Hallo zusammen, ich hätte gerne ein paar Meinungen zu meiner Situation, da ich das Gefühl habe, nicht klar denken zu können bzw zu voreingenommen bin. Ich bin seit letztem Jahr geschieden. Mein Ex-Mann und ich haben einen 4 jährigen Sohn mit gemeinsamen Sorgerecht. Während unserer Ehe war mein Ex-Mann nie für seinen Sohn oder für mich da. Er hat sich mit Freunden getroffen, etc. und mein Sohn und ich waren immer auf uns alleine gestellt. Er ist nie nachts aufgestanden, hat nie ohne vorher große Diskussionen anzufangen auf den Kleinen aufgepasst, damit ich mal etwas erledigen konnte, etc. Dazu kommt, dass ich sofort nach der Geburt wieder Vollzeit arbeiten gegangen bin, da das Geld immer knapp war (denn das Gehalt meines Ex-Mannes ist schön zu seiner im Ausland lebenden Familie geflossen). Tja, ich war lange Zeit sehr naiv und bin froh, endlich den Absprung geschafft zu haben. Wie gesagt, er hat sich nie gekümmert, nicht während der Ehe und auch nicht nach der Scheidung. Jetzt seit 1-2 Monaten auf einmal fängt er an und merkt, dass er einen Sohn hat. Er nimmt ihn alle 14 Tage am Wochenende zu sich. Fakt ist aber, dass unser Sohn gar nicht zu ihm möchte. Das tut mir immer leid. Mit 4 Jahren sagt er jedesmal zu mir: Mama, jetzt reicht es aber. Ich hab Dir gesagt dass ich nie nie wieder zum Papa möchte. Tja, wie soll man sich da als Mutter verhalten? Wenn mein Ex bei uns anruft und mit seinem Sohn sprechen möchte, blockiert dieser, schaut mich nur zornig an und rennt vom Telefon weg. Fazit: er interessiert sich nicht für seinen Vater. Was soll ich tun? Jetzt fängt mein Ex an, wir müssten uns Gedanken über die Grundschule machen, unseren Sohn zum Fussball anmelden, etc. Hallo? Bisher war ich es immer, die sich um alles gekümmert hat, und jetzt auf einma meint er, er könnte mir irgendetwas vorschreiben? Ehrlich gesagt passt es mir überhaupt nicht, aber da wir gemeinsames Sorgerecht haben, ist es sein Recht. Zu Rechten gehören meines Erachtens aber auch Pflichten, wie z.B. dass er laut der Düsseldorfer Tabelle Unterhalt für seinen Sohn zahlen muss. Dies tut er schon seit einem Jahr nicht. Jeder sagt mir, ich solle dies für meinen Sohn einklagen. Aber ich scheue die erneute Konfrontation. Es macht mich wütend, dass ich zwar den Absprung von diesem Mann geschafft habe, aber er immer wieder Einfluss in mein Leben nehmen kann. Wie seht ihr das bzw wie würdet ihr euch verhalten? Am liebsten würde ich das alleinige Sorgerecht beantragen. Aber da könnte ich wirklich um mein Leben fürchten, wenn dieser Brief bei ihm ankommen würde... Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 22.01.2008, 15:28