Alleinerziehend, na und?

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Au pair - hatte jemand von euch mal eines?

Thema: Au pair - hatte jemand von euch mal eines?

Wie ist das abgelaufen? wie sind eure Erfahrungen damit? hat jemand alleinerziehend eines gehabt und wenn ja, hatte das eine unterstützende Wirkung für euch?

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 09:26



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hallo, wir bereiten uns gerade seelisch-moralisch auf die ankunft unseres neuen au pairs vor. hier im forum gibt es doch einige, die ausser mir schon au pairs hatten. ich sage mal, überwiegend war die erfahrung positiv. jedes neue au pair ist halt eine völlig neue persönlichkeit - und man muss sich eben auch darauf einstellen (können). der letzte, den wir hatten, war ein junger mann. der ging ja mal gar nicht. eigentlich habe ich die gute absicht gehabt, meinen beiden mal eine männliche bezugsperson zu gönnen. aber der hat dann das klassische rollenbild ausgelebt: furzend auf dem sofa sitzen und brüllen "was gibt es heute zu essen?". ach ja, und dann der lieblingsspruch "kann ich heute frei?". prinzipiell kommt mir daher kein männliches au pair mehr ins haus, und bei au pairs aus den usa bin ich auch sehr, sehr vorsichtig geworden. die haben meist einen sockenschuss. mit dem letzten mädchen, das hier war, stehe ich nach wie vor in kontakt. ich hatte sie wirklich sehr lieb gewonnen, sie hat ja auch intensiv an unserem leben teilgenommen. und sie fehlt mir immer noch - auch als vertraute, obwohl sie ja um einiges jünger war. leider ist weder ihr noch mir bisher eine gute möglichkeit eingefallen, sie wieder hierher nach deutschland zu holen. liebe grüsse, martina

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 09:39



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... "kann ich heute frei?!" super Sache!!! Was für einen "Sockenschuss" haben die aus den USA? Deiner Ansicht nach? (und Erfahrungen) Woher kommt die andere, aus Russland? bei mir hütet ab zu ein ehemaliges Au Pair aus Russland ein, sie ist ganz nett, aber würde nie wieder als Au Pair arbeiten, da sie von der Gastfamilie voll ausgenutzt wurde. Das wiederum merke ich, da sie für manches, was "normal" ist, nicht mehr offen ist. Nachdem was sie erzählt, kann ich sie aber verstehen. Ich überlege aber schon lange (über ein Jahr) ob ich das nicht mal ausprobiere... ich habe aber überhaupt keine Ahnung, auf was man dabei achten muss.

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 09:44



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also, ich beantworte die 2te frage mal zuerst. normalerweise kommen meine au pairs aus der ukraine, das hat sich zufällig so ergeben. ich habe anfangs immer bei www.aupair-world.net geguckt (und bin da teilweise auch fündig geworden). eines der profile wurde von einer netten dame eingestellt, die in der ukraine au pairs nach deutschland vermittelt, sowohl privat als auch an eine bestimmte agentur. und so schlägt sie mir halt immer mal wieder jemanden vor, von dem sie denkt, dass er zu uns passen könnte. dass das mit dem jungen mann nicht geklappt hat, tat ihr auch sehr leid. sie hat vermutet, dass da die mutter dahintersteckte, die wohl auch gerne nach deutschland wollte und den bubi vorgeschickt hat, um sich hier zu etablieren... und mit den amerikanerinnen habe ich meine erfahrungen gemacht, einmal direkt und einmal indirekt. unser allererstes au pair war aus den usa (die war damals 2002 für ein halbes jahr bei uns, bis ich sie ihres weges geschickt habe). sie war einfach unbeschreiblich. es gibt dafür keinen ausdruck. ich erzähle dir ein paar begebenheiten. sie ist angekommen und hatte so dermaßen stinkende schuhe an, dass ich die vor die tür und dann in die mülltonne gestellt habe. aber das mädchen hielt - ausser zähneputzen (aber bitte mit einer ganz bestimmten zahnpastasorte) - von körperhygiene nichts. ihre kleider bestanden aus teilen von der heilsarmee, die sie dann zerschnippelte. ärmel kamen als stulpen an die beine, weil sie ja vorher die hosenbeine abgeschnitten hatte, alles wurde bemalt und mit sicherheitsnadeln verziert. innerhalb weniger tage hatte sie in frankfurt die untergrundszene entdeckt, die wagenburgen (wo die aussteiger, lebenskünstler etc. leben, ich stelle mir das lieber nicht vor). wurde beim schwarzfahren erwischt. ständig liefen mir morgens nach dem aufstehen irgendwelche seltsamen gestalten über den weg. das kind wurde irgendwie versorgt. mit gekochtem reis oder nudeln. blanko. ohne jedes gewürz, sosse, etc. sie selbst schnorrte sich bei den händlern immer altes, gammeliges gemüse zusammen, dass sie dann kochte. während mir im kühlschrank die frischen sachen verdarben. sie verschwand ständig, ohne dass ich wusste, wohin und wann sie wiederkommen würde. als wir dann weihnachten gemeinsam feiern wollten (sie fand es "sweet", dass jemand einen baum für sie schmücken würde), ist sie am tag vorher verschwunden, hat mir einen zettel hingelegt, dass sie später nochmal käme um ein paar sachen zu holen, sie führe über weihnachten nach berlin. ich habe dann einen zettel drunter gelegt, dass sie bitteschön daheim zu bleiben habe um die katze zu versorgen, auch ich hätte meine pläne geändert und sei kurzerhand zu meiner familie gereist. und bin dann auf heiligabend noch mit dem zug zu meiner familie. als ich dann 2 tage wiederkam, sass sie katze laut miauend hinter der wohnungstür und der napf war leer. sie kam dann ein oder zwei tage später wieder. und da habe ich sie rausgeschmissen. mit der 2ten hatte ich das vergnügen letztes jahr. ist auch eine etwas längere geschichte. ich hatte sie über aupair-world gefunden und telefonisch kontaktiert (das war kurz nach der ankunft des männl. au pairs, als bereits feststand, dass ich den nicht auf dauer aufnehmen werde und er auch nicht bleiben will), sie hatte aber abgelehnt. in ihrem profil stand, dass sie in ihrer gastfamilie so unglücklich sei und dringend wechseln müsse. aber an uns hatte sie dann doch kein interesse. ein paar tage danach klingelte ganz früh das telefon. es war wohl noch keine acht uhr und irgendwie hatten wir alle frei. es muss ein freitag gewesen sein. es war dieses mädchen. sie habe meine nummer noch im handy gefunden, wisse nicht genau, wer ich bin, aber sie sei aus der familie geflüchtet, sei jetzt in einem hotel und wisse nicht wohin. ich habe dann vorgeschlagen, sie solle mal hierher kommen, vielleicht könne man sich ja arrangieren und wenn es ihr gefalle, könne sie bleiben. sie reiste dann aus hannover an. erzählte mir schon gleich ihre halbe dramatische lebensgeschichte, und wie gemein die gastfamilie sie doch behandelt habe, so dass sie sich gezwungen sah, abzureisen. am nächsten tag hat sie dann mein telefon und pc mit beschlag belegt und sich daran gemacht, eine neue familie zu suchen. offensichtlich hatte sie keinerlei absicht, bei uns zu bleiben. sie machte halt ein paar tage ferien bei uns (wieso auch nicht, grummel.). und sonntags teilte sie mir morgens mit, dass sie eine neue familie bei stuttgart gefunden habe, ob ich sie bitte danke doch zum bahnhof bringen könne. sie könne hier auch nicht bleiben, da sie unbedingt einen intensivkurs in japanisch belegen wolle und auch die kampfsportart hau-tzu machen wolle, da gäbe es hier ja gar keine möglichkeit dazu. solle das mit der familie nicht klappen, habe sie noch eine in hannover (wo sie ja ursprünglich herkam) in der hinterhand, und wenn das auch nix sei, käme sie eventuell nochmals auf mich zurück. ich habe versucht, möglichst ausdruckslos zu blicken und nichts gesagt. madame reiste also ab. (übrigens hat sie während ihres aufenthaltes meine kinder keines einzigen blickes gewürdigt, scheinbar hat sie den sinn und zweck des au pair jahres vollkommen verkannt). nachdem sie weg war, war diese sache für mich eigentlich erledigt. ein oder zwei tage danach rief eine nette junge dame aus hannover an (mit der ich seitdem in losem kontakt stehe), ob denn dieses mädchen noch bei uns sei und wann sie mit deren ankunft rechnen könne. ich: ei, die ist doch zu ihrer neuen familie nach stuttgart. sie: WAS??!! - offensichtlich hatte das mädchen so geklungen, als ob sie die absicht hege, sofort anzureisen. und die potenzielle gastmutter hatte einiges bereits in die wege geleitet und auch damit gerechnet, dass das mädchen zu ihnen käme. das mädchen ist dann auch dorthin. nach etwa 2 wochen. die gastfamilie in stuttgart war ja sooooo gemein zu ihr. buuu huuu huuu. und bei der familie in hannover war sie auch knapp eine woche. bis die gastmutter sie rausschmiss. sie hat sich dort wohl auch einen schönen lenz gemacht. das kind ignoriert, den ganzen tag am pc gesessen und fühlte sich schon in ihrer ehre gekränkt und belästigt, als man sie mal bat, ein typisch amerikanisches frühstück (d.h. mit ei und schinken und so) vorzubereiten. es sei ein starkes stück, sowas von ihr zu verlangen. dabei wurde sie nur gefragt, ob sie lust dazu habe und das hatte sie bejaht. übrigens wurde dieses frühstück nie serviert. die gastmutter hat mir noch einige klopper erzählt, im grunde genommen war das mädchen sehr amerikanisch. naja, nachdem sie dann weg war, hat sie wohl noch längere zeit die anschrift dieser familie in ihrem profil als kontaktadresse angegeben und als die frau sie darum bat, dies zu ändern, da sie sich ja tatsächlich nicht mehr dort aufhalte, meldete das mädchen diese familie bei aupair-world.net als fake o.ä., woraufhin dann das profil der familie gesperrt wurde. im grunde genommen hat dieses mädchen meine vorbehalte gegenüber amerikanischen au pairs nur bestätigt. andere hier werden sicher andere, bessere erfahrungen gemacht haben. amerikanerinnen sind halt ziemlich beliebt, da es mit den einreiseformalitäten keine schwierigkeiten gibt (es wird ja kein visum benötigt) und viele leute ja unbedingt wollen, dass ihre kids von muttermilch an mit englisch aufwachsen, weil das ja ungemein bildet. so, das war jetzt etwas länger. viele liebe grüsse, martina

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 10:24



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... unser elinchen wäre von der idee, hier bei mir auf dauer kinder zu hüten, auch nicht begeistert. aber ich muss gestehen, ich kann das verstehen. wenn die au pairs hierher kommen, sind das junge, unverheiratete frauen. in ihrer heimat gelten sie in ihrem alter (die mädchen waren immer so 22-24 jahre alt) quasi schon als alter jungfern. wenn sie hier ankommen, haben sie gerade ihr unidiplom in der tasche. das erste mädchen aus der ukraine war tierärztin, elina lehrerin, igor hat ökonomie (wäre hier wohl bwl oder vwl) studiert und olga, die jetzt kommen wird, hat touristik(management?) studiert. egal, wie gut oder schlecht diese studien im vergleich zu einem deutschen studium sind (kann man darüber überhaupt urteilen?), dass die dann nicht für den rest ihres lebens babysitten wollen, liegt ja auf der hand. da mache ich auch niemandem einen vorwurf. bei natascha (der jungen tierärztin) war es so, dass sie schon sehr lange einen festen freund hatte, der ebenfalls tierarzt war. beide wollten eigentlich in D bleiben, sahen dann aber, dass sie mit ihrem abschluss hier nicht fuß fassen würden und gingen wieder in die ukraine zurück. das letzte, was sie mir schrieb war, dass sie eine gemeinsame wohnung beziehen und heiraten würden. leider ist der kontakt zu ihr völlig abgebrochen, allerdings hatte sie auch keinen eigenen internetanschluss und las ihre mails nur sehr sporadisch. vielleicht sah sie dazu am ende keinen anlass mehr. elina ist seit ihrer rückkehr in kiev, wo sie sich mit privatem sprachunterricht über wasser hält. die aussichten, eine tolle arbeit zu finden, ist dort eher gering, aber sie hat auch kein klares konzept, was sie tun will. sie wartet noch auf den ritter in der weissen rüstung, der sie erlöst und fürderhin für sie sorgt (in der ukraine scheinen die rollen noch sehr, sehr klassisch verteilt zu sein?). liebe grüsse, martina

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 10:40



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Danke für Deine informativen und ausführlichen Tipps/Erläuterungen! dann hoffe ich mal, dass es beim nächsten Mal paßt... das man da so manches erleben kann, kann ich mir wohl vorstellen. Deswegen frage ich hier auch bewußt nach... man geht ja nach unterschiedlichen Informationen anders an die Dinge heran. Viele liebe Grüße zurück! Heike

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 11:14



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Ich verabschiedete letzten freitag gerade Aupair nr. 5 :-) Im Gegensatz zu Marzina hab ich auch mit Amerikanerinnen gute Erfahrungen gemacht. Das beste Mädel überhaupt war Amerikanerin, der Rest auch Amis und Britinnen. In meiner AE-Zeit hatte ich eine Britin und sie war OK. Sehr anstrengend in bezug auf "sensibel", hat gerne mal wegen "nichts" geweint, war meine kleine "Chaos-Queen" aber trotzdem gut. Entlastung war es definitiv, ich musste ja arbeiten inkl. Dienstreisen für ein paar Tage. Erlebnisse hat man mit jedem Mädel, mal lustig, mal übel, mal überraschend... langweilig wird es nie :-) Man muss sich ein großes Kind im Haushalt antun wollen. Neben der Entlastung braucht das Mädel durchaus auch seine Zeit und "Pflege". Wobei wir inzw. schon 2x das Pech hatten, daß die Mädels sich kaum/nicht in die Familie integriert haben, immer ihr eigenes Ding machten außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten, keine Familienausflüge mitmachten.. und dabei war eine davon aus einer Mormonenfamilie mit 10 Kindern in denen Familie ja GROSS geschrieben wird. Beim nächsten Mädel (zum ersten mal aus Kanada) wünche ich mir etwas mehr Sinn für die Kinder und Spaß an Aktivitäten für/mit den Kindern. Das bringt man nmit oder auch nicht. Meine zwei sind ja 7 und 9 J., "versorgen" in Sinne von essen können sie sich fast allein, da erwarte ich langsam andere Dinge. Wir werden sehen :-) Liebe Grüße Désirée die immer selbst sucht, weil english native speaker eh' nicht über Agenturen zu bekommen sind

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 14:45