Sehr geehrte Frau Klinkenberg,
ich habe ein paar Fragen zur Ernährung unseres Sohnes. Er wird im Februar ein Jahr alt.
Hier sein Speiseplan:
Frühstück: Brot mit Frischkäse, ein Stück Banane, ein Stück Apfel
Mittags: Gemüse, Fleisch, Kartoffeln, Nudeln, Linsen, Hirse etc
Nachmittags: Obst-Getreide-Brei
Abends: Milchbrei mit Obst
Frühmorgens (gegen 5) trinkt er ca 180 ml sehr verdünnte 1er Milch.
Zwischendurch trinkt er Wasser,allerdings muss man ihn da immer etwas bitten.
Er liebt es zu knabbern, deswegen isst er zwischen den Mahlzeiten immer mal eine Reiswaffel oder noch ein Stück Apfel.
Nun meine Fragen:
1. Gibt es ausser Apfel und Banane andere Obstsorten, die sich als Fingerfood anbieten?
2. Wieviel ml/gr Milch sollte er in seinem Alter noch zu sich nehmen? Manchmal mag er abends den Brei nicht mehr und isst dann Brot. Vollmilch aus der Tasse trinkt er nicht (er mag nur Wasser) und nachts die Milch ist sehr verdünnt. Ist das dann zu wenig? Welche anderen Lebensmittel enthalten viel Calcium?
3. Wieviel ml Flüssigkeit sollte er ungefähr pro Tag trinken?
4. Ist der Speiseplan so wie beschrieben ansonsten in Ordnung?
Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
Anna
von
dickemama112
am 19.01.2015, 09:36
Antwort auf:
Welches Obst kann ich noch als Fingerfood anbieten?
Liebe Anna,
gern beantworte ich Ihre Fragen.
1. Das ist außerhalb der Frisch-Obst-Saison gar nicht so einfach. Wie wäre es mit reifer Birne, Orange, Kaki oder Kiwi?! Sie können sich hier ganz langsam durch testen und Früchte anbieten, die Sie auch gerne essen.
2. Verdünnen Sie die Milch in der Früh nicht, das ist nicht nötig. Ihr Kleiner bekommt nicht zu viel Milch! Insgesamt sollten es derzeit etwa 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (Milchbrei. Müesli, Frischkäse, (Baby)Joghurt, etc.) sein. Nach dem 1. Geburtstag reichen etwa 300 ml Milch und „Milchhaltiges“ aus
Probieren Sie es einfach weiter mit der Milch (gerne auch mit der Pre) aus der Tasse zum Abendbrot und/oder Frühstück. Denkbar wäre sonst auch ein Müsli oder ein Babyjoghurt/quark. Am Familientisch gibt es vielleicht mal ein Kartoffelpüree mit Milch oder eine Cremesuppe.
Einige Gemüsesorten wie Grünkohl, Brokkoli, Fenchel enthalten zwar auch Calcium, die Calciumlieferanten schlechthin sind aber Milch und Milchprodukte. Auch etwas calciumreiches stilles Mineralwasser als Durstlöscher wäre möglich.
3. Zum Flüssigkeitsbedarf: Ein grober Richtwert für Babys im 2. Lebenshalbjahr sind 400 ml Flüssigkeit am Tag, im 2. Lebensjahr sind es etwa 600ml. Die Milch in der Früh mit eingerechnet. Es gibt jedoch Kinder, die schaffen kaum die Hälfte oder benötigen mehr. Achten Sie nicht so auf die Zahlen. Bieten Sie einfach zwanglos über den Tag verteilt, was zu trinken an, insbesondere nach den Mahlzeiten.
Ihr Sohn hat ein sehr gutes Durstempfinden, auf das Sie vertrauen können. Er wird sich nehmen, was er braucht.
Üben Sie auch den Blick in die Windel. Ist diese gut nass und ist der Stuhl weich und geformt? Dann ist Ihr Sohn ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.
4. Der Speiseplan Ihres Kleinen sieht wirklich gut aus. Ihr Söhnchen wird vielfältig und ausgewogen ernährt und ist bestens versorgt. Gerne kann es einmal in der Woche Fisch geben und bitte achten Sie auf die Milchzufuhr (siehe 2.)!
Noch ein interessantes Wort zum Knabbern zwischendurch. Erfahrungsgemäß kommen Kleinkinder mit drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten gut zurecht. Wenn Ihr Kleiner gerne knabbert, bieten Sie doch die Reiswaffeln zu den Mahlzeiten an!
Wenn Sie unterwegs sind, darf es natürlich hin und wieder eine Reiswaffel geben, aber das sollte nicht zur Regel werden. Denn zwischen den Mahlzeiten repariert der Speichel normalerweise den Zahnschmelz. Diesen Vorgang nennt man „Remineralisation“ - herausgelöste Mineralstoffe werden wieder eingebaut. Mit der Nahrung wird jedoch der Speichel weggespült und kann die Zähne nicht reparieren.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 19.01.2015