Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Dilemma der trennungskinder

Thema: Dilemma der trennungskinder

Basierend auf Spikys letzztes Post bei angry. das ist eine Sorge die mich immer noch beschäftigt ob sie dem Dilemma immer ausgesetzt sind sich entscheiden zu müssen. kann ein Kind nicht beide gleich liebhaben ohne sich entscheiden zu b Aber kommt es nicht auch drauf an wie alt das Kind ist? Ist es zb ein Säugling der es nie anders gewohnt war? Sollte man besser mit einem ungeliebten Menschen zusammenbleiben? Wäre das für ein Kind nicht viel schlimmer? Früher ja da war das eine seltenheit und ein Kind hat vielleicht gefragt warum haben die andren nen Papa daheim aber heute? Wie ist das heute? Mal ein paar Gedanken dazu wo mich eure Meinung doch sehr interessieren würde. LG

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 11:49



Antwort auf diesen Beitrag

Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass das Alter der Trennungskinder eine ganz große Rolle spielt. In den allermeisten Fällen wird bei Kleinkindern die Mama die erste und wichtigste Bezugsperson sein. Da stellt sich mir einfach nicht die Frage, bei wem das Kind zu leben hat. Und das wiederum heißt doch nicht, dass das Kind den Vater nicht auch lieb haben kann. Wichtig ist doch, dass die Eltern -den Kindern zuliebe- eine Umgangsform finden, bei der sie den jeweils anderen Elternteil so oft sie wollen besuchen können. Dabei sollten die Eltern niemals schlecht über den anderen Elternteil reden, da die Kinder dann nämlich wieder in Loyalitätskonflikt geraten. Ein Kind identifiziert sich immer mit beiden Eltern (später zumindest) und sie fühlen sich immer schlecht, wenn die Eltern schlecht gemacht werden. Einem Kind zuliebe mit einem ungeliebten Menschen zusammen bleiben? Nein, den Irrglauben hatte ich damals auch. Kinder spüren Disharmonie ganz stark und leiden sehr darunter. Auf Dauer gesehen ist das schlimmer als eine vernünftige Trennung.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:00



Antwort auf diesen Beitrag

...meine Kinder SOLLEN ja beide gleich liebhaben können, aber eben ohne dass diese gewesene Partnerschaft fortgesetzt wird. Denn dann hätten sie nicht nur einen überforderten Vater, sondern auch eine depressive, leidende Mutter an ihrer Seite gehabt, die ebenfalls auf Dauer nicht mehr in der Lage gewesen wäre, sich um sie zu kümmern, da der Leidensdruck dafür zu hoch war. Wäre DAS ideal gewesen??? NEIN!!! Und JA, es ist auch sehr altersabhängig. Eben deswegen gehören meine Kinder meiner Meinung nach ganz klar zu mir, die bisher ihr Lebensmittelpunkt war und auch weiterhin keine Kosten und Mühen scheuen möchte, es weiterhin sein zu dürfen

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:03



Antwort auf diesen Beitrag

Also bei uns liegt kein klassisches Trennungstraum vor, weil mein Sohn knapp 1 Jahr alt war, als ich mich getrennt habe. Der KV hat nach der Trennung fast komplett den Kontakt verweigert und von daher kennt mein Sohn (jetzt 6) ihn praktisch kaum. Der letze Besuch ist jetzt 3 Jahre her, seitdem ist Funkstille. Wobei ich jetzt nicht sagen würde, dass das besser ist. Ich halte den Kontakt zum anderen Elternteil für superwichtig und es tut mir unendlich leid für meinen Sohn, dass er für seinen Erzeuger Luft ist. Von daher würde ich auch gerne ein paar Streitereinen und/oder unangenehme Situationen in Kauf nehmen, wenn dafür Kontakt zum KV bestehen würde..

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:15



Antwort auf diesen Beitrag

mein ex-mann ist zu seiner neuen entschwunden, da warn die zwillinge 3 wochen alt. sie haben es nie anders kennen gelernt, haben alle 14 tage umgang, kennen und lieben die (inzwischen nicht mehr ganz so) neue. wir reden normal, haben im laufe der zeit sogar eine sehr gute freundschaft entwickelt, aber immer ohne *wiesollich´sausdrücken* körperkontakt (küsschen zur begrüssung oder dergleichen mehr...) es war nie ein thema, ob er zurück kommt/will oder ich ihn zurück will/nehmen würde (niemals vor den kids) ;o) ergo: sie mussten sich NIE entscheiden- sind glücklich und zufrieden so wie´s ist ABER: in letzter zeit kommen so sprüche (mit frechen grinsen im gesicht) von zwilli 1 "mama du siehst so hübsch aus, da freut papa sich drüber" oder beim allmorgendlichem kuscheln: zwilli 2: "der papa hätte hier doch auch noch platz" beim verabschieden vom papa-we (zwillis geben papa ein abschieds bussi): "so und nun du mama" sie sind zufrieden, stecken in keiner zwickmühle von wegen entscheiden müssen, und wünschen sich ganz offensichtlich doch das mama und papa zusammen sein sollen- obwohl sie es nicht anders kennen... lg kirsten

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:16



Antwort auf diesen Beitrag

Kinder sollten sich nie entscheiden müssen... und das müssen sie auch nicht wenn Eltern mal erwachsener agieren würden... Kinder sollten sehen das BEIDE Elternteile zu jeder Zeit erreichbar, verfügbar sind und ein offenes Ohr für die Kinder haben, ohne das das andere Elternteil was dagegen hat (das merkt ein Kind nämlich sofort) und nur dann weiß ein Kind auch, das es sich eigentlich nicht entscheiden muss...

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:24



Antwort auf diesen Beitrag

Ich lese in Deinem Posting einen ähnlichen Trugschluß wie bei der Dame unten. "Bei Mama leben (wollen)" heißt nicht "Mama mehr liebhaben als Papa" - und umgekehrt. Das Problem entsteht in erster Linie nicht, wenn die Kinder in einer Trennungssituation aufwachsen. Das Problem entsteht dann, wenn Erwachsene Dinge persönlich nehmen, die nicht persönlich gemeint sind. Das Dilemma für Trennungskinder ist nämlich nicht "Ich liebe Mama mehr als Papa!" - das ist normal und entsteht mit wechselnden Besetzungen auch in intakten Familien. Problematisch wird es für Kinder erst, wenn der (momentan) "unbeliebtere" Elternteil das als Ablehnung seiner Person sieht und das Kind - direkt oder indirekt, bewußt oder unbewußt, offen oder versteckt dafür bestraft. Ich habe mal im Fernsehen einen Bericht über ein Scheidungskind gesehen, das wirklich sehr unschön zwischen den Eltern hin- und hergerissen wurde. Das Kind sagte einmal sinngemäß: "Das schlimme ist, daß eine Entscheidung FÜR einen Elternteil immer eine Entscheidung GEGEN den anderen ist!" Wenn man den Kindern das Gefühl vermittelt, daß dem nicht so ist - dann minimiert das das Dilemma ganz enorm und reduziert es auf ein ganz normales innerfamiliäres Standard-Problem. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:29



Antwort auf diesen Beitrag

ich verstehe die Gefahr, die Neigung, bei einem Elternteil leben zu wollen, als "Mama mehr liebhaben als Papa" (und vice versa) zu missinterpretieren. Aber das tue ich gar nicht. Ich weiß dass unser Sohn uns beide gleich liebt, vielleicht auch mal den einen und den anderen mehr, was aufgrund der ungleich verteilten Kontakte allerdings wohl normal ist. Nein. Es geht mir nicht um Macht oder das Verhängnis, die Liebe die einem vom Kind/von den Kindern zuteil wird, unter Beweis stellen zu müssen. Es geht darum, was für das Kind WIRKLICH das Beste ist!!! Wer hat das Recht, darüber zu urteilen, gerade wenn das Kind selbst noch altersmäßig zu "klein" ist, dies zu Ausdruck zu bringen???

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 12:48



Antwort auf diesen Beitrag

Angry, mein Posting ging an die UP und nicht an Dich. Zu deinem Thema - auch wenn es damit zusammenhängt - kann und will ich nichts sagen/schreiben. Doch, vielleicht eines: Ich habe auch um meine Kinder "kämpfen" müssen - und in der Zeit habe ich mich immer mal wieder gefragt, ob ich den Kampf wirklich für die Kinder kämpfe oder doch eher für mich. Ich glaube, das ist bis zu einem gewissen Grad normal. Mir hat damals meine Therapeutin immer sehr gut geholfen, das "Kindeswohl" und das "Mutterwohl" auseinander zu sortieren - auch wenn man das niemals bis zur letzten Gewissheit kann. Rückblickend - mit mehr als 5 Jahren Abstand weiß ich, daß ich nichts wirklich falsch gemacht habe. Einerseits bin ich mir sicher, daß die Kinder auch bei ihrem Vater geliebt, angenommen und "gepflegt" worden wären. Millionen von Kindern haben Eltern mit den Überzeugungen und Erziehungsansichten meines Ex, und die werden nicht alle zu unglücklichen Versagern oder miesen Verbrechern. Andererseits bin ich immer noch von meinen Erziehungskonzepten und -methoden überzeugt und halte sie in vielen Punkten für den seinen überlegen. Aber: Ich habe die Kinder nicht vor dem sicheren Untergang gerettet. Soll heißen: Ich bin froh, gekämpft zu haben, und für den Kampf war es zeitweise auch wichtig, extrem überzeugt zu sein davon, daß ich es "besser" kann als er. Aber wenn ich verloren hätte, wäre es auch okay gewesen, irgendwie. Langfristig ist der Kampf nicht wichtig - sondern das, was man danach aus dem Ergebnis macht. Aber auch Dinge, die nicht wichtig sind, sind manchmal notwendig. Zieh Dir daraus, was zu Dir paßt....

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:02



Antwort auf diesen Beitrag

aber selbst bei uns ist es so dass papa sich manchmal zurückgesetzt fühlt. Ich habe ihm mehrfach versucht zu erklären dass sie eben nun in der Fremdelphase ist d.h. sie braucht erstmal zeit, es ist nicht gleich zu besuch kommen und auf den Arm nehmen sondern sie rbaucht eine Zeit. Und das ist ja oft sogar so wenn der Vater tgl.present ist. Aber er sieht es irgendwie persönlich und da finde ich ist das eins ehr kindisches Verhaöten vom vater aus. (Habe auch mehrfahc links kopiert damite r versteht dass es nicht persönlich gemeint ist, aber ob er sie liest wage ich stark zu bezweifeln)

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:15



Antwort auf diesen Beitrag

danke, emfut dein post hilft mir auch wieder ein gutes stück weiter. Manchmal ist man einfach auch zwischendurch blind vor Angst vor der Verantwortung, die so ein "Kampf" zwangsläufig mit sich bringt...

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:15



Antwort auf diesen Beitrag

Und? Ad 1 heißt das ja nicht, daß ich unrecht habe - nur daß es schwer ist, das auch so durchzuführen. Ad 2 kenne ich dieses Zurückgesetzt-Fühlen aber auch aus intakten Familien - in beide Richtungen. Schau mal hier durch die Foren, Kleinkind-Forum oder Erziehungsforum - da kommen immer wieder die Klagen, daß das Kind an Mamas Rockzipfel hängt und bei Papa weint, oder auch das Mama abgemeldet ist wenn Papa von der Arbeit kommt - und daß das dem jeweils "aussortierten" Elternteil weh tut. Normal. Ich würde an Deiner Stelle auch aufhören, den Ex davon überzeugen zu wollen, daß das normal ist. Entweder er merkt es von selber, oder eben nicht. Seine Baustelle - und den gleichen Rat würde ich Dir geben, wenn er nicht Dein Ex wäre sondern noch dein Lebensgefährte. Es ist nicht Deine Verantwortung, bei ihm Einsicht zu erzeugen. Du bist für Deine Taten und Gefühle verantwortlich - und er für seine. Belasse ihm seine Verantwortung und erlaube ihm seine Gefühle.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:28



Antwort auf diesen Beitrag

bei uns ist dieses abgemeldet-sein auch durchaus vorhanden. weniger bei der großen, die ist inzwischen froh, wenn sie hier sein darf, weil sie dann ihre ruhe hat, lach. aber meine kleine springt auch zwischen "oma und opa" und hier hin und her. bei oma und opa will sie dann auch immer mal wieder zur mama. komme ich sie abholen, dann hätte ich in ihren augen (d.h. der kleinen) ja gar nicht kommen dürfen, weil sie eigentlich bei oma und opa bleiben wollte. und manchmal braucht sie einfach nur noch ne halbe stunde oder stunde, bis sie dann bereitwillig mitfährt. manchmal weint sie, weil sie nicht mit mir mit will, manchmal weint sie, weil sie gar nicht erst zu oma und opa will. heute morgen nach dem aufstehen hat sie klipp und klar gesagt, dass sie bei oma bleiben möchte - anna macht derzeit einen schwimmkurs und der opa wollte sie hinfahren. als wir dann bei meinen eltern waren und der opa dann sagte, er nimmt die kleine auch mit, gab es natürlich auch bei ihr kein halten mehr. sie liebt den opa heiss und innig - und schwimmen ist immer besser als bei der oma rumzuhängen. und das ist halt besser, als bei der mama rumzuhängen. lach...

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 14:14



Antwort auf diesen Beitrag

da ich aber irgendwann guten Gewissens die kleine ihm mal länger mitgeben wollte dachte ich es wäre vielelicht hilfreich dass er versteht dass Babys nunmal so sind und das es sich ja auch irgendwann ändert. Ich wollte nicht dass er die neg.Gefühle auf sie überträgt und dachte es wäre hilfreich

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 15:58



Antwort auf diesen Beitrag

"Früher war alles anders!" aber nicht unbedingt besser... vergleicht man aber die Zeit, bin ich mir auch nicht immer sicher was besser ist... In den 50zigern wurde ja häufig "flott" geheiratet weil ein Kind unterwegs war. Der Mann ging arbeiten, die Frauen versorgten meist "Haus, Hof und Kinder". "Man" raufte sich irgendwie zusammen und manch eine Ehe verlief wohl relativ nüchtern... eine Art Abkommen ohne großartige Emotionen. Es funktionierte auch oft. Mal immer abgesehen von Gewalt Ehen/Verbindungen etc. Oder sich ewig lauthals streitende Paare, also einfach Paare, die nicht wirklich gut zusammen passen, da die Unterschiedlichkeit zu groß ist, was ja durchaus auch sehr belastend sein kann... so eine latente Dauer Frustration auf allen Seiten... Spreche ich heute mit Frauen aus "den 50igern" - Witwen - sagen die oft im Tenor: "nie wieder ziehe ich mit einem Mann zusammen und bin nur zum Putzen, Schrubben und sonst was da" - will heißen, auch sowas hinterläßt Spuren. Allerdings empfinde ich die Kinder aus solchen "unemotionalen" Zweckgemeinschaften oft bodenständiger und stärker im Aushalten von negativen Lebenssituationen, als Menschen, die aus direkt getrennten Elternhäusern kommen (damals). Heute ist das alles anders, der Individualismus prägt uns alle - irgendwie. Vor allem aber die Kinder. Paare trennen sich schneller (was ich persönlich nicht immer gut finde, es sei denn, es geht echt nichts mehr). Ich denke manchmal ideal sind 50 % Sachlichkeit in einer Beziehung mit Kindern, gepaart mit 50 % Emotion (mindestens). Kinder müssen nicht immer sich ständig liebende Eltern erleben, aber ich denke, der Streit und das Hickhack um sie schadet viel... sie werden wohl stärker, aber auch unsicherer in ihren Bindungen (nichts kann verallgemeinert werden, Ausnahmen gibt es immer). Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass Kinder beide Eltern lieben können/sollen/dürfen können - frei von belastenden Emotionen des anderen Elternteils. Es ist eine sehr schwere Aufgabe! für die Eltern - ohne Frage, weil Verletzungen vorliegen etc. aufgrund der Trennung (meistens) aber zum Wohle der Kinder halte ich das für sehr wichtig, denn die können ja wirklich nichts für den Schlamassel, den die Erwachsenen verbockt haben. Mit einem ungeliebten Menschen zusammen bleiben, wegen der Kinder? sehr gute Frage!

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:27



Antwort auf diesen Beitrag

Ja aber wieviele Frauen sind denn jahrzehntelang in Beziehungen mit saufenden, prügelnden und untreuen Männern geblieben? VIELE..weil man sich eben nicht so leicht wie heute trennen konnte. Ich finde das schlimm und bin froh, dass die Trennung heutzutage leichter ist als damals. Denn sonst hätte ich bis an mein Lebensende mit einem saufenden und Kind-ignorierenden Mann zusammenbleiben müssen - nee danke.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:31



Antwort auf diesen Beitrag

na ja, das meine ich ja, solche Ehen/Verbindungen ausgenommen... ... für die Kinder muss das der Horror sein!!!

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:33



Antwort auf diesen Beitrag

@carmelot: Ich glaube kaum, dass sich viele Menschen leichtfertig von einem Partner trennen. Schon gar nicht, wenn Kinder im Spiel sind. Da gibt es für mich nur eine einzige Situation, in der das möglich ist. Nämlich, wenn einer der Partner einen neuen Partner kennen und lieben gelernt hat. Aber selbst da unterstelle ich, dass sich eine verantwortungsvolle Mutter genug Gedanken gemacht hat. Von Leichtfertigkeit kann - so meine Meinung- nicht die Rede sein. Viel schlimmer ist es für das/die Kind/er, es in einer desaströsen Elternbeziehung aushalten zu müssen.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 13:41



Antwort auf diesen Beitrag

savannah, das ist genauso individuell verschieden, wie jeder mensch einzigartig ist... bei uns war es halt so, dass eben die väter beide von anfang an nicht präsent waren, nur besteht halt beim vater von kind #1 seit jeher kontakt und beim vater von kind #2 nicht, weil er sich selbst ja auch nicht als vater sieht... prinzipiell stehe ich mehr oder weniger auf dem standpunkt, dass ein ganz kleines kind zur mutter gehört, vielleicht ist meine ansicht da etwas "extrem". mir wäre es nämlich nie in den sinn gekommen, meinen kindern die flasche (d.h. künstliche milchnahrung) zu geben, wenn ich selbst zwei wunderbare milchspender habe und die eigenproduzierte milch eben so viel besser ist als alles andere, vom menschen künstlich produzierte. gut, wäre das - aus welchen gründen auch immer - nicht gegangen, hätte ich sicher daran ziemlich zu knabbern gehabt, weil das für mich ein stück weit "persönliches versagen" gewesen wäre, und persönliches unvermögen, dem kind am anfang das beste mitzugeben, was ich konnte... allerdings - von dieser sache abgesehen - habe ich vor allem kind #2 ja schon sehr früh in die hände unseres damaligen au pairs gegeben. bei dem mädchen war es kein problem, ihr zu vertrauen, sie war absolut zuverlässig und vertrauenswürdig. und wenn ich schon diese probleme nicht habe, wie sollte ich dann einem vater die fähigkeit absprechen, sich entsprechend um sein kind zu kümmern? bei der kleinen ist der vater-begriff noch kein thema. sie weiss, für die anna gibt es einen "daddy", den erwähnt die kleine auch manchmal oder sagt: das ist auch mein daddy. es gibt den heissgeliebten opa, es gibt die onkels, und es gibt "mein wolfgang", das ist der freund meiner freundin, die wohnen über uns. und auch wenn wolfgang manchmal etwas knurrig ist und eher etwas reserviert kleinen kindern gegenüber - aus welchen gründen auch immer hat meine kleine einen narren gefressen. daher ist es auch "mein wolfgang". bei der großen kam das mit der frage nach dem vater (und somit auch einem teil der eigenen identität, schätze ich mal) irgendwann, als sie in den kindergarten ging. und die entwicklung war halt schleichend. sie hat ihren vater ja seit ihrem 6ten lebensmonat bis zu ihrem 5ten lebensjahr auch nicht gesehen, eine großartige erinnerung hatte sie bei der begegnung nach so langer zeit auch nicht. natürlich merke ich - und darüber bin ich auch nicht besonders glücklich - dass ihr vater, der in wirklichkeit nur ca. 1.70m misst, in ihren träumen und gedanken zu super-dad aufgeblasen wird, der mindestens 2.48m gross und muskelbepackt ist, ohne fehl und tadel - und die welt rettet. ich bin der überzeugung, dass er sich selbst der möglichkeit, ein guter vater zu werden und zu sein. beraubt hat. er hat sein kind ja damals nur 10 wochen erlebt (das war damals, als ich mit der knapp 4 monate alten tochter zum ihm in die usa gereist bin) und damals hat es schon angefangen, dass ich ihm das kind ständig nachtragen musste. ich saß da von morgens bis abends mit dem kind auf einer ansonsten fast leeren wohnung, wartete auf seine rückkehr von der arbeit, nur um zu erfahren, dass er müde ist (dann hat er geschlafen), nochmals zur arbeit muss (und weg war er), oder mit irgendeinem kumpel irgendwas ausgemacht hat (dito). ich bin mir auch nicht sicher, ob er bei den arbeitseinsätzen wirklich immer gearbeitet hat... als er dann von 2005 bis 2008 wieder in deutschland stationiert war, brauchte er erst mal 3 monate, bis er sein kind überhaupt besuchte. das stand irgendwie im krassen gegensatz zu seinen worten, in denen er sich ja auch als super-dad beschreibt und es ihn jeden tag soooooooooo schmerzt, von seinem kind getrennt zu sein. irgendwann vor monaten hat er mal davon angefangen, dass anna ja nächstes jahr ihn mal in texas besuchen könne. momentan ist er in afghanistan, er kommt jetzt im august für ein paar tage her... eigentlich hat er 2 wochen urlaub, die wollte er auch hier verbringen - und anna's große schwester (13) sollte auch hierher fliegen. mit seiner damaligen "freundin" zusammen. dann war die freundin geschichte und die mutter des mädchens hat nicht erlaubt, dass das kind alleine fliegt. irgendwann teilte er mir mit, dass er ja nur eine woche hierbleiben könne, er müsse von der army aus noch schnell eine woche nach texas fliegen. ich vermutete, dass da eine andere frau dahintersteckt. dann hiess es, er käme dann doch für 2 wochen, nur um ein paar tage später zurück zu rudern. er müsse doch nochmals dringend nach texas. inzwischen hat er das so verpackt, dass eben diese ex noch in seinem haus wohnt und er sie gerne da raus haben möchte bis zu seiner rückkehr aus afghanistan (das war dann wohl auch der wahre grund, warum er nur eine woche hier bleibt). und darum müsse er sich eben kümmern. ausserdem gibt es inzwischen auch schon wieder eine neue (ich hab es aufgegeben, mir die namen zu merken), die er wohl aus dem internet hat und die jetzt mal wieder die große liebe ist. in MEINEN augen disqualifiziert er sich damit ständig selbst. die frauengeschichten sind mir an sich relativ wurscht, wegen mir kann er einen ganzen harem haben (er kann auch irgendwie nicht alleine, d.h. ohne beziehung sein), aber er macht dann ständig versprechungen, die aber dann wie seifenblasen platzen. und statt zu sagen "ich verbringe lieber zeit mit meiner neuen flamme", werden immer irgendwelche geschichten konstruiert. was ihn ja nicht unbedingt glaubwürdiger macht. natürlich habe ich dadurch, dass ich bei den telefonaten hauptsächlich nach wie vor übersetzen muss, auch die möglichkeit, viele dieser dinge vor meinem kind "herauszufiltern". aber ich stecke auch immer in dem dilemma, was ist richtig, was ist falsch. gefilterte informationen sind geschönt und entsprechen nicht unbedingt meiner wahrheitsliebe. nicht weitergegebene informationen finde ich unfair (und dann würde auch fast überhaupt keine kommunikation mehr zwischen vater und kind stattfinden). und die wahrheit demontiert natürlich den einerseits super-dad, andererseits versetzt sie dem nicht ADS-bedingt nicht vorhandenen selbstbewusstsein meiner tochter noch mehr dämpfer. also ist es immer falsch, wie ich es auch immer drehe und wende. und wie es mal bei der kleinen sein wird, keine ahnung. wenn ich ihr gegenüber ehrlich bin, kann ich ihr nur folgendes über den vater erzählen: er war ein unzuverlässiger windhund, der es mit der wahrheit nicht so ernst nahm, den ich aber auch kaum kannte, und der seiner meinung nach auch nicht dein vater sein konnte. aber ob das dienlich ist, das selbstbewusstsein des kindes zu stärken? ich habe über weite strecken durchaus die positiven aspekte der alleinsorge geschätzt. mir hat es nie was ausgemacht, hinter den kindern zurück zu stecken. aber in letzter zeit merke ich immer mehr, dass es eben meinem eigenen selbstbewusstsein überhaupt nicht gut getan hat - und dem meiner großen tochter eben auch nicht. zwischen der verantwortung für die kinder und dem job bleibe ich als mensch selbst irgendwie auf der strecke. manchmal würde ich es mir einfach wünschen, dass der kontakt beider zu ihren vätern so sein könnte, dass die eben auch ein bisschen in der verantwortung stehen und sich kümmern. zumindest dem vater der großen traue ich es durchaus zu - auch wenn er bei den bisherigen treffen immer eher distanziert, gehemmt und hilflos ist. aber DAS kann ich ihm beim besten willen nicht abnehmen... grummel. jetzt geht es mir besser und ich gehe mal eine ladung kochwäsche waschen... lg, martina.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 14:05



Antwort auf diesen Beitrag

habe erstmal nur den Anfang gelesen (rest später) und sehe das so wie du ein kleines Kind gehört zu Mutter. Ihr Vater ist präsent, 2-3x Wö da. Ich wurde nciht betrogen aber ich hielt es einfahc nicht mehr aus in dieser Beziehung. Seine Ansichten, sein Clan im Dorf, einfach alles, ich war so unglücklich und habe es gewagt mich zu trennen. Während der ss dachte ich vielleicht ändert es sich aber es wurd schlimmer. Am Ende ging es für mich nicht mehr, und auch wenn cih weder Gewalt noch sonstiges extrem schlimmes hatte so denke ich trotzdem das richtige getan zu haben denn auhc ein Kind spürt die Gefühle der Mutter und seitdem ist auch sie ruhiger.

Mitglied inaktiv - 18.07.2010, 16:03