Guten Morgen, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mein Kind hat noch nie durchgeschlafen. Es war noch nie ein guter Schläfer. Bereits in den ersten Nächten im Krankenhaus ließ es sich kaum hinlegen und fing direkt an zu schreien. So hielt ich es die Nächte im Arm und bekam selbst kaum Schlaf. Jetzt 20 Monate später ist es kaum anders. Ich stille mein Kind seit 20 Monaten 6-8 mal in der Nacht und leide sehr unter dem Schlafmangel. Das Mäuschen lässt sich von mir nur mit der Brust ins Bett bringen. Mein Mann hingegen schafft es mit einem Lied und kuscheln. Das Kinderbett steht neben unserem. Mein Mann hat sich mittlerweile ausquartiert. So übernehme ich die Nächte meist allein.
Mein Mann hat auch schon Nächte übernommen. Auch bei ihm wurde die Maus oft wach, aber fand dann schneller wieder in den Schlaf, wenn ich nicht im selben Raum war.
In der Zeit zwischen 20 und 23 Uhr schläft es fast durch. Doch ab Mitternacht fängt es an. Unser Kind schreit nach nach mir. Wenn es losgeht nehme ich es mit zu mir und stille das Mäuschen und beruhige es. Manchmal dreht es sich zur Seite und findet wieder kurz in den Schlaf oder fängt wieder an zu weinen. Es fühlt sich so an als ob ich die komplette Nacht durchstillen würde. Es ist oft schmerzhaft und die Müdigkeit heftig. Tagsüber bietet sich für mich keine Möglichkeit mich auszuruhen. Unser Kleines schläft oft noch am Vormittag, obwohl das auch weniger wird.
Ich möchte unserer kleinen Maus so gern helfen. Nur weiß ich einfach nicht mehr wie.
Statt eines herkömmlichen Schlafsacks habe ich einen Schlafsack mit Füßen gekauft. Das hat etwas geholfen. Nachts biete ich auch etwas stilles Wasser an. Manchmal leidet unser Kind auch unter Blähung und ruft auch „aua“. Es wirkt oft so verzweifelt und so ruhelos.
Mittlerweile kam schon der Gedanke auf lieber abzustillen, andererseits braucht sie die Nähe an der Brust noch sehr stark.
Ich wäre ihnen so dankbar für ein paar Tipps.
Vielen lieben Dank!
von
käthE80
am 02.02.2021, 07:49
Antwort auf:
Hilfe!!! Seit 20 Monaten 6-8 mal die Nacht stillen.
Liebe käthE80
Ich kann Ihre Erschöpfung aus den Zeilen,die Sie schreiben, erahnen und mir sehr sehr gut vorstellen, wie sehnsüchtig Sie nach Schlaf und Erholung sind.
Ihre Liebe zu Ihrem Kind und auch der Wunsch ihm das zu erfüllen, wonach es sucht und sie spüren, wie wichtig es ihm ist.
Sie beide; Mutter und Kind, haben eine intensive und lange Stilbeziehung :). Jetzt ist der Moment gekommen, wo Sie als Mutter ein- IHR Bedürfnis wahrnehmen, am liebsten von Ihrem Kind ein wenig abzurücken und an sich zu denken. Und- ich spüre dabei ein schlechtes Gewissen. Ein inneres Ringen darum, ob Sie es sich erlauben dürfen und Sie die Sorge davor haben, u.U. etwas falsch zu machen oder Ihr Kind in einen Nachteil- vielleicht sogar in eine emotionale Notlage dadurch gerät.
Ich kann und will Ihnen sagen, dass Sie dürfen! Sie dürfen entscheiden, weniger zu stillen und sie dürfen auch entscheiden, WANN Sie stillen!
Vielleicht hilft Ihnen ein persönliches Gespräch mit einer Stillberaterin vor Ort- vielleicht gibt es in Ihrer Nähe sogar eine Ansprechpartnerin für " Langzeitstillende" Frauen. Die LaLecheLiga, ICBLS oder AFS STillgruppen ; aber auch Hebammen oder anderer Stillberaterinnen können hier die Experten werden.
Ich denke, dass der erste Schritt momentan der ist, dass Sie in sich hinein spüren, was Sie abgeben und dabei konsequent bleiben können. Wäre z.B. das nächtliche Stillen eine Möglichkeit, Mithilfe Ihres Partners, die Option, aufzuhören?!
Eine ausgiebige Morgenstillkuschelrunde- als auch eine abendliche Einschlafkuschelstillzeremonie... Die Nacht bleibt dem Schlaf und der Wasserflasche vorbehalten- Ihr Sohn kann ggf. zu Ihnen ins Familienbett kommen, aber OHNE zu nuckeln oder zu saugen.
Was denken Sie? Haben Sie in sich vielleicht schon einen Beschluss/ eine Idee, die Sie noch nicht aussprechen mögen oder einfach Sorge haben, sie nicht "durchzuhalten"?
Bis ganz bald und liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 03.02.2021