Hallo,
mein Kleiner hat seit 1 Monat Beikost bekommen. Er hat auch alle Anzeichen für den Start gegeben und war und ist interessiert an dem was wir essen.
Doch sein eigenes Essen möchte er nicht mehr. Es ist immer weniger geworden. Ich hab schon alle Konsistenzen ausprobiert, die Temperatur verändert, ihm auch mal ein Stück Kartoffel von unserem Teller gegeben. Auch die Uhrzeiten hab ich getestet. Und Hunger oder etwas. Nichts hilft. Aber die Brust nimmt er danach zum Beispiel sofort.
Ich würde am liebsten für 2 Wochen eine Auszeit nehmen und es dann nochmal versuchen. Allerdings habe ich von meiner Hebamme gehört, dass die Kinder ab dem 6. Monat unbedingt mehr Nährstoffe brauchen. Jetzt bin ich verunsichert. Ich will das er alles bekommt, was er hat. Allerdings möchte ich auch das er Spaß am Essen hat und nicht das es Horror für Ihn wird, wenn er den Brei schon sieht...
Ich hoffe Sie können mir helfen und schon mal vielen Dank im Voraus :)
von
paulinchen564
am 15.06.2016, 10:18
Antwort auf:
Baby 6 1/2 Monate mag keine Beikost
Liebe "paulinchen564",
sehen Sie es positiv. Ihr Sohn schafft einige Löffel Brei zu essen, er kann es also, wenn er mag.
Manche Babys sind Feuer und Flamme, wenn es ans Löffeln geht. Andere Kinder, wie Ihr Schatz, gehen eher behutsam und vielleicht auch etwas skeptisch an die Sache.
Wenn Sie das Gefühl haben Ihrem Sohn täte eine Pause gut, dann machen Sie einen Pause. 2 Wochen sind aber sehr lang, 3 oder 4 Tage reichen aus.
Was den Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch er möge doch endlich mehr feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen.
Sie können gar nichts falsch machen, hier lässt sich nichts erzwingen, sie können Ihrem Sohn nur immer wieder das Angebot machen. Blenden Sie das Thema Nährstoffe mal aus...
Sie schreiben: "er war und ist interessiert an dem was wir essen... Doch sein eigenes Essen möchte er nicht mehr."
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen ruhig auch etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Ungewürzte gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln, gedünstete Apfelstückchen bieten sich hier gut an. Auch der Löffel in der Hand, kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Lassen Sie Ihren Sohn mit allem experimentieren. Sei es „nur“ der Löffel, oder dann mal das Essen durch Anfassen... Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen.
Sie schreiben weiter: "Es ist immer weniger geworden. Aber die Brust nimmt er danach zum Beispiel sofort."
Um die Menge zu steigern machen Sie sich nun ruhig mal den Hunger zum Gehilfen. Also wenn Söhnchen nicht weiter essen mag, nach einem Päuschen nicht die Milch anbieten, sondern wieder mit Brei probieren.
Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.
Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen!
Annelie Last
von
Annelie Last
am 15.06.2016