ADHS - ADS

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Geschrieben von Muffin2020 am 09.03.2022, 7:02 Uhr

Hat die Diagnose Nachteile?

Meinem Sohn wurde nun ADS diagnostiziert. Mein Gefühl sagt mir aber es stimmt nicht. Er ist einfach n ihr hochsensibel (wie eine frühere Psychiaterin uns schon sagte).
Wir brauchen diese Diagnose aber um eine Schulbegleitung für ihn zu bekommen.
Deshalb meine Frage: gibt es Nachteile, diese in der Schulakte stehen zu haben? Angefangen vom Schubladendenken bis hin zur Berufswahl?

Lg

 
40 Antworten:

Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Badefrosch am 09.03.2022, 8:11 Uhr

Ich habe nicht in die Schulakte unseres Sohnes geschaut.

Aber prinzipiell wäre mir das egal, Hauptsache das Kind kommt gut durch die Schule.

Meiner hat ADHS, Dysthymie und LRS.

Er hat eine Schulbegleitung, Pflegegrad 2, einen Schwerbehindertenausweis mit 50% und Merkzeichen "H", außerdem einen Nachteilsausgleich mit Notenschutz in der Rechtschreibung bis zum Ende der Schulzeit.

Der Notenschutz steht im Zeugnis, den können wir im letzten Schuljahr rausnehmen lassen, dann macht er seinen qualifizierten ten Mittelschulabschluss unter den Bedingungen, wie alle anderen.

Aufgrund des Pflegegrades bekomme ich Pflegegeld, was ich für Nachhilfe / LRS Therapie nutze. Der Schwerbehindertenausweis bringt mir eine Steuererstattung und ihm, falls dieser verlängert wird, andere Bedingungen in der Ausbildung.

Junior bekommt 5 Tage mehr Urlaub und Überstunden gibt es nicht.

Der Ausbildungsbetrieb kann sich an Fördertöpfen bedienen.

z. B. beim Arbeitsamt
Beihilfen zur Ausbildungsvergütung
einen Teil des Gehalts des Azubis in Form eines Zuschusses
kann die Bundesagentur für Arbeit auch diese finanziellen Ausgaben bezuschussen

z. B. beim Integrationsamt
Erstattung Prüfungsgebühren an den Ausbildungsbetrieb
Zuschüsse bei Kosten für die berufliche Ausbildung, die auch Prämien beinhalten

z. B. Rehabilitationsträger
Beihilfe zur Ausbildungsvergütung sowie Zuschüsse und Darlehen, um die Ausstattung des Ausbildungsplatzes behinderungsgerecht zu machen.


Wenn meiner mit diesen Hilfen seinen Schulabschluss und seine Ausbildung schafft, ist es mir egal, was in irgendeiner Akte steht.

Er wird seinen Lebensunterhalt in der Zukunft bestreiten können müssen und alles ist besser als in einer Behindertenwerkstatt arbeiten zu müssen für lächerliche 200 Euro Gehalt / Taschengeld. Da verdient er als Minijobber mehr.

Im Endeffekt zählt nicht ein Aktenvermerk sondern Hilfe zu Selbsthilfe für ein eigenständiges Leben mit ADHS, LRS usw.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von 3wildehühner am 09.03.2022, 9:35 Uhr

1. Hochsensibel ist keine Krankheit oder Teilleistungsschwäche und somit keine Diagnose. Das ist lediglich eine Charaktereigenschaft.

2. Was wurde zur Diagnostik alles getestet?


3. Warum braucht dein Kind einen Schulbegleiter, wenn deiner Meinung nach gar keine Erkrankung besteht?
Warum habt ihr ihn diagnostisch abgeklärt?

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von 3wildehühner am 09.03.2022, 9:43 Uhr

Jetzt fällt es mir ein, du schreibst sonst im 1.Schuljahr-Forum.

Angeblich wurde dein Sohn, der gerade mal 6 oder 7 Jahre ist, vor „einigen Jahren“ Hochbegabte getestet.
Auf meine Frage, wie das sein kann, dass weil eine HB nicht im Kleinkindalter zuverlässig diagnostiziert werden kann, hast du leider nicht geantwortet.

Was kam denn bezüglich der Hochbegabung bei der aktuellen Testung heraus?

Ich habe bei deinen Beiträgen leider den Eindruck, dass du dein Kind sehr durch die rosarote Brille betrachtest bzw. zwar Defizite siehst, die aber schwarz auf Weiß nicht wahrhaben möchtest.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von kea2 am 09.03.2022, 10:27 Uhr

Hochsensibilität ist nur ein Persönlichkeitsmerkmal, keine Diagnose, und damit kein Grund für eine Schulbegleitung.

Mit einer Schulbegleitung fällt Dein Sohn immer auf, und die Leute machen sich ihre Gedanken, und zwar nicht nur die Lehrer, sondern auch die Mitschüler.
Eine Schulbegleitung bekommen ja nur schwer betroffene Kinder, bei denen es ohne wirklich nicht geht.
Die AD(H)S-Kinder, die ich kenne, haben z.B. keine, obwohl die Schule bei ihnen nicht so glatt läuft.

Andererseits verhalten sich die Kinder ja auch ohne Schulbegleitung und Diagnose auffällig, und man muss den Lehrern erklären, was los ist.
Wenn das Problem einen Namen hat, kann man damit verdeutlichen, warum das Kind sich so benimmt. Man hat dann ja auch Empfehlungen vom Therapeuten für die Lehrer, wie sie damit umgehen können.
Das wirkt wesentlich kompetenter als wenn man sagt, das Kind ticke halt so und so und die Lehrer könnten ja mal das und das probieren.

Arbeitgebern muss man solche Diagnosen nicht mitteilen. Da muss man nicht einmal eine Schwerbehinderung mitteilen, wenn man nicht will.

Ich sage mal so, wenn Dein Sohn so große Probleme hat, dass er einen Schulbegleiter braucht, wird es nicht nur Hochsensibilität sein, sondern schon etwas wie ADS oder Asperger oder eine Wahrnehmungsstörung.

Ich habe bisher keinen einzigen Artikel im Netz gefunden, wo ein plausibler Unterschied zwischen Träumer-ADSlern und Hochsensiblen aufgezeigt wurde.
Da wird behauptet, die Diagnose ADS sei häufig falsch. In Wirklichkeit seien die Kinder hochsensibel, was dann positiv dargestellt wird. So ein Kind, was total empathisch auf die Schwingungen in seiner Umgebung und die der anderen Menschen reagiert, sei ja etwas ganz tolles - im Gegensatz zu den ADS-Kindern mit dem schlechten Ruf.

Meiner Meinung nach, ist das Unsinn.
Die Träumer-ADSler verhalten sich häufig 1:1, wie die angeblich nur hochsensiblen Kinder.

Da ADSler häufig auch hochsensibel sind, entfällt alles, was mit Empathie etc. zu tun hat, sowieso schon als Unterscheidungsmerkmal.

In den Artikeln wird behauptet, die Hochsensiblen könnten sich nur in manchen Situationen schlecht konzentrieren, während die ADSler dazu quasi nie in der Lage seien.
Das stimmt nicht.
ADSler können sich sehr wohl konzentrieren, wenn sie motiviert genug sind. Sie können das auch, wenn es laut ist, indem sie die Umgebung komplett ausblenden.
Angeblich können ADSler das aber, wenn überhaupt, nicht lange.
Auch das stimmt nicht. Wenn die Motivation ausreicht, können sie das sehr wohl lange.

ADSler seien nicht in der Lage, zu lernen, mit Reizen umzugehen, sich zu strukturieren und selbstständig zu arbeiten.
Das stimmt nicht. Es gibt jede Menge erwachsene ADSler, die das sehr wohl gelernt haben und jetzt unauffällig und ohne Medikamente ihrer, teilweise anspruchsvollen, Arbeit nachgehen. Das hängt davon ab, wie schwer sie betroffen sind.

Hochsensible seien oft hochbegabt.
ADSler auch.
Hier kommt noch dazu, dass unterforderte Hochbegabte auch ADS-Verhaltensweisen an den Tag legen können, die ja ebenfalls zu den Hochsensiblen passen würden.

Meiner Meinung nach, wäre die einzige Möglichkeit, zu erforschen, ob es eine isolierte Hochsensibilität überhaupt als Krankheitsbild gibt, von einer großen Menge möglicherweise betroffenen Kinder Gehirnscans zu machen.
Die sollten dann diese Verhaltensweisen, aber nicht die Gehirnmerkmale von ADSlern aufweisen.

Asperger gibt es auch in leichten Formen, wo die Kinder nicht so wirken, wie man es von einem Autisten erwarten würde. Einen Schulbegleiter können sie, je nachdem, trotzdem brauchen.
Autismus lässt man am besten in einem Autismus-Zentrum abklären. Anderswo fehlt dafür anscheinend nicht selten die Fachkompetenz.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 10:34 Uhr

Ach war’s das andere Forum
Er hat damals zwei Tests machen müssen, quasi wie ein IQ-Test. Das kann man schon mit kleinen Kindern machen. Nicht „angeblich“.
Den genauen IQ-Wert weiß ich nicht, der wurde mir nicht gesagt. Sie zeigte mir nur eine Kurve, wo der Durchschnitt liegt und wo er liegt.
Sie sagte damals, dass er hochbegabt ist, dass diese Tests aber nicht 100% zuverlässig sind.
Das Hochbegabung nicht heißt, dass er super schlau ist, weiß ich selbst. Ich bin selbst so ein Exemplar und es geht dabei häufig auch einfach um eine andere Denkweise. Mein Leben spielt sich quasi im Kopf ab
Die selbe Psychiaterin sagte auch, dass er hochsensibel ist.

So nun hat mein Sohn Probleme in der Schule. Ist schnell überreizt und versteckt sich unter dem Tisch. Er ist emotional aber auch etwas hinterher.
Die Lehrerin pochte auf eine Schulbegleitung, damit er das Jahr nicht wiederholen muss. Der Drops ist aber eh gelutscht. Das muss er nun.

Die neue Psychiaterin sagt er hat ADS, weil er den Aufmerksamkeitstest nicht gut gemacht hat. Ich war mit dabei und er hatte da auch so was von keine Lust drauf. Gab schon vorher Diskussionen.
Diese Diagnose hilft aber im eine Schulbegleitung zu bekommen.
Hochsensiibilität ist ja, wie du auch sagst, keine Diagnose, sondern ein Verhaltensmerkmal.
Ich habe mich da auch viel belesen und Eike Facharbeit zu geschrieben.


Jetzt weiß ich eben nicht, ob ich diese Diagnose in die Schule tragen soll, oder nicht. Ich habe Angst, dass es auch Nachteile haben kann.
Vielleicht hat sie aber ja auch recht, das weiß ich nicht. Ich habe zwei unterschiedliche Meinungen von Psychiatern für ihn.

Wenn es keine Nachteile mit sich bringt, dann brauche ich auch nicht weiter drüber nachzudenken, Hauptsache er bekommt die Schulbegleitung.
Aber was, wenn es eine Fehldiagnose ist und es eben doch Nachteile mit sich bringt sowas in der Schulakte stehen zu haben?

Verstehst du was ich meine?

Ich denke schon, dass ich es objektiv genug betrachten kann... DENKE ich zumindest.
Ich möchte ihm ja auch helfen.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 10:36 Uhr

Und ich wünschte er ist nicht Hochbegabte. Denn das ist nicht so toll.
Man ist immer anders. Hochbegabung ist KEIN Segen und nichts erstrebenswertes

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 10:49 Uhr

Danke für deinen Beitrag

Es ist einfach schwer zu unterscheiden und ich mag dieses Schubladendenken überhaupt nicht.
Nur leider ist es wie du sagst: mit einer Diagnose können die Lehrer mehr anfangen und zeigen auch mehr Verständnis.
Ich habe einfach so Angst ihm eine falsche Diagnose mit auf den Weg zu geben.
Die Psychiaterin sagte damals er ist hochbegabt und hochsensibel. Das habe ich tatsächlich nicht in Frage gestellt, weil ich auch hochbegabt bin.

Und diese sagt jetzt er hat ADS.

Vielleicht hat er auch alles?

Autismus wurde von der Psychiaterin ausgeschlossen, weil er Blickkontakt zu mir hat. Das war ihr einziges Kriterium


Es geht mir auch nur um die Schulbegleitung. Wie du sagst- hohsensibilität ist keine Diagnose, sondern ein Verhaltensmerkmal. Habe mich da sehr viel zu belesen. Aber die „Symptome“ sind wie bei ADS.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von 3wildehühner am 09.03.2022, 11:31 Uhr

Wenn er aktuell auf ADS getestet wurde, muss aber doch auch einer aktueller IQ-Test gemacht worden sein.

ADS wird nicht anhand eines einzigen Aufmerksamkeitstest diagnostiziert!

Da werden ganz viele Test gemacht und auch Fragebögen genutzt, die verschiedene Personen (Eltern, Lehrer, Kind selber) ausfüllen.

Das, was du als IQ-Test schilderst, war keiner.

Im Kleinkindalter spricht man von Frühbegabung, also einem Vorsprung in der durchschnittlichen kognitiven Entwicklung gleichaltriger Kleinkinder.
Dieser Vorsprung verschwindet oft bis zum Schulalter.

Und selbstverständlich sind Hochbegabte “super schlau”!
Nur schaffen es einige nicht, ihr Potential auszuschöpfen und zu zeigen.

Ich finde es wichtig, mit den Lehrkräften ehrlich zu kommunizieren.

Es gibt da ja eine Vorgeschichte.

Die Lehrer können dein Kind deutlich besser fördern, wenn sie wissen, warum er auf eine bestimmt me Art und Weise handelt.

Gerade, wenn ein Schulbegleiter mit ihm im Unterricht sitzt, sollte mit offenen Karten gespielt werden.

Im Moment geht es darum, deinem Kind zu helfen, angemessen beschult zu werden und es zu fördern, um Defizite so gut wie möglich auszugleichen.

Was in 10 oder mehr Jahren ist, ist zur Zeit nicht vorhersehbar.

Es gibt allerdings immer Schweigepflicht, weshalb niemand, von dem ihr es nicht möchtet, die Diagnose erfahren kann.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Maca am 09.03.2022, 11:32 Uhr

“Hochbegabung ist KEIN Segen und nichts erstrebenswertes“

Na ja, erstreben kann man sie sowieso nicht.
Entweder die neuronalen Verknüpfungen sind da oder nicht.
Man kann sie durch Stimulation verstärken oder eher brachliegen lassen.
Sie ist weder Segen noch Fluch, sondern einfach ein angeborenes Potential.
Es ist von Vorteil, schnell und mehrdimensional denken zu können.

Die These, dass die HB einer qualitativ anderen Denkstruktur entspricht und nicht bloß Produkt quantitativer Unterschiede ist, wurde bis dato ( meines Erachtens) nicht belegt.
Oder weißt du da mehr?

Wie kommst du darauf, dass HB- Menschen “anders“ denken.
Was genau meinst du damit und wie willst du das vergleichen?

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von 3wildehühner am 09.03.2022, 11:40 Uhr

Irgendwie scheint deine Auswahl der Psychiater “ein Griff ins Klo” gewesen zu sein, denn das, was du von beiden schilderst, hört sich wenig kompetent an.

Waren das denn Kinder- und Jugendpsychiater?

Wie bist du an die geraten? Hat der Kinderarzt sie empfohlen?

Wo wohnst du denn? Es gibt sicher in deiner Nähe Selbsthilfegruppen, bei denen du Tipps zu in der Diagnostik kompetenten Fachärzten bekommen kannst.

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Hat dein Sohn nicht jetzt schon Nachteile?

Antwort von misses-cat am 09.03.2022, 12:29 Uhr

Die Frage würde ich mir stellen, wenigstens an der aktuellen Schule jedenfalls ist er schon längs in einer Schublade umd die ist nicht gut, mit Glück ist die nächste Klassenlehrerin der nächste Klassenlehrer empatischernals die jetzige

Zu deiner Frage Nachteile beruflich, ich habe einen Kollegen mit adhs , er ist Krankenpfleger mit Abitur und sehr beliebt bei uns, seine Schulzeit war nicht einfach aber er hat seinen Platz gefunden. Zudem wird adhs/ads oft milder nach der Pubertät nicht immer wie man früher dachte aber oft.

Zum Thema hochbegabte, Ich habe dir schon mal gesagt das der IQ so jung nur eine Momentaufnahme ist, zudem finde ich es extrem unseriös den eltern dann nicht zu sagen wie hoch.
Mein ältester ist eindeutig hochbegabt ( auch wenn er total unmotiviert ist ist er immer über 130 , an Tagen wo er motiviert ist würde er , laut Psychiater , locker über 140 vielleicht an die 150 kratzen) er hat damals den hawik 4 gemacht ( mittlerweile veraltet) und er war in allen Bereichen stark besonders aber in dem Bereich merkfähigkeit war er mit Abstand am weitesten . Trotzdem ist er sehr auffällig in der Pubertät gewesen hat die Schule komplett verweigert, nach Klasse 9 ist er , nach zwei Ehrenrunden, vom Gymnasium, dann Mittlerweile mit 16 hatte es klick gemacht. Er hat jetzt binnen einem Jahr seine Qualifikation für die Oberstufe nachgemacht der Schnitt auf dem Gymnasium war 4,3 er hat jetzt 1,4 und zudem hat er wieder mit sport angefangen sitzt also nicht immer vor den Büchern.
Er lernt in einer Geschwindigkeit wo mir bei schwindelig wird.
Wichtig wäre zu wissen wo dein Sohn seine Stärken hat um ihn da zu fördern , du solltest also die jetzige Psychiaterin fragen wie der IQ deines Sohnes ist und dir auch die teilbegabungen sagen lassen.

Und zu guter letzt, versteck dich nicht immer hinter der Aussage dein kind ist hochsensibel, das bringt euch, besonders deinen Sohn nicht weiter.
Er muss in dieser Welt klar kommen bzw er muß lernen in dieser Welt klar zu kommen.
Lg

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 12:48 Uhr

Weil ich es, wie gesagt, auch bin und zur „Selbsthilfegruppe“ gehe.

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Re: Hat dein Sohn nicht jetzt schon Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 13:07 Uhr

Ich bekomme noch eine schriftliche Stellungnahme zugeschickt. Mal sehen, was darin steht.

Genau so hieß das: HWI irgendwas.
Seine Merkfähigkeit, Allgemeinwissen und das logische Denken sind sind sehr hoch.
Das sind auch die Bereiche, die damals überdurchschnittlich waren.

Ein erneuter Test wurde jetzt nicht gemacht. Lediglich so ein Aufmerksamkeitstest.

Die Psychiaterinnen sind beides Empfehlungen vom Kinderarzt gewesen.

Das mit dem anders Denken ist aber so. HB haben meist einen anderen Gedankenverlauf und dementsprechend auch andere Lösungen. Sie spielen Szenarien vorher ihn ihrem Kopf ab etc.
Aber auch unter Hochbegabten gibt es Unterschiede. Es hängt ja schon alleine damit zusammen, für welchen Bereich sie sich interessieren.
Und ob es gefördert wird oder nicht. Aber egal, darum geht es mir jetzt nicht.

Ich möchte ihm ja auch helfen! Ich habe allerdings Angst, dass diese kurzfristige Hilfe (wenn er sie überhaupt bekommt) langfristig eher nachteilig ist.
Das ist das einzige was ich wissen wollte
Was, wenn ich ihm damit eher schade und die Diagnose sogar falsch ist
Was, wenn er dann eine Begleitung hat die ihm jeden Schritt sagt, aber er eigentlich nur andere Aufgaben bräuchte?
Was wenn diese Diagnose ein Stempel ist, bei dem die Lehrerin sagt, ab in die Schublade.
In meinem Kopf dreht sich alles...
Ich möchte mich nun auch nicht bei euch rechtfertigen müssen. Das ist einfach nur mühsam

Mit der aktuellen Lehrerin kann ich übrigens überhaupt nicht.... sie ist nämlich genau so eine schubladendenkerin.
Ich hoffe inständig, dass er im neuen Schuljahr mehr Glück hat....

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Falsch gelandet OW

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 13:12 Uhr

OW

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 13:14 Uhr

Ich bekomme noch eine schriftliche Stellungnahme zugeschickt. Mal sehen, was darin steht.

Genau so hieß das: HWI irgendwas.
Seine Merkfähigkeit, Allgemeinwissen und das logische Denken sind sehr hoch.

Ein erneuter Test wurde jetzt nicht gemacht. Lediglich so ein Aufmerksamkeitstest.

Die Psychiaterinnen sind beides Empfehlungen vom Kinderarzt gewesen.

Das mit dem anders Denken ist aber so. HB haben meist einen anderen Gedankenverlauf und dementsprechend auch andere Lösungen. Sie spielen Szenarien vorher ihn ihrem Kopf ab etc.
Aber auch unter Hochbegabten gibt es Unterschiede. Es hängt ja schon alleine damit zusammen, für welchen Bereich sie sich interessieren.
Und ob es gefördert wird oder nicht. Aber egal, darum geht es mir jetzt nicht.

Ich möchte ihm ja auch helfen! Ich habe allerdings Angst, dass diese kurzfristige Hilfe (wenn er sie überhaupt bekommt) langfristig eher nachteilig ist.
Das ist das einzige was ich wissen wollte
Was, wenn ich ihm damit eher schade und die Diagnose sogar falsch ist
Was, wenn er dann eine Begleitung hat die ihm jeden Schritt sagt, aber er eigentlich nur andere Aufgaben bräuchte?
Was wenn diese Diagnose ein Stempel ist, bei dem die Lehrerin sagt, ab in die Schublade.
In meinem Kopf dreht sich alles...
Ich möchte mich nun auch nicht bei euch rechtfertigen müssen. Das ist einfach nur mühsam

Mit der aktuellen Lehrerin kann ich übrigens überhaupt nicht.... sie ist nämlich genau so eine schubladendenkerin.
Ich hoffe inständig, dass er im neuen Schuljahr mehr Glück hat....

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Re: Hat dein Sohn nicht jetzt schon Nachteile?

Antwort von 3wildehühner am 09.03.2022, 15:03 Uhr

"Genau so hieß das: HWI irgendwas.
Seine Merkfähigkeit, Allgemeinwissen und das logische Denken sind sind sehr hoch.
Das sind auch die Bereiche, die damals überdurchschnittlich waren"

Also wurde aktuell der "HWI irgendwas" Test durchgeführt?


Wie war denn das Arbeitsgedächtnis und die sprachliche Begabung?

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Re: Hat dein Sohn nicht jetzt schon Nachteile?

Antwort von 3wildehühner am 09.03.2022, 15:09 Uhr

"Was, wenn ich ihm damit eher schade und die Diagnose sogar falsch ist
Was, wenn er dann eine Begleitung hat die ihm jeden Schritt sagt, aber er eigentlich nur andere Aufgaben bräuchte?"

Das solltest du mit der Kinderpsychiaterin besprechen!

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Pamo am 09.03.2022, 15:35 Uhr

Wenn du dir sicher bist, dass er eine Schulbegleitung benötigt, würde ich den Zettel einreichen.

Sonst täte ich das nicht.

Ich denke allerdings nicht, dass eine (Fehl?)Diagnose von ADS Nachteile mit sich bringt. Das ist zur Zeit eher ein Wald- und Wiesenbefund.

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Re: Hat dein Sohn nicht jetzt schon Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 15:42 Uhr

Ne, der wurde durchgeführt, als er 4 Jahre alt war. Jetzt hatten sie nur nochmal diese drei Bereiche kurz beäugt, ob’s noch so ist. Aber es war kein Test an sich.
Wenn das Arbeitsgedächtnis das ist, was ich denke, dann war es eher schlecht. Er hatte Schwierigkeiten sich eine neu eingeführte Zeichensprache zu merken. Bzw. das umzusetzen.
Bilder und Zahlen merken war er top.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 09.03.2022, 15:44 Uhr

Danke

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von ohno am 09.03.2022, 21:46 Uhr

Wie alt ist denn Dein Sohn bzw in welche Klasse geht er?

Es hört sich an, als hättet Ihr gar keinen roten Faden in der Diagnostik, alles scheint so durcheinander zu sein und Du findest da natürlich auch nicht zum Punkt...

Wenn Dein Sohn in der ersten Klasse ist, verstehe ich die Lehrerin leider auch nicht, die auf ihre eigene Unterstützung pocht. Weil ein 6- bzw 7-jähriger Schüler länger braucht, bis er ankommt?

Meine Tochter hat ADHS und als eine der Begleiterscheinungen ist die Hochsensibilität. Die ist wirklich extrem und deckt alles ab, über Geschmack, Gefühle bzw fühlen, Konsistenzen, Geräuschempfindlichkeit, um nur einiges zu nennen. Ich würde die Diagnose ADS daher nicht "abtun", denn die Probleme, die man vllt schon kennt, zeigen sich in der Schule dann verstärkt. Daher wird eine Diagnose vor Schuleintritt meistens nicht gestellt. Ganz davon abgesehen, dass sich die Probleme während der weiteren Entwicklung ja auch verändern...

Thema Schulbegleitung: Hat meine Tochter auch. Das ist kein Allheilmittel. Da müssen so viele Komponenten passen. Zudem bekommen "unsere Kinder" kein qualifiziertes Personal, sondern das machen Studenten, ambitionierte Einsteiger, oder Leute, die Lücken füllen in irgendeiner Leerlaufphase. Grundlegend muss das Verhältnis mindestens halbwegs mit der Lehrerin passen, was bei Euch nicht der Fall ist. Von daher könnte es für Deinen Sohn eine Chance sein, wenn die Klasse bzw die Lehrerin wechselt, vielleicht bringt das tatsächlich eine erhoffte Besserung seiner Gesamtsituation.

Ich habe einige Lehrer/innen hinter mir, die eine ADS/ADHS-Diagnose weggelächelt haben und nichts verstehen wollten. Kein schönes Gefühl.

Ansonsten würde ich an Deiner Stelle bei einem anderen KJPP eine komplett neue Diagnostik erstellen lassen. Mit Fragebögen für Eltern, Lehrer und IQ-Test und Einzelgespräch mit Kind und Dir. Mich wundert auch, dass Du bei einem der Tests dabei sein durftest, das ging bei uns nicht. Was Du dann im nachhinein mit der Diagnose anstellst, kannst Du ja dann sehen. Einen Nachteil hat er nicht davon, in keinerlei Richtung. Du MUSST weder einen Pflegegrad noch einen GdB noch eine Schulbegleitung beantragen. Du KANNST. Wenn sich die Diagnose überhaupt bestätigt.

Viele Grüße ohno

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Lewanna am 10.03.2022, 8:45 Uhr

Hi,
Mein Sohn hat ADHS und bekommt Medikamente.

Mir haben Freunde abgeraten ihn testen zu lassen, weil er dann ja den "I-Kind Stempel" aufgedrückt bekommt.
Mir sind aber keine negativen Folgen bisher bekannt.
Seit er die Medikamente bekommt läuft es einfach besser.

Er hat jetzt zur weiterführenden Schule gewechselt. Ich habe die Diagnose und seine Medikamente auf der Anmeldung angegeben. Aber bisher wurde ich nicht darauf angesprochen.
Ich weiß auch nicht, ob ich die hätte Angeben müssen.

Wie einige hier schon schrieben, Schulbegleitung fällt natürlich auf ansonsten muss man die Diagnose niemand auf die Nase binden.

LG

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von luvi am 11.03.2022, 0:43 Uhr

Hallo,
Nur wegen ADS bekommt man (in Bayern) nicht automatisch ein Schulbegleitung. Kann sein, dass das in anderen Bundesländern anders geregelt ist.
Um eine Schulbegleitung zu bekommen, muss das Kind in mehreren Bereichen beeinträchtigt sein. Das Jugendamt überprüft das.

Du befürchtet, dass dein Kind wegen der Diagnose in eine bestimmte Schublade kommt. Meiner Meinung nach kommt das nicht durch die Diagnose, sondern durch sein Verhalten. Wenn sich ein Kind in der Schule unter dem Tisch verkriecht, fällt es auf. Egal ob mit oder ohne Diagnose.

Mit Diagnose hast du allerdings Möglichkeiten bestimmte Unterstützung zu bekommen, z. B. evtl den Schulbegleiter, und vielleicht bekommt er aufgrund seiner Diagnose auch mehr Verständnis.

Der Schülerakt darf nur mit deiner Erlaubnis weitergegeben werden. Diagnosen haben übrigens im Schülerakt nichts zu suchen. Die musst du auch nicht vorzeigen.

LG luvi

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von kea2 am 11.03.2022, 16:44 Uhr

Du bist Dir sicher, dass Dein Sohn nicht unterm Tisch sitzt, weil er Angst vor der Lehrerin hat, und dass das nicht vielleicht sogar begründet ist?

Macht er das bei allen Lehrern?

Unser Sohn hatte in der 1. und 2. Klasse eine ziemlich fürchterliche Lehrerin.
Da hat ein Kind den Mund überhaupt nicht mehr auf gemacht.
Unser Sohn (jetzt 12) hat zurück gebrüllt und bockig auf dem Boden gesessen und flog ständig raus.
Er hat zwar ADS, aber so hat er sich weder damals noch heute bei anderen Lehrern benommen.

Er hat damals eine Klasse übersprungen, weil er auch unterfordert war, obwohl er "nur" überdurchschnittlich begabt ist.
Die Rückmeldungen sind seitdem immer nur, dass er zu viel träumt und vor sich hin kaspert und besser aufpassen soll. Außerdem sei er ein sehr nettes Kind.

Falls Dein Sohn sich bei anderen Lehrern anders benimmt, würde ich warten, wie es mit der neuen Lehrerin läuft, bevor ich eine Schulbegleitung organisiere.

Wenn das überall der Fall ist, würde ich ihn auf jeden Fall richtig auf Asperger testen lassen.
Das ist eine sehr vielschichtige Störung.
Der Kumpel unseres Sohnes, der eine leichte Form hat, kann Augenkontakt halten.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 11.03.2022, 17:04 Uhr

Danke für deine Rückmeldung...
Das ist wirklich schwer einzuschätzen, da er fast alle Fächer mit ihr hat. Er hat nur ein Fach mit einer anderen Lehrerin und da ist alles in Ordnung.
Allerdings wurde er in Mathe Förder gesteckt und verweigert da auch die Mitarbeit

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 11.03.2022, 17:10 Uhr

Hey,
er ist in der ersten Klasse und sie hat bereits im Oktober zu mir gesagt, dass er eine Schulbegleitung braucht oder wiederholen muss. Also sehr voreilig. Sie ist sowieso sehr auf Zack was Ausflüge etc. angeht. Das ist an sich auch super, aber sogar mir als Mutter manchmal einfach zu viel, wenn ich es schon lese

Ich möchte ihn wirklich ungern zu weiteren Diagnostikterminen schicken.
Ich durfte still in der Ecke dabei sitzen, weil er sich nicht alleine mit getraut hat.

Ich habe mittlerweile auch viel gelesen und vermutlich hat er einfach wirklich alles

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 11.03.2022, 17:11 Uhr

Danke

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 11.03.2022, 17:12 Uhr

Moment... ist er dann gleich ein I-Kind.... also so richtig offiziell? Daran habe ich noch gar nicht gedacht

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Lewanna am 11.03.2022, 22:56 Uhr

Keine Ahnung, ich habe davon nichts gemerkt.
LG

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von kea2 am 13.03.2022, 15:21 Uhr

Sprich mal mit dieser Lehrerin, wo es anders läuft, was für einen Eindruck sie von Deinem Kind hat.
Erzähl ihr ruhig von den Problemen, die bei der Klassenlehrerin bestehen. Eventuell schaltet sie dann und hilft Euch weiter.

Ich finde, dass es bei anderen Lehrern anders läuft, ist eine wichtige Beobachtung.

Das war bei unserem Sohn auch ein guter Hinweis. Da hatte ich mit zwei Lehrerinnen gesprochen, die einen ganz anderen Eindruck von unserem Sohn hatte. Die eine hatte er in Religion, die andere in Kunst.

Du schreibst ja, dass Dein Sohn als hochbegabt getestet wurde. Auch wenn das so früh diskussionswürdig ist, ist Dein Sohn auf jeden Fall ein schlaues Kerlchen, ob hochbegabt oder vielleicht "nur" überdurchschnittlich begabt.
Ich finde, der Wert 130 ist sowieso relativ und auch abhängig von der Tagesform. Unser Sohn hat mit 125 eine Klasse übersprungen, und die Lehrer am Gymnasium finden, je nach Fach, dass er immer noch weiter ist. Da unser Sohn sich mit seinem ADS aber gerne selbst im Weg steht, äußert sich das aber nicht unbedingt in sehr guten Noten.

Weißt Du, ob Dein Sohn in Mathe wirklich eine Förderung braucht?
Falls Du einen anderen Eindruck hast, gibt ihm mal was vom Ende des 1. Schuljahrs oder Anfang des 2. und guck, ob er damit klar kommt bzw. ob sein Interesse da wach wird.

Das Problem ist, dass unterforderte Kinder den Lehrern nicht unbedingt nach kürzester Zeit das fertig ausgefüllte Blatt reichen und fragen: "Ok, wann wird es schwierig?"
Das würde ein unterforderter Erwachsener machen und damit als unterfordert auffallen.

Leider machen unterforderter Kinder häufig eher Dinge, wie extrem langsam arbeiten oder herum kaspern, träumen oder bocken, weil sie keine Lust haben.
Da denken die wenigsten Lehrer, dass das Kind mehr Input brauchen könnte.

Wenn Dein Sohn unterfordert zu sein scheint, würde ich ihm sagen, dass er der Lehrerin zeigen soll, wie gut er das in Wirklichkeit kann, weil die sonst denkt, dass er es nicht kann.
So kommt er am schnellsten aus diesem Förderkurs raus.

Ihr müsst auch aufpassen, dass er durch die Wiederholung der Klasse nicht komplett in die Unterforderung rutscht und dann endgültig dicht macht.

An Eurer Stelle würde ich mich mal nach Schulen mit jahrgangsübergreifenden Klassen in Eurer Ecke umgucken. Da kann ein Kind, das schneller begreift, in seinem Tempo arbeiten und ist zufriedener. Wir kennen das von zwei Kindern aus dem Bekannten- bzw. Verwandtenkreis.
Bei uns gab es leider nichts in der Richtung in der Nähe und unser Sohn wollte auch unbedingt auf seiner Schule bleiben. Daher hat er eine Klasse übersprungen. Aber das war ziemlich stressig.
Das war auch nur möglich, weil wir der Direktorin seinen Intelligenztest und ein Schreiben vom Kinderpsychiater, der das empfahl, unter die Nase gehalten haben.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Rote_Nelke am 13.03.2022, 21:50 Uhr

Wenn euch eine Schulbegleitung angeboten wurde, muss ja schon eine deutliche Einschränkung erkennbar sein.

Für die Lehrer ist es wichtig zu wissen, wie er denkt und warum er wie handelt. Ansonsten interessiert sich später niemand für eine Schulakte

Mein großes Kind hat ADHS und wir wissen seit es 4 ist von seiner HB. Unsere Grundschule haben wir uns speziell für seine Bedürfnisse ausgesucht und fahren dafür eine Stunde pro Weg. Aber es lohnt sich! Die Lehrer und Betreuer (in der Nachmittagsbetreuung) wissen Bescheid, werden über seine Medikation informiert und auch darüber, welche Coping-Methoden ihr Schützling in der Therapie erlernt, damit sie ihn dazu anleiten können.

Wir hätten auch eine Begleitung bekommen (als Hilfe im sozialen Umgang mit Mitschülern), aber damit würde mein Kind natürlich erst recht als "anders" hervorgehoben. Wie mit den Medikamenten, werden wir es in die Wege leiten, wenn das Kind leidet, was derzeit aber noch nicht so ist.

Was die immer wiederkehrende Debatte "HB ist Fluch/Segen" angeht: Ich verstehe dich. Unser Leben wäre sehr viel unkomplizierter mit einem Kind im Normbereich. Natürlich gibt es täglich Momente, in denen unsere Kinder absolut faszinierend sind, aber genauso gibt es Momente, in denen man die "überschüssigen" IQ Punkte gerne verkaufen würde

Du hast noch den Vorteil, dass du die Gedankengänge deines Kindes persönlich nachvollziehen kannst. Das ist sicher hilfreich.

Witzig finde ich, dass ich die Menschen, denen ich von der HB erzähle, in zwei Kategorien einordnen kann: 1) Wow, cool! (denken an kleine Genies) und 2) Oh, Mist! (Diese wissen, wie anstrengend und speziell ein Kind mit HB sein kann).

Alles Gute!

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Maca am 14.03.2022, 8:29 Uhr

“aber genauso gibt es Momente, in denen man die "überschüssigen" IQ Punkte gerne verkaufen würde“

Warum?
Eine AD(H)S ohne HB würdest du lieber “nehmen“?

Nicht die HB macht die Probleme, sondern die (wenn vorhanden) Begleitstörungen oder bestimmte Charakterzüge.
Viele HBchen verfügen z.b. über ein überproportional ausgeprägtes Grechtigkeitsempfinden und über das analytische Vermögen, strukturelle Probleme sehr schnell zu erkennen.
Das können deren Altersgenossen nicht und dann versteht man einander nicht,
Dann ist es aber nicht nur auf die schnelle Denkleistung zurückzuführen, dass es Probleme gibt, sondern eben auch auf bestimmte Charaktereigenschaften.
Und über letztere verfügen nicht alle Hochbegabten, sie sind genauso unterschiedlich wie alle anderen Menschen auch.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Maca am 14.03.2022, 8:33 Uhr

Außerdem sind viele Probleme eher temporär, da sie durch die fehlende Passung zur Alterskohorte entstehen.
Das kann man (wenn unbedingt nötig) abmildern , indem man für ausreichend vorhandene Kontakte zu Gleichgesinnten sorgt.

Dieses

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Maca am 14.03.2022, 8:36 Uhr

“Dieses“ bitte ignorieren!

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Rote_Nelke am 14.03.2022, 19:25 Uhr

Ich hätte gerne ein Kind welches sich weder mit einer HB, noch ADHS rumschlagen muss Wäre für mich einfacher und für mein Kind auch.

Aber ja, schon eine "Baustelle" weniger wäre fein.

Ich kenne andere HBchen (süßes Wort, danke dafür!) ohne AD(H)S, die auch "sonderlich" sind. Eins davon kann kein Fahrrad fahren, weil es die Abläufe im Kopf perfekt kann (= langweilig), aber die zugehörige Motorik nicht hinbekommt. Ein anderes kann keine "Unordnung" auf dem Teller ertragen, weshalb alle Komponenten getrennt werden müssen

Ein hohes Maß an Gerechtigkeitsempfinden und Empathie sind auch für ADHS Kinder typisch.

Problematisch (auch für das Kind selbst) ist halt die Kombi aus Perfektionismus und mangelnder Impulskontrolle, da ist Frust vorprogrammiert.

Natürlich sind HBchen unterschiedlich, aber es gibt eben mehr Überschneidungen mit anderen HBchen, als mit "Normkindern". Und meine persönlichen Erfahrungen ähneln nunmal denen der TE.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 18.03.2022, 19:49 Uhr

Oh ja- deshalb erzähle ich es meist niemanden. In unserem privaten Umfeld weiß es nur meine beste Freundin... auch bei der Ergotherapeutin viel es mir schwer darüber zu reden. Aber sie war sehr verständnisvoll. Das ist einfach auch nichts, womit man rumläuft und quasi prahlt.
Es ist ein sehr sensibles Thema, weil viele einfach desinformiert sind.

Danke für deine Antwort. Manchmal tut es einfach gut, dass es anderen genauso geht.

P.S. das Essen- auf- dem- Teller- darf- sich- nicht- berühren- Problem hat auch bei uns schon zu manch Wutanfall geführt



Wir haben das ADS- Thema diese Woche an die Lehrerin weitergegeben und hatten heute ein Gespräch mit ihr.
Ich denke es war die richtige Entscheidung. Vom Gefühl her, fällt es ihr leichter mit ihm umzugehen und ihn so zu aktzepieren, wenn sie ihn in eine Schublade stecken kann. aber wenns dann jetzt besser wird......


Bei der Schulbegleitung mache ich mir eher wenig Hoffnung, da es es eine Inklusive Schule ist und bereits ein Helfer für ein anderes Kind in der Klasse ist.
Man setzt wohl nicht zwei Integrationshelfer in eine Klasse.
Was ich allerdings etwas unfair finde. Wer zu erst kommt, malt zu erst und das andere Kind ist egal?
Der Integrationshelfer darf nämlich rein rechtlich gesehen den anderen Kindern nicht helfen.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Maca am 19.03.2022, 9:49 Uhr

“P.S. das Essen- auf- dem- Teller- darf- sich- nicht- berühren-“

Ich würde dazu raten, das Thema Autismus doch noch auf der Rechnung zu haben.
Ein autistisches Kind braucht solche Ordnungsrituale, um das Chaos im Alltag einer neurotypischen Welt auszuhalten. Es reagiert extrem, wenn man in seine (die Welt ordnende und stabilisierende) Systeme eingreift.
Nichtautistische Kinder sind da flexibler, sie würden z.b. bockig und ungehalten aber nicht pansich reagieren.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Maca am 19.03.2022, 10:01 Uhr

Gut begabte Autisten fallen weniger als wahrnehmungsspeziell auf, sie können gut kompensieren und sich Verhaltensweisen aus der Welt außerhalb ihres Spektums aneignen.
Sowas wie Blickkontakt zu halten, gehört klassischerweise dazu.
Wer aufgrund dieser Fähigkeit ( wohlwissend , dass eine hohe Begabung vorliegt) einen Autismus kategorisch ausschließt, ist diesbezüglich nicht besonders kompetent.

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von Muffin2020 am 19.03.2022, 17:35 Uhr

Ach interessant. Dessen war ich mir nicht bewusst. Ich behalte es ihm Auge. Momentan habe ich aber wenig Lust ihn noch weiter zu Psychiatern zu zerren

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Re: Hat die Diagnose Nachteile?

Antwort von kirshinka am 22.03.2022, 8:29 Uhr

Bollocks!

So ein madig machender Quatsch.

Natürlich ist es gut, super intelligent zu sein.
Hochbegabte bedeutet, entgegen landläufiger Meinung, nicht, sozial behindert zu sein.

Aber da sie ohnehin angeboren ist, gibt es nichts zu erstreben…

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