Sehr geehrter Herr Dr. Costa, ich bin aktuell in SSW 25+4 und mache mir große Sorgen wegen einer möglichen Listeriose-Infektion. Die üblichen Verdächtigen (rohes Fleisch, Salami, roher Schinken, Rohmilchkäse, Schimmelkäse) habe ich gemieden. In SSW 23+3 hatte ich eine vermeintliche Harnwegsinfektion (typische Symptome mit Brennen beim Wasser lassen und häufige Toilettengänge) und eine leicht Erkältung dazu, aber kein Fieber (jedenfalls nicht merklich). Durchfall hatte ich auch an einem Abend, dann aber nicht mehr, auch keine Magenkrämpfe oder sonstiges. Ich wurde auf eine Harnwegsinfektion untersucht, aber das Ergebnis war negativ. Die Symptome passen ja aber auch zu einer Listeriose-Infektion, gerade weil es ja offensichtlich gar keine Harnwegsinfektion war und ich nur die Symptome davon hatte… Vor ein paar Tagen traf ich nun zwei andere Schwangere, die mir erzählten, dass sie wegen Listeriosegefahr jeglichen Salat aus Salattheken, insbesondere Kantinen meiden bzw. auch vorgefertigte Salate. Daraufhin habe ich mich im Internet noch mal informiert und mir eine Broschüre „Schutz vor Lebensmittelinfektionen“ ausgedruckt von „Netzwerk junge Familie“ und da stand es auch genauso drin, wie die beiden anderen Schwangeren es mir erzählt haben. Außerdem stand noch drin, dass gekochte Sachen innerhalb von 24 Stunden verzehrt werden müssten (also nicht länger als 1 Tag aufheben.) und auch die Salzlake von pasteurisiertem Feta Gefahren für Listeriose birgt. Ich habe nun seit Beginn der SS (wie vorher auch) mehrmals die Woche in der Kantine von dem Salatbuffet gegessen. Dort gibt es vorgefertigte Salate, wie z. B. Selleriesalat, sogenannter Eimersalat, der auch über mehrere Tage sicherlich aus dem gleichen Eimer kommt… außerdem werden auch Reste verarbeitet. Z. B. gab es mal Montags Rinderbraten und Donnerstags dann Rindfleischsalat – vermutlich von den Resten – ich habe davon gegessen, ich dachte immer 2-3 Tage könnte man gekochte Sachen (natürlich gekühlt) aufbewahren und auch noch essen. Außerdem habe ich vom gemischten Salat (Gurken, Tomate, Oliven und Feta) genommen, die Fetawürfel habe ich aussortiert, aber ich kann nicht ausschließen, dass von der Salzlake etwas darin war und von den Oliven habe ich auch gegessen. Außerdem habe ich noch einmal ein Dessert mit gefrorenen Himbeeren gegessen – das scheint ja auch nicht ganz unbedenklich zu sein. In 24+4 wurde – aufgrund der Anordnung meiner Hebamme - nun der Listeriose-Titer (Antikörper) bei mir kontrolliert, aber ich habe ja hier schon gelesen, dass dieser Test nicht sehr aussagekräftig ist. Letztes Jahr wurde der Titer schon mal bestimmt: da war er: H1 < 1:40, H4 1:80, O1 1:160, O4 1:80 – heißt das, dass ich schon mal in Kontakt mit einer Listeriose war? Mittlerweile habe ich auch das Ergebnis vom neuen Test: H1 < 1:8 – die anderen Werte wurden diesmal nicht bestimmt (anderes Labor…) und meine FA meinte ich hätte vermutlich noch nie eine Listeriose gehabt – gehöre ich nun doch zu den unter 10 %, die noch keinen Kontakt mit Listeriosen hatten oder kann man das so nicht sagen? Des Weiteren habe ich gelesen, dass nur ein Test aus Blutkultur aussagekräftig ist, dies aber nur während einer Fieberspitze? – Ist das richtig? Aber wenn die Infektion ohne Fieber abläuft, kann man dann überhaupt keinen Test aus Blutkultur durchführen? Macht ein Test aus Blutkultur zum jetzigen Zeitpunkt noch Sinn? Wie schätzen Sie mein Risiko für eine Listerioseinfektion ein? Würde ich etwas bei meinem Kind merken (bewegt sich normal)? Kann ich noch irgendetwas tun? Im Voraus schon mal Vielen Dank Sabine
von sabine_sabine am 26.02.2013, 11:37