Alleinerziehend, na und?

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Keine Zeit für sich!

Thema: Keine Zeit für sich!

Kennt ihr das? Also ich merke, dass ich immer und immer wieder in kürzer werdenden Abständen ausgepowert bin. Ich habe einfach keine Zeit für mich! nur mit Aufgaben und Verpflichtungen beschäftigt, Arbeit und Kindererziehung, bleibt am Ende des Tages für mich nichts mehr übrig. Zurzeit habe ich manchmal nicht mal mehr recht die Motivation und bin groggy, wenn ich vom Einkaufen komme und die Sachen dann alle weg räumen muss... manchmal denke ich dann "ich will das jetzt nicht" - brauche erst mal eine Pause, sitzt aber zeitlich nicht drinnen und ich frage mich, wie viele Jahre man so einen Zustand eigentlich aushält und was am Ende dabei raus kommt. Im Job werde ich ja total verheizt, da gab es dann die Woche wieder 2 Situationen die mich einfach nur anätzen und so nervtötend sind, dass mir der Arbeitgeber mit seiner unstrukturierten Art die Kraft raubt. Dann die Fahererei zurzeit dahin, bei Schnee und Glätte, ich bin am Tag 3 Stunden nur im Auto!!! Bin angenervt und komme mit dem, was ich erledigen möchte (Weihnachtspost etc.) immer wieder ins Stocken und nicht weiter und am Ende stehen nur nervtötende Aufgaben wie Einkaufen, Rechnungen überweisen, Auto in die Werkstatt bringen etc. Puh... das pralle Leben einer Nummer und keines Individuums!!! Ich weiß auch nicht wie man da Besserung rein bekommt, außer den Job zu wechseln und was in der Nähe zu finden... aber das scheint schwerer zu sein, als ich dachte.

Mitglied inaktiv - 16.12.2010, 06:17



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P.S. Den Job habe ich "innerlich gekündigt" (trotz neuer Absprachen) - das ist mir in diesen Tagen richtig bewußt geworden. Mir fällt es äußerst schwer, dort noch meine Arbeitskraft einzusetzen und meine Tage zu verbringen... das hatte ich noch nie im Leben... und ich arbeite schon 25 Jahre. Den beruflichen Zustand finde ich ganz schrecklich! Stellt euch vor, dort gibt es ja keine Weihnachtsfeier weil ALLES eingespart wird und zu teuer ist (Armutszeugnis) und die Woche luden sie dann zum Kaffee ein. Ich latschte unmotiviert mit den Kollegen in die Hauptfiliale und machte nur sarkastische Bemerkungen... dort angekommen sind die Tische nicht mal weihnachtlich dekoriert und wir mussten Tassen und den anderen Kram selber hinstellen... dann gab es eine überflüssige verlogene Rede. Dann gab es Geschenke im Wert von ca. á 8 Euro. Sie wurden glorreich verteilt, man gab mir eines und schwupp die wupp riss man es mir wieder aus der Hand und sagte "ach nee, Du gehörst ja gar nicht zur Abteilung...!" nach allem was passiert ist, mit cholerischem Vorgesetzten etc. habe ich die Faxen dicke!

Mitglied inaktiv - 16.12.2010, 06:26



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moin, zu deinem stress kann ich keine lösung beitragen - das beschreibt doch den alltag der meisten berufstätigen alleinerziehenden. jammern hilft, aber einen rat habe ich da leider nicht parat... ... aber was die weihnachtsfeier anbelangt, DAS ist nun wirklich kein grund, sich zu ärgern... bei uns ist das betriebsklima ähnlich kagge, auf unserer weihnachtsfeier war ich noch nie. die anderen kollegen, die wie ich schicht arbeiten, glänzen ebenfalls durch abwesenheit. aber wir haben auch eine prima ausrede: wenn wir schon nachts arbeiten, dann brauchen wir auch keine freizeit zu opfern, um an so einer drögen feierstunde teilzunehmen, die im grunde genommen niemand so wirklich will... im übrigen weiss ich auch nicht, ob ich an deiner stelle wirklich den vertrag verlängert hätte oder nicht doch gleich schon gegangen wäre. für wie lange ist der vertrag denn überhaupt verlängert worden? du solltest auf jeden fall deine unlust jetzt nach aussen tragen (nicht, dass es zu einer erneuten verlängerung unter noch schlechteren bedingungen kommt...) und auch transparenz zeigen, wenn es um andere bewerbungen geht. in deiner situation ist der arbeitgeber durchaus verpflichtet, dich freizustellen, wenn es um bewerbungen in anderen unternehmen geht (schließlich musst du ja davon ausgehen, in naher zukunft eben ohne beschäftigung dazustehen). dazu gehören termine zu vorstellungsgesprächen, aber auch termine beim arbeitsamt und so. das würde ich auf alle fälle ausnutzen. vielleicht war es auch nicht taktisch klug, das vorstellungsgespräch kürzlich sausen zu lassen, wegen DIESEM (derzeitigen) job. was dabei rausgekommen ist, sieht man ja: dein engagement ehrt dich zwar, wird aber in keinster weise honoriert... lg, martina.

von spiky73 am 16.12.2010, 07:38



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Liebe Carmelot! Oh, es klingt so übel, was Du da schreibst. Und beim Lesen fühle ich mich 7 Jahre zurückversetzt. Denk Dir, zur Geburt meiner Kinder (Zwillinge) gab es von meinem damaligen Chef EINEN Pullover aus dem Schrank seiner eigenen Kinder, Blumen hielt er gänzlich für unnötig.......dabei habe ich ihm bis zum Tag der Geburt meine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt. Und nach der Elternzeit auch noch, weil ich nichts anderes hatte. Von daher kann ich Dich sehr gut verstehen, dass der Leidensdruck sehr hoch werden kann, bevor man etwas unternimmt. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass sich bald irgendeine andere Tür auftut. LG

von Zwergenalarm am 16.12.2010, 07:39



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Und ich muß Spiky zustimmen, Du könntest vor deren Augen vermutlich eine Atombombe entschärfen, und würdest dafür nicht einmal einen feuchten Händedruck bekommen. Also, bewerben, bewerben, bewerben....

von Zwergenalarm am 16.12.2010, 07:42



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Hi Carmelot, ja, kennen tu ich das und wie! Und Weihnachtskarten habe ich seit Jahren keine mehr geschrieben *lach*. Da bin ich dann lieber schlafen gegangen um den nächsten Tag zu überstehen. Du fragst, wie lange man das durchhält? Ich halte es jetzt 7 Jahre durch. Aber ein "Leben" würde ich das nicht unbedingt nennen. Keine Zeit für Freunde, nur funktionieren wie einen Maschine damit alles läuft. Mit einem Job der auch nicht sehr befriedigend aber dafür äusserst anstrengend ist, aber wenigstens habe ich die "Freiheit" zu sagen, ich mache mal einen Monat oder zwei Pause (und verzichte natürlich auf Einkommen). Was hilft, ist die Entscheidungen bewusst zu treffen. Ich habe in den letzten Monaten sehr viel nachgedacht und mich bewusst dafür entschieden, mein berufliches Fortkommen und ein einigermassen ordentliches Einkommen aufzugeben (und damit auch das Risiko von Altersarmut auf mich zu nehmen) zugunsten der Kinder und zugunsten von Selbstsorge. Aber auch nur weil der Leidensdruck gross genug war und auch die Angst vor noch sehr viel schlimmeren Konsequenzen. Mein Rat: lass es nicht so weit kommen. Zieh vorher die Notbremse. Aber ich weiss, dass das in vielen Fällen so gut wie unmöglich scheint/ist. Auf jeden Fall schicke ich Dir ein paar dicke Umarmungen rüber. Du bist nicht allein in dieser Situation. LG Yola

von yola am 16.12.2010, 08:57



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wie hast du dich denn zwecks deines berufes entschieden? hab ich was überlesen?

Mitglied inaktiv - 16.12.2010, 09:00



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bzw abkürzen und aufs nötigste beschränken. weihnachtspost zb abschaffen, wenn du vom einkaufen kommst, mei, dann räum halt nur die kühlschranksachen ein und laß mal liegen, mach dir einen tee und setz dich auf die couch. tengelmann bringt übrigens auch, kostet 5€, das wär es mir wert, wenn ich mal so überhaupt nicht will ( und das ist auch bei mir nicht mehr fern ). kinder müssen auch nicht ständig erzogen werden, können sich auch mal 30 minuten alleine beschäftigen. kfz in werkstatt, vielleicht hast du so einen guten freund, der das auto auch holen kann? augenaufschlag??? rechnungen überweisen ist ja nu auch kein akt von dramatischer länge. fahren, ginge vielleicht früher fahren? das würde bei mir zb verkürzen...

Mitglied inaktiv - 16.12.2010, 08:58



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Das kenne ich total gut. Ich habe das Gefühl immer mit "ständig nur auf Reserve fahren" beschrieben. Es ist zugegebenermaßen erst mit meinem Freund besser geworden, weil ich mit ihm jemanden habe, der im Notfall einspringt (mal die Kinder allein nimmt, einkaufen geht etc.) Ich würde auch wie Vallie sagen - alles runterfahren, was irgendwie geht. Immer nur eine Sache pro Tag erledigen, also zum Beispiel immer donnerstags die Rechnungen, freitags einkaufen...Weihnachtspost ganz weglassen. Für die Jobsituation habe ich leider keinen Rat, das war bei mir das Einzigste, was immer gepasst hat. Viele Grüße Petra

von Petra28 am 16.12.2010, 09:40



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Hallo! Kenne ich, wobei es bei mir jammern auf hohem Niveau ist Ich hab eigentlich genug Zeit für mich... Aber: Ich finde es gibt nichts schlimmeres für eine berufstätige AE, wenn der Job nicht passt und man sich zur Arbeit quälen muss( denn eigentlich sollte es so sein, dass man sich zuhause vom Job und beim Job vom Kind/ von den Kindern erholt ) Ich persönlich würde mich über so eine "Weihnachtsfeier" tierisch aufregen. Das geht garnicht. Gerade wenn es im Job stressig ist, ist es verdammt wichtig dass das Betriebsklima stimmt. Ich frag mich immer warum das ALLEN klar ist nur den Chefs nicht?! So schwer es auch ist: Ich würde den Job wechseln- sobald sich eine Möglichkeit findet. LG M.

von gummibärle am 16.12.2010, 14:54