Alleinerziehend, na und?

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Mehr arbeiten?

Thema: Mehr arbeiten?

Hallo! Ganz kurz zu meiner Situation: Ich lebe mit meinen beiden Töchtern allein, vom KV ist kein Unterhalt zu erwarten. Für die Kleine bekomme ich zur Zeit Unterhaltsvorschuss, der fällt aber in Kürze weg, da sie 12 Jahre alt wird. Meine Große ist 16 Jahre. Bisher arbeite ich pro Woche 30 Stunden, und wir kommen eigentlich ganz gut klar, auch wenn keine großen Sprünge drin sind, aber die Mädels sind nicht verwöhnt was Markenklamotten angeht usw.. Wenn jetzt aber diese 158 Euro wegfallen.... die fehlen halt doch schon. Da wird es schwierig, noch mehr einzusparen. Ein Auto haben wir nicht. Ich überlege, ob ich eine Stundenerhöhung (35 Std) in Angriff nehme. Ob ich sie durchbekomme, ist eine andere Sache, da Personalkosten eingespart werden sollen, keine freien Stellen neu besetzt werden. Meine letzte Erhöhung vor gut 2 Jahren (direkt nach der Trennung) wurde auch nur befristet genehmigt. Mein eigentliches Problem ist aber mein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber. Ich weiß, viele von Euch arbeiten Vollzeit mit wesentlich jüngeren Kindern und schaffen es. Da scheint es fast ein Luxusproblem zu sein, im Schnitt nur eine Std. pro Tag mehr zu arbeiten. Aber bei uns ist es so, dass der KV den Kontakt zu den Mädels vor 1 1/2 Jahren komplett abgebrochen hat. Von einem Tag auf den anderen und auch der Rest seiner Familie kümmert sich nicht um die Beiden. Letzte Woche las ich in der Tageszeitung die Todesanzeige ihrer Urgroßmutter. Keiner hielt es für nötig uns zu informieren. Oje, jetzt schweife ich aber ganz schön ab. Ich habe jedenfalls immer das Gefühl, eine Menge bei ihnen auffangen zu müssen, viel Zeit für sie zu haben, da es von der Seite ihres Vaters niemand tut. Meine Familie ist dagegen das riesige Auffangbecken für uns drei! Ich bin total hin- und hergerissen! Vielen Dank für´s Lesen!

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 18:02



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Puh..schwierig. Wie kommen deine Kids denn im Moment damit klar? Wann bist du nun zu hause? Eine Stund egeht ja eigeeentlich noch. Vielleicht sprichst du das ganze mal mit dienen Kids durch?

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 18:08



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Ich würde mich auch mit den Kindern an einen Tisch setzen und alles besprechen. Sie werden Dir mit Sicherheit keine Steine in den Weg legen, denn mit 12 und 16 verstehen sie schon die Situation. Aber dass Du das Gespräch mit ihnen suchst und um ihren Rat bittest, zeigt ihnen noch einmal, dass Du es Dir nicht leicht machst, auch nur eine Stunde gemeinsamer Zeit herzugeben und dass Du das emotional absolut gar nicht möchtest, aber eventuell finanziell keine andere Wahl hast. Das ist und wird wohl immer die Schwierigkeit einer Mutter bleiben: Kind und Karriere zu vereinen, denn wenn man aufs Herz hört, möchte man am liebsten nur noch für die Kinder da sein. Wenn man aber auf den Verstand hört, dann muss Geld in die Kasse und dann muss man viele schöne und kostbare Stunden mit den Kindern dafür opfern. Wie blöd, dass die Zahlungen mit dem 12. Lebensjahr plötzlich aufhören - Frau von der Leyen müsste es doch besser wissen!!

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 18:20



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Hallo, was heisst denn, vom KV ist nichts zu erwarten? Bist du schon alle Wege gegangen bis zur Gehaltspfändung? Ich hätte da keine Hemmungen in der Situation. Hast du schon alle finanziellen Hilfen wie Wohngeld, Kinderzuschlag, ergänzendes ALGII abgeklopft? Wenn du mehr Stunden durch bekommst, würde ich es machen. Ich finde, deine Kinder sind alt genug, die haben doch vermutlich schon eigene Interessen und sind mehr bei Freunden als zu Hause, oder? Und bei sieben Stunden Arbeit am Tag habt ihr immer noch Zeit zu dritt. Blöd finde ich nur, dass man ab sechs Stunden noch eine Pause einschieben muss, was die Sache verlängert, aber nützt ja nix. Also ich würde es versuchen!

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 18:24



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Ich habe zeitglich mit der Trennung eine Beistandschaft eingerichtet. War zwar unangenehm, da ich selber mal im Jugendamt gearbeitet habe und dann vor den Kollegen "die Hosen runterlassen" musste, aber das war nicht anders möglich. Ich habe von Anfang an gewusst, dass es Probleme mit dem Unterhalt geben wird. 4 Monate später hat er sich abgesetzt. Er ist nicht auffindbar, nirgends gemeldet (Suchvermerk im Einwohnermelderegister, Abfrage Krankenkasse, Rentenversicherung etc., alles passiert). Aber ich habe einen Titel, sollte er irgendwann gemeldet werden. Vermutlich arbeitet er irgendwo schwarz. Auf Anraten des Richters wurde auch bei der Scheidung im Januar der Versorgungsausgleich vorsichtshalber ausgeschlossen.

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 20:22



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bei so "alten" kindern hätte ich gar kein problem aufzustocken, da sie eh in der lösung von den eltern/der mutter sind.....

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 18:39



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mein sohn ist fünf und wenn ich die möglichkeit hätte, würde ich auf 40 stunden aufstocken, allerdings dauert seine betreuung nicht so lange. schlechtes gewissen hätte ich nicht. brauchst du auch nicht. deine kids sind im teenie-alter !

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 18:52



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Ich arbeite seit Ende der Elternzeit mit 35 Wochenstunden und möchte zum Schulbeginn jetzt dann auf 39/40 Wochenstunden aufstocken. Das geht, wenn man sich straff organisiert. Man muß sich dann halt nur auch wirklich an den "Terminkalender" halten.

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 19:21



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Vielleicht haben deine Kinder auch Lust, selbst ein bissl was dazu zu verdienen? Fördert das Ego und die Selbständigkeit und alt genug sind sie ja, oder?

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 19:40



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Vielen Dank für Eure Ratschläge! Ja, Wohngeld, Kinderzuschlag etc habe ich alles abgeklopft. Aber da gibt es keine Möglichkeit. Meine Große geht übrigens regelmäßig in der Nachbarschaft Babysitten (hat auch extra einen VHS-Kurs und Erste-Hilfe-Kurs belegt) und stockt so ihr Taschengeld auf. Ihr habt mir wirklich geholfen, morgen rede ich mit dem Chef. Die Kinder stehen auch dahinter, verstehen die Situation sehr gut. Da hält das Frauenhaus doch wieder zusammen Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 20:12