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Immer noch Kampf mit KV - möchte Kind alleine haben

Thema: Immer noch Kampf mit KV - möchte Kind alleine haben

Hallo ihr Lieben. Meine Kleine ist nun mittlerweile 1,5 Jahre alt, die Kita Eingewöhnung beginnt in 3 Wochen. KV und ich hatten eine Beratung (vor ca 6 Monaten) beim Jugendamt und abgemacht, dass er jeden Sonntag um 11:30 kommt und bis 18:00 bleibt (er wollte es so lange). Die Beraterin hatte auch zugestimmt, dass es erst mal mit mir zusammen sein soll, aufgrund der Unzuverlässigkeit und der andauernden Absagen seinerseits. Immer noch hält sich KV nicht an Absprachen und kommt zu spät, ließ sie im Kinderwagen überhitzen etc. 100 Vorfälle gibt es da. Nun kam der Knüller. Die Dame vom JA rief mich an und sagt der KV hat sich an sie gewendet, weil er nicht weiter weiß und ich es ihm so schwer machen würde und seine Familie die Kleine ja nie sehen würde. Dass er andauernd verschiebt und seine Familie sich nie meldet und kein Interesse zeigt hat er nicht erwähnt. Die Beraterin sagte dann, dass die Familie und er Zeit mit unserer Tochter verbringen möchten und nicht mit mir und dass die Familie sich nicht trauen würde sich bei mir zu melden, da sie Angst haben, ich könnte den Kontakt unterbinden. Ich bin aus allen Wolken gefallen. NIEMALS habe ich nur ansatzweise etwas in die Richtung getan oder gesagt. Ich schlage immer wieder vor, wir können uns gerne treffen. Aber es kommt nix. Die Beraterin meint, ich solle bitte mit dem KV kooperieren, ansonsten klagt er sich das geteilte Sorgerecht ein und das würde ich bestimmt nicht wollen. Frage: ist es wirklich so geregelt, dass der Vater nichts machen muss, keine Initiative oder Interesse zeigen muss, keine Bindung zum Kind hat und trotzdem muss man das Kind einfach mitgeben, obwohl keine gefestigte Bindung vorhanden ist? Ich habe einfach nur Angst um meine Tochter. Ich habe dem KV so oft schon gesagt, er soll doch mehr Zeit mit ihr verbringen und dann ist es kein Problem, dass er die Kleine auch alleine hat. Aber er ignoriert alles vollkommen was ich sage und schreibe. Er geht auf nichts ein. Ich weiß nicht wie ich so weitermachen soll, auf Dauer macht mich das kaputt. Es ist keine Kommunikation mit ihm möglich, da er alles was ich sage, ignoriert. Generell ist es mir wirklich egal, was er macht, er interessiert mich nicht mehr, aber wenn es um meine Tochter geht, bin ich wirklich in Sorge, da schon so viel vorgefallen ist, was ihre Sicherheit gefährdet. Und das alles sieht er nicht bzw. stellt mich als Lügnerin dar. Habt ihr Tipps? Danke

von Himbeermama am 26.07.2023, 13:19



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Ich würde dem Jugendamt sagen, dass du grundsätzlich sehr befürwortet, wenn das Kind eine engere Bindung mit dem Vater aufbaut. Und würde einen begleiteten Umgang für die nächsten drei Monate vorschlagen und danach kann er das Kind dann alleine mitnehmen, wenn er dort zuverlässig und regelmäßig seinen Umgang wahrgenommen hat. Dann wird sicher zeigen, wie oft und zuverlässig er den begleiteten Umgang beim Jugendamt wahrnimmt… Grundsätzlich ist es schon so, dass in dem Alter deiner Tochter es so langsam beginnt, dass das Kind alleine Zeit mit dem Vater verbringt, ohne deine Aufsicht. Alles Gute D

von desireekk am 26.07.2023, 15:04



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Hi, Vielen Dank für deine Antwort. Dass ich eine gute Bindung befürworten würde und es super finden würde, wenn die Kleine regelmäßig sicher bei ihm ist, habe ich dort schon mehrmals erwähnt. Ich würde mich natürlich auch über Entlastung freuen. Aber nicht auf Kosten meiner Tochter, dass es ihr nicht gut geht. Ich habe vorhin mit einer unabhängigen Beratung von der Caritas telefoniert und habe morgen früh dort einen Termin bekommen. Die Dame am Telefon kennt unsere Beraterin vom JA und hat mir durch die Blume mitgeteilt, dass sie wohl dafür bekannt ist, Pro Vater zu sein. Sie sagte, ich solle mich dort lieber nicht mehr beraten lassen. Das hat mich echt erschrocken, dass so Personen beim JA sitzen. Ich hoffe, morgen der Termin kann mir da mehr Hilfe anbieten. Bin einfach nur noch fassungslos über so viel Hinterhältigkeit und Egozentrik vom KV und seiner Familie.

von Himbeermama am 26.07.2023, 19:27



Antwort auf Beitrag von Himbeermama

Das Jugendamt sollte neutral sein, weder "pro Vater" noch "pro Mutter".

von wolfsfrau am 27.07.2023, 11:52



Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Ja das dachte ich auch. Leider wohl nicht immer der Fall

von Himbeermama am 30.07.2023, 11:19



Antwort auf Beitrag von desireekk

Gemeinsames Gespräch beim Jugendamt, vielleicht bringts ja was. Wenn ihr feste Zeiten dort festlegen lässt und er sich nicht daran hält, sehen die ja das es nicht so ist wie er sagt.

von aeule am 05.09.2023, 13:31



Antwort auf Beitrag von Himbeermama

Das Sorgerecht hat nichts mit dem Umgangsrecht zu tun - das hat er auch ohne Sorgerecht. Wie überhitzt ein Kind im Kinderwagen? Bitte beim Jugendamt um eine Folge-Gespräch. Die ersten 6 Monate sind jetzt gelaufen - das kann man besprechen und gemeinsam eine Vereinbarung für das nächste Jahr treffen. Wenn er das Kind alleine sieht, kann er damit ja auch zu seinen Eltern. Für die Kinder ist es besser, wenn sie eure Verstimmungen nicht spüren müssen. Was ist konkret vorgefallen, was die Sicherheit des Kindes gefährdet? Väter haben einen anderen Umgang mit ihren Kindern - auch in intakten Familien - für die Kinder ist das förderlich - auch wenn es als Mutter manchmal schwer zu ertragen ist.

von Lena_1922 am 26.07.2023, 15:44



Antwort auf Beitrag von Lena_1922

Hi, Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe vorhin mit einer unabhängigen Beratung von der Caritas telefoniert und habe morgen früh dort einen Termin bekommen. Die Dame am Telefon kennt unsere Beraterin vom JA und hat mir durch die Blume mitgeteilt, dass sie wohl dafür bekannt ist, Pro Vater zu sein. Sie sagte, ich solle mich dort lieber nicht mehr beraten lassen. Bzgl dem Kinderwagen: es waren 34 grad und sie ist im Kinderwagen eingeschlafen. Er schickte mir ein Foto von ihr. Sie waren unter einem Sonnenschirm, das Verdeck vom Wagen unten, ihre Haare nass vom Schweiß und knallrotes Gesicht. Erst auf meinen Hinweis ist er dann in ein klimatisiertes Restaurant gegangen. Ähnliches Spiel war im Winter, wo sie mit blauen Füßen, Händen und Lippen zurück kam. auf dem Wickeltisch alleine gelassen und kurz in einen anderen Raum gegangen. Er bekommt es auch immer noch nicht hin die Windel zuzumachen. Neben ihrem Kinderwagen geraucht (hab ich nur zufällig gesehen) sie war da noch ein Baby. Während unserem Treffen, kamen seine Kumpels dazu und haben Bier mitgebracht, was dann auch schön selbstverständlich getrunken wurde. Hat absolut 0 Feingefühl mit ihr, er jagt sie „aus Spaß“, sie kommt weinend zu mir und er sagt oh, ich dachte sie lacht. Sind jetzt nur ein paar Beispiele. LG

von Himbeermama am 26.07.2023, 19:35



Antwort auf Beitrag von Himbeermama

Ok, das mit dem Wickeltisch ist ein Problem - aber der Rest ? Du sollest dir gut überlegen was du an Gründen anführen möchtest. Blaue Hände können mal vorkommen, das kann einem auch als Mutter passieren . Bier und Ziagrettenkonsum sind in der Nähe von Kindern nicht verboten. Spiel & Feingefühl ist wahrscheinlich Ansichtssache. Natürlich wird Babys auch mal im Sommer warm und sie schwitzen, das hatten wir auch - ein klimatisiertes Restaurant ist da nicht förderlich - da können sie sich dann schnell verschwitzt verkühlen. An seiner Stelle würde ich auch versuchen das Kind alleine zu sehen - so wird ja jede Situation argwöhnisch begutachtet.

von Lena_1922 am 27.07.2023, 12:29



Antwort auf Beitrag von Lena_1922

Ja an seiner Stelle würde ich das natürlich auch machen, da es ihm nur um sich geht und nicht um das Kindeswohl. Er sieht die Kleine mehrere Wochen nicht aus Bequemlichkeit und Faulheit und dann ein 1 Jähriges Kind einem quasi „Fremden“ mitzugeben.. naja. Ich hoffe echt, dass sie da keinen Knacks davon trägt, wenn es wirklich mal so entschieden werden sollte. Aber den Richtern ist ja Bindung auch meistens ein Fremdwort.

von Himbeermama am 30.07.2023, 11:22



Antwort auf Beitrag von Himbeermama

Hey, ich denke auch das du nach deinem Termin bei der Caritas, nochmal einen gemeinsamen Termin beim Jugendamt ausmachen solltest. Den Vorschlag begleitete Umgänge wäre für euch sicher eine gute Lösung. Zigaretten neben dem Kinderwagen würden mich auch stören, ein Bierchen mit Freunden ja vielleicht nicht optimal aber wir machen auch mal ein Fest und da trinken die Erwachsenen auch ein Gläschen oder auf dem Weihnachtsmarkt einen Glühwein. Mein Ex ist auch extrem unzuverlässig, mittlerweile den ich mir okay es ist seine Bindung zum Kind. Dank meinem neuen Partner hat er eine tolle Vaterfigur. Im Prinzip ist es so der Kindsvater hat das Recht seinen Umgang so mit dem Kind zu gestalten wie er möchte, solange er es nicht gefährdet, d.h. wen er mit ihr zu Oma möchte wirst du da wenig Chancen haben es zu verhindern, spätestens wenn sie etwas älter ist, deswegen versuch begleitete Umgänge hinzubekommen, dann können sie sich in einer neutralen Umgebung näher kommen. Kinder sind sehr empathisch und sie spürt dein Unbehagen in seiner Nähe, du stehst ihrem Bindungsaufbau im Weg ob gewollt oder ungewollt. Ich drück euch die Daumen das ihr eine gute Lösung für euch findet.

von Julie1302 am 30.07.2023, 08:25



Antwort auf Beitrag von Julie1302

Hey, wie alt war denn dein Kind als es das erste mal alleine den ganzen Tag zum Vater gegangen ist? War der Vater da auch eher unregelmäßig im Leben vom Kind oder öfter? Habe halt Angst, dass sie mit 1 Jahr völlig verängstigt ist und zur Mama möchte, er sie aber zwanghaft da behalten möchte aufgrund seines Stolzes. Da ich mit dem Jugendamt jetzt so schlechte Erfahrungen gemacht habe, möchte ich da ungern noch mal zu der Beraterin. Und die Frau ist meines Wissens auch die Einzige da für die Erstberatung. Weißt du zufällig wie das genau ablaufen würde mit dem begleiteten Umgang? LG

von Himbeermama am 30.07.2023, 11:25



Antwort auf Beitrag von Himbeermama

Hab dir eine PN geschickt

von Julie1302 am 30.07.2023, 15:35



Antwort auf Beitrag von Himbeermama

Begleiteter Umgang muss angeordnet bzw. beantragt werden. Manchmal findet er wöchentlich statt - in der Regel alle 2 Wochen für 2-3 Stunden. Je nach Region führt das Jugendamt dies selbst durch und auch in den Räumlichkeiten, manchmal werden aber Organisationen mit der Umsetzung betraut. Das ist keine Dauerlösung, sondern oft für Eltern und Kinder die schon lange keinen Kontakt mehr miteinander hatten - sich fremd sind. Viele Menschen sind unregelmäßig im Leben der Kinder, manchmal auch Großeltern, Freunde, Babysitter.

von Lena_1922 am 01.08.2023, 10:19