Hallo Frau Schwiontek,
unser Sohn ist 7 Monate alt und ich stille ihn voll nach Bedarf. Seitdem er 6 Monate alt ist, versuchen wir uns langsam an die Beikost heran zu tasten. Leider mag unser kleiner überhaupt keine Beikost, obwohl er eigentlich die Beikostreifezeichen erfüllt. Wir haben schon sämtliche Gemüsesorten probiert (Pastinake, Karotte, Kürbis, etc.). Nichts scheint ihm zu schmecken. Er presst die Lippen aufeinander und dreht den Kopf weg. Ab und an nimmt er mal eine Messerspitze an Brei. Das war es dann aber auch. Zum Essen zwingen, wollen wir ihn natürlich auf keinen Fall.
Nun hat mich unsere Kinderärztin bei der U 5 allerdings völlig verunsichert, da sie meinte, er müsse schon längst Beikost zu sich nehmen und mindestens schon eine Mahlzeit ersetzt haben. Davon sind wir aber wie gesagt noch meilenweit entfernt.
Jetzt frage ich mich, ob es wirklich so schlimm ist, dass unser Sohn noch immer voll gestillt wird? Es wird sich doch irgendwann von selbst ändern? Wie können wir das fördern?
Ich stille unseren Sohn gerne, würde mich aber auch darüber freuen, wenn wir langsam aber sicher mal mit der Beikost starten würden. Wobei ich auch weiß, dass hierdurch keine Mahlzeiten ersetzt werden, da im ersten Jahr die Milch die primäre Nahrung ist....
Viele Grüße und besten Dank!
von
viciline
am 27.11.2023, 10:12
Antwort auf:
Baby 7 Monate mag keine Beikost
Hallo,
die Hauptnahrungsquelle im ersten halben Jahr ist ausschließlich Muttermilch oder Formularnahrung. Ab 6 Monaten sollte mit der Beikost begonnen werden, zu Beginn ist sicherlich die Muttermilch noch Hauptbestandteil der Ernährung. Je nach Entwicklung des Kindes, ist es möglich, dass die Milch immer mehr zurückgeht und auch die Aufnahme fester Kost mehr wird. Mit etwa 10 Monaten spielt die Muttermilch keine große Rolle mehr, wenn die Kinder bereits drei bis vier Breie täglich essen. Sicherlich ist jedes Kind anders und geht seinen Schritten entsprechend voran. Sie sollten jedoch mit der Beikost weiter dran bleiben, ist immer wieder versuchen. Zwischen 6 und 10 Monaten brauchen die Kinder andere Nährstoffquellen, da die Muttermilch als einziger Nährstoffträger keine ausreichende Versorgung gewährleistet. Auch richtig ist, dass Sie keinen Druck aufbauen sollten, bleiben Sie jedoch dran, füttern Sie weiter Brei. Ein Tipp wäre, nach der Breimahlzeit nicht mehr zu stillen, so lernt Ihr Kind nur, dass es nicht essen muss (das ist besonders anstrengend) sondern im Anschluss den Hunger durch die heiß geliebte Muttermilch decken kann. Versuchen Sie dann erst ca 2 Stunden nach der Mittagsmahlzeit wieder Muttermilch zu geben. Hier lernt Ihr Kind, dass es den Hunger mittags nun mal mit dem Brei decken muss. Achten Sie darauf, dass Sie weiterhin auch andere Brei versuchen. Möglicherweise können Sie es auch schon versuchen, den Abendbrei anzubieten. Dieser schmeckt vielen Kindern besser und steigert so die Akzeptanz von fester Kost. Vielleicht funktioniert es dann auch mit dem Mittagsbrei. Das Ziel der Beikost ist, die Milch durch feste Kost zu ersetzen. Dies ist ca mit 10 bis 14 Monaten der Fall.
Vieh Erfolg, Alina Schwiontek
von
Dipl. Ing. Schwiontek
am 27.11.2023