Ich habe so ein ähnliches "Ich kann es wirklich gut gebrauchen, will es aber unter den Umständen eigentlich nicht gerne nehmen"-Geldproblem - aber ganz anders. Ich bin ja seit über einem Jahr ehrenamtliche Schulweghelferin. Dafür bekomme ich vom der Stadt München eine Aufwandsentschädigung, die durchaus üppig ist für die Qualität und Quantität des Jobs - die ich aber trotzdem gerne und ohne Skrupel nehme. Letztes Jahr, kurz vor Weihnachten, bekam ich dann - für mich völlig überraschend - auch noch ein "Weihnachtsgeschenk" in Höhe von 50,- Euro von der Schule. Das hatte ich nicht erwartet, aber ich habe mich wirklich sehr gefreut. Da der Schulleiter seit ich denken kann kurz vor Weihnachten um freiwillige Spenden bittet, die dem "Hilfspersonal" der Schule (Küchenhilfen, Putzkolonne, Hausmeister etc.) als Weihnachts-Trinkgeld gegeben werden, dachte ich irgendwie, daß das auch aus dem Topf kommt - und so war es für mich auch okay. Eine bewußte Anerkennung der Eltern für meine Tätigkeit kann ich gut annehmen. Aber heute habe ich - sehr zufällig - erfahren, daß das Geld aus einem anderen Topf kommt. Einem Topf der vom Schul-Elternbeirat verwaltet wird und von dem ich immer dachte, daß die Gelder einzig und allein den Kindern zugute kommen (Zuschüsse für Klassenreisen und solche Sachen). Jetzt bin ich hin- und hergerissen. Ich gebe es ehrlich zu: Ich habe das Geld für dieses Jahr schon ziemlich fest eingeplant. Aus diversen Gründen sind wir noch knapper dran als letztes Jahr, und ich brauche jeden Cent. Aber ich fühle mich nicht wohl, aus diesem Topf Geld anzunehmen. Dieses Unbehagen hat durchaus zwei Komponenten: Zum einen ist das m.E. einfach der falsche Topf für solche Sachen. Das Geld wird auf Schulveranstaltungen eingenommen mit der "Ansage", daß es für die Kinder ist - aber ich bin kein Kind dieser Schule. Zum anderen hat das auch was mit - hmm, wie soll ich es sagen? - Respekt und Wertschätzung zu tun. Ich bin ja Elternbeiratsvorsitzende des Hortes und arbeite naturgemäß sehr eng mit dem Elternbeirat der Schule und dessen Vorsitzender zusammen - bisher konnten wir uns (natürlich, warum auch nicht) auf Augenhöhe begegnen. Es fühlt sich komisch für mich an, daß ich Geld aus deren Topf annehme - als ob das ein Chef-Untergebener-Verhältnis begründet. Ich fürchte gerade ein wenig, daß alleine mein Wissen der Herkunft des Geldes unser Verhältnis verändert. Doof weiß ich, aber so fühle ich einfach - es fühlt sich nicht richtig an. Ich könnte das Geld einfach ablehnen bzw. sagen, daß ich das sozusagen an diesen Topf "zurückspende". Ich denke, daß ich das gut hinbekommen könnte - daß ich die dahinterstehende Wertschätzung meiner Arbeit sehe und annehme, daß ich das Geld aber nicht dafür brauche. Schließlich werde ich für meine Arbeit ja bezahlt. Aber ich könnte das Geld wirklich gut gebrauchen *seufz*. Fumi hat nächstes Frühjahr die Skireise UND den Schüleraustausch - Ich habe im Moment keine Ahnung, wie ich das stemmen soll. Ach, blöd.... Ich wollte, ich hätte nie erfahren, woher das Geld kommt.... Was sagt Ihr dazu? Gruß, Elisabeth.
Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 14:30