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Wie lange Frühchen stillen

Thema: Wie lange Frühchen stillen

Hallo, mein Sohn ist mit 32+1 auf die Welt gekommen. Wir haben uns ans voll Stillen wirklich hart herangearbeitet. Wir haben das ganze Programm durch von Magensonde, Anlegen, Abpumpen, mit Fläschen nachfüttern etc. Er bekommt nun seit 4 Monaten Muttermilch und seit seinem ET Mitte September stille ich ihn voll. Wir haben immer wieder Phasen, gerade abends, wo ich das Gefühl habe, dass ich ihn nicht satt bekomme. Er nimmt gut zu, aber dennoch ist er abends einfach unzufrieden dann beim stillen und schreit mich die ganze Zeit an. Es zehrt mittlerweile ziemlich an meinen Nerven und abends komme ich oftmals selber nicht gemütlich zum Abendessen, weil ich so lange stille. Nun würde ich gern wissen, wie lang man Frühchen stillen sollte? Ist 6 Monate ab Geburtstermin gut oder gilt der ET? Ich bin derzeit wirklich am überlegen, ob ich abends zufüttere, weil die abendliche Still-Session für uns beide furchtbar nervaufreibend ist. Kann mir jemand dazu TIpps geben oder was ich tun könnte. Ich kann mir langsam auch nciht mehr vorstellen mich wieder an die Pumpe zu setzen. Das habe ich eben auch so lange Zeit täglich mehrmals machen müssen. Anlegen tue ich ihn oft genug. Aber er trinkt einfach gern große Portionen und scheinbar produziere ich nicht mehr mehr. Momentan glaube ich, dass ich das so nicht mehr lange durchhalte.

von LdSr321! am 04.12.2019, 17:30



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Wahrscheinlich hat er einen Schub (Clusterfeeding). Die Brust ist träge, aber nach ein paar Tagen sollte der Spuk vorbei sein und Deine Brust hat sich angepasst. Vielleicht ist es heute sogar schon besser? Ich hatte bei Kind 1 ein Zwiemilchkind und fand zufüttern ziemlich ätzend, andere kommen damit gut zurecht. Insofern ist es auch völlig ok, ihm eine Flasche Pre anzubieten. Zufüttwrn kann halt der Anfang vom Ende sein, weil Deine Brust dann weniger stimuliert wird, Milch wird weniger, Kind schreit mehr, man füttert mehr zu... Optimal nach aktueller Auffassung ist 1 Jahr zu stillen. 6 Monate voll, dann Beikost einführen, mit einem Jahr sind dann, wenn Kind nach Plan isst, noch 1-2 Milchmahlzeiten übrig. Die meisten decken die dann über Pre und Kuhmilch ab, ein kleiner Teil stillt 2 Jahre. Aber die meisten stillen knapp 6 Monate und steigen dann auf Pre um, bis das 'Fläscchenalter' vorbei ist (halt idR ca. 2 Jahre).

von emilie.d. am 04.12.2019, 18:29



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Nein, leider wird es dieses Mal seit Tagen nciht besser. Heute war sogar nachmittags schon eine Katastrophe. Ich mag ihn gar nicht mehr woanders als zuhause stillen...ich weiß mir langsam nicht mehr helfen, weil ich es psychisch einfach nciht mehr packe. Ich laufe mittlerweile abends eine Stunde mit ihm stillend durch die Wohnung und am Ende sind wir beide nicht happy. Und ich merke leider gerade selber, dass ich nicht mehr Milch bekomme. Ich habe heute sogar schon gepumpt, aber das kann ich einfach auch nicht mehr. Das habe ich zu lange täglich 6 Mal gemacht :-(

von LdSr321! am 04.12.2019, 18:55



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Mich haben sie bei Kind 1 an eine Pumpe gezwungen im KH, ich kann mich an dem Ding nicht entspannen, dass der MSR einsetzt. Ist er vielleicht krank, kriegt er Zähne? Kannst Du Dich mit Kind ins Bett legen und sonst nichts tun? Irgendwie den Streß rausnehmen? Kind tagsüber abgeben und für abends Kraft tanken? Ich hatte ein Schreikind, ich würde Dir dringend Ohropax oder Noise cancelling Kopfhörer empfehlen. Das schont extrem die Nerven. Wenn es zu schlimm für Dich wird, leg ihn sicher irgendwo ab, lass ihn schreien und geh raus. Ich war zweimal in der Situation, wo ich ihn nur noch schütteln und anschreien wollte, dass er endlich ruhig sein soll und aufhören zu maulen. Kind mal irgendwo hinlegen und schreien lassen, schadet nicht. Aber wenn man die Kontrolle verliert, kann es schlimm fürs Kind enden. Ich hoffe, es wird besser! Ansonsten halt mal ein Trinkpäcken Pre kaufen und ausprobieren.

von emilie.d. am 04.12.2019, 19:49



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Huhu, ein funktionierendes Stillen ist nicht anstrengend und nicht nervenaufreibend, ganz im Gegenteil. Ich glaube, dass Du eine Stillberaterin bräuchtest. Denn wenn Dein Sohn den halben Abend an Dir hängt, trinkt er eben NICHT große Portionen. Ein Baby, das Hunger hat und viel trinkt, zischt sich die Menge in kurzer Zeit weg (15 Minuten). Man sieht das auch selbst: Das Baby schluckt nach jedem Saugzug oder spätestens nach jedem zweiten hörbar. Der optimale Rhythmus ist: Saug-Schluck-Saug-Schluck. Wenn Dein Sohn ewig nuckelt, muss das kein Hunger sein. Es kann einfach angenehm für ihn sein, nuckelnderweise an der Mama zu hängen und herumgetragen zu werden. Das ist dann keine Mahlzeit, sondern Kuschelzeit. Nicht schlimm, aber anstrengend. Der optimale Ablauf ist: Das Baby hat Hunger, trinkt maximal 20 Minuten und fertig. Wenn es danach noch quengelt, hat es vielleicht keinen Hunger, sondern wünscht sich einfach Nähe, Nuckeln und Kuscheln. Das ist verständlich, aber man muss als Mutter dieses Bedürfnis nicht stundenlang erfüllen, wenn man dann zu nichts anderem mehr kommt. Das zweite Missverständnis ist, dass Du glaubst, Du könntest nicht genug Milch produzieren. Aber das ist Unsinn. Lass die Milchpumpe ganz weg. Eine Frau ist keine Milchkuh, deshalb produziert sie mit Milchpumpe bei weitem nicht so viel und so gut Milch wie ohne. Damit die Brust die optimale Milchmenge bilden kann, braucht eine Frau den Anblick, den Geruch, das Saugen des Babys - diese Reize wirken unendlich viel stärker aufs Gehirn (das die Milchbildung steuert) als die tote Maschine. Menschen ticken denn doch etwas komplexer als Tiere. Der einzige Weg, die Milchbildung zuverlässig zu erhöhen, ist: Anlegen. Anlegen. Anlegen. Ruhig alle 15 oder 30 Minuten, ABER nicht durchgehend, sondern nur 10 oder 15 Minuten. Lege Deinen Sohn auch mal auf die Krabbeldecke, biete ihm, wenn er quengelt, etwas Programm (Vorsingen, herumtragen, die Wohnung zeigen, mit Papier rascheln etc.). Ein Baby ist nicht immer nur hungrig, wenn es weint, es möchte auch Input. Dir fehlt - bedingt durch die Frühchen-Situation - das Vertrauen in Deinen eigenen Körper. Es ist für Dich aber problemlos möglich, Deinen Sohn vollzustillen. Du könntest sogar Zwillinge stillen und satt bekommen. Dein Körper kann beliebig viel Milch produzieren, auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst. Er braucht dafür auch keine Pumpe. Ich empfehle eine Stillberaterin (www.lalecheliga.de, von Ärzten empfohlen und kostenlos!) oder zumindest das „Stillbuch“ von Hannah Lothrop. LG

von Astrid am 05.12.2019, 08:33



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Wie die anderen schon geschrieben haben - ich glaube Du müsstest ihn einfach soviel an der Brust lassen wie er will und wenns ein paar Tage quasi dauernd ist. Du hast sicher genug Milch. Leg Dich mit ihm ins Bett und still ihn im Liegen, und schlaf solange ein bißchen, dann könnt ihr Euch beide entspannen. Hab ihn beim Abendessen dabei/wach, und geh danach mit ihm zusammen ins Bett und schlaf. Generell, wenn es Dich echt nur nervt - und so ein bißchen meine ich herauszulesen, dass Du keine Lust mehr hast - 6 Monate ab Geburt ist doch schonmal super. Wenn Du nicht mehr magst, still ab. Obwohl ich absolut FÜR Stillen bin, finde ich doch, es muss der Mama auch einfach gut dabei gehen... Vielleicht ist es eine Option für Dich, Dich persönlich beraten/unterstützen zu lassen (HEBAMME!!! Das zahlt übrigens die Kasse!!) bzgl. Schub, Stillen im Liegen usw., und Dir ansonsten "erlaubst", langsam abzustillen ohne Dich schlecht zu fühlen. Liebe Grüße

von LuisaKind am 05.12.2019, 19:06



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Hey, wenn es Dir zu viel wird, würde ich zufüttern, und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen. Es ist gut möglich, dass er das Dauerstillen nur zum Nuckeln, Runterkommen und Entspannen braucht, dann musst Du entscheiden, ob Du das mitmachen willst. Aber es kann (nicht muss!) sein, dass er wirklich Hunger hat. Mein Großer, kein Frühchen, hatte irgendwann auch so eine Phase, und nach Wochen der Qual, nach Stillberatung, habe ich ihm irgendwann ein Fläschchen gegeben, und seine Welt war wieder in Ordnung. Er hat sich dann langsam zur Flasche hin abgestillt. Ich bin absolut pro Stillen, und hoffe, dass mein Kleiner kein Fläschchen braucht, aber wenn der Leidensdruck zu groß wird, würde ich das immer machen. Dem Kind schadet das nicht. LG

von MetaN am 06.12.2019, 10:33



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Is einfach FETTreich. In jede Mahlzeit 1 Löffel Pflanzenöl, Butter aufs Brot, täglich Milch und Käse.. Usw.. Abends hab ich mir immer ne große Pizza reingezogen und mein Baby hat super geschlafen. Fisch wie Hering hält das Baby auch lange satt. Ich musste nach jeder stillmahlzeit essen und bis ich nichts gegessen habe war sie auch nie eingeschlafen. Manche mamas können essen was sie wollen, andere müssen mehr drauf achten... Gesundes Fett ist der Schlüssel :) Meine kleine trägt große 74 und wiegt stolze 8 Kilo ich gebe ich auch brei dazu und Fläschchen weil mir mittlerweile dass essen zuviel geworden ist. Solange du Appetit hast ist alles gut. Iss einfach alles was existiert :)

von Istnichtrelevant am 06.12.2019, 11:05



Antwort auf Beitrag von LdSr321!

Hey, wie geht es euch mittlerweile? Hat sich die Situation etwas beruhigt? Sprich doch noch einmal mit deiner Hebamme, mir hat das in solchen Phasen immer total geholfen. Wir hatten auch eine Phase des "clustern", mitten in einem Schub meiner Kleinen...ich saß nachts um drei heulend auf dem Sofa und das Baby hat ununterbrochen an den furchtbar wunden Brustwarzen genuckelt. Schön war es nicht, aber ich bin dran geblieben. Jetzt ist stillen wieder total schön. Aber ich stimme den vorherigen Antworten zu, wenn du nicht mehr kannst, fütter abends zu. Vielleicht tut das euch und eurer Stillbeziehung auch gut, wenn da etwas Entspannung rein kommt. Meine Hebamme hatte den Tipp, Malzbier zu trinken (Milchbildend), wenn das Baby solche intensiven Stillphasen hat. Ich hab also zum Abendessen immer ein kaltes Malzbier getrunken und war so für den Abend und die Nacht sehr gut gewappnet :-) bei mir hat das super geholfen. LG

von Anni_Muc am 11.12.2019, 14:59



Antwort auf Beitrag von Anni_Muc

Es geht manchmal besser, manchmal schlechter abends. Ich habe auch schon lange mit Hebamme, Kinderarzt und Stillberatung gesprochen. Alle haben mir gesagt, dass das normal ist und ein Zeichen der abendlichen Unruhe von Babys. Ist ja beruhigend, aber leider ändert es an den Abenden trotzdem nichts. Auch Malzbier und alkoholfreies Weißbier trinke ich en masse und nehme Bockshornkleekapseln...ich halte wohl noch ein wenig durch und wenn es mir zu sehr an die Substanz geht, werde ich wohl mal zufüttern probieren, um den Stress rauszunehmen. Danke für eure Hilfe

von LdSr321! am 11.12.2019, 15:51