Alleinerziehend, na und?

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Aaaaalso

Thema: Aaaaalso

Wirklich entschieden ist noch nichts. Aber ich habe für mich herausgefunden, wo die Grenzen sind. Und die heißen ganz eindeutig: Unter den derzeitigen Bedingungen fährt keiner nach London. Punkt. Ich werde ihn ganz freundlich/neutral anschreiben und ihn fragen: "Fumi hat da sowas erwähnt. Wie stellst Du Dir das denn vor?" Und dann soll er mal sagen, wie er sich das denkt. Meine Prämissen stehen ganz fest: Kommunikation mit mir Er zahlt Ich will die Adressen von ihm und seinem Bruder Ich will wissen, WIE er und der Bruder leben, wie die Kinder unterkommen, UND wie die beiden ihr Geld verdienen UND - ganz wichtig - ich will VORHER regelmäßigen Kontakt in Deutschland, der über 6 Stunden hinaus geht. Konsequenz wird sein, daß der Besuch in diesen Ferien jedenfalls nicht mehr stattfindet. WENN er sich dann dazu durchringen kann, zum Wohle seiner Kinder zumindest einen zivilisierten und regelmäßigen Kontakt zu mir aufzubauen und davon Abstand nimmt, die Kinder weiterhin dermaßen zu instrumentalisieren, DANN kann ich mir vorstellen, mittelfristig so viel Vertrauen zu ihm aufzubauen, daß ich ihm die Kinder auch für einen längeren Zeitraum in einem fremden Land anvertrauen will. Aber so eine "Von Null auf Hundert in fünf Wochen"-Geschichte ist mit mir nicht machbar. Mit den Kindern habe ich noch nicht geredet. Derzeit ist einfach zu viel los, wir sind auch alle mit ganz vielen anderen Sachen beschäftigt. Letzte Schulwoche, Fumi fährt noch mit der Klasse zwei Tage auf eine Hütte, morgen ist Sportfest bei Fumi und Wandertag bei Temi und die Beerdigung meines Onkels, meine Eltern sind noch in München, die Zeugnisse wewrden am Freitag verteilt, am Freitag Nachmittag fährt Fumi schon in den Urlaub - die Woche ist auch so voll bis zur Schmerzgrenze. Fumi weiß, daß Papa mit mir Kontakt aufnehmen soll und daß sie nichts mit ihm zu besprechen hat. Wenn alles gut geht, läßt Papa sich auf meinen "Aktionsplan" ein und wir können ihr sozusagen die schlechte Nachricht zusammen mit einer guten Nachricht überbringen: Kein London jetzt, aber mehr Kontakt und die London-Option bleibt bestehen, rückt aber erstmal weit weg. Wenn es schlecht läuft (wovon ich eigentlich ausgehe, aber man soll ja an das Gute im Menschen glauben), dann liegt der schwarze Peter zumindest wieder halb bei Papa. Ich kann ihr zeigen, daß es nicht um eine grundsätzliche Ablehnung von Kontakt geht, sondern um ein langsames Wiederaufbauen von verlorengegangenem Vertrauen - was nicht ICH ablehne, sondern ER. Was ich ihm anbieten kann und werde: Daß er für die Woche (oder auch länger) nach München kommt. Es findet sich sicher jemand, bei dem er übernachten kann, meine Tante zum Beispiel. Dann kann er die Kinder eine Woche lang jeden Tag von morgens bis abends "bespaßen", sie könnten sogar bei ihm übernachten. Hier in München kennen die Kinder sich aus. Fumi könnte definitiv von jeder U-Bahn- oder S-Bahn-Haltstelle im MVV-Bereich nach Hause finden, beide Kinder können mich anrufen, sie können sich an einen Polizisten wenden, weil sie die Sprache beherrschen, und ich muß die Pässe nicht rausgeben. Mal sehen, ob und wie er auf das Angebot reagiert Ich danke für Euren zahlreichen Input, die Tipps und Vorschläge. Mein Problem ist bei solchen Dingen immer, daß ich vor lauter rationalem Mich-selber-zurücknehmen vergesse, daß Bauchgefühl und Ängste nicht von nirgendwo kommen sondern ihre Berechtigung haben - über meine persönlichen Probleme mit meinem Ex hinaus. Danke und Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 20:44



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Ich hab' hier eigentlich nichts zu suchen. Aber wie das ausgeht hat mich interessiert. Ich finde das eine super durchdachte Lösung. Das ist kein kategorisches NEIN und kein blindes JA. Es ist ein VIELLEICHT WENN und das ist immer gut und auch für Kinder nachvollziehbar. Alles Gute und Euch schöne Ferien. pauline

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 20:50



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Somit hast du jetzt schon mal etwas Luft und es ist vollkommen richtig, dass er jetzt mal zum Zuge kommen muß und zeigen soll, wie ernst ihm das doch alles ist. Passen wird ihm das jetzt gaaar nicht und es wird auch eine Reaktion kommen, die dir nicht gefallen wird. Gruss Moni

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 20:53



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Hallo Elisabeth, dazu sage ich nur, daß das Bauchgefühl gleich der Summe der bisher gemachten Lebens-Erfahrungen ist...nur "denkt" der Bauch schneller als der Kopf, weil er nicht diese langwierigen Pro- und Contra-Listen aufstellt und durchdenkt, sondern sofort bewertet :-)) Ich denke auch, daß er doch nach München kommen kann...für das 2.Ticket kann er sicher locker sogar in eine Pension gehen - außerdem ist Muc nicht so teuer wie London mit den Kids :-)) lg heike

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 20:54



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also ich finde, das klingt schlüssig und gut. bin auf seine antwort gespannt.

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 20:57



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Mitglied inaktiv - 29.07.2008, 00:49



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Liebe Elisabeth, das ist ein Plan, so wie ich ihn von Dir gewohnt bin. Rational, schlüssig und wirklich durchdacht. Das schätze ich so an Dir! Ob er darauf eingehen wird ist ungewiss, aber wie Du schon sagst, hat er dann den schwarzen Peter. Ich bin mir sicher, dass Deine beiden das verstehen werden. Auch wenn er darauf eingeht, bleibt für die Zukunft abzuwarten, ob Dein Bauchgefühl sich ändert. Das musst Du dann sehen wenn es soweit ist. Liebe Grüße Claudia

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 21:17



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Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 22:08



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Wie immer Elisabeth: ein großes Lob! Eine gute Lösung, auch wenn mindestens Tochter und Vater das so NICHT sehen werden. Aber mei, so ist das nun mal *tröst*. *flüster* wobei ich (in Hinblick auf gewisse Ambitionen deinerseits) es (kurzfristig) fast besser fände, er käme NICHT für eine Woche... Du weißt schon... Bleib dabei, biete eine Lösung an, mehr kannst Du nicht tun. Brauchst Du was aus USA? Wir fliegen am Samstag, Liebe Grüße Désirée

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 22:36