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Hochsensibilität -mögt ihr vielleicht mal schildern,

Thema: Hochsensibilität -mögt ihr vielleicht mal schildern,

wie euch das bei euren Kindern auffiel bzw. wie sich das zeigt und welche Dinge den Alltag besonders machen? Habe ganz interessiert unten gelesen und bin aus persönlichen Gründen sehr neugierig geworden. Würde mich sehr über Berichte freuen. Lg

von vomGlückgefunden am 28.10.2013, 08:27



Antwort auf Beitrag von vomGlückgefunden

Manchmal habe ich den Eindruck, ICH bin hochsensibel, vielleicht nicht hoch, aber doch sehr stark. Mein Sohn evtl. auch, denn er ist sehr empfindlich... egal um was es geht. melli

von sojamama am 28.10.2013, 08:38



Antwort auf Beitrag von vomGlückgefunden

kann man googeln

Mitglied inaktiv - 28.10.2013, 08:47



Antwort auf Beitrag von vomGlückgefunden

wenn man von anderen gesagt bekommt, man wäre empfindlich und deshalb in dem Augenblick empfindlich² wird?

Mitglied inaktiv - 28.10.2013, 09:31



Antwort auf Beitrag von vomGlückgefunden

sind hochsensibel, also gar kein geringer Prozentsatz. Sie brauchen gute Kompensationstechniken im Alltag, denn der ist oft eine besondere Herausforderung. Aber jeder ist unterschiedlich, und auch die Hochsensibilität ist bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche sind besonders geräuschempfindlich, andere nehmen Stimmungen in ihrer Umgebung besonders fein wahr, wieder andere haben eine Vielzahl von Sinneseindrücken zu verarbeiten, die auf sie einstürmen. Mein Sohn hat ein ganz besonderes Verhältnis zur Natur und zu Tieren. Er sieht jede Schnecke und jeden noch so kleinen Regenwurm und spricht auch mit Blumen und Blättern. Und da er früher kaum mit Menschen geredet hat, dafür aber mit Ameisen, kam das natürlich bei manchen seltsam an. Er weint sehr schnell und ist äußerst schmerzempfindlich. Manche Kleidungsstücke wie z.B. Rollkragenpullis gehen gar nicht. Wobei das viel besser geworden ist, noch vor einem Jahr wollte er nur Jogginghosen tragen. Spannend wird die Schulzeit, vor allem wenn der Leistungsdruck in Form von Noten dazukommt. Dem entgegenzusteuern wird noch mal eine besondere Herausforderung sein. Lg, Malefiz

von Malefiz am 28.10.2013, 10:20



Antwort auf Beitrag von vomGlückgefunden

Meine Tochter ist hochsensibel und ich vermutlich auch, laut Psychologin. Es äußert auch bei uns zB dadurch, dass wir Umwelteinflüsse nicht filtern können und auf alles und jede Veränderung reagieren. Ich bin ja nun älter und habe gelernt, damit umzugehen. Meiner Tochter fällt es schwer, sie hat aber noch eine andere Baustelle, die das Ganze arg verstärkt. LG M

Mitglied inaktiv - 28.10.2013, 10:20



Antwort auf Beitrag von vomGlückgefunden

Nach der gängigen Definition bin ich das wohl sicher auch. Allerdings halte ich schon den Begriff und Gedöns darum für nichts anderes als eine neue Modeerscheinung - bin immer erstaunt, wenn ich hier lese, wie viele Kinder ADHS haben.. lg rats

von rats am 28.10.2013, 14:32



Antwort auf Beitrag von rats

gab es schon immer, genau wie ADHS auch. Hochsensibilität wurde früher in der Psychologie nicht ernst genommen, heute zum Glück aber schon. LG

Mitglied inaktiv - 28.10.2013, 15:36



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Meine Tochter ist sehr sehr anhänglich und auf die Familie fixiert, vorallem aber auf mich. Manchmal habe ich echt den Eindruck, sie will am liebsten zurück in meinen Bauch. Sie fährt nicht gern in Urlaub/Klassenfahrten und neue Umgebungen machen ihr Angst. Selbst wenn ich dabei bin, aber mit mir zusammen gehts einigermassen. Allein od. nur mit den Geschwister irgend wo zu übernachten ist für sie der reinste Horror. Sie muss die Person und die Umgebung schon sehr gut kennen, sonst klappt das gar nicht. Ist da irgend etwas klitzekleines was sie stört, gehts auch nicht mehr. Als Baby war sie zwar nicht anstrengend, mochte aber weder Lärm ertrage noch allein sein. Ich habe sie stundenlang rum getragen bis spät in die Nacht. Wollte ich sie schlafend ablegen, ging das gar nicht. Bei der Geburt des Bruders war sie gerade 3 Jahre. Sie hatte enorme Verlustängste und fast ein halbes Jahr lang total mies geschlafen. Noch heute ist sie sehr lärmempfindlich, mag keine fremden Menschen und schon gar keine Massenansammlungen. Sie hat Angst vor dem Zugfahren wegen der quitschenden Räder und sie mag es überhaupt nicht, wenn man mit ihr schimpft. Da ich selber eine recht traumatische Kindheit hatte, diese aber gut überwunden habe, wunderte es mich, dass sie (sie ist das Mittelkind) so sensibel ist und so starke Verlustängste hat. Es kam mri vor, als hätte ich unbewusst mein Trauma auf sie übertragen. Meine Psychologin meinte dann, sie sei hochsensibel und erklärte mir im Groben, was das genau bedeutet und wie diese Menschen auf bestimmte Dinge reagieren. Das passte wie die Faust aufs Auge und hilft mir nun, mein Kind besser zu verstehen. Liebe Grüsse P.S. Sie ist übrigens 7 Jahre alt.

Mitglied inaktiv - 28.10.2013, 15:44



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Ich habe doch auch gar nicht gemeint, daß es das nicht gibt - nur der Hype darum im Moment ist mir etwas fremd. 15-20 % - das kann ich nicht glauben - ein Mensch mit dieser Veranlagung würde niemals freiwillig ein Bierzelt oder ein Volksfest betreten. Außer mir kenne ich aber jetzt in meinem Umfeld niemanden, dem es genauso geht. Ich weiß selbst wie es ist, wenn man als einziger keinen Lärm verträgt, niemals in Menschenansammlungen möchte - das versteht kaum jemand. Oder das Problem mit der Kleidung, fast nichts, das nicht kratzt - sogar die Nähte bei Unterwäsche trage ich nicht auf der Haut (ich kehre die auf die andere Seite um) usw. Schön, daß du deine Tochter verstehst - ich muß mir halt anhören, daß "ich etwas komisch sei" (auch und gerade von meinen Eltern). lg rats

von rats am 28.10.2013, 16:03



Antwort auf Beitrag von rats

Ich stimme dir da zu, dass es eine Mode ist. Allerdings halte ich das für einen normalen Prozess in der Entdeckung einer "Variante" dass das besonders häufig gesehen wird. Andere nennen es halt lieber "Wahrnehmungsstörung" oder sonstwas - das ist auch Mode. Schubladendenken ist zur Zeit ebenso Mode, man will das Kind eben etikettieren. U.a. deswegen habe ich keinerlei Gespräch so nach dem Motto "mein Kind ist hochsensibel" mit der Schule geführt. Denn das würde nichts ändern. Man wird und kann keine besondere Rücksicht nehmen, sie muss sich ihren Freiraum weitgehend selber schaffen und vor allem lernen, Grenzen zu ziehen und "Nein" zu sagen. Ob hochsensibel oder nicht.

von Pamo am 28.10.2013, 19:59



Antwort auf Beitrag von Pamo

hm ich wollte erst in der Schule auch nix sagen, meine Tochter wurde im Sommer eingeschult und hatte sich schon Monate davor unendlich auf den Tag gefreut. In der ersten Woche hatte sie dann schon die Ernüchterung. Die Lehrerin ist wohl "zu hart" (Details gingen hier zu weit) mit ihr umgegangen, jedenfalls wollte meine Tochter nicht mehr hin. Am Elternabend sprach die Lehrerin (seit 32 Jahre unterrichtet sie 1. und 2. Klasse) davon, dass sie jedes Mal Bammel vor dem Neustart habe, weil sie nicht wisse, was auf sie zukomme. Jedes Kind sei anders. Ihr Ziel aber sei, dass jedes Kind gerne in die Schule kommt. In der Pause suchte ich dann das Gespräch und erzählte einbisschen was über unsere Tochter. Die Lehrerin bedankte sich bei mir, hätte nie gedacht, dass unsere Tochter so ist. Jedenfalls scheint sie drauf eingegangen zu sein. Denn unser Kind geht jetzt sehr gern zu Schule und findet die Lehrerin total nett (netter als davor). Ich bin froh, dass ich was gesagt habe. Ich will ja auch nicht, dass man mein Kind mit Samthandschuhen anfasst, ja, sie müssen da durch. Aber wenn man weiss, wie man Ihnen einen Neubeginn od. eine neue Situation einfacher gestalten kann kann und auf Ihre Ängste eingeht, sehe ich nichts Verkehrtes daran. Aber ein guter Start in der Schule ist Voraussetzung für eine gute Schulkarriere. Ausserdem bin ich mir sicher, dass unsere Tochter sich an den zum Teil sehr rauhen Umgang an der Schule gewöhnen wird und auch nicht mehr persönlich nehmen. Jetzt war alles noch sehr neu für sie und sie hat halt immer sehr Angst vor unbekannten Situationen. Wenn dann noch etwas nicht stimmt, bekommt sie Bauchweh und will nicht mehr hin. Aber auch sie wird grösser und stärker, positive Erfahrungen erleichtern diesen Entwicklungsschritt dann auch. LG

Mitglied inaktiv - 28.10.2013, 20:14



Antwort auf Beitrag von rats

als "Memme" oder schlicht und ergreifend als seltsam. Für eine breite Schicht der Bevölkerung ist man das nach wie vor, denn den Begriff "Hochsensibilität"kennen viele so nicht, bzw. belächeln ihn. Das zeigen ja offensichtlich auch Deine Erfahrungen. Von daher kann man von einer "Modeerscheinung" nicht sprechen. Lg, Malefiz

von Malefiz am 29.10.2013, 10:37



Antwort auf Beitrag von Malefiz

Ja, für die die sich über alles eine Meinung bilden müssen, gilt man da als verschroben. Und es ist typisch deutsch, diese vollkommen überflüssige Meinung unaufgefordert und wiederholt kund zu tun. Damit muss man eben leben. Ich finde es besonders wichtig - gerade für Kinder - zu lernen wie man eben nicht durch dumme Bemerkungen verletzt wird.

von Pamo am 29.10.2013, 11:17