Manierlich essen - so klappt es

Kind mit Gabel und Teller

© Adobe Stock, Oksana Kuzmina

Ein Kind, das gute Tischsitten hat, ist beim Essen angenehme Gesellschaft. Aber wie lernen die Kleinen, was sich bei Tisch gehört und was nicht?

Sturer Drill ist zum Glück völlig überflüssig. Denn vieles regelt sich fast von alleine. Vorausgesetzt, Sie haben etwas Geduld und geben Ihrem Kind ein paar wesentliche Hilfestellungen.

Für die Jüngsten steht die Entdeckung des Essens im Vordergrund

Mit Fingern und Löffel im Essen mantschen, kleckern und klecksen - für Ess-Anfänger ist das ganz normal. Lassen Sie Ihrem Kind die Freude am Ausprobieren und Selbermachen, auch wenn vorerst sehr viel daneben geht. In diesem Stadium ist es vor allem wichtig, dass Sie die Kleidung Ihres Kindes durch große Lätzchen schützen. Und dafür sorgen, dass Ihr Kleines beim Essen weder Wände noch Teppiche mit Brei oder Saft verzieren kann. Loben Sie Ihr Kind für alles, was ihm schon gut gelingt. Das ist mit der beste Ansporn dafür, sich weiterhin zu bemühen.

Wie macht Ihr Großen denn das mit dem Essen?

Das interessiert die Kleinen brennend. Schließlich wollen Sie unbedingt möglichst schnell können, was die Eltern oder ältere Geschwister bereits beherrschen. Daher wird jedes Kind genau beobachten, wie die anderen sich bei am Tisch benehmen.

Anhand dieser Vorbilder wird es sein Verhalten formen. Das bedeutet, auch wir Eltern müssen unser eigenes Verhalten ab und zu überprüfen: Reden wir vielleicht doch immer wieder mal, während wir noch kauen? Dann wird die Ermahnung, "Sprich nicht mit vollem Mund" kaum auf fruchtbaren Boden fallen. Haben wir um den Brotkorb gebeten oder uns quer über den Tisch eine Scheibe Brot geangelt? Wie für Höflichkeit generell gilt auch für die Tischsitten: Es geht dabei vor allem um den grundlegenden Respekt anderen gegenüber. Das können Kinder nur lernen, wenn wir es Ihnen vorleben.

Dauerndes Herumnörgeln drückt auf die Laune

In den Kindergartenjahren werden Kinder allmählich so geschickt, dass sie mit Besteck recht souverän umgehen. Jetzt können Sie Ihrem Kind natürlich Tipps geben, wie "Es sieht viel besser aus, wenn du die Gabel nicht in der Faust hältst. Probier doch mal, ob das klappt".

Eine so formulierte Aufforderung ist weit ermutigender als ein "Ich habe dir doch schon oft genug gesagt, dass du die Gabel anständig halten sollst". Schließlich sollen die gemeinsamen Mahlzeiten ja allen Freude machen.

Wenn Ihr Kind das spürt, wird es gerne noch eine Minute sitzen bleiben, obwohl es selbst mit dem Essen fertig ist. Und es wird auf eine Bitte wie, "Mach bitte den Mund beim Kauen zu. Das ist nicht schön für mich, wenn ich da hineinschauen muss", bereitwilliger reagieren. Je älter Ihr Kind wird, desto offener wird es übrigens auch für Erklärungen sein, die ihm Sinn und Unsinn mancher Handlungen bei Tisch verstehen helfen ("Schau mal, das Messer hat vorne kleine Zähne wie eine Säge. Du kannst das Fleisch viel besser schneiden, wenn du es mit der Messerspitze zersägst, statt einfach darauf zu drücken!").

Nur sollten Sie eines nicht vergessen: Es dauert einfach, bis all diese Dinge wie von selbst klappen. Also bleiben Sie geduldig.

Daheim sind die Regeln meist lockerer als im Restaurant

Und das ist völlig in Ordnung. Nichts spricht dagegen, dass es am Familientisch innerhalb der gesteckten Grenzen recht aufgekratzt zugeht. Kinder sollten aber im Laufe der Zeit auch lernen, dass sie anderswo mal einen Gang zurückschalten müssen. Denn es gehört eindeutig zu den guten (Tisch-)Sitten, sich im Restaurant oder bei Einladungen zurückzunehmen.

Von einem kleinen Kind wird natürlich niemand erwarten, dass es längere Zeit still ist. Spätestens im Schulalter sollten Kinder in entsprechenden Situationen aber wissen, dass zu viel Action bei Tisch nicht drin ist.

Natürlich brauchen sie auch dann noch unsere Hilfe: Lassen Sie Ihr Kind aufstehen, wenn es darum bittet und ein Stück weiter weg spielen. Handelt es sich um ein ausgedehntes Essen, kann Ihr Kind ja zum nächsten Gang wieder an den Tisch kommen. Stecken Sie immer etwas zum Malen und Lesen ein, vielleicht ein kleines Geduldsspiel oder ein Minipuzzle. So können Sie Kinder auch am Tisch gut beschäftigen.

Fragen dazu, wie Sie mit bestimmten Situationen bei Tisch besser klar kommen?
Hier finden Sie unser Forum Erziehung vom Baby- bis ins Kindergartenalter.

Fragen zur Ernährung Ihres Kindes beantwortet auch Kinderarzt Dr. Andreas Busse.

Oder Sie schauen sich mal auf unseren Ernährungsseiten um!

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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