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Wahl über Notenvergabe

Thema: Wahl über Notenvergabe

ich hab es schon im Grundschule-Forum geschrieben, aber hier ist momentan sicher mehr los. Mein Sohn ist jetzt in die dritte Klasse gekommen (normale Grundschule) und wir Eltern dürfen, müssen und sollen auf dem nächsten Elternabend darüber entscheiden, ob in der Klasse 3 und später in der 4. Klasse Noten vergeben werden sollen. Mir war nicht mal bewußt, dass ICH sowas entscheiden kann. Diese Entscheidung gilt dann für die gesamte Klasse, nicht für den einzelnen Schüler. Die Lehrkraft hat ihren Standpunkt heute bereits unter den Kindern und in einem kleinen Absatz unter der Einladung zum Elternabend zum Ausdruck gebracht. Wie würdet Ihr entscheiden UND gibts hier jemanden, bei dem bis zur vierten Klasse keine Noten vergeben werden; wie läuft das dann bei der weitergehenden Schule bzw. der Anmeldung? Danke.

von Holzkohle am 06.08.2012, 21:41



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Wie lief es bisher? Auch ohne Noten? Bei uns ist es so, dass in der 1. Klasse keine Noten gegeben wurden, in der 2. Klasse dann erst im Jahreszeugnis, im Halbjahreszeugnis war auch nur die schriftliche Bewertung drin. Noten ansich finde ich okay, aber auch teilweise recht niederschmetternd. In Worten kann man doch besser ausdrücken, wie das Kind steht und wie es ist. Finde ich persönlich auch für das Kind schöner. Ich wäre gegen Noten. melli

von sojamama am 06.08.2012, 21:57



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wir haben hier die SAPH, also 1. und 2. Klasse werden gemeinsam unterrichtet und man kann bis zu zweimal (?) wiederholen; es gab keine Noten. Ich dachte, ab der dritten wären die Pflicht oder wären halt "da" - so sagte es auch unsere letzte Lehrerin...

von Holzkohle am 06.08.2012, 22:01



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Meine Kinder finden Noten für sich greifbarer als Smileys oder verbale Einschätzungen. Und ich bin auch froh drüber, genau zu wissen, wie und wo ein Kind steht. Vetrbale Einschätzungen dagegen kann ma sich schöndenken. Müsste ich mit entscheiden: Pro Noten ( und zwar schon ab Klasse 1) carow

Mitglied inaktiv - 06.08.2012, 23:58



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Hallo! Mein Sohn bekommt an seiner Grundschule (freie Schule in Berlin) gar keine Noten - nur Jahresbriefe! Ich musste mich daran erst gewöhnen, bin jetzt nach 4 Jahren aber absolut überzeugt! In so einem (von den Lehrerinnen sehr liebevoll und ausführlich geschriebenen) Text wird m. M. nach viel mehr gesagt als in bloßen Zahlen... Nur am Ende der 6. Klasse müssen leider Noten gegeben werden wegen der weiterführenden Schulen -das ist dann nicht so einfach, aber leider vorgeschrieben! Ich wäre also gegen Noten! Anne

von anneklein am 07.08.2012, 10:31



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An der Ganztagsgrundschule meiner Großen gibt es durchgängig keine Noten und ich finde das sehr, sehr gut. Man bekommt ausführliche Entwicklungsberichte und ich weiß sehr wohl wo meine Tochter steht... Ich würde mich immer wieder für diese Schule entscheiden

von kabunovi am 07.08.2012, 00:09



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Das jede Klasse ihr Ding macht stand gar nicht zur Diskussion. Bei uns wurde eine Schulkonferenz einberufen und es wurde einstimmig beschlossen das es an unserer Grundschule weiterhin Noten gibt. Ich habe wie auch alle anderen Teilnehmer für Noten gestimmt. Ich denke im Übertrittzeugnis würde es trotzdem Noten geben? Ich kann ja nicht mit einer Bewertung zur Weiterführenden Schule eiern.

von Gaby J. am 07.08.2012, 01:10



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die Kinder selbst wollten bei uns ab der zweiten Klasse Noten. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Eltern da auch vor die Wahl gestellt wurden und ebenfalls pro Noten gestimmt haben. Die Kinder wollen selbst Noten und damit verbundene Vergleichsmöglichkeiten untereinander. Dies empfinde ich als sehr sinnvoll, um sich leistungsmäßig anzuspornen... LG fk

von FrauKrause am 07.08.2012, 07:11



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in unserer Klasse, jedenfalls wenn man den Erzählungen meines Sohnes glaubt, sind die Kinder dank der "Werbung" der Lehrkraft GEGEN Noten. Die Kinder sollen ihre Eltern "überreden", sich auch gegen Notenvergabe zu entscheiden. Fängt ja lustig an (ich bin übrigens pro Notenvergabe! und ebenfalls gern auch schon ab der 1. Klasse) Die Lehrkraft sieht hier den Vorteil, dass man jemandem, der z.B. in Sport wirklich schlecht ist, keine 5 oder 6 geben muss und ihn damit demotiviert sondern dass man das schön ummanteln kann ("muss sich mehr anstrengen") Damit mag er auf der einen Seite recht haben, sicherlich ist DAS auch ein Vorteil. Aber mir persönlich sagt ne 3 mehr als "hier ist noch Potential da"

von Holzkohle am 07.08.2012, 07:55



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Mein Kind kommt jetzt in die 6. Klasse und wurde noch niemals benotet oder bewertet. BEwerten bedeutet, je nach Leistung AUF- oder ABwerten. Toll, wenn man mit guten Noten aufgewertet wird, aber wie mag sich ein nicht so leistungsstarkes Kind fühlen, das sich anstrengt und dafür abgewertet wird!? Mein Kind ist ein glückliches Kind, dass gerne zur Schule geht und ihr Potenzial ohne Druck und Vergleiche entfalten kann. Ich kann Dir gerne mal an anderer Stelle Auszüge aus unserem Entwicklungsbericht zeigen und danach unterhalten wir uns nochmal, ob eine 3 wirklich mehr sagt, als das was Du da lesen kannst. ;) Noten wurden für Eltern gemacht, damit sie auf einen Blick sehen, wo ihr Kind steht und darum vermute ich auch, dass in Eurer Schule pro Noten abgestimmt wird. Schade eigentlich! Ach und. für einen möglichen Übertritt in eine andere Schulform wird unser Entwicklungsbericht übrigens ganz unkompliziert in ein Notenzeugnis umgerechnet.

von Curly-Cat am 07.08.2012, 08:47



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Sollte man nicht auch die Meinung der Kinder in die Entscheidung mit einbeziehen? Leider ist es schade, wenn die Lehrerin so viel Einfluss ausübt, dass die Kinder nicht mehr frei entscheiden können. Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Lehrerin bequemer ist, keine Noten zu vergeben. So kann sie sich nämlich die Beurteilungen der Kinder (die ja auch von der Qualität ihrer eigenen Fähigkeiten als Lehrerin zeugen) schönschnitzen... LG fk

von FrauKrause am 07.08.2012, 09:23



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

und ich habe mich einmal dafuer, einmal dagegen entschieden. Da sich die Mehrheit jeweils dafuer entschieden hatte, gab es Noten. Fuer Noten hatte ich mich beim Grossen entschieden. Ich wusste ja, dass er sehr gute Noten erhalten wuerde weil er schon der zweiten Klasse meist fehlerlose Arbeiten geschrieben hatte oder nur mit einem oder zwei Fehlern und dafuer ja auch schon die entsprechenden smilies gekriegt hatte. Also sehr gut mit ganz breiten, nach oben gezogenen Mundwinklen, befriedigend mit glattem Mund, schlechter mit traurigem Mund. Von daher, ich habe mich fuer gute Noten etschieden und bin mit der Entscheidung heute noch zufrieden. Ganz anders meine Tochter. Wir kamen ja aus dem Ausland zurueck, sie ar nicht gut alphabetisiert, eben auch sehr jung, hatte Probleme mit den Riesenklassen in Berlin und machte viele Fehler. Das war mir bekannt, wir haben auch dran gearbeitet und ich hatte NULL Interesse daran, das mir bekannte auch nochmals in schlechten Noten manifestiert zu sehen. Weil dadaurch ihre kleinen Erfolge marginalisiert wurden. Sprich, bei 10 Worten oder Aufgaben sind null Fehler eine 1, einer eine zwei, zwei und drei eine drei. Verbesserungen von 12 auf 7 fehler fallen aber bspw gar nicht auf, beides schlechte Note. Auch hier waren die Eltern dafuer. Fuer meine Tochter war es schon bitter, ueber lanegeren Zeitraum trotz ansteigender Leistungen schlechte Noten zu erhalten, bei ihr haette ich drauf verzichten koennen. Wegen weiterfuehrender Schule. In Berlin sind es ja im Regelfall sechs Grundschuljahre, da musst Du in Klasse 4 ja niemand anmelden. Wenn Du das doch willst, kriegst Du ja die Empfehlung der Grundschule fuer ein grundstaendiges Gymnasium. Und sprich doch nicht immer von Wiederholern in der Schuleingangsphase. Es gibt kein Wiederholen oder Sitzenbleiben, es gibt nur Verbleiben. Das ist ja gerade Teil des paedagogischen Konzetes dass niemand sitzenbleibt. Betrifft inzwischen ca 20 % der Anfaenger, aber nun denn. Jedenfalls- ich wuerde meine Entscheidung vom Kind abhaengig machen. Fuer Noten, wenn es gute Noten sind und das Kind angespornt wird. Dagegen, wenn es ein Kind ist, das sich nicht leicht tut und viel arbeien muss fuer bescheidene Erfolge, da wuerde ich drauf hoffen, dass der Knoten platzt bevor es Noten gibt, denn irgendwann ist es ja soweit. Denn das steht mal fest, schlechte Noten sind demotivierend und einfach auch fuers Klima nicht gut. Benedikte

von Benedikte am 07.08.2012, 09:27



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"Wie würdet Ihr entscheiden ..." Keine Noten.

von montpelle am 07.08.2012, 09:39



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Die ersten zwei Jahre finde ich die schriftlichen Zeugnisse ok. Allerdings ab der 3. möchte ich sehen wo der Hase hin läuft. Die schriftlichen Zeugnisse sind IMMER positiv geschrieben und erinnern mich fataler Weise an Arbeitszeugnisse, für die mein wegen der vielen Verklausulierungen und der Geheimsprache ein Lexikon braucht, um sie zu verstehen. Dann lieber eine Note, mit der man etwas anfangen kann. Die Schulkinder die ich kenne sind auch mit Noten glückliche Schüler und gehen gerne hin.

von shinead am 07.08.2012, 09:41



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Hallo Holzkohle, vor einigen Jahren hatten wir die gleich Situation wie Du jetzt. Ergebnis der Elternabstimmung: Keine Noten bis zum Ende der vierten Klasse. Das war absolut kein Nachteil. In Berlin gehen die meisten sowieso bis zur 6. Klasse in die Grundschule. Wer schon nach der 4. Klasse auf ein Gymnasium wechseln wollte, der bekam ein Notenzeugnis auf Grundlage der verbalen Beurteilung für den Übertritt. Von mir aus bräucht es gar keine Noten geben, die entmutigen die Schwachen und setzen die Starken unter Druck. Nur Mut, wer braucht schon Noten? LG Susi

von Abb am 07.08.2012, 13:16



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

bei meiner wurde in der 1. das typische schriftliche zeugnis gemacht und dann sofort ab der 2. mit noten auf wunsch aller eltern. die kinder konnten mit den noten mehr anfangen und sie wussten genau wo sie standen.war besser als so ein eieriges naja ganz gut, aber vielleicht solltest du,dann könnte usw.

Mitglied inaktiv - 07.08.2012, 17:08