Alleinerziehend, na und?

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Meine Große ist so unglücklich.......

Thema: Meine Große ist so unglücklich.......

Hallo, ich bin so ratlos. Meine Große ist so unglücklich. Seit Tagen schon ist sie schlecht gelaunt, bockig, jammerig und einfach schwierig. Mehr und mehr hatte ich das Gefühl, das sie absolut nicht im Reinen ist. Heute Abend habe ich sie gefragt, was eigentlich mit ihr los ist im Moment und das ich mich freuen würde, wenn sie es mir erzählen könnte, damit ich ihr vielleicht helfen kann. Sie ist heulend zusammengebrochen, bekam quasi zeitgleich einen akuten Asthma-Anfall. Also erstmal die Atemnot behandelt und dann um die Tränen gekümmert. Das Kind hat so geweint. "Niemand spielt mit mir. Alle lehnen mich ab. Nirgendwo gehöre ich dazu....." Zu spüren war ganz tiefe Verzweiflung und das Schlimmste: Ich kann ihr das wohl nicht abnehmen. Da muß sie alleine durch. Ich habe mit ihr überlegt, wen sie fragen kann ob er/sie mit ihr spielt in der Pause. Habe ihr Vorschläge gemacht, wie sie vorgehen kann, aber regeln muß sie es alleine. Trotzdem fühle ich mich verantwortlich, überlege ich, was ich falsch gemacht habe........ Ich überlege auch, warum meine Tochter so eine Außenseiter-Rolle inne hat momentan. Und gleichzeitig kann ich ihr nachfühlen. In mir spüre ich ihre tiefe Verzweiflung. Ich selber war früher auch oft der Außenseiter, hatte immer schon nur wenige Freunde und genauso wie meine Tochter war auch ich kein Mitläufer-Typ, sondern hatte meine eigene Haltung. Was mache ich jetzt? Wie gehe ich damit um? Wie helfe ich meinem Kind? Ich möchte doch nur, das mein Kind glücklich ist. Ich weiß auch, das ich meine Kinder nicht glücklich machen kann --- das müssen sie selber tun, da müssen sie ihren eigenen Weg finden. Trotzdem würde ich ihr gerne das nötige Werkzeug mit auf den Weg geben, ihr ein bißchen Last abnehmen. Lieben Gruß Kerstin

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 20:42



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oje,das kenne ich... seit unserem umzug ist mein großer auch zum stubenhocker mutiert.fühle mich da auch total schuldig,weil ich ja unbedingt umziehn wollte.früher war er nie zuhause,und wenn,dann hatten wir die bude voller jungs.raten kann ich dir leider auch nichts,versuche sie eben aufzufangen so gut es geht...ich hoffe immer noch das es bald besser wird drücke euch auch die daumen das deine tochter wenigstens eine gute/beste freundin findet!

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 21:09



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Unser Großer ist auch so gewesen - er hasst Veränderungen, hatte im Kindergarten ewig keine Freunde und dann nur einige wenige, ABER wir haben im Freundeskreis engen Kontakt zu einer anderen Familie und unsere Kinder wachsen seit Geburt wie Geschwister heran. Wann immer er also traurig nach Hause kam, weil er im Kindergarten nicht zum Geburtstag eingeladen war, konnten wir ihn trösten: dafür bist Du da und da zum Geburtstag eingeladen und die anderen Kinder nicht. Den Umzug mochte er auch nicht, obwohl wir nicht weit weg gezogen sind und er weiterhin seinen alten Kindergarten besuchen konnte. Erst weit über ein Jahr später hatte er sich endlich eingelebt. Heute ist alles wieder toll, er hat noch immer nur einige wenige Freunde, aber das ist ok, denn lieber wenig konstante Freunde, als jede Woche ein paar Neue. Kümmere Dich selbst um Freundschaften mit Kindern, lade welche zu Dir nach Hause ein oder freunde Dich mit anderen Eltern an, mit denen Du auch gern etwas zusammen machen würdest. In der Phase "Du bist nicht mehr mein Freund, wenn Du das und das nicht machst" konnten wir unsere Kinder sehr gut "aushebeln", weil wir gesagt haben, dass wir (Erwachsenen) uns trotzdem weiter treffen werden, ob es den Kindern nun paßt oder nicht. Damit gehörten diese Sprüche dann ganz schnell der Vergangenheit an. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 10:26



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..... Sie hat regelmäßig Besuch zum Spielen hier. Kinder die sie in der Schule nicht dabei haben wollen kommen sehr wohl nachmittags hier her zum Spielen oder sie ist dort hin eingeladen! Sie wird auch auf Geburtstage eingeladen Meine Große hat auch regelmäßig Übernachtungsgäste. Sie geht mit zwei Mädchen zweimal die Woche zum Schwimmtraining und mit einem der Mädchen noch zum Flötenunterricht. Trotzdem fühlt sie sich abgelehnt, nicht gemocht und unverstanden. Sie hat das Gefühl, nicht dazu zu gehören und in den diversen Clubs ist sie auch nicht dabei, weil sie sich nicht immer der Masse anpaßt, sondern auch ihre eigenen Werte vertritt und lebt. Trotzdem ist sie ganz und gar kein auffälliges, nerviges und störendes Kind. Ich selber kenne diese Gefühle von mir früher auch und es ist auch ein großer Teil Wahrheit dran. Kann schwer beschreiben, wie ich das meine.... LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 10:49



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Dann sag ihr, dass es toll ist, dass sie anders ist. Dass es schön ist, wenn man nicht so ist wie alle anderen, dass man deshalb etwas Besonderes ist. Es gehört viel mehr Mut dazu, so zu sein wie man wirklich ist, als sich zu verstellen und der Masse anzupassen. Sie muss ein sehr mutiges kleines Mädchen sein, dass sie das in ihrem Alter schon kann. Sag ihr, dass es sehr wichtig ist, anders zu sein, erst recht, wenn man älter wird. Dass es wichtig ist, nicht jeden Blödsinn mit anderen mitzumachen, dass Mutproben meist dumm und blöd sind und es gar nicht wert sind, sich in Gefahr zu bringen, nur um einer Truppe zuzugehören, die auch nur aus Menschen besteht, die ihre Erfüllung in der Praktizierung von dummen und blöden Mutproben sehen. Versuch ihr das Gefühl zu vermitteln, dass es nicht schlimm ist, anders zu sein. Vielleicht mag sie Musikunterricht, dort ist sie nicht auf andere angewiesen. Außerdem halte ich es nicht unbedingt für erstrebenswert, kleine Kinder schon mehrmals pro Woche in irgendwelchen Clubs unterzubringen - die sollen doch noch Zeit zum Spielen haben. Sag ihr, dass es schön ist, wenn sie noch Zeit hat zum Spielen. Viele Kinder haben das nicht mehr. Kinder, die noch spielen können haben viel mehr Fantasie als Kinder, die von morgens bis abends bespaßt werden und bei einer freien Minute sofort vor Langeweile vergehen. Versuch Ihr, das "Anderssein" schmackhaft zu machen - Gründe dafür gibt es genug. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 10:56



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oh menno ... kann das auch gut nachvollziehen..... hatte auch nie viele Freunde..... warum auch immer....? und jetzt wo mein Mann (zum Glück) weg ist, ist auch der ganze Freundes-/Bekanntenkreis zusammengebrochen und viel ist wirklich nicht übrig geblieben.... welche Hobbys hat deine Tochter...... gibt es vielleicht einen passenden Verein für ihr Hobby, wo sie ganz neue Kiddis kennenlernen kann?! .... och menno.... tut mir echt leid!!!! und dann noch diese blöde Jahreszeit, wo sowieso meistens alles trüb und grau ist.... viele Grüße und viel Erfolg Bettina

Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 12:42