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Angehörigen von Opfern bekommen 30.000

Thema: Angehörigen von Opfern bekommen 30.000

Hallo, habe gerade gelesen, dass die Angehörigen der Opfer von Hanau 30.000 Euro bekommen. Finde ich gut. Haben das damals die Angehörigen in Berlin vom Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt eigentlich auch bekommen? Interessiert mich nur mal so.

von Sonnenblumen77 am 22.02.2020, 11:56



Antwort auf Beitrag von Sonnenblumen77

Einfach mal Google befragen..? "Der Bund hatte die Beträge im Sommer rückwirkend verdreifacht. Ehepartner, Kinder und Eltern eines Toten erhalten nun 30.000 Euro, Geschwister jeweils 15.000 Euro. Schwer verletzte Menschen können auch mehr bekommen, etwa wenn sie so eingeschränkt bleiben, dass sie nie mehr arbeiten können." https://archiv.berliner-zeitung.de/berlin/breitscheidplatz-attentat-der-preis-des-lebens-31747202

von Leena am 22.02.2020, 12:07



Antwort auf Beitrag von Sonnenblumen77

"Interessiert mich nur mal so." Hm-m, nur mal so: https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 12:21



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Wieso? Ist die Frage nicht legitim? Was man den Opfern des einen Durchgeknallten zugesteht, sollte man den Opfern anderer Durchgeknallter ja auch zugestehen, nicht?

von Blueberry am 22.02.2020, 12:26



Antwort auf Beitrag von Blueberry

Natürlich, ist ja auch so, wie Leena oben dargelegt hat. Wenn aber nun ausgerechnet der Breitscheidplatz mit dem Attentat in Hanau verglichen wird, hat das für mich ein Geschmäckle. Deshalb meine Reaktion.

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 12:29



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Inwiefern unterscheiden sich denn beide Attentate für dich? Und warum darf man beide nicht vergleichen?

von Miamo am 22.02.2020, 12:46



Antwort auf Beitrag von Miamo

Mit der „Terrorgruppe S“, wäre es noch viel teurer gekommen. Wurde die schon thematisiert hier? Und weshalb stellt man so kurz nach diesem Attentat so eine Frage?

von AndiB am 22.02.2020, 12:52



Antwort auf Beitrag von Miamo

Das Attentat am Breitscheidplatz liegt letzt über drei Jahre zurück. Warum erwähnt man ein Attentat eines islamistisch motivierten Attentäters, das so lange zurückliegt, direkt in Kombination mit dem Attentat eines mutmaßlich rechtsradikal motivierten Attentäters in einem Forum, statt selbst nachzusehen, ob und wie die Opfer entschädigt wurden? Mir fällt dazu nur das Stichwort Whataboutism ein. Ich weiß also nicht, was diese Sophisterei soll. Natürlich gab es da auch Opfer, und natürlich hatten sie Anspruch auf Entschädigung. Aber wenn das der erste Gedanke ist, der einem in dem Zusammenhang kommt und man den dann auch noch in einem Forum teilen muss, dann hängt der eigene Bewertungsmaßstab etwas schief, findest du nicht? Zumal so eine Entschädigung ja auch keine Wiedergutmachung in irgendeiner Form für die Angehörigen bedeuten kann.

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 13:26



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Solche extremen Attentate sind (glücklicherweise) in den letzten Jahren nicht allzu häufig vorgekommen. Und auch ich musste an die Opfer vom Breitscheidplatz denken, und fand, dass damit anders umgegangen wurde, als bei dem Attentat in Hanau, selbst unsere Bundeskanzlerin hat unterschiedliche Prioritäten gesetzt.

von Miamo am 22.02.2020, 15:23



Antwort auf Beitrag von Miamo

Ich kann das jetzt weder bestreiten, noch verifizieren. Ich denke, dass diese Aussage eher aus einer gefühlten Wahrnehmung entspringt. Was allerdings für mich schon einen Unterschied macht, ist, ob eine Gefahr von "aussen" besteht, denn dieser kann man klarer und einfacher begegnen. Wie z.B Verbote, Strafen, Ausweisungen, Abschiebungen etc oder ob im inneren etwas gärt, was als grosse Gefahr ausbricht. Wie ein bösartiges Geschwür, das still und unauffällig immer grösser wird, und wenn es diagnostiziert wird, ist es zu spät und man stirbt dran. Nochmal: die Gefahr einer islamistischen Vereinigung ist jedem auf der Welt klar und man versucht auf der ganzen Welt, dieser "Krankheit" etwas entgegenzusetzen, sie auszumerzen. Die Gefahr der rechtsradikalen Vereinigungen ist noch nicht überall angekommen. Sieht man bei Antworten nach Hanau zB eines Gaulands. Und auch hier im Forum wird diese Angst immer wieder heruntergespielt. Oder mit Whataboutism klein geredet.

von Hashty am 22.02.2020, 15:48



Antwort auf Beitrag von Hashty

Und bevor man mich wieder falsch verstehen möchte: Meine Meinung zu den unterschiedlichen Einschätzungen der Gefahren in D hat NICHTS mit Relativierung oder Vergleichen zu tun. Jedes Opfer, egal woher der Terror kam, ist ein Opfer zu viel. Und gegen jeglichen Terror muss massiv angegangen und gekämpft werden. Und zwar SOFORT und ohne jegliche Bedenkem. Und die AfD soll sich entweder auch klar positionieren oder endlich verboten werden!

von Hashty am 22.02.2020, 16:16



Antwort auf Beitrag von Hashty

Wenn du wissen willst, woher dieser Wind weht....

von AndiB am 22.02.2020, 16:32



Antwort auf Beitrag von AndiB

OMG! Und es gibt tatsächlich Menschen, die solchen menschlichen Abschaum wählen???

von Hashty am 22.02.2020, 16:37



Antwort auf Beitrag von Hashty

Der Täter von Breitscheidplatz war ein Einzeltäter, sowie der Täter in Hanau. Es gab und gibt (Stand heute) keinerlei politische Verbindungen. Und genau deshalb habe ich unten nach Meinungen gefragt, wie man solche Radikalisierungen, egal ob links, rechts, islamistisch verhindern könnte. Selbst wenn die Afd verboten würde, wäre das keine langfristige Lösung, dass wir hier endlich wieder in Frieden leben würden.

von Miamo am 22.02.2020, 16:55



Antwort auf Beitrag von Miamo

Wenn die AFD verboten wird, ist der Sumpf tatsächlich nicht getrocknet, da geb ich dir recht. Hanau war der dritte Einzeltäter innerhalb eines Jahres. Um nochmal drauf aufmerksam zu machen, die Anschlüge der Terrorgruppe S wurden in letzter Sekunde vereitelt. Das wären jetzt keine Einzeltäter mehr und die Verbindung zur rechten Szene ist da eindeutig. Nur weil das verhindert werden konnte, sollte man das nicht außen vor lassen. Übrigens war da ein Polizist involviert, der Waffen beschaffen konnte.

von AndiB am 22.02.2020, 16:58



Antwort auf Beitrag von Miamo

das ist so nicht ganz richtig, Amri war kein Einzeltäter. Vielleicht in der Ausführung, ja. Und das Attentat in Berlin hätte verhindert werden können.

von Holzkohle am 22.02.2020, 16:59



Antwort auf Beitrag von AndiB

Antworte doch mal auf meine unten stehende Frage, wie deiner Meinung nach, extremistische Anschläge verhindert werden könnten, anstatt lediglich die Kommentare/Meinungen anderer zu kommentieren

von Miamo am 22.02.2020, 19:13



Antwort auf Beitrag von Miamo

Wenn irgend jemand das Patenrezept hätte, wären wir sicherlich nicht mehr hier im Forum. Sondern würden mit den Verfassungsschützern dieser Welt diskutieren. Nein, es gibt keine einfache Lösung. Und vor desorientierte, durchgeknallte Einzeltätern wie zB in Erfurt oder Winnenden wird man eh nie gefeit sein. In welchem Stadium möchtest die Verhinderung einsetzen? Jede Shishabar mit Security versehen? Poller gegen Attentate mit LKWs? Oder schon eine Stufe früher? Gegen den Hass und die Hetze kämpfen? AfD als größter Brandstifter endlich verbieten? Hassprediger in den Moscheen endlich ausweisen? Oder noch eine Stufe früher? Alles in Bildung und Soziale Gerechtigkeit investieren?

von Hashty am 22.02.2020, 19:29



Antwort auf Beitrag von Hashty

Genau das, wollte ich von "euch" wissen. Wie Lösungen aussehen könnten. Natürlich gibt es keine Pauschallösungen, denn sonst hätten diese längst stattgefunden Und, ich kann ja mit solchen Fragen schlecht bei meinem Arbeitgeber rumlaufen oder in der City fremde Menschen dazu befragen, denn wie in meinem Freundeskreis die Leute ticken, kann ich halbwegs vermuten oder ich weiß es bei einigen sehr genau. Und hier im Forum ist ein Sammelsurium aus Links, Rechts, Mitte und dazu ist es anonym. Es interessiert mich einfach. Denn wie ich schon schrieb, unterhalte ich mich mit Reichsbürgern, genau wie eine Freundin strikt die Grünen wählt, was ich zwar nicht verstehe aber akzeptiere. Es kommt auf den Ton und die Wertschätzung an, und jeder darf und soll eine Meinung haben. Aber der Hass und die Hetze beunruhigen mich aktuell sehr. Schönen Abend Hashty, ich bin jetzt bei Netflix verschwunden

von Miamo am 22.02.2020, 19:58



Antwort auf Beitrag von Miamo

Wenn ich eine Idee hätte, hätte ich sie gepostet. Angeblich wurde gerade wieder auf eine Shisha Bar geschossen, scheint also schon Nachahmer zu geben.

von AndiB am 22.02.2020, 21:18



Antwort auf Beitrag von Miamo

Wenn die AfD verboten wäre, wäre das Gedankengut zwar noch vorhanden in den Köpfen, natürlich. Das ist keine Lösung, die mit Knopfdruck Menschen verändert. Aber es drückt eine Haltung aus. Und zwar eine klar eindeutige Haltung, dass der Staat, die Bürger und die Menschheit nicht duldet, dass solche Meinungen in der Öffentlichkeit gelebt werden. Und dass Handlungen, die aus diesen Meinungen entstehen verboten sind. Und das ändert was in der Wahrnehmung. Der Menschen, die rechtsradikal denken, aber auch der Menschen, die dagegen vorgehen wollen. Das stärkt denen den Rücken, vielleicht werden dann manche mutiger.

von Sternspinne am 23.02.2020, 11:39



Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Mmmh, weiß nicht... dann sortieren sie sich kurz um und kommen unter neuem Namen wieder. Und schade, wenn einer erst ein Verbot braucht, um sich bestärkt zu fühlen, die Gegenstimme zu erheben - hat was vom kleinen Kläffer, der sich nur stark fühlt, wenn er zwischen den Beinen vom Herrchen steht.

von Korya am 23.02.2020, 14:50



Antwort auf Beitrag von Sonnenblumen77

moralisch gesehen ist das für mich blutgeld. wäre einer meiner angehörigen ein solches opfer, würde ich diese geld gar nicht nutzen wollen ,außer vielleicht um die bestattungskosten zu decken aber auch das ist irgenbdwie makaber. noch makaberer finde ich zu werten nach art des anschlags...denn es geht doch um das opfer , nicht die täter, bei einer wiedergutmachungszahlung( ja das genau ist es)

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 13:15



Antwort auf diesen Beitrag

Danke Pauline-Maus. Die Angehörigen würden sicher lieber auf das Geld verzichten und man kann nur hoffen, dass die sich die nächsten Wochen vom Internet fernhalten um diesen Mist nicht ertragen zu müssen, den hier manche von sich geben. Man schämt sich echt!

von AndiB am 22.02.2020, 13:18



Antwort auf diesen Beitrag

Ich würde es eher als eine Art ausgezahlter Lebensversicherung betrachten. Neben Beerdigungskosten können noch andere Verpflichtungen kostspielig für die Familie werden. Ggf. muss eine Wohnung aufgelöst werden, Schulden abgetragen werden, im schlimmsten Fall war der Hauptverdiener das Opfer und die Familie kann erst einmal trauern, bevor man das Leben durch Umzug und Jobwechsel wieder in geregelte Bahnen bringt. Nicht jeder hat eine eigene Lebensversicherung. Keiner der Angehörigen war wohl wild auf das Geld. Ihre Liebsten in den Armwn zu halten wäre ihnen wesentlich lieber.

von shinead am 22.02.2020, 14:30



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....was, wenn auf einen Schlag der Hauptverdiener wegfällt? Wer zahlt die Miete, die laufenden Kosten, wovon bezahlt man in den nächsten Wochen und Monaten alles? Einige können das eben nicht ohne Weiteres stemmen und sind auf dieses Geld angewiesen, dass Du Blutgeld nennst. Diesen moralischen Zeigefinger muß man sich eben auch leisten können.

von Berlin! am 22.02.2020, 19:32



Antwort auf Beitrag von Sonnenblumen77

und nicht zunächst Halle, was gerade mal ein halbes Jahr her ist. Du wirst wissen, warum.

von Petra28 am 22.02.2020, 14:00



Antwort auf Beitrag von Petra28

das beisiel war sicher pauschal gewählt ohns plitisches kalkül. da die ergebnissse aber gleich schlimm sind, ist mir jegliche motivation dazu schei....ß egal. oder ordnen wir die opfer jetzt in kasten ein? tina a. ermordet von rechtsradikalen , tina b. von muslimen und dann wertet bitte gleichzeitig , vor den augen der eltern beider tinas

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 14:10



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Das war nicht pauschal gewählt, das kam aus der rechten Filterblase. Ich beobachte das bei Twitter und hatte die Frage schon mehrfach gelesen.

von Petra28 am 22.02.2020, 14:15



Antwort auf Beitrag von Petra28

ganz ehrlich , mich nervt dieses inflationäre benutzen von rechts und links. alle , die nicht liniengetreu die ausländerploitik vertreten rutschen in ein nazischema und alle die sich dafr ausprechen gehen richtung antifa... aber es gibt auch normale menschen , die jenseits jeglicher extreme sind und trotzdem eine meinung haben. ich wusste nicht ,das man sich nur für eine seite entscheiden kann

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 14:24



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ähm nicht kann , sonder " muß"

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 14:38



Antwort auf Beitrag von Petra28

wegen der vergleichbaren Zahl der Opfer ich weiß, dass menschliches Leben nicht quantifizierbar ist, aber insgeheim tue ich es doch und finde bspw Attentate mit vielen Opfern immer schlimmer als mit wenigen Halle hatte halt faktisch zwei Opfer, unglaublich viel mehr beabsichtigt, ja, aber eben zwei Tote-in Hanau und Berlin deutlich mehr. Deshalb ähneln die sich für mich mehr.

von Benedikte am 22.02.2020, 16:44



Antwort auf Beitrag von Sonnenblumen77

egal aus welcher Richtung daher ist die Frage schon legitim. Allerdings was sind 30.000.- für die Angehörigen Beerdigung und dann ist es leer - egal ob Kinder Vater etc das kann kein Geld der Welt ersetzen. dagmar

von Ellert am 22.02.2020, 15:56



Antwort auf Beitrag von Sonnenblumen77

… sie sollte eher lauten: Haben die Angehörigen AUCH was bekommen. Ja, Angehörige wie Überlebende/Opfer haben auch was bekommen. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach dem Opferentschädigungsesetz nach der Härte des Falles. Und natürlich muss man hier irgendwie in die Mühlen der Ermittlungen und Justiz "geraten" sein, um überhaupt als Opfer erkannt zu werden. Auch in meinem Fall (psychisches Opfer des 19.12.) gab es rückwirkend eine Einmalzahlung sowie bis an mein Lebensende eine monatliche Opferentschädigungsrente. Wegen später erst festgestellten "Schäden" wird die wahrscheinlich noch mal erhöht. Du kannst auch im Fall von Hanau nicht pauschal sagen, dass JEDER 30.000 Euro bekommt - siehe oben.

von Holzkohle am 22.02.2020, 16:23



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Danke für die Info. Ich finde es ziemlich vermessen, in so einem fall von Blutgeld zu sprechen. So einen moralischen Zeigefinger muß man sich erstmal leisten können. Die meisten können es eben nicht kommentieren, wenn der Hauptverdiener von jetzt auf gleich ausfällt. Miete, Lebensmittel, laufende Kosten, das alles muß bezahlt werden. In so einer schlimmen Situation sollen sich die Angehörigen wenigstens darum erstmal keine Sorgen machen müssen.

von Berlin! am 22.02.2020, 19:56