Alleinerziehend, na und?

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Burnout - was tun?

Thema: Burnout - was tun?

Hallo! ... ich habe mal eine Frage, vielleicht kennt das jemand von euch... Kurz nach der Entbindung von meinem Kind war ich gleich darauf (8 Wochen später) wieder berufstätig. Es stellten sich im Laufe der Zeit 2 chronische Erkrankungen ein, die ich medikamentös behandeln muss. In der "unerkannten Phase" hatte ich viele Beschwerden und meine körperliche Kraft nahm ab. Alleinerziehend war ich von Beginn an und "wuppe" alles ohne familiäre Unterstützung alleine. Im Grunde habe ich keine Erholungsphasen mehr und keine Zeit für mich. Bis vor ein paar Wochen war das einfach so. Aber mehr und mehr baut meine körperliche Kraft ab und ich bin schon kurz nach dem Aufstehen so erschöpft, dass ich manchmal nicht weiß "wie den Tag überstehen". Ich ziehe alles durch (wie eine Maschine), aber fühle mich manchmal schon wie gelähmt. Mein Kind ist sehr sensibel, was viele Situationen mit sich bringt, die den Alltag nicht leichter gestalten. Will heißen: Ich bin rund um die Uhr mit Job und Kind. Langsam stehe ich gedanklich davor den Job zu schmeißen. Das geht natürlich nicht und sind halt so Gedanken.... Was würdet ihr tun? Eine teure Kinderfrau kann ich mir nicht leisten. Und so einfach ist das Thema Fremdbetreuung auch nicht. Momentan geht mein Kind in die Ganztagsschule. Möchte dort aber partout nicht sein und es gibt jede Menge Kräfte zehrende Situationen deswegen... Der Vater ist keine Unterstützung. Leider.

von Sonnenmond am 08.04.2013, 17:44



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Also ich war mal ähnlich "am Ende". Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr vom Sofa hoch, beim Gedanken an die Arbeit hab ich nur noch gezittert und dachte, ich kann einfach nicht. Tatsächlich war ich extrem überarbeitet und in einer Lebenskrise. Meine Hausärztin meinte dann gleich, als ich weinend vor ihr saß: "Machen Sie nur so weiter, dann sitzen Sie hier bald mit einem Burnout und noch ein paar mehr Problemen". Dann hat sie mich drei Wochen wegen Erschöpfung krank geschrieben. Was ich damit sagen will: Du brauchst eine Pause, zum erholen, zum nachdenken, wie es weitergehen kann. Ich denke, Dein Hausarzt sollte Dein erster Ansprechpartner sein. Und natürlich kannst Du den Job hinschmeißen. Denke immer daran: Deine Gesundheit geht vor. Immer! Sonst kannste Dein unabhängiges Leben mit Kind irgendwann vergessen, dann sitzt Du nämlich erstmal wochenlang in der Psychiatrie, um Dir helfen zu lassen. Glaub mir, ich kenne einige, die es soweit haben kommen lassen. Du kannst auch die Stunden reduzieren oder einfach was Anderes suchen. Und ich würde mich nach Alleinerziehenden-Netzwerken umsehen. Zum Austausch, aber auch damit Ihr Euch gegenseitig helfen könnt, wenn es mal "brennt".

von No1.2012 am 08.04.2013, 18:42



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Hallo, ich weiß nicht genau, wo Du lebst, aber schau mal, ob es das Projekt "Balu und Du" in Deiner Nähe gibt. Wenn ja, melde Dich dort. So hättest Du 1 Jahr lang regelmäßig einen Nachmittag z.B. das Betreuungsproblem gelöst und Deinem Kind wäre u.U. auch geholfen. Sonst würde ich auch einmal in einem Beratungszentrum auflaufen und dort meine Situation schildern. Vielleicht gibt es dort mögliche Hilfestellungen für Dich. Erinnere ich mich jetzt falsch oder nimmt der Papa das Kind recht regelmäßig bzw. sogar auch mal ein paar Tage am Stück? Warum ist das keine Hilfe? Allerdings solltest Du zu allererst wirklich zu einem Arzt gehen.

von Möhrchen am 08.04.2013, 18:56



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Meine jahrzehntelange Ärztin ist im vergangenen Jahr in Rente gegangen und ich musste mir einen neuen Hausarzt suchen. Er kennt mich und meine Biografie noch nicht so, da ist das deutlich machen meiner Erschöpftheit nicht so einfach. Ja, der Papa nimmt unser Kind schon, aber es ist oft der Fall (auch jetzt in den Ferien), dass er mich vorzeitig anruft und ihn zurück bringen möchte, weil er nicht wirklich was mit "Kind/ern" anfangen kann und rasch überfordert ist. Damit erschöpft auch der Vater zum Kind mich. Der Vater meines Kindes hat stark narzisstische Züge und sieht nie Fehler in seinem Verhalten. Er greift mich an, wenn ich sage, dass ich möchte er soll sich an die Bring- und Holzeiten halten. Daher ist es nicht wirklich eine Entlastung, weil ich immer "unter Strom" stehe und nicht weiß, ob ich wieder parat stehen muss. Wochentags kann ich gar nicht mehr abschalten. Wie "fremdgesteuert" funktioniere ich. Letzte Woche war ich beim Arzt und konnte nicht sagen wie erschöpft ich bin (dabei war ich deswegen da). Es ist für mich eine groß gefühlte Schwäche...

von Sonnenmond am 08.04.2013, 19:32



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Was ist mit Familienberatungszentren? Warst Du da schon mal? Zu meinem anderen Vorschlag schreibst Du auch nichts und jammerst unten nur, dass Du dann wohl auf eine teure Kraft zurückgreifen wirst müssen usw. Das ist nicht böse gemeint, aber ich denke, Du gefällst Dir auch ein Stück weit in dieser Opfer-Rolle.

von Möhrchen am 09.04.2013, 08:36



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Ich bin in fast der selben Situation Als erstes habe ich mich um eine Mutterkindkur gekümmert, die auch sofort bewilligt wurde. In deiner Situation sollte eine Genehmigung kein Problem darstellen. Diese Kuren ändern zwar nichts an der häuslichen Situation, aber man hat einfach mal Zeit Gedanken zu Ende zu denken, seine eigenen Bedürfnisse wiederzufinden und man kann sich austauschen und evtl. auch Hilfe finden. Dann gibt es in unserer Stadt eine Initiative "Wunschgroßeltern gesucht". Das sind ältere, agile Menschen die sich freiwillig um ein Kind kümmern, ehrenamtlich. Was gemacht wird, ist offen und beruht auf Sympathie und Absprache. Wir hatten das Glück eine super tolle kreative und gebildete Wunschoma zu finden. Sie ist mittlerweile feste Bezugsperson für mein Kind und vermittelt Dinge, die ich nicht kann oder kenne. Vielleicht gibt es etwas ähnliches bei euch? Kannst du abends zu Hause Entspannungsübungen machen? Yoga, Progressive Muskelentspannung, etc. Auch Gespräche mit anderen Frauen in ähnlichen Situationen können helfen. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 08.04.2013, 19:30



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Eine Mutter-Kind-Kur reiche ich gerade ein. Einen "Oma Dienst" gibt es bei uns nicht. Ich werde auf eine bezahlte Kraft zurück kommen müssen und das Geld wieder anderswo absparen. Abends: Ich bin zu erschöpft für irgendwas und falle stumpf ins Bett sobald alle Aufgaben erledigt sind. Nach wie vor bin ich sehr pflichtbewußt und lasse nichts schleifen... ich habe aber das Gefühl, dass geht nicht mehr lange so weiter...

von Sonnenmond am 08.04.2013, 19:35



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Na ja, wenn das Gefühl schon da ist, solltest du das sehr ernst nehmen. Eine Bekannte von mir war wegen schweren Burnout fast 8 Wochen in einer Klinik (natürlich ohne Kinder) und muss anschl. 4 Wochen noch mal zur Reha. Wenn es so weit ist, dann geht eh nix mehr, und es ist zu spät!

Mitglied inaktiv - 08.04.2013, 19:38



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Ich hatte letztens so einen Tag... ich konnte tatsächlich morgens kaum aufstehen... da dachte ich zum ersten Mal ernsthaft an einen Burnout. Ich habe alle Check ups hinter mir und sie sind soweit gut ausgefallen. Dennoch baut mein Körper ab... fühlt sich schrecklich an.

von Sonnenmond am 08.04.2013, 19:46



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Hallo, Ich bin zwar nicht alleinerziehend,lese aber ab und an mit um meiner besten Freundin tips zu geben... So zur eigentlichen Sache.Leute burn out ist nicht ne Schwäche!!!ich selber hatte mit 24 bzw 25 Jahren einen burn out.und das nur mit Job (war im außendienst eines Pharmaunternehmens) ohne Kind und nur kurz vor meiner hochzeit. Bitte ,bitte geht zum Arzt.mich musste eine Freundin damals hinschleifen.ich wäre nie allein gegangen.bitte!je früher man sich eingesteht das man eine Pause braucht desto eher kann mit Medikamenten und Ruhe und nur auf euch und euren Körper hören angefangen werden und auch ein Erfolg ist leichter zu erreichen. Bitte,ihr leistet gezwungenermaßen großes aber ihr dürft auch mal Pause haben und das sich jemand ( der Arzt oder ihr selbst)sich um EUCH kümmert! Lg und nur ein lieb gemeinter Rat

von luck am 08.04.2013, 20:05



Antwort auf Beitrag von luck

Sorry ich habe eine doofe Autokorrektur...ich kann die deutsche Rechtschreibung

von luck am 08.04.2013, 20:07