Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

Hallo Biggi, mein Kleiner ist jetzt 5 1/2 Monate alt. Vor 2 Wochen habe ich angefangen regelmäßig bei jeder 2. Mahlzeit die Flasche zu geben, weil ich nicht mehr konnte. Die Probleme beim Stillen fingen bei uns in der 10. Woche an (ziehen sich also schon sehr sehr lange), trotzdem habe ich nicht aufgegeben. Erst war es zu wenig Milch, verbunden mit fast keiner Gewichtszunahme und trockenen Windeln und als die Milch wieder ganz gut lief, bekam ich Probleme mit dem Milchspendereflex. Ich habe manchmal 1 Stunde gesessen und es kam kein Tropfen beim stillen. Leider schien das bis dato niemanden zu interessieren. Ich habe immer darauf aufmerksam gemacht, dass es anscheinend nur daran hakt. Jetzt war ich vor 2 Tagen das 1. Mal in einer Stillgruppe (so lange habe ich danach gesucht) und bekam hier sofort den Tipp das mir Oxytocin-Nasenspray hilft. Also habe ich mir das aufschreiben lassen und es sofort probiert und was soll ich sagen, die Milch fließt sofort nach dem anlegen. Das macht mich zwar ziemlich wütend, denn hätten da nicht auch meine Hebamme oder die Fä drauf kommen können? Aber das ist nun nicht mehr das Problem. Ich sprühe also vor dem stillen und dann geht es. Nur lassen sich jetzt auch die Flaschenmahlzeiten wieder abschaffen? Gestern habe ich versucht ihn jedes Mal zu stillen wenn er Hunger hat, aber leider war der Hunger dann Abends soo groß, dass ich mit der Flashce zugefüttert habe. Auch über Nacht fehlte ihm wieder Milch, denn er kam alle 2 Stunden und heute Morgen hat er seine Flasche wieder leer getrunken, nachdem er sie wirklich brauchte (er weinte unaufhörlich und hatte einfach Hunger). Ganz ehrlich ich hasse diese Flaschen und hätte mir jemand vor 3 Monaten gesagt es gibt dieses Nasenspray, dann wäre es wohl kaum soweit gekommen. Ich möchte gern wieder voll stillen auch wenn ich eigentlich schon mit Brei anfangen könnte. Das ist mir aber noch zu früh. Was kann ich tun? Eine elektrische Pumpe von Medela habe ich hier, mag sie aber schon gar nicht mehr anfassen, weil ich das Ding einfach nur noch schrecklich finde. Und folgedessen kommt wahrscheinlich deshalb auch nie ein tropfen, egal wie lange ich da vorsitze. Kannst du mir sagen wie ich weiter machen kann? Leider habe ich versäumt mir von der Stillberaterin die Telefonnummer geben zu lassen. So erreiche ich sie erst wieder in 2 Wochen. Ach so evtl. als Ergänzung. Ich habe noch eine größere Tochter die mit ihren 2 3/4 Jahren auch viel Aufmerksamkeit fordert in den letzten Tagen. Da scheint sich entwicklungsmäßig auch grad einiges zu tun. Mein Mann geht derzeit morgens aus dem Haus und kommt spät Abends wieder, manchmal schlafen die Kinder dann schon lange wieder. Also ist da nicht unbedingt viel Hilfe zu erwarten.

Mitglied inaktiv - 19.11.2004, 10:05



Antwort auf: Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

Liebe Kerstin, das Nasenspray, das du meinst heißt Syntocinon und enthält das Hormon xytozin. Oxytozin ist verantwortlich für das Einsetzen des Milchspendereflexes, doch so einfach sollte dieses Medikament (es ist verschreibungspflichtig) nicht verwendet werden und wenn es verwendet wird dann nicht über einen längeren Zeitraum als höchstens 24 bis 48 Stunden, weil sich die Wirkung sonst ins Gegenteil verkehren kann. Als Nebenwirkungen werden im Beipackzettel Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen. Reizung der Nasenschleimhaut. Geleg. Blutdruckanstieg, selten Blutdruckabfall mit Hautrötung u.Reflextachykardie. Bei gleichzeitiger großer Flüssigkeitszufuhr Gefahr einer Wasserintoxikation angegeben. Das Abpumpen oder Ausstreichen von Milch ist eine Sache, die gelernt und geübt werden muss. Und dann kommt es auch noch sehr auf die verwendete Pumpe an. Nicht jede Pumpe passt zu jeder Frau und manche Pumpen sind schlichtweg untauglich (z.B. Modelle mit einem Gummiball) Es gibt auch Frauen, die trotz reichlicher Milchproduktion keinen Tropfen Milch abpumpen können, diese Frauen kommen oft mit dem Handausstreichen besser zurecht.. Du wirst anfangs pumpen müssen, um die Milchmenge zu steigern, denn das Spray hilft nur sehr kurzfristig und sollte nicht einfach verschrieben werden. Je mehr Du anlegst oder abpumpst, umso mehr Milch wird gebildet. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Oberste Regel ist jetzt: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden In deinem Fall ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.11.2004



Antwort auf: Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

Hallo Biggi, vielen Dank für deine umfangreiche Antwort. Ich habe jetzt heute Abend das 1. Mal probiert ihn ca. 30 Minuten zum trinken zu bewegen, aber da denkt er nicht im Traum dran. Das ist aber schon seit der Entbindung so. Er hat höchstens 10 Minuten getrunken und war dann satt. Jetzt habe ich ihn vorhin 15 Minuten anlegen können, aber dann ging nichts mehr. Er hat an der Brust gelegen und mit der Brustwarze im Mund angefangen zu erzählen. Da habe ich ihn wieder hochgenommen und es 30 Minuten später erneut probiert. Da hat er auf beiden Seiten zwar etwas getrunken, aber dann war schon nach knapp 5 Minuten Feierabend und er hat die Brust angeschrien und sich gewunden und weggedreht. Da ich mit den Pumpen nicht klar komme, ich habe die elektrische von Medela und auch zwei Pumpsets zu Hause die sich verbinden lassen so das ich beide Seiten gleichzeitig pumpen kann, könnte ich doch auch versuchen ihn stdl. anzulegen oder? Das ich das Spray nur 1 Tag benutzen darf weiß ich und ich habe es auch nur 1 Tag benutzt. Nun liegt es im Kühlschrank, aber es geht auch ohne schon besser. Auf jeden Fall braucht er nicht mehr ewig, bis die Milch kommt. Auf dei Gefahrenwurden ich von der Stillberaterin sofort hingewiesen und ich habe áuch den Zettel gelesen. Mir wurde auch einmal etwas mulmig, von daher habe ich schon Respekt vor solchen Dingen. Es hat uns aber ein wenig geholfen und heiligt hier der Zweck nicht das Mittel? Ich nehme sonst keinerlei Medis in der Stillzeit und quäle mich jetzt auch mit akuten Ischiasbeschwerden rum weil ich Angst vor Medi´s in der MuMi habe. Also leichtfertig bin ich mit Medi´s ganz gewiss nicht. Das Hauptproblem ist leider das es in meiner Nähe keine Stillberaterin gibt. Ich hätte manchmal schon jemanden, mit dem ich mich zusammensetzen kann und der einfach ein wenig Zeit für mich hat. Fremde Umgebungen sind für mich beim stillen auch oft etwas schwer, gerade wenn es dann noch kühl ist im Raum, von daher hätte ich gern jemanden der zu mir kommt, aber das geht nicht. Die Beraterin (sie hat die Ausbildung über die ICBLC) die ich nun nach langem Suchen gefunden habe, ist die dichteste und ich fahre zu den Treffen mindestens eine Stunde wenn ich gut durchkomme. Eine Beraterin der LLL ist, egal ob ich nach Westen oder Osten schaue, mehr als 1 Stunde nämlich fast 2 Autostunden entfernt und das kann ich beim besten Willen mit 2 Kleinkindern nicht bewältigen. Ich muss auch immer sehen wo ich die Große lasse, wenn ich zu den anderen Treffen fahren möchte. Ich habe damals bei den Anfangsschwierigkeiten mit Fr. Rügge aus Norderstedt telefoniert und dadurch hatten wir die Probleme mit zu wenig Milch schnell im Griff, aber leider kann ich nicht zu ihr fahren. Daher keimt in mir auch schon länger der Wunsch es nach meinen Problemen mal mit einer Ausbildung bei der LLL zu probieren wenn man mich lässt. Ich kann ja leider nicht auf eine Stillzeit von 6 Monaten zurückgreifen, da ich ja schon vorher mit der Flasche angefangen habe. Aber das ist ja auch erst einmal egal. Wenn es klappt wäre ich super glücklich, wenn nicht habe ich Pech gehabt. Leider kann ich mit den Problemen auch nicht auf meine Hebamme zurückgreifen, denn die hat sofort als die Schwierigkeiten anfingen gemeint, ich müsse zufüttern und ist auch heute noch auf dem Standtpunkt. Nun kommt aber leider noch ein "Problem" das ich bisher ignoriert habe. Yves sabbert so stark, dass ich mindestens 3 Pullover und unzählige Tücher und Lätzchen tagsüber wechsel. Es sind keine! Zähne, sondern ich denke das ist ein Zeichen für den Beikostbeginn. Ich möchte damit bis zum 6. Monat warten. Schon allein der Allergiegefahr wegen. Kann ich das noch so ignorieren oder muss ich beginnen zuzufüttern, bei den Speichelmengen? Sicher nicht jetzt in der Phase wo ich die Milchmenge steigern möchte, aber danach? Diese Steigerung kann ja nun höchstens noch 1 Woche dauern oder meinst du ich schaffe das auch kürzer?

Mitglied inaktiv - 19.11.2004, 19:20



Antwort auf: Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

Liebe Kerstin, vermehrte Speichelbildung ist ganz sicher kein Anzeichen dafür, dass dein Kind Beikost braucht! Ob ein Baby bereit ist zur Beikost kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist mit etwas einem halben Jahr das Fall, doch sollte sich niemals nur am Kalender, sondern wirklich am Kind orientiert werden. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind kann sogar deutlich länger als die vielzitierten sechs Monate ausschließlich gestillt werden, wenn die Initiative vom Kind aus geht, das Kind also alle andere Nahrung verweigert und dabei gut gedeiht. Ich finde es schön, dass Du die Ausbildung zur Stillberaterin machen möchtest, allerdings gehört dazu auch, dass Du regelmäßig an den Gruppentreffen teilnehmen solltest. Am besten sprichst Du mit deiner Gruppenleiterin, sie kann dir alles genau erklären. Sicher kannst Du dein Kind jede Stunde anlegen, je mehr das Baby saugt, umso mehr Milch wird gebildet. Wenn dein Kind gar nicht trinken mag, kannst Du zusätzlich abpumpen. Vielleicht solltest Du auf alle Fälle telefonischen Kontakt zu deiner Beraterin halten, so kannst Du oft mit ihr sprechen und sie kann dir in den nächsten Tagen zur Seite stehen. Auch hier kannst Du dich nach dem Wochenende gerne melden und schreiben, ob es dann schon besser klappt. Gerne kannst Du mich am Wochenende auch telefonisch erreichen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.11.2004



Antwort auf: Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

Hallo Biggi, seit gestern Abend versuche ich nun ihn ständig zustillen, leider mit sehr mäßigem Erfolg. Hier passiert es wieder, dass es ziemlich lange dauert, bis die Milch kommt und er dann anfängt zu nuckeln und nicht wirklich trinkt bzw. saugt. Er trinkt auch nicht lange, ich habe eher das Gefühl nur das was sich zwischen den Mahlzeiten in der Brust sammelt und wenn es dann schwieriger wird, hört er sofort auf. Außerdem schreit er fast nur noch wenn ich ihn anlegen will. Ist total frustrierend und ich bin drauf und dran ihm die Flasche zu geben. Dazu kommt, das er heute viel schläft. Evtl. auch durch die ständigen Störungen in der Nacht, aber es wäre schon schön, wenn er denn heute auch mal aufsteht. Zum anlegen wecke ich ihn, so gut es halt geht, aber er schläft schon beim trinken (wenn nicht schon beim anfänglichen nuckeln, gleich wieder ein. Ruhe haben wir heute beide ganz viel und haben den Tag vom Bett auf die Couch verlagert. Mann und Kind sind bei der Oma, also von daher kann ich mich etwas erholen und auch mal viel Schlaf nachholen.

Mitglied inaktiv - 20.11.2004, 13:58



Antwort auf: Steigerung der Milchmenge wieder möglich?

Liebe Kerstin, ich glaube nicht, dass das Problem mit deinem Milchspendereflex zu tun hat, sondern mit der Saugweise deines Kindes. Dein Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Du deine Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringst. Versuche, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Du deinen Sohn anlegst. Warte nicht, bis dein Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wähle eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achte auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik findest Du in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) bestellen kannst. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in deiner Hand und seine Beine liegen seitlich neben deinem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Du in dieser Haltung den Kopf deines Sohnes gut kontrollieren kannst und genau siehst, was er macht. Vermeide es, deinen Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Du im Rückengriff stillst, kannst Du eine Windel zwischen deine Hand und den Kopf deines Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Du unter seinen Kopf legst. Stütze den Kopf und den Nacken deines Babys in Höhe der Ohren mit deiner Hand. Will dein Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, kannst Du während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen deine Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Es wäre günstig, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie dein Sohn an der Brust trinkt. Ich weiß, dass Du einen weiten Weg hast, aber ich befürchte, dass Du kompetente Hilfe brauchst. LLLiebe Grüße Biggi

Mitglied inaktiv - 22.11.2004, 07:17



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