Alleinerziehend, na und?

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Kiga Muttertag

Thema: Kiga Muttertag

Hallo an Alle, mich würde eure Meinung zu einer Aktion der Erzieherinnen im Kindergarten bzw. zu meiner Reaktion darauf interessieren. Ich muss dazu ein bisschen ausholen, sodass meine Vorstellung gleich inkludiert ist. Möglicherweise sollte ich das im KIGA Forum posten, aber eigentlich hängt die Geschichte doch mit meinem Alleinerzieherinnendasein zusammen (zumindest empfinde ich es so), deshalb versuche ich es hier. Ich bin Mutter von Zwillingsmädchen (5 J), alleinerziehend seit die beiden 5 Monate sind. Ich lebe in Österreich und arbeite halbtags, muss dazu allerdings 200km pendeln. In der Praxis funktioniert das so, dass ich 2 bis 3 Tage in der Woche in Wien arbeite und meine Mutter in der Zwischenzeit meine Töchter versorgt. Die beiden gehen in die gleiche Gruppe eines Halbtageskindergartens und eigentlich klappt dieses Arrangement ganz gut. Meine Mutter ist daher im Kindergarten sehr präsent und versteht sich auch sehr gut mit den Erzieherinnen. Nun war am Montag Muttertagsfeier, nennt sich dort "Spieletag", weil es keine Vatertagsfeier gibt (glücklicherweise). Es sind aber dezidiert nur die Mütter eingeladen, ausser.... meiner Mutter, die, obwohl Omi und obwohl ich als Mutter ja durchaus vorhanden bin, ebenfalls eingeladen war (haben meine Kinder behauptet und hat sich dann als zutreffend herausgestellt). Bitte mich nicht falsch zu verstehen, ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter, aber ich habe das nicht korrekt gefunden, um genau zu sein war ich in Tränen aufgelöst. Meine Mutter ist NICHT die Mama meiner Kinder, das bin ich und ich möchte auch als solche wahrgenommen werden. Wir (meine Mutter und ich) trennen das im Alltag auch ganz deutlich und ich finde es nicht ok, dass die Erzieherinnen das untergraben. Dazu kommt, dass auch das Muttertagsgeschenk (bekommen sie am Freitag mit nach Hause um es am Sonntag zu überreichen) nicht von beiden für mich gemacht wurde, sondern ein Kind eines für meine Ma und das andere Kind eines für mich gemacht hat. Das stört mich ebenfalls, weil eben beide meine Kinder sind und ich von beiden gerne was bekommen hätte. Und vor allem ist es jetzt ein logistisches Problem, weil ich mit den Kindern ja nicht bei meiner Mutter wohne. Das heisst, ein Kind hat, oder besser hätte, nix um es mir zu überreichen! Meine Mutter hat heute versucht, das den Erzieherinnen zu verklickern und ich hoffe, sie kriegen noch was hin, sodass beide was zu überreichen haben. Ich finde diese ganze Aktion der Erzieherinnen, obwohl sicher nicht böse gemeint, total daneben. Ich denke, sie hätten das auf jeden Fall mit mir besprechen müssen und mein Einverständnis einholen. Ist meine Reaktion völlig überzogen? Für mich ist das ein sehr sensibles Thema, weil ich wirklich versuche, diesen Spagat zwischen Mama und arbeitendem Menschen bestmöglich hinzukriegen und mir für meine Kinder den sogenannten Ar... aufreisse. Ich habe das Gefühl, dass es doch damit zu tun hat, dass ich alleine bin und auf meine Mutter angewiesen bin um mein derzeitiges Lebensmodell durchziehen zu können. Bei keinem anderen Kind, auch nicht bei Geschwisterkindern, sind/wären sie auf diese Idee gekommen. Ich nehme an, es war gut gemeint für meine Mutter, und das verstehe ich rational auch, aber es ändert nichts an meinen Emotionen. Ich habe das Gefühl, dass die Erzieherinnen meine Mutter und mich auf eine Stufe stellen, und das stimmt einfach nicht. Also bitte teilt mir mit wie ihr das seht, oder wie ihr reagiert hättet. Ich habe die Erzieherinnen noch nicht darauf angesprochen, weil ich sonst entweder zu heulen begonnen hätte oder laut geworden wäre. Beides wollte ich nicht, meine Kinder sollen sich schliesslich noch ein Jahr in diesem Kiga wohlfühlen. Ich möchte es aber nächste Woche auf jeden Fall klären. Liebe Grüsse, högi

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 20:48



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Hallo Högi, willkommen erstmal Ich kann deine Reaktion verstehen - und ich finde es toll, dass auch deine Mutter die Dinge aus deiner Sicht sieht scheinbar! Vom Kindergarten war es schlicht und ergreifend nett gemeint! Ich würde das nicht dramatisieren. Klar, es war nicht sensibel dir gegenüber, auf keinen Fall. Aber es geschah sicher auch nicht in böser Absicht. Versuche, dich zu freuen, dass du zwei tolle Mädels hast, eine Mutter, die dich prima unterstützt und sieh das Geschenk eben nicht als "Muttergeschenk" für die Oma sondern als "Omageschenk" an. Klar, du bist die Mama, aber es ist für die Mädchen sicher auch schön, der Oma eine Freude zu machen - denn die verbringt ja auch viel Zeit im Kindergarten. Vielleicht kannst du einfach noch ein zweites Omageschenk basteln mit den Mädchen, deine Mutter bastelt noch ein zweites Mamageschenk und schon hat jede der beiden für dich und für die Oma etwas :-) Wie gesagt, ich kann dich sehr gut verstehen, würde das aber dem Kindergarten auch nicht übel nehmen! Es ist ja nicht so, dass sie dich vom Muttertag ausgeschlossen haben ;-) Und im Endeffekt ist es doch einfach schön, wenn die beiden, denen die Kinder am meisten am Herzen liegen, am Sonntag mit einer Kleinigkeit überrascht werden :-) Das kann nicht jede Mutter von sich behaupten. Ganz liebe Grüße Sylvia

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 20:59



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Ich finde das auch nicht korrekt. Bei uns bringen z.B. auch Väter ihr Kind in den Kiga. Bekommen die dann auch was zum Muttertag? Ich denke, ein Kind kann viele Bezugspersonen haben, aber Mutter ist nur eine und um die geht es an diesem Tag. Für mich hat diese Geschenkegeschichte schon so einen Unterton, als würdest du deinen "Mutterjob" nicht vollständig ausfüllen. Ist vielleicht nicht mal bewusst als Kritik gedacht, aber unterschwellig wirst du offensichtlich anders behandelt als andere Mütter. Mir persönlich bedeutet der Muttertag zwar wenig (stamme aus dem Osten, da wurde der nicht begangen). Aber ich kann gut verstehen, dass du verletzt bist und die Erzieher sollten das eigentlich auch, wenn sie mal drüber nachdenken.

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:00



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Hallo! ... hm... kompliziert! Also, erst mal vorweg (ohne Dich emotional zu ignorieren), ich finde es super, wenn Mütter so helfen, damit das Alleinerziehendsein und Arbeitengehen "gut" möglich ist (ich wünschte, ich hätte so eine Mutter...!). Ich kann die Situation nicht wirklich beurteilen, weil ich sie nicht hatte und nicht haben werde, aufgrund der Zwillingssituation. Ich gehe jetzt aber mal von meinem Naturell aus und muss sagen, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, dass Deine Mutter kein Geschenk haben soll. Es sind doch 2? Ein Geschenk an sie ist doch auch der Dank für ihre Unterstützung? Mein erster Gedanke war: "mag sie ihre Mutter nicht so gerne? ist das Verhältnis eher "Zwang" (eben wegen der Situation) oder möchtest Du den "alleinigen Dank" für Dich beanspruchen? dass Du Deine Kinder (fast) ganz alleine großziehst? dabei würde mir dann einfallen, dass es einen Dank in dem Sinne nicht gibt. Der Dank sind gute Noten, wenn man als Mutter sieht, dass die eigene Erziehung fruchtet, das Lächeln unserer Kinder, das Glücklichsein von ihnen und vieles mehr. Aber ein Geschenk zum Muttertag, ist für mich nicht das non plus ultra des Mutterseins. Es ist eine nette Geste... Aus meiner Sicht hat Deine Mutter Dank verdient. Im umgekehrten Fall, wie gesagt, ich würde mich freuen, wenn ich so eine Mutter hätte, hätte ich mich gefreut, wenn sie auch etwas bekäme. Für ihre Hilfe wäre ich dankbar! Daher denke ich nicht, dass das Problem grundlegend mit Deiner alleinerziehenden Situation zu tun hat, sondern viel tiefer in Dir verborgen liegt... Ich denke nicht, dass die Erzieherinnen sich "Böses" dabei gedacht haben, sondern einfach die Situation sehen, dass Deine Mutter sehr viel hilft. LG Heike

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:07



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Hallo Heike, ich neide meiner Mutter das Geschenk nicht. Allerdings ist auch das Geschenk für meine Mutter nicht "perfekt", weil da jetzt Oma draufsteht, und das ist eigentlich die Mutter des KV, meine Mutter ist die Omi. Das sind zwar Kleinigkeiten, wären aber zu vermeiden, wenn das abgesprochen gewesen wäre. Und ich hätte erwartet, dass beide Kinder gemeinsam die Geschenke für uns beide machen. Das wäre meiner Ansicht nach eine bessere Lösung gewesen. Ich bin nicht dagegen meiner Mutter was zu schenken (sie bekommt ja auch von mir was) oder auch mit den Kindern was für sie zu basteln oder zu backen. Und ich bin natürlich sehr froh, dass meine Mutter meine Kinder betreuen kann und auch will. Ich weiss auch, dass ich in dieser Hinsicht von ihr abhängig bin und, das vermutest du ganz richtig, ich mich nicht freiwillig in diese Situation begeben habe. Ich bin mit den Kindern ausgezogen, weil ich damals (Frühchen, Zwillis, da facto schon alleinerziehend und ohne irgendeinen Verwandten in der Nähe) nicht mehr alleine zurecht gekommen bin. Aber ich halte es nicht für notwendig, dass mir das die Erzieherinnen, wenn auch unfreiwillig, unter die Nase reiben (österreichischer Ausdruck?). Meine Kinder haben äusserst selten Kontakt zum KV, werden aber im Juni zum Vatertag etwas für ihn basteln. Damit sie ihm das geben können, werde ich voraussichtlich 250km fahren müssen um dann zu erleben, dass er sich gerade mal bedankt. DAS wäre eine Gelegenheit gewesen, etwas für die Omi zu basteln. Was mich so auf die Palme bringt, ist dieses eigenmächtige Handeln ohne das mit mir zu besprechen. Das es natürlich auch mit meiner Mutter Reibereien gibt, liegt in der Natur der Sache. lg högi

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:40



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Aaaalso, ich sehe das ganz anders als Du und finde es außerordentlich umsichtig von den Erzieherinnen, sowohl Dich als auch Deine Mutter einzuladen. Immerhin ist sie ja wohl sehr present im Kindergarten und wird dort sicher auch bei den tgl. Kleinigkeiten Ansprechpartner sein. So wie bei anderen eben der Vater oder, wie bei mir damals die Tagesmutter, Ansprechpartner war. Leider schreibst Du nicht, ob Du feste Tage arbeitest bzw. ob der 'Spieletag' an Deinem Arbeitstag stattgefunden hat. Wenn es expilzit bekannt war, dass Du an diesem Tag zuhause bist, dann würde ich mir evtl. etwas Gedanken machen, aber ansonsten nicht! Das mit dem Geschenk, naja, war weniger umsichtig, da hätten sie wirklich jedes Kind ein Geschenk für Mama und Oma machen lassen können, aber je nach Geschenk war das vielleicht so gar nicht möglich. Weißt Du denn schon, was es ist? Vorher besprechen ja vielleicht, aber gerade wenns um Geschenke, Überraschungen oder so geht, dann bespricht man das doch nicht, oder? Ich denke, sie wollten Deine Mutter, wenn sie dort schon soviel Zeit verbringt einfach nicht übergehen und würde den Rest einfach nicht so eng sehen. Jede Mutter ist DIE Mutter für ihr Kind, auch Deine wissen ganz genau, dass Du ihre Mama bist. An dem Posten rüttelt keine Oma! und Gruß von Cat

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:17



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Hallo Cat, es standen 2 Tage zur Auswahl für die Feier und man musste sich eine Liste eintragen, sodass die Mütter einigermassen gleichmässig auf diese beiden Tage aufgeteilt waren. Und ich habe mich bzw wurde von der Erzieherin in die Liste eingetragen, nicht meine Mutter. Wenn die Kinder nicht am Wochenende davon gesprochen hätten, dass sie auch für meine Mutter Muffins gebacken haben, hätten wir nicht mal was davon gewusst. So bin ich am Montag morgen (dem Tag der Feier) in den Kiga und habe dort nachgefragt, ob das denn stimmt, das meine Mutter auch eingeladen ist! Und das finde ich einfach nicht ok. Mutter war vormittags übrigens dann auch nicht zu Hause und ich bin allein gegangen. lg högi

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:45



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Ich sehe das auch nicht so eng wie Du. Deine Mutter ist die GroßMUTTER Deiner Kinder, insofern hat auch sie eine Einladung und - ja - auch ein Geschenk zum Muttertag "verdient", zumal sie sich ja sicher liebevoll und toll um Deine Kinder kümmert. Ich habe als Kind jedes Jahr am Muttertag meine Omas anrufen müssen *grins*, und meine Kinder telefonieren am Muttertag auch mit meiner Mutter, ihrer Großmutter (dieses Jahr kommen sie drum herum - die Großmutter weilt in Florida). Ich vermute mal, Du bist an der Stelle sehr empfindlich. Ich kann das gut verstehen, möglicherweise wäre ich das auch. Aber m.E. wäre es sinnvoller, an dieser Empfindlichkeit zu arbeiten, als Deine Umgebung zu veranlassen, Dich mit Samthandschuhen anzufassen. Wenn Das Arrangement so, wie es derzeit ist, dich so sehr belastet, daß eine winzige "Unüberlegtheit" der ErzieherInnen Dich so aus der Bahn wirft - dann würde ich mir doch mal die Frage stellen, ob sich nicht irgendwas ändern läßt, damit Du stabiler wirst in Deinem Selbstvertrauen und Deinem Selbstgefühl. Ich wünsche Dir viel Kraft, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:43



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Hallo Elisabeth, ich hoffe mein Selbstvertrauen ist gross genug , aber es kann auf keinen Fall schaden, an dieser zugegebenermassen sehr empfindlchen Stelle zu arbeiten. Meine Mutter hat sich ganz sicher ein riesiges Geschenk verdient, aber wie ich in meiner Antwort an Camelot ausgeführt habe, hätte es andere (bessere?) Möglichkeiten gegeben. Das Arrangement als solchen belastet mich nicht, abgesehen von Phasen in denen ich viele Überstunden machen muss, so wie jetzt. Das zehrt an meinen Nerven, wobei das nicht am Arrangement liegt. Das ist eigentlich sehr gut. Ich bin 2 bis 3 Tage in der Woche nicht nur Mama, sondern mehr oder weniger Single. Ich brauche keinen Babysitter um mal ins Kino oder sonstwohin zu gehen. Perfekt oder? lg högi

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 21:58



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"Meine Mutter hat heute versucht, das den Erzieherinnen zu verklickern und ich hoffe, sie kriegen noch was hin, sodass beide was zu überreichen haben." Oh wei, es ist doch nicht Aufgabe der Erzieherinnen, Muttertagsgeschenke bereitzustellen. Ich finde, dass du das Ganze ziemlich extrem siehst. Gruß, Sabri (auch alleinerziehend und berufstätig)

Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 00:03



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Guten Morgen, @ all: danke für eure Rückmeldungen, ich werde an mir arbeiten. Muss allerdings trotzdem sagen, dass ich die Vorgangsweise der Erzieherinnen nicht ok finde. @ Sabri: meine Formulierung war schlecht. Es geht nicht darum, dass der Kiga Geschenke für Muttertag zur Verfügung stellen soll. Ich habe meine Mutter gebeten mit dem Kind eine Kleinigkeit zu basteln, sodass dieses Kind am Sonntag nicht mit leeren Händen dasteht. Meine Mutter hat mit den Erzieherinnen gesprochen um ihnen zu erklären, dass es eben nicht günstig ist, wenn jedes Kind ein Geschenk für eine Person hat, weil sie nicht gleichzeitig übergeben werden. Und im Zuge dieses Gesprächs, haben sie nun etwas ausgemacht, dass Kind anscheinend im Kiga was bastelt (habe gestern nur kurz telefoniert). Danke noch mal an alle und einen schönen Tag wünscht högi

Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 07:31



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Was soll ich sagen? In der Kinderkrippe basteln sie was zum Muttertag. Ich bin Witwer!

Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 10:18