an sowas hab ich noch gar nicht gedacht. Aber mein Kind wird ja trotzdem bei mir wohnen. Der Papa holt sie Mittag aus der Kita und betreut sie, bis ich von der Arbeit heimkomme. So der Plan. Es sei denn, dann ist wieder irgendwas anderes wichtiger.

von Kümmelchen am 14.12.2014, 14:24



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Ob ich mir sicher bin, das es das Richtige ist, dass er nach der Trennung in meiner Wohnung das Kind betreut... NEIN...ich bin mir nicht sicher. Gerade denke ich nur, unser Baby hat hier Kinderzimmer und Spielzeug und sollte einfach in der gewohnten Umgebung bleiben. Ich hab noch gar keine Idee wie das alles erträglich laufen kann. Ich will fair zum Vater sein, aber gleichzeitig bin ich so unendlich wütend, das er unsere Familie so leichtfertig kaputt machen konnte.

von Kümmelchen am 14.12.2014, 14:29



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Ich würde das nicht machen... ganz schnell hält er das für selbstverständlich und dabei wäre es wichtig, dass er allein in der Lage ist sein Kind zu betreuen. Ein eigenes Kinderzimmer ist sicher nicht das wichtigste und wenn er möchte kann er das seinem Kind ja auch aufbauen.

von mf4 am 14.12.2014, 18:03



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Wovon lebt ihr denn derzeit wenn er nur einen Minijob hat und du in Elternzeit bist? Ist er finanziell abhaengig von dir? Ich halte es fuer eine ganz schlechte Idee, dass er die Kinderbetreuung uebernimmt wenn ihr euch getrennt habt. Damit ueberlaesst du ihm quasi das Kind. Und das auch noch in deiner Wohnung! Grenz dich schnellstens ab.

von Pamo am 14.12.2014, 15:46



Antwort auf Beitrag von Pamo

Exakt meine Befürchtung....

von KKM am 14.12.2014, 15:49



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Ich würde den kv auch nicht in dein Reich lassen. Aber lass es erstmal alles auf dich zukommen. Mache dich nicht vorher zu verrückt sondern alles nach und nach. Ich kenne diese Ängste ging mir auch so genauso wie allen anderen wohl auch, aber iwann lernt man damit umzugehen und dann zu schauen wie mam was regeln kann Meistens kommt es eh anders als es geplant war.

von Juleen87 am 14.12.2014, 16:21



Antwort auf Beitrag von Kümmelchen

Eine Freundin von mir war auch so naiv...einziger Unterschied: sie hatten sich eigentlich schon vor dem Kindszeugen auseinander gelebt, kamen aber noch prima miteinander aus. Babylein entstand dann aus einem Glas-Wein-zuviel.... Nunja, KV war arbeitslos, KM stieg nach einem Jahr wieder in ihren Beruf ein...vorher wurde Kind von beiden betreut, Vater war fast täglich für 1-2 Stunden da, holte das Kind regelmäßig zu Spaziergängen, war freundlich, höflich, verständnisvoll usw. usf....konnte halt leider keinen UH bezahlen. Nach einem Jahr kam Kind dann halbtags in die Krippe, wurde NM vom KV in der Wohnung der Mutter betreut, bis diese um ca. 17:00 von der Arbeit zurück kam....tjaaaa, lief alles ein Jahr prima.... Dann kam die Mutter abends statt KV und Kind einen Zettel auf dem Tisch "L. bleibt bei mir"...sie fast wahnsinnig geworden, Jugendamt, Polizei, alles mögliche eingeschaltet.... Es kam zur Verhandlung und KV wurde als Hauptbezugsperson vom Richter bestätigt und bekam das ABS....die KM bekam das obligatorische Umgangsrecht und die Unterhaltspflicht... Muss ich noch erwähnen, dass der UH-Beistand beim JA auch Kopien von ihren Gehaltsabrechnungen, Lohnsteuerbescheinigungen, Sparbüchern ect. bereits vorliegen hatte, als sie das erste mal sich dort meldete? hmmmm, wo die wohl her gekommen sind? Wird doch nicht etwa der nette, vernünftige, freundliche, höfliche KV, der nur das Beste fürs Kind im Auge hatte, heimlich ihre ganze Wohnung nach derartigen Dingen abgesucht und kopiert hatte? ach, bestimmt nicht, oder? Fazit: Kümmerpapa: klasse!!!! Glückwunsch!!!! Aber nicht jeden Tag, und schon gar nicht unbeaufsichtigt in deiner Wohnung!!! Mach dich ganz schnell unabhängig von ihm, sowohl finanziell als auch kinderbetreuungstechnisch...

von Limayaya am 14.12.2014, 21:11