Alleinerziehend, na und?

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Hilfe bez. Job-Entscheidung

Thema: Hilfe bez. Job-Entscheidung

Hallo zusammen, ich bin in den glücklichen/unglücklichen Lage, mich zwischen 2 Arbeitsangeboten entscheiden zu müssen und weiß nicht so recht weiter. Beide Jobs sind sehr unterschiedliche und auf ihre Weise reizvoll: Job1: Job in der freien Wirtschaft, nach der Probezeit unbefristet. Dort kann ich sehr breit gefächert Erfahrungen sammeln. Die Arbeitsstelle ist in meiner unmittelbaren Umgebung (15 min Fußweg). Zunächst hätte ich eher unwichtigere Dinge zu tun (verständlich, da frisch nach dem Studium) Job2: Job an meiner FH in meinem Lieblingsgebiet als WMA, befristet auf zunächst 2 Jahre. Tätigkeitsfeld eher auf das eine Gebiet beschränkt, allerdings als völlig neuer Aspekt stehen auch Lehraufgaben an. In ebenfalls noch relativ naher Umgebung (Auto 20 minuten). Im Vergleich zur Arbeit in der freien Wirtschaft sicher weniger Arbeitsintensiv. Meine Unsicherheit rührt nun daher, dass ich beides nicht kenne und sich beides für mich interessant anhört. Beides wäre mit den Kindern vereinbar. Weiterhin habe ich "gehört" , dass die WMA´s in der freien Wirtschaft nicht so sehr angesehen werden, da zum einen Erfahrung und zum anderen Arbeitseinsatz fehlt (bzw. nicht vergleichbar ist, denn wirklichen Zeitdruck wirds an der FH wohl nicht gebez.B.) Ich weiß auch noch nicht wo ich gerne hinmöchte, also was in der Zukunft das richtige für mich ist. Wenn ihr so nett seit und winfach ein paar Argumente in den Raum schmeisst?? Danke gruß misty

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 20:11



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ein Argument habe ich nicht, aber Job1 klingt geil und den würde ich nehmen. Sagt mir mein Bauch. LG Sue

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 20:20



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Hallo misty, ja, gar nicht so einfach. Wohin tendiert denn Dein Bauchgefühl? Job 1 in der freien Wirtschaft ist sicherlich nicht schlecht. Aber: die Bereitschaft, Deine Interessenlagen bzw. die der Kinder zu berücksichtigen, werden dort eher nicht gegeben sein. Bin selbst in der freien Wirtschaft, habe einen guten Job, der mir Spaß macht. Aber: überdurchschnittlicher Arbeitseinsatz auch bzgl. der Arbeitszeit wird gerne gesehen. Alle wissen, dass ich ae bin, 2 Kinder habe (3 und 5), aber das interessiert nicht wirklich. Ich arbeite 35 Stunden pro Woche und habe pro Tag 1 Std. Fahrtzeit zzgl. 30 min Pause. Das finde ich schon grenzwertig mit der Arbeitszeit, aber Verständnis, dass ich schon eine Schicht hatte, wenn ich im Büro ankomme und praktisch die dritte Schicht beginnt, wenn ich nach Hause gehe, hat keiner. Ist in der Wirtschaft aber auch eher nicht zu erwarten. Ich denke, dass wird auch die Situation sein, was Deinen Job angeht. Und dann Job 2: hört sich wesentlich familienfreundlicher an. Du wirst mit weniger Einsatz Dein Pensum meistern. Das hilft Dir und Kind /Kindern. Ich würde auch nicht sagen, dass ein Job als wissenschaftiche Hilfskraft (das ist es doch?) in der Wirtschaft schlecht angesehen wird. Ich rekrutiere selber Personal und stelle mit ein, ich habe das noch nie als Argument für / gegen einen Kandidaten gehört und auch nicht abgegeben. Man kann doch aus jeder Stelle etwas machen, muss man halt nur verkaufen können. Und wenn dieser Job noch Lehrtätigkeit beinhaltet, ist´s doch noch besser: Du kannst Erfahrungen in der Erwachsenenbildung sammeln, bist womöglich bei PE-Themen einzubinden. M.E eröffnest Du Dir mit Job 2 ein umfangreicheres Einsatzgebiet "nach dem Job". Die Frage von befristet und unbefristet würde ich zur Seite schieben. In der freien Wirtschaft kannst Du auch schnell den Job verlieren, da hilft die fehlende Befristung nicht. Und eben ganz wichtig: höre auf Deinen Bauch, dann klappts schon! Alle Gute Bettina

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 20:29



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Betty, du hast es auf den Punkt gebracht! Die kompatiblität zur Familie ist ein großer Unterschied. An Job1 reizt mich vor allem, dass gelernte Umzusetzen, vieles dazuzulernen, in der Wirtschaft schnuppern um dann zu wissen, was ich möchte (Masterstudiengänge sind oftmal sehr fachbezogen, da möchte ich vorher wissen, was ich will!) An Job2 reizt mich das völlig neue, die Erwachsenenbildung, wie du es nennst, wird mir sicher neue Blickweisen und Horizonte öffnen, allerdings bleibt da doch meine eigene weiterentwicklung (fachlich, sicher nicht in den kompetenzen des Unterrichtens) auf der Strecke. Ich würde das lehren, was auch ich gelernt habe. Inwiefern das noch weiter geht weiß ich nicht. Ich weiß aber auch nicht, wann ich dann in der freien Wirtschaft aus dem Posten "die neue", die frisch vom Studium kommt und mal langsam anfangen soll herauskomme und wirklich gute Projekte bekomme. Irgendwie ein Dilemma....aber sicher besser als andersherum und nix zu haben! Immerhin bin ich noch nicht mal fertig mit dem Studium und bin AE mit 2 Kindern, dass mich da überhaupt einer haben möchte!!!! ....hört man den Stolz heraus? misty

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 21:01



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kleine ergänzung: der Prof hat mir angeboten die Stelle in Teilzeit zu nehmen und den Rest eben bei der anderen Stelle zu machen. Das wäre der Hit, aber ich gehe davon aus, der Chef im Büro das nicht so toll fände oder gibts möglichkeiten ihm das Schmackhaft zu machen? Für Forschung/Drittmittel ist das Unternehmen zu klein denke ich.

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 21:10



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Na ja, ich denke, wenn Du lehrst, wirst Du wesentlich mehr fachliches Wissen benötigen als das, was Du jetzt hast. Dein Wissen muss schießlich um einiges größer sein als das der Lernenden. Und wie Du Dich sonst fachlich weiterentwickelst, liegt ja an Dir. Das wäre also kein Argument. Und aus dieser Schiene heraus in Verbindung mit einem wohlwollenen Prof (hast Du ja scheinbar) ergeben sich immer neue Wege, die Du noch gar nicht kennst. Und wie gesagt vergiß die Familienfreundlichkeit nicht. Deine Kinder werden es Dir danken und es wird Euer Leben drastisch vereinfachen. Wenn man ae ist, spielt das eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Ja, und den Job 1? Du wirst immer die "Neue" von der Uni sein. Vielleicht wird man Dir mit zunehmenden Alter auch mehr zutrauen. Lehren hat ja auch was mit (Menschen-)Führung zu tun, mit Didaktik und Organisation. Das sieht jeder Chef gerne. Ich weiß ja nicht, was Du studierst, aber den Einstieg in die Wirtschaft kannst Du auch noch mit Mitte / Ende 30 machen, gerade wenn Du etwas außergewöhnliches vorweisen kannst. Vielleicht könnt Ihr sogar mit Unternehmen kooperieren, Praxisbezug sozusagen, dann kannst Du Dir gleich ein kleines Netztwerk aufbauen? Außerdem wären die Kinder dann auch wieder älter und Du wirst unabhängiger und kannst den (zeitlichen) Anforderungen der Wirtschaft eher gerecht werden. Die Geschichte mit der geteilten Stelle ist so eine Sache. Im Zweifel wird´s dann doch etwas viel und Du wirst zumindest das Gefühl haben, nicht allem gerecht werden zu können, und wenn es nur die Kinder sind. Wenn ich die Wahl gehabt hätte zwischen Job 1 und 2 hätte ich sicherlich Job 2 genommen, da er eben anscheinend mehr Zeit und Freiraum für die Kinder läßt. Das vermisse ich an meinem Job, bei uns gibt´s Work-Life-Balance nicht. Gerne auch mal am Donnerstag nachmittag die Samstagsarbeit ansetzen oder Besprechungen bis 19 Uhr. Das ist in der Wirtschaft Normalität. Da ist Job 2 wahrscheinlich überschaubarer. VG

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 22:42



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Hi! Ich würde den Job nehmen, wo Du einen Mentor siehst. Das ist meines Erachtens das Wichtigste, um in dem was man tut auch richtig glücklich weiterzukommen. Und das hört sich bei Job 2 mit dem wohlmeinenden Professor so an. Und die freiere Zeit ermöglicht Dir Dich nebenbei auch noch mit anderen Perspektiven auszustatten. So eine Hochschulkarriere ist ja auch nicht das Schlechteste..... Außerdem gebe ich meiner Vorschreiberin recht: In die freie Wirtschaft kannst Du auch später noch einsteigen, und dann vielleicht sogar auf einem höheren Level, das hängt natürlich auch davon ab, was Du studiert hast. Last but not least: Als AE in der freien Wirtschaft mit Vollzeitjob sage ich Dir, dass es Zeiten gibt, da sitzt Du bloß heulend rum, weil immer irgendwas auf der Strecke bleibt. Alles Gute Zwergenalarm

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 23:20



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Ich würde eher den ersten Job wählen, weil es ein Schritt aus der Uni-Enklave heraus ist in die "wirkliche" Welt. Ausserdem bin ich überhaupt nicht der Typ für Lehre, aber das kann bei dir ganz anders sein. Wichtig fände ich auch noch Arbeitszeiten und Gehalt für diese Entscheidung.

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 23:25



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Zu den noch offenen Fragen: Ich studiere Bauingenieurwesen mit der Vertiefung Konstruktiver Ingenieurbau(Statik) als Bachelor. Zum Gehalt hat mir der Chef vom Büro nur gesagt: "wir kleckern da nicht rum und werden uns einig, desweiteren zahlen wir Weihnachts- und Urlaubsgeld". An der Uni wärs dann vermutlich TV-L aber das werd ich wohl genauer erfragen können. Was auf jeden Fall einfacher wird, und das hat der Prof mir schon bestätigt, wäre die Weiterbildung in Form eines Master-Studienganges, dafür könnte ich dann Teilzeit Arbeiten. Allerdings gibts keinen Master bei uns(der das richtige für mich wäre) und ich müsste mich woanders umschauen. Auf lange Sicht, auch wenn ich an der Uni bleibe möchte ich auf jeden Fall den Master machen! ....spricht wieder für Job2! Was das Vollzeitarbeiten betrifft bin ich nicht ganz unbefleckt, denn ich habe zuvor eine Lehre (Vermessungstechnikerin) in Vollzeit absolviert, die mir auch viel (vorallem Zeit) abverlangt hat.(Auch in der freien Wirtschaft und je nach Auftragslage entsprechend viel zu tun) Ich denke ich muss noch ein paar Nächte drüber schlafen... Hinzukommt, dass der Chef aus dem Büro trotz nicht abgeschlossenem Vertrag (liegt an seiner Trödelei) ganz fest mit mir rechnet und bereits einen Arbeitsplatz für mich eingereichtet hat. Starttermin war/ist der 1.9.2010.. Hach....luxusprobleme Danke misty

Mitglied inaktiv - 18.05.2010, 06:57



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Hmm, wie kann er schon fest mit dir rechnen, wenn ihr noch nichtmal ein konkretes Gehalt ausgemacht habt, geschweige denn einen Vertrag unterschrieben? Kommt mir komisch vor. Davon solltest du jedenfalls nicht deine Entscheidung abhängig machen.

Mitglied inaktiv - 18.05.2010, 11:40