Alleinerziehend, na und?

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Nicht wie die eigenen Eltern erziehen .....

Thema: Nicht wie die eigenen Eltern erziehen .....

Hallo, nachdem Text von Mf4 fällt mir spontan eine Unterhaltung heut bei meinen Eltern ein. Mein Großer (im August 18) darf schon relativ lange (bestimmt 2 Jahre) zu bestimmten Gelegenheiten länger raus. Wenn er fragt, hab ich es noch nie abgelehnt, dass er abends weg darf. Gestern kam er halt wieder mal 1/2 h später als abgemacht (hat aber per SMS Bescheid gegeben). Ich kann nicht wirklich schlafen, wenn er nicht da ist (mein Problem ) Nur hab ich heut Migräne und zwar hauptsächlich wg. Schlafmangels..... 4 h sind zu wenig! Er kann ja nichts dafür, dass ich trotzdem morgens so früh wach bin Meine Mutter direkt: Ach, du kannst nicht schlafen. DAS kenn ich.... Dein Bruder kam auch nie pünktlich heim und ich lag so lange wach (weiß ich) und dann der Hammer: Und DU (also ich) warst auch nicht anders..... Wieso? DU bist die ganze Nacht weggeblieben!!!!!!!!!! Ja klar, ich durfte nie raus und hab am Abend vor meinem 18. gesagt, ich komm heut nacht nicht heim! Wenn ich komme bin ich 18 und ihr habt mir nichts mehr zu sagen!!!!!!!!!!!!!! ICH bin stolz auf mich, dass ich meinem Kind diese Freiheit gönne und bin zuversichtlich, dass er nicht mit 18 raus muss. Es gibt so viele Punkte, wo ich hoffe, ich mache es anders als meine Eltern. Es ist mir in Vielem gelungen und trotzdem: MANCHE Sprüche habe ich als Kind gehört und benutze sie nun auch Geht es euch auch so?????????? Zu welchen Gelegenheiten hört ihr eure Eltern aus eurem Mund sprechen????

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 20:56



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ich befürchte manchmal sogar, dass nicht ICH rede wenn ich etwas sage, sondern dass es die Stimme meiner Mutter ist. Gott, wie sehr ich dann manchmal erschrecke.. andererseits... wenn wir ihre Haltungen heute teilweise vertreten, kann es so falsch damals ja nicht gewesen sein!?

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 21:01



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Sollte mir eine Floskel rausrutschen, die ich als Kind oft gehört habe und vielleicht so nie übernehmen wollte, kann ich es mittlerweile sportlich sehen. Im Moment beschäftigt mich ein eher essentielles Thema, bei dem ich mir immer (!) geschworen habe es anders zu machen und ich jetzt sehen muss, dass dies nicht sol leicht ist. lg

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 21:03



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Oh mein Gott... ich bin froh, daß ich nicht so bin. Ich durfte quasi nichts was andere Kinder/Jugendliche in meinem Alter durften und habe meinen beiden Großen jede menge Freiheiten eingeräumt. Ich mag es, wenn meine Kinder z.B. Kindergeburtstage feiern, weil ich das nie durfte. Ich habs meinen beiden Großen so sehr gegönnt, wenn sie Party gemacht haben und ich habe bei den üblichen Jugenden gern mal mehr als 1 Auge zugedrückt für das ich u.U. ein blaues Auge kassiert hätte. Ich wollte auch nur noch raus, durch die Ausbildung war ich mit 17 nur ab und an mal am WE zu hause und mit 18 zog ich aus... ab DA lebte ich wie ich es mag, wie ich bin. Was mir bei meinen Kindern immer wichtig war/ist: nicht die Mutter rauszukehren die unfehlbar ist, die Chefin, der sich alles unterordnen und anpassen muß. Ich bin nicht unfehlbar, bin auch mal ungerecht in frustrierenden Situationen aber ich kann meine Fehler eingestehen, mich entschuldigen bei den Kindern und ich schließe alles ab. Nachtragen, Kinder mit Kummer ins Bett schicken usw. gibt es niemals. Meine Eltern hatten nie Interesse meine Kinder mal abzunehmen usw. aber es war mir auch nie wichtig, denn ich hatte immer Angst, daß sie sie auch so streng behandeln. Als die Großen noch kleine Bubis waren packte mein Vater sie 1mal, weil sie nicht brav waren... ich habe ihm die Hand weggeschlagen (das tat so gut) und sagte ihm, daß ich niemals zulassen würde, daß er ihnen weh tut, denn nun kann ich mich wehren. Sorry... ich schweife ab... Dinge die man nie los wird. lG mf4

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 21:12



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Ich finde die Erziehung meiner Mutter, also so wie sie mich erzogen hat, sehr gut. Ich hatte viel Freiraum, mußte aber im Gegenzug schon sehr früh eigene Entscheidungen treffen. Das war nicht immer einfach, da die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber auch bei falschen stand sie hinter mir. Sie steht heute noch hinter mir und hat mich bis heute nicht ein einziges Mal angelogen. Mein Vater hat sich aus der Erziehung völlig rausgehalten und nahm es auch mit der Ehrlichkeit nicht so eng. Ich versuche tatsächlich die Erziehung meiner Mutter nachzuahmen, allerdings ist meine Tochter nicht ansatzweise so, wie ich es als Kind war. Das macht das Ganze etwas schwierig. Natürlich kommen da auch oft die Sprüche, aber was ich noch viel lustiger finde, sind dieselben Handlungen. Meine Mutter stellt mir immer, auch heute noch, das Glas etwas weiter zur Tischmitte und genau dieselbe Bewegung mache ich heute bei meiner Tochter.

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 21:25



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Ich glaube, das Problem, dass man nie so werden wollte wie seine eigenen Eltern, wenn man Kinder hat, und irgendwie stellt man entsetzt fest, man klingt ja doch wie seine eigenen Eltern, das geht vielen so... *schnief* Ich muss dabei immer an ein Lied von Rolf Zuckowski mit dem schönen Titel "So wollt ich doch nie sein!" denken, der genau das sehr treffend wiederspiegelt; hier mal ein Ausschnitt: Hallo! Wer spricht denn da? Bist Du's, Papa? Bist Du's, Mama? Hallo! Wer spricht denn da? Wie sonderbar, ob ich das war? So wollt ich doch nie sein. So wollt ich doch nie sein. Das hatt ich mir doch felsenfest geschworen.

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 22:10



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an sich bin ich inzwischen der Meinung es komplett anders zu machen als meine Eltern (Gott sei Dank, sonst würde mini mit 15 ausziehen und ca. 8 jahre keine Kontakt zu mir haben (schüttel... nee danke) das einzigste wo ich mich als noch wie meine Mutter reden höre sind so Dinge wie "im dunkeln / halbdunkeln lesen macht die Augen kaputt" (ist sicherlich auch richtig... lach ... miri hockt ja abends immer unter der bettdecke mit der Taschenlampe und guckt Bücher an....--- das hat sie von mir *g*) ansonsten so dinge wie füße vom sitz und mund zu beim kauen , aber ich denk das sagen wir alle

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 22:33



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Meine Tochter hat mich schockiert mit dem Satz: "Mama, manchmal hörst du dich genauso an wie die Oma"... Und das Schlimmste. Sie hat Recht !

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 07:39



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Hi Ursel, oh ja, auch ein "Lieblings"thema von mir... Es ist nicht so sehr, was ich sage, sondern eher WIE ich es sage... Manchmal höre ich selbst bei mir den nörgeligen, unzufriedenen Tonfall meiner Mutter. Aber ich weiss auch, wo es herkommt. Seit einiger Zeit fahre ich wieder 60-St. Wochen neben den Kindern, solche Phasen lassen sich in der Selbständigkeit einfach nicht vermeiden, und bin einfach nur platt und da kommt dann auch der Tonfall her. Aber im Unterschied zu meiner Mutter, entschuldige ich mich bei meinen Kindern, wenn ich es merke und erkläre ihnen dass es nicht an ihnen liegt wenn ich so nörgelig usw. bin sondern daran, dass ich überarbeitet bin. Worauf ich noch mehr aufpassen muss, ist die Art und Weise wie ich schaue. Meine Mutter brauchte nie viel zu sagen. Sie hat "den Blick" damit hielt sie die ganze Familie in Schach (nicht nur die Kinder). Aber auch darüber rede ich offen mit meinen Kindern. Sie sagten schon mit 3 Jahren zu mir: "Mama, die Oma kann aber böse kucken." und auch jetzt sagen sie ganz selten zu mir: "Mama Du kuckst böse." Und dann reden wir drüber und ich bitte sie auch, mir zu sagen, wenn ich so kucke. Und bei uns würde ich fast schon behaupten, dass es eher umgekehrt ist: ich sehe dass meine Mutter sich ein Beispiel an mir nimmt, was den Umgang mit den Jungs angeht. Gut, sie hat halt auch gemerkt, dass ich, genau wie Mf4 dazwischengehe (bei uns ist es halt nicht körperlich sondern verbal) wenn sie mit ihren Enkelkindern die gleichen Spielchen versucht wie mit mir. Ich glaube, wenn man ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu seinen Eltern hat und hatte wird man viel mehr in der eigenen Erziehung übernehmen als andersrum. Und dann kann man es auch viel lockerer nehmen, wenn man sich "selbst erwischt". Aber gut finde ich es immer, wenn man es merkt. Dann hat man die Entscheidungsfreiheit wie man's machen möchte. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt *schiefgrins* - hoffentlich. Lieben Gruss Yola

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 08:15



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ich wurde streng erzogen, durfte an meinem 17. geburtstag ausnahmsweise bis 23.00 weg, fand das aber dann doch auch irgendwie gut, so gut daß ich ähnliches meinen kindern angedeihen lassen würde, kind1 weigert sich aber beharrlich und so lasse ich sie seit sie 14 ist doch bis 22.00 weg. bekannte sprüche von meiner mutter sind nun auch bei mir: was machst du mit 18, wenn du jetzt schon alles darfst? was die anderen machen, interessiert mich nicht, wenn die in die isar hupfen, hupfst du hinterher? und auch den allseits beliebten unterdentischstellspruch habe ich auch schon gesagt. ich finde, meine mutter hat es gut gemacht, empfinde mich als wohlgeraten und bin auf ihrer linie. meine mama stand noch am fenster und hat nachts auf mich gewartet, da war ich 25. ich bin da nicht so aufgeregt.

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 09:23



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Ist ja schön, dass es auch anderen so geht Für mich war immer klar: Schläge gehen gar nicht! Mein Bruder und auch ich wurden für kleinste Vergehen verprügelt. Leider fällt es mir sehr schwer, gegen mich anzukämpfen. Ich will nicht schlagen und muss dann mit mir selber kämpfen. Dadurch verlier ich manchmal die Diskutiergrundlage aus den Augen Und dies ist härteste Ebene, auf der ich stinkig auf mich und meine Eltern werde..... Verbale Kommentare kann ich viel besser wegstecken. Und ich muss leider gestehen, dass ich mit der Erziehung meiner Eltern überhaupt nicht einverstanden war. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt..... Was man nicht mochte, musste trotzdem gegessen werden usw. NEIN!!!!!!!!!!!! Meine Kinder sind Persönlichkeiten und nicht mein Eigentum.

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 15:35