Sehr geehrte Frau Simon
Meine kleine ist jetzt 3 1/2. Seit einem halben Jahr war sie durchschnittlich sauber. Mal ein Unfall beim pieseln aber Stuhlgang war schon länger einwandfrei.Nun pisselt sie seit 2-3 Wochen fast nur noch rein.
6-7 mal am Tag. Wenn man sie fragt Warum zuckt sie nur mit den Schultern, manchmal verweigert sie die Toilette direkt wenn ich sie dazu bringen will.
Mein Mann ist echt sauer langsam und will das ich die Panty wieder anziehe. Als ich dem mal nachgegeben habe hat sie sogar das große Geschäft reingemacht.
Hilfe? Was kann ich tun, soll ich mal zum Azt? Was halten sie von dem dass wir die Panty wieder anziehen?
Ich bin im 5 Monat schwanger, eifert sie? Aver so extremes pieseln??
Mfg Barbara
von
Babs_85
am 07.03.2019, 18:32
Antwort auf:
Extremer Rückfall beim sauber werden
Liebe Barbara
Es ist gut zu wissen, DASS Ihre kleine Tochter das Sauberwerden quasi schon fast vollständig abgeschlossen hat und Sie sich sicher sein können, dass es gelingen kann :)).
Wichtig ist bei solch einem " Rückfall", dass eine organische Ursache ausgeschlossen wird, die das permanente Einnässen verursacht. Also z.B. ein Harnwegsinfekt.
Dies vermute ich allerdings nicht, da Ihre Tochter mit Symptomen wie Fieber und Schmerzen beim Urinieren Probleme hätte.
Fazit: Ihre Tochter hat anderes zu tun, bewusst oder unbewusst, als die Toilette aufzusuchen. Haben Sie mit den ErzieherInnen aus Krippe oder Kita gesprochen? Wie zeigt sich das Verhalten dort?
Ihre Tochter hat herausgefunden, dass der fehlende Toilettengang und das Einnässen in Ihnen eine Befindlichkeit auslöst... es kann sehrwohl sein, dass Ihre Tochter Ihre Reaktionen beobachten und einschätzen möchte, wie Sie mit der Situation umgehen werden. Was geschieht, wenn sie weiter einnässt- gibt es Wut, Enttäuschung usw., wie wird es weitergehen....?
Ihre Tochter hat eine Möglichkeit sich selbstbestimmt zu verhalten und nimmt diese Chance wahr. Warum? Ja, es kann mit der Schwangerschaft zusammenhängen :). Ich nehme an, dass die Freude über Ihr Baby oft ein Thema ist. Vielleicht sprechen Sie auch an, wie toll es ist, eine "große Schwester" sein zu können etc
Ggf. kann es helfen, das Babythema so weit es geht in Zusammenhang mit Ihrer kleinen zurückzustellen und auch die Großeltern etc. darin einzuweihen. Fragen wie: Na, freust Du Dich eine große Schwester zu werden...?" sind sehr freundlich gemeint- sie lösen aber in einem Kind eine große Ungewissheit aus, was keine Vorstellung davon haben wird, was im Grunde damit gemeint ist- es entsteht Unsicherheit und, so vermute ich, der Ruf nach vollster Auferksamkeit. Ihre Tochter nässt ein, weil Sie damit ganz intensiven Kontakt bekommt zu Ihnen und Ihre Zuwendung erhält.
Thematisieren Sie mit Ihrer Tochter, dass sie lieb haben, dass sie immer ihr Schatz ist usw.:)). Geben Sie sich tagsüber Qualitätszeit und gönnen sich innige Momente, die es mit einem Baby in der Familie, dann u.U. nicht mehr so spontan einzurichten ermöglicht.
Fragen Sie Ihre kleine zudem oft, ob Sie auf die Toilette gehen muss und schauen Sie, ob eine Belohnungstafel eine gute Idee ist, die Ihre Tochter motiviert die Toilette aufzusuchen.
Bei jedem gelungenen Gang, klebt Ihre kleine einen Stern, Smiley o.ä. auf. Sind zB. zehn Sternchen geklebt, so gibt es eine Überraschung. Man kann auch ein Glas mit Murmeln füllen..
Die Windel lassen Sie bitte weg- ausser es gibt tatsächlich den Grund, dass organisch etwas nicht stimmt.
Bis bald und liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 09.03.2019