"Es gibt Situationen und Sitzhaltungen, die starke Reaktionen beschwören. Wir sehen eine Frau bei der Frauenärztin, sie erfährt gerade durch den Ultraschall, dass sie ihr erstes Kind erwartet. Doch Silke will keine Glückwünsche hören und bricht auch nicht vor Freude in Tränen aus – sie wischt sich stattdessen angewidert das Gel vom Bauch, flucht. Denn nicht nur, dass sie mit Mitte 40 für eine Schwangerschaft eigentlich etwas zu alt ist, nein, dazu kommt, dass ihr Mann sie betrogen hat und verlassen will. Außerdem ist das Kind von einem Anderen. Die Frauenärztin guckt entsetzt und unsere Heldin sagt: „Ich weiß mein Leben ist ein Scherbenhaufen.“ So beginnen Tragödien, so zerfallen Heile-Welt-Bauten, mit eben dieser Szene startet die Sat.1 TV-Komödie „Liebe in anderen Umständen.“ Wobei dieser Film weniger eine Komödie als vielmehr ein Drama ist. Wer harmlose Schenkelklopfer erwartet, ist hier falsch, wer Unterhaltung ohne Tiefgang will ebenso. Denn in den nun folgenden Rückblenden wird schnell klar, dass die Heldin keine Amazone ist, sondern eine liebende Ehefrau, die sich in den 20 Jahren trauter Zweisamkeit etwas zu sehr aufgeopfert hat. Ihr Mann Richard weicht ihr aus, sie sitzt allein im viel zu großen Haus, er arbeitet, sie bügelt. Beziehungsgewitter bahnt sich an. Richard vergisst sein Handy zu Haus und Silke liest etwas, das sie lieber nie erfahren hätte. Ihr Göttergatte vergnügt sich mit einer anderen im Hotel. An der Rezeption trifft Silke dann auf die sehr junge, sehr blonde Nebenbuhlerin (Isabell Gerschke)- die pikanterweise auch noch die Nachhilfelehrerin von Silkes verzogenem Patenkind ist. Wer jetzt erstmal durchatmen muss und denkt, das sei purer Seifenopernstoff, der liegt zwar nicht so falsch, kann sich aber beruhigen: Denn das Beste an dem Film sind seine Schauspieler, oder besser gesagt: eine Schauspielerin. " Mal sehen, ich habe keine Ahnung, ob der gut ist.
Mitglied inaktiv - 13.10.2009, 20:16
Viel spass aber bei dem Film.