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verdrehte welt?

Thema: verdrehte welt?

da hat die malwine den mund vor staunen nicht wieder zu bekommen... gestern war ich auf einer "open space conference" zum thema gesundheit. es wurden drei landkreise niedersachsens im ländlichen raum ausgewählt, um sich - drei jahre gefördert und begleitet vom land - tolle konzepte auszudenken, welche die sich verschlechternde situation der medizinischen versorgung auf dem land wieder richten können. es wurden dort zwei "probleme" genannt, die mich erstaunen ließen, 1, wiederholt wurde erwähnt, dass der wachsende frauenanteil unter ärzten ein problem wäre... 2, eine leiterin einer altenpflege-einrichtung gab kund, dass sie von erweiterten öffnungzeiten von kitas nichts hielte, weil ihr kind glücklich aufwachsen solle und deshalb keinesfalls um 5 uhr morgens aufstehen solle... punkt 1 finde ich persönlich haarsträubend, weil die steigende frauenquote explizit als PROBLEM heraus gestrichen wurde. punkt 2 führte mir persönlich vor augen, wie schlimm es doch ist, dass ich unglückliche mutter von meinen beiden ebenfalls unglücklichen kindern oftmals sogar noch vor 5 uhr morgens aus dem bett geworfen werde... oh man... ich muss mich erst einmal solche "probleme" gewöhnen...

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 06:52



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oder war die Konferenz nur da ? Ja, da wird man doch gleich wieder eingeholt von den ganzen alten Geschichten. Ich sitze bei sowas immer im Kampfanzug da und bin ziemlich angenervt. Und mein Kind ist übrigens unglücklich, wenn ich es zu FRÜH abhole (14 Uhr). Ich finde aber auch, ich bin ihm Spielkameraden schuldig als Einzelkind.

von jaspermari am 03.03.2011, 07:39



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Heute durften die Kinder verkleidet in die Schule kommen. Ich stehe ja morgens immer am Schulweg und habe dann natürlich die Verkleidungen angemessen gewürdigt. Ein Mädchen kam schimpfend zu mir: "Ich wollte ja als Indianer gehen. Aber meine Mutter wieder - die meinte, daß ich doch ein Mädchen bin und hat mir ein IndianerIN-Kostüm gekauft. Dabei wollte ich doch so einen tollen Federschmuck." Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 08:29



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holte ich meinen Sohn Nachmittags von der AG ab - zwei 4.Klässler unterhielten sich, Lehrerin stand daneben..... "also für meine Eltern eine RS überhaupt nicht akzeptabel, dass haben sie mir von anfang an gesagt...." - der andere "wieso RS ist doch auch schon gut" - "nee, für meinen Beruf kommt das gar nicht in frage" - "was willst du denn werden?" "Astronaut - und dafür muss ich unbedingt auf Gymnasium - meine Eltern sagen ich soll Ingenieur werden - und da geht RS gaaar nicht" - "aber manchmal ist es doch besser, wenn man auf die RS geht und dort gut ist und dann das Abitur nachholt" - "Spinnst du? Ich muss aufs Gymnasium, ich will kein dummer Rschüler werden".........ich glaube ich war genauso kreideweiß wie die Lehrerin, die nur kopfschüttelnd daneben stand...... Übrigens ist mein Sohn heut als Pippi Langsstrumpf gegangen der andere als Baby

von Bengelengelmama am 03.03.2011, 08:41



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Letztes Jahr Karneval war im KIGA ein Junge als Mädchen verkleidet, das sah vielleicht klasse aus. Und J. im Prinzessinnenkostüm des letzten Mädchengeburtstages hängt hier im Flur. Aber mein Spießer Bruder witterte gleich wieder erste Ankündigungen der Homosexualität ..

von jaspermari am 03.03.2011, 08:46



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Sag deinem Bruder, Homophobie sei schwul!

von KlaraElfer am 03.03.2011, 08:53



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der Frau - und ran an den Herd und ab ins Schlafzimmer - ich finde solch eine Aussage unglaublich und deskriminierend - nannten sie auch den Grund, weshalb das als Problem dargestellt wird? Zu Punkt 2 - ich finde es ehrlich gesagt auch schlimm, wenn ein Kind schon in der Nacht geweckt werden muss - da bin ich auch dagegen - ich weiß aber, dass es sicherlich auch Berufe gibt, in denen es nicht anders machbar ist - für meine Kinder wäre es ein Qual..... Was heißt erweiterte Öffnungszeiten? Bei uns ist der Kiga bis 17.00Uhr auf, außer Freitags, da nur bis 14.30Uhr. Ich habe mal eine Reportage über 24h Kitas gesehen......ich finde es gut, dass es solche Möglichkeiten gibt, könnte es aber mit mir nicht vereinbaren - was nicht heißt, meine Kinder wären glücklicher oder unglücklicher als die anderen - was mich allerdings sehr erstaunt hat, viele Mütter von diesen Kinder waren nicht berufstätig, da frage ICH mich, wieso muss dieses Kind 12h in die Kita? Aber was haben denn nun diese zwei Themen mit der Hauptthematik zu tun? Da hätte ich was anderes erwartet

von Bengelengelmama am 03.03.2011, 08:33



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willkommen im mittelalter. zu punkt 1) könnte ich mir die frauen nur insofern als problem vorstellen, dass sie irgendwann wegen eigenem nachwuchs als arzt nicht mehr zur verfügung stehen, sprich es herrscht arztmangel. münchen ist übrigens spitze im abwerben von hoch qualifiziertem ,medizinischen personal aus ländlichen regionen. aber das nur am rande. tja und zu 2. fällt mir rein gar nichts ein, das ist einfach nur ein rückschritt. und warum kinder von hausfrauen bis 12 h in der kita sind? na das ist doch logisch. kann frau in ruhe kaffee trinken ohne von den lieben kleinen gestört zu werden. ihr wisst doch , hausfrauen sind immer im stress und brauchen lob;-))

von Sakra am 03.03.2011, 08:45



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Als meine Tochter vor vielen vielen Jahren aufgrund einer bösartigen Erzieherin den Kindergarten wechseln wollte, war ein Ganztagesplatz der einzige, der uns angeboten wurde. In unserer Gegend arbeiten die wenigsten Frauen Vollzeit, daher sind Halbtagsplätze begehrter als Vollzeitplätze. Letztere kosten ja auch wesentlich mehr! Da ist es für viele berufstätige Frauen auch einfacher und günstiger einen Halbtagesplatz zu nehmen und den restlichen Tag die Großeltern mit der Betreuung zu beauftragen. Natürlich nahmen wir den Platz an, denn die Alternative wäre gewesen, das Kind ohne Kontakt zu gleichaltrigen Kindern zu Hause zu lassen. Letztlich habe ich meine Tochter im Normalfall zwar immer so früh wie möglich abgeholt (14 Uhr) es gab jedoch auch Tage, an denen wir vorher verabredet hatten, dass sie aus irgendwelchen Gründen länger bleiben wollte oder sie war gerade so schön am Spielen, dass ich auf ihren Wunsch wieder gegangen und später wieder gekommen bin. Nur selten wollen Hausfrauen ihre Kinder abschieben, um ihre Ruhe zu haben, wenn sie ihre Kinder ganztags in den KiGa geben. Manchmal sind es äußere Umstände, die das mitbestimmen. Übrigens sind Integrationsplätze meist auch Ganztagsplätze. Sollen nur gehandicapte Kinder berufstätiger Frauen in den Genuß guter Therapien kommen dürfen? Man urteile nie über das Verhalten anderer Menschen ohne die Hintergründe zu kennen. Und, wenn die Frau nur in Ruhe ihren Kaffee trinken will, damit sie die restliche Zeit mit dem Kind fröhlicher unbelasteter genießen kann. Dann gönn es ihr doch. Wenn der lange KiGatag dem Kind einer berufstätigen Mutter nicht schadet, warum sollte er dann dem Kind einer Hausfrau schaden?

von wauwi am 03.03.2011, 09:15



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Ja, der wachsende Frauenanteil ist ein problem, das ist schon lange bekannt. Gerade ältere menschen brauchen am ehesten ärztliche hilfe und dass der Opa mit 75 sich lieber vor einem Mann als vor einer Frau auszieht dürfte nachvollziehbar sein. Das hat nichts mit Emanzipation zu tun. Und mal ehrlich...frag deinen mann....zeigt er den Abszeß am Hintern lieber einem Mann oder einer Frau????? Frauen sind da..warum auch immer...unempfindlicher. Lg Reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 08:41



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das sin dnunmal die auswirkungen der emanzipation...

von Keksraupe am 03.03.2011, 09:02



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Das finde ich interessant. Wenn ein Muslim sich nicht von einer Frau untersuchen lassen möchte, weil das seiner Einstellung widerspricht, dann ist er integrations-unwillig. Wenn ein (älterer) Mann sich nicht von einer Frau untersuchen lassen möchte, weil ihm das unangenehm ist, dann hat man Verständnis zu haben und die Frauen wieder an den Herd zu schicken. Oder wie?

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 09:06



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Hab ich bei dir nicht irgendwann gelesen, dass die nur zu Frauenärztinnen gehst? Lg Reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 09:23



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Ja. Aber erstens spreche ich männlichen Gynäkologen nicht gleich ihre Existenzberechtigung ab. Und zweitens würde ich auch ohne Probleme zu einem Mann gehen, wenn es hier keine Frauen gäbe. Aber solange ich die Wahl habe (Vorteil der Großstadt), ist das halt eines (von vielen) Auswahlkriterien. Natürlich "darf" ein Mann es unangenehm finden, seine Analfistel einer Frau zu zeigen. Aber wenn er keinen Mann findet, der das tut, ist das Problem nicht der Frauenüberschuß, sondern der Männermangel. Und: Letztendlich sollte der Mann einfach froh sein, daß seine Analfistel überhaupt behandelt wird. Sonst muß er halt in die Großstadt ziehen

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 09:31



Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Die Leiterin einer Altenpflegeeinrichtung? Und wer arbeitet dort? Und zu welchen Zeiten? Meine Nachbarin ist Altenpflege-Helferin und hat eine kleine Tochter. Hier gibt es weder einen Krippenplatz für die Kleine, noch Arbeit für die Mama. Und selbst wenn, vereinbar wären die Arbeitszeiten kaum mit den Standard-Öffnungszeiten der Kindertagesstätten. Pflegepersonal wird händeringend gesucht, aber Arbeitszeit und Lohn machen es schier unmöglich für Mütter kleinerer Kinder, denn die Tagesmutter, die früh schon vor 5 auf der Matte steht, will ja auch bezahlt sein.

von quinnmops am 03.03.2011, 09:36



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Wir sind hier ländlich, aber kein unterversorgtes gebiet was Medizin betrifft. Allerdings gibt es hier diese Hausarztquote. Es dürfen sich in einem bestimmten gebiet nur eine bestimmte Anzahl Ärzte niederlassen. Wenn ich nun im Umkreis von 7 Dörfern hauptsächlich Frauen habe dann bleibt dem Opa mit der Analfistel nichts anderes übrig als dahin zu gehen. Auch die Notdienste kann er sich nicht aussuchen..und im Krankenhaus wird er auch nicht gefragt. Ich habe gerade durch den pflegeberuf gemerkt, wie viele Männer ein problem mit Pflegerinnen oder Ärztinnen haben. Sie haben von Natur aus ein viel höheres Schamgefühl fremden Fraune gegenüber und natürlich spielt da auch immer die Angst mit den kleinen Freund nicht kontrollieren zu können:) Darum lieber zu Männern...für mich absolut nachvollziehbar... lg reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 09:41



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Ja, aber trotzdem sind nicht die Frauen das Problem. Sondern die Nicht-Landarzt-werden-wollenden Männer. Bist Du eigentlich für die Frauenquote?

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 09:43



Antwort auf Beitrag von quinnmops

ich werfe meine Kinder auch nicht gerne um 5 aus dem bett das ist klar. Aber ich bekomme eine absolute Wut, wenn gerade die Leiterin einer Altenpflegeeinrichtung mault, weil ein Kind um 5 aus dem bett geworfen wird. Frag sie das nächste mal bitte, wann sie denn ihre alten Leute zum Waschen aus dem bett werfen???? Das macht nämlich teilweise schon der nachtdienst der um 3 mit der Waschstraße anfängt um unter diesen unwürdigen und unterbesetzten Arbeitsbedingungen ünerhaupt alle alten menschen durchwaschen zu können. Kotz!!!!!

von Reni+Lena am 03.03.2011, 09:45



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Nein, bin ich nicht... Ich denke, dass Frauen es nicht nötig haben durch eine Quote etwas zu erreichen sondern das auch sehr gut mit ihrem Köpfchen und den passenden Rahmenbedingungen( Kinderbetreuung etc.) schaffen können. Lg reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 09:48



Antwort auf Beitrag von quinnmops

pflegehelfer gibt es tatsächlich reichlich... die können aber nur begrenzt eingesetzt werden, da die gesetzlich reglemtierten pflegestandards einen bestimmten tätigkeitsbereich nur von exmanierten kräften ausführbar machen. eine weiterqualifizierung ist oft finanziell nicht abbildbar... Manchmal aber auch wegen der fehlenden zugangsvoraussetzung. wenn deine nachbarin alleinerziehend ist, dann wird die betreuung der tochter vom JA bezahlt, wenn sie einen sozialversicherungspflichtigen arbeitsplatz in aussicht hätte. das würde auch die betreuung durch eine tagesmutter einschließen. irrwitzigerweise sind die kosten für das "inarbeitbringn" nicht selten höher als der schlichte alg II-satz...

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 12:15



Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Da kann man genauso gut sagen, Frauen lassen sich nicht gern von Männer untersuchen! Ich denke das kann man nicht pauschalisieren. Es gibt ältere Männer, die sich schämen, wenn eine Frau sie untersucht (weil halt das andere Geschlecht, sie selber in "unvorteilhalfter" Rolle usw.); andere wieder mögen das im Gegenteil lieber, finden es angenehmer, haben eher ein Gefühl von "Fürsorge" (womöglich aus der jahrzehntelangen Gewohnheit, von Frauen umsorgt worden zu sein). ES gibt Frauen, die würden zu keinem männlichen Gynäkologen gehen; andere wiederum sagen, Frauen seien viel ruppiger und Männer seltsamerweise einfühlsamer... (ich selber bin im Laufe der Jahre von ersterer zu zweiter meinung gewechselt) Soclhe Pauschalisierungen sind doch Quatsch! Und noch grösserer Quatsch ist es, wenn der Frauenanteil als PROBLEM dargestellt wird! Mich würde ja auch mal die "Begründung" interessieren... Was ich durchaus kenne, ist z.B., dass hier (Tschechien) manchmal bei Debatten um das Schul- und Bildungswesen darauf hingewiesen wird, in der Schule und im Gesundheitswesen (Pflege) arbeiteten "zu viele Frauen". Finde ich auch komisch, aber meistens ist damit eher das Ungleichgewicht gemeint (zu viele¨oder nur Männer finde man auch nicht gut) und dass z.B. in der Schule dann Jungs keine richtigen "männlichen Vorbilder" mehr hätten... usw.

von MM am 03.03.2011, 14:40



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.... so ähnlich ist es hier (Tschechien) z.B. mit Lehrern und medizinischem bzw. Pflegepersonal - Männer wollen das nicht werden bzw. langfristig bleiben, weil schlecht bezahlt. Darum gibt es dann die sog¨. "Überfeminisierung" des Schul- und Gesundheitswesens. Nicht die Frauen sind das Problem, sondern die Bedinungen (Gehalt und auch sonst) und andere Aspekte, die hier aber wohl zu weit OffTopic fühern würden...

von MM am 03.03.2011, 14:43



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Du kannst nicht erwarten, dass ein frauenbild, das über jahrtausende geprägt war von benachteiligung, Kinder, küche, kirche sich innerhalb von 50 jahren komplett wandelt. Schau dir mal die zahlen an, wieviele Frauen vor 50 jahren eine Uni besucht haben und schau dir die zahlen heute an. Emanzipation schön und recht..keine Frage, aber man muss der Menschheit (ja nicht nur der Männerwelt) auch zeit geben für diesen Denkwandel. In 50 jahren wird das kein problem mehr sein. Wir haban es schon bedeutend leichter als noch unsere mütter und unsere Kinder werden es wiederum leichter haben als wir... Alles übers Knie zu brechen, mit Quoten, Demos und geschrei ändert an der Denkweise der menschen die mit diesem Bild afgewachsen sind überhaupt nichts. Sie sind so erzogen, das Bild ist fertig. Es ist vielmehr an uns, unseren Kindern ein anderes bild beizubringen..und da sind wir doch auf einem sehr guten Weg. Lg reni, deren jüngste Automechaniker werden will:)

von Reni+Lena am 03.03.2011, 10:08



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derzeitige entwicklung. gerade die von dir oben angeführten älteren männer sind doch mit zunehmenden altersstufen eher weniger vetreten... btw, sowohl mein mann alsauch mein vater haben kein problem ihre genitalien von einer ärztin untersuchen zu lassen, denn wir haben eine hausärztin... und das bereits seit etlichen jahren. sogar mein schon vor fast 8 jahren im alter von 86 jahren verstorbener opa hatte eine urologin. wenn ein mann pflegebedürftig wird, hat er meist gar keine andere wahl als seine "kronjuwelen" von "schwester hilde" säubern zu lassen... da geht es dann wieder und bei einer ärztin nicht? ein genanntes beispiel für ein problem des wachsenden frauenanteils bei medizinern war der möglicherweise im ländlichen raum nicht vorhandene adäquate arbeitsplatz für den lebenspartner... irgendwie wird immer noch davon ausgegangen, dass automatisch das berufliche umfeld des mannes den lebensmittelpunkt einer familie bestimmt. da es gerade in unserer gegend sehr viele -sogar ältere - niedergelassene ärztinnen gibt, fand ich es befremdlich, dass der frauenanteil ein problem darstellen soll. Btw: der frauenanteil unter medizinstudentInnen beträgt derzeit weniger als 40 % - was für ein "gespenst"...

Mitglied inaktiv - 03.03.2011, 11:30



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Ich denke der Grund ist ein anderer... Eine ländliche Hausarztpraxis zu führen ist eine Berufung und hat mit den Vorstellungen eines Halbgottes in weiß erdenklich wenig zutun. der mann meiner Freundin ist Kinderarzt hier und obwohl er als facharzt merh verdient als als Hausarzt ist es nicht mehr als ein guter Durchschnittsverdient..allerdings mit 14 Stunden Arbeitszeit, Wochende und berietschaftsdienst..etc. ich könnte mir vorstellen, dass der männliche medizinstudent andere ziele im Kopf hat als auf dem land 14 Stunden täglich die offenen beine von Oma hilde zu verbinden...viele Praxen bleiben unbesetzt und Frauen die vorhernicht genommen wurden ziehen nach. LG Reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 11:43



Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

164000 € Durchschnittseinkommen/ niedergelassener Arzt 43000 € Durchschnittseinkommen/ vollzeitbeschäftigter Bundesbürger na ja, etwas mehr als ein guter Durchschnittsverdienst springt für einen niedergelassenen Arzt schon heraus.... Steht ihm ja auch zu. Lange Ausbildung, viel Verantwortung, ....,dennoch: Jammern auf hohem Niveau nennt sich das. Es ist wahrscheinlich mehr die Bequemlichkeit, denn das Geld, das die Ärzte davon abhält, sich in ländlichen Regionen niederzulassen.

von wauwi am 03.03.2011, 12:05



Antwort auf Beitrag von wauwi

jemand, der Arzt werden will, muss viele Hürden nehmen - angefangen vom Super-Abi ( oder halt Wartezeit etc.) über lange Studienzeit mit extrem viel Pauken..... Wer das alles hinter sich hat, will auch entsprechend entlohnt werden - zumindest so gut wie der Ingenieur mit kürzerem Studium und ohne Numerus Clausus, der in der freien Wirtschaft in gut dotierter Postion sicher mehr verdient als der Hausarzt in ländlicher Gegend, der vorher auch noch seine Praxis kaufen oder ausstatten muss.

von like am 03.03.2011, 13:06



Antwort auf Beitrag von wauwi

"164.000 € Durchschnittseinkommen/ niedergelassener Arzt 43.000 € Durchschnittseinkommen/ vollzeitbeschäftigter Bundesbürger" Ähm, ich würde sagen, dass ist so ein Fall, in dem das "Durchschnittseinkommen" so überhaupt nicht aussagekräftig ist. Ich kenne reichlich Ärzte, die eine schöne Facharztpraxis in der Stadt haben, bevorzugt Privatpatienten behandeln, und jede Menge Untersuchungsgeräte, wo sie für wirklich teures Geld bei ihren Privatpatienten viele Untersuchungen durchführen, die bei gesetzlich Versicherten i.d.R. gar nicht mal angedacht werden. Bei diesen niedergelassenen Ärzten (übrigens eigentlich alles Männer, was mir so spontan einfällt) liegt das Durchschnittseinkommen eindeutig oberhalb des oben genannten Betrages. Ich kenne aber auch reichlich Ärzte, gerade niedergelassene Hausärzte in ländlicheren Regionen, die behandeln praktisch nur Kassenpatienten, keine Privatpatienten, und die Kassenpatienten, die sie behandeln, sie ganz überwiegend alt und "arbeitsintensiv", kommen oft, müssen oft behandelt werden, brauchen den Arzt eigentlich auch noch als sozialen Ansprechpartner, und das, was der Arzt da pro Quartal mit der Kasse abrechnen kann, steht im Grunde in keinem angemessenen Verhältnis mehr zur erbrachten Leistung. Und die jungen Patienten, die maximal einmal pro Quartal kurz in die Praxis schneien würden und an denen die Ärzte im Bezug zur erbrachten Leistung durchaus besser verdienen würden, die gehen in den großen Städten, wo sie auch arbeiten... Das sind dann aber die Ärzte, die mehrheitlich deutlich unter den oben genannten Einkommensbeträgen liegen. Wobei die Arbeitszeit sicherlich auch nicht unbedingt optimal ist, und für Frauen, die Beruf und Familie vereinbaren wollen, sicherlich oft einfach nicht attraktiv - oder überhaupt darstellbar. So gesehen denke ich, diese Ärzte jammern wirklich nicht auf "hohem Niveau", und ich glaube auch nicht, dass es "mehr die Bequemlichkeit als das Geld" ist, weshalb Mediziner und vor allem auch Medizinerinnen sich als Ärzte auf dem platten Land niederlassen.

von Leena am 03.03.2011, 13:08



Antwort auf Beitrag von wauwi

164 000 minus miete für die Praxis, minus Angestellte minus Anschaffungen der geräte etc für die Ärzte viele Jahre hin zahlen und noch so einiges andere... Alleine schon die Berufshaftpflicht ist immens... Lg reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 14:39



Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

...äh, es war von 164.000 Euro DurchschnitsEINKOMMEN die Rede, nicht von DurchschnittsEINNAHMEN. Einnahmen abzüglich Ausgaben (z.B. Miete für die Praxis, Angestellte, Anschaffungen der Geräte, Berufshaftpflicht etc.) ergibt dann das Einkommen. ;-)

von Leena am 03.03.2011, 14:56



Antwort auf Beitrag von Leena

Was geht denn dann noch weg? Vom EinKOMMEN des normalbürgers muss ja auch die Miete und die haftpflich bezahlt werden..., oder? Lg reni

von Reni+Lena am 03.03.2011, 15:14



Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Ja, vom EinKOMMEN eines Normalbürgers muss dieser auch die private Miete für seine Wohnung und seine Privathaftpflichtversicherung bezahlen, Berufshaftpflichtversicherung ist dagegen Betriebsausgaben oder Werbungskosten. Im Prinzip sind Einnahmen minus Betriebsausgaben / Werbungskosten die Einkünfte, und die Einkünfte abzüglich abzugsfähiger Sonderausgaben (wie z.B. abzugsfähige Krankenversicherung, Kfz-Haftpflicht, bestimmte andere Versicherungen, Spenden...) und abzüglich berücksichtigungsfähiger außergewöhnlicher Belastungen (z.B. bestimmte Krankheitskosten, Pauschbeträge für Behinderte etc.) ergibt das Einkommen - jedenfalls im steuerlichen Sinne.

von Leena am 03.03.2011, 16:53



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Da komm ich jetzt auch nicht mehr mit... Die Begründung zu Punkt 1 hätte mich noch interessiert ;) Punkt 2: manche lernens nie... und die Logik geht mir dabei auch ab - weil eine KiTa erweiterete Öffnungszeiten bekommen könnte, müssen auch bitte alle Kinder um 5 aufstehen?! Und was hat das mit der "verschlechterten Situation der medizinischen Versorgung auf dem Land" zu tun? Waren die vielleicht alle vorher zu lang in einer Polonaise...? ;)

von Püminsky am 03.03.2011, 10:14



Antwort auf Beitrag von Püminsky

dass alle alten Männer mit Analfisteln in die Stadt ziehen noch, dass ich ab jetzt um 5 Uhr aufstehen muss, noch um 3 Uhr morgens gewaschen werden. Dass das jetzt mal klar ist Malwine sorry für die Verunglimpflichung deines threads!!

von jaspermari am 03.03.2011, 10:33



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ja, eine frauenquote in der medizin über 50 % ist ein problem, da ebend och einige nicht den beruf danach ausüben und noch mehr keine praxis eröffnen oder übernehmen. auf dem land dann schon mal gar nicht, da dort ganz andere ansprüche and ie ärzte gestellt werden. zu den öffnungszeiten, das finde ich auch immer wieder ein schlimmes thema. bei uns werden regelmäßig umfragen nach öffnungszeiten gestartet. aber es ändert sich nie. anscheinend ist der bedarf doch nicht ggroß genug udm früher oder noch länger geöffnet zu haben. ich könnte einen vollzeit job mit den öffnungszeiten nur mit ach und krach jeden tag bewältigen. zum glück habe ich felxible teilzeit.

von malink am 03.03.2011, 10:37



Antwort auf Beitrag von malink

Auch mal ernst ;) "da ebend och einige nicht den beruf danach ausüben und noch mehr keine praxis eröffnen" Definiere "danach", bitte. Nach was? Wenn eine Ärztin eine Ärztin ist, dann übt sie den Beruf aus. Gern eröffnet oder übernimmt sie auch eine Praxis, was aber zur Ausübung des Berufs doch nicht mal zwingend ist. Wenn eine Ärztin also praktiziert, was ist daran schlimm/schlecht? Und wenn viele Ärztinnen praktizieren...? "da dort ganz andere ansprüche and ie ärzte gestellt werden." Definiere "andere" Ansprüche, bitte. Ich kenne jetzt nur EINEN wesentlichen Unterschied zwischen Arzt und Ärztin und erhebe da keinen gesonderten Anspruch ;)

von Püminsky am 03.03.2011, 11:53