Frage:
Steigerung Milchmenge
Liebe Frau Welter,
ich muss doch nochmal weiter fragen wegen der geringen Gewichtszunahme von meinem Sohn.
Ich kann auch mit niemanden darüber reden, denn die Antwort (zufüttern) kenne ich schon vorher.
Ich möchte ihn nicht unbedingt nachts wecken. Er trinkt auch nichts besonders, wenn ich ihn nach weniger als 3h wieder anlege und er saugt auch nicht länger als max. 10 min - außer morgens.
Wäre es evtl. einen Versuch wert, wenn ich nach dem Stillen abpumpe um die Milchbildung noch mehr anzuregen?
Viele Grüße!
Marit & John
Mitglied inaktiv - 27.07.2007, 14:40
Antwort auf:
Steigerung Milchmenge
Liebe Marit,
sicherlich könnten Sie zusätzlich abpumpen, aber Sie müssten diese Milch ja auch zusätzlich geben. Wenn Sie diese mit der Flasche geben, kann Ihr Baby saugverwirrt werden.
Ich würde das Kind einfach tagsüber vermehrt anlegen und überhaupt keinen Schnuller oder Flaschen verwenden.
Günstig wäre es, wenn Sie ein paar "Baby und Stilltage" einlegen könnten. Das heißt, Sie legen sich mit Ihrem Baby ins Bett, ruhen sich aus und kümmern sich ausschließlich um Ihr Baby, stillen es alle zwei Stunden und lassen den Haushalt von jemandem anders versorgen.
Achten Sie darauf, genügend zu essen (möglichst kohlehydratreiche Nahrung) und Ihrem Durstgefühl entsprechend zu trinken. Sie müssen keine Flüssigkeit in sich hineinschütten, eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich NICHT positiv auf die Milchmenge aus.
Außerdem ist es sicher empfehlenswert, dass Sie sich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort suchen. Sie kann im direkten Gespräch mit Ihnen viele Fragen sofort klären und kann sich auch anschauen, wie Sie anlegen und wie Ihr Baby saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.07.2007
Antwort auf:
Steigerung Milchmenge
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Mein kleiner Racker trinkt die ersten beiden Mahlzeiten (ca. 6:00 und 10:00 Uhr) richtig viel und dann stille ich ca. alle 3h an. Wir kommen auf min. 5 - max. 7 Mahlzeiten. Gegen 21:00 Uhr geht er ins Bett und schläft bis früh durch und dann nochmal bis zur 2. Mahlzeit.
Ich habe den Eindruck, dass er nachmittags, wenn ich ihn in kürzeren Abständen anlege nicht so gut trinkt.
Er nimmt keinen Schuller und eine Flasche hat er noch nie bekommen.
Ich hatte eben nur gedacht, wenn ich nach dem Stillen (zumindest nachmittags) abpumpe, könnte ich die Milchbildung noch mehr anregen. Die Milch muss ich meinem kleinen Racker ja nicht geben.
Viel öfter kann ich meinen Sohn kaum anlegen, wenn ich ihn nachts nicht wecken möchte.
Meine PLZ ist 09405.
Danke im Voraus!
Marit & John
Mitglied inaktiv - 27.07.2007, 21:39
Antwort auf:
Steigerung Milchmenge
Liebe Marit,
wie gesagt, Sie können auch zusätzlich abpumpen.
Außerdem sollten Sie sich an Frau REUTHER Astrid, Tel.: 03733 26712 wenden, sie kann Ihnen einmal beim Stillen zusehen, ob das Kind korrekt und effektiv trinkt.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.07.2007
Antwort auf:
Steigerung Milchmenge
Ich hätte noch eine Frage:
Ich stille jetzt bereits reichlich 5 Monate voll... kann jetzt ein Mangel in der Zusammensetzung der Muttermilch auftreten (durch nicht ausgewogene Ernährung meinerseits z.b.), worauf die geringe Gewichtszunahme bei meinem Sohn zurückzuführen ist? Oder ist die Zusammensetzung (Kaloriengehalt u.a.) immer gleich?
Mitglied inaktiv - 27.07.2007, 22:19
Antwort auf:
Steigerung Milchmenge
Liebe Marit,
obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern.Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch.
Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden.
Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ein Problem im Stillmanagement besteht.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 28.07.2007
Antwort auf:
Steigerung Milchmenge
Guten Morgen Frau Welter!
Vielen Dank für die umfangreiche Beantwortung meiner Fragen.
Mein kleiner Racker war heute Nacht mal wieder wach... vielleicht hat er ja einen kleinen Wachstumsschub - hoffe ich :o)
Ich werde die nächsten Tage noch abwarten (er kränkelt auch etwas) und wenn keine Besserung in Sicht ist, rufe ich Fr. Reuther an.
Nochmals vielen Dank!
John & Marit
Mitglied inaktiv - 28.07.2007, 09:54