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Wie habt ihr Eure Männer aus Stillen vorbereitet?

Thema: Wie habt ihr Eure Männer aus Stillen vorbereitet?

Hallo ihr Lieben, ich bin zwar erst 32. SSW, aber lese zur Vorbereitung aufs Stillen meines ersten Kindes gerade "Das Stillbuch". Mein Mann und ich haben uns unser erstes Kind lange gewünscht und freuen uns sehr darauf. Genau wie ich will mein Mann auch nur das allerallerbeste fürs Baby, klar. Aber allmählich kommt die Stilldiskussion auf. Er möchte auch gerne dass ich stille. Leider haben wir aber im Verwandten- und Freundeskreis einige junge Mütter, die das Stillen versucht haben, aber "nicht genug" Milch hatten und dann nach Wochen der schlaflosen Nächte zugefüttert haben. Angeblich war es dann bei allen schlagartig ruhig, das Baby. Diese Schilderungen verunsichern meinen Mann erheblich und langsam mich auch. Gestern hab ich versucht, ihm zu erklären dass das oft mit einem gestörten Milchausscheidereflex zu tun hat und nicht mit zu wenig Mich. Und dass das viele Ursachen von außen haben kann. Daraufhin meinte er, dass das alles schon sein könne, aber dass er sich das nicht ewig ansieht, dass unser armes Baby "hungern" muss, nur weil ich auf Teufel komm raus stillen will. Ich hab ihm dann gesagt, dass man schon 2 Wochen sicher rechnen muss, die es dauert, bis sich alles ein wenig eingespielt hat nach der Geburt. Jetzt hab ich das Gefühl, ich muss schon um diese 2 Wochen kämpfen! Was kann ich tun damit er mich nicht so unter Druck setzt? Ich möchte so gerne voll stillen...nicht auf Teufel komm raus aber eben sehr gerne.Wäre dankbar für Tipps und Ratschläge von Euch! LG, LiLo

von lieselotte1310 am 30.09.2012, 07:15



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Also erstmal: positiv denken :-) Hungern wirst du dein Kind sicher nicht lassen, das geht ganz einfach: immer wenn es wegen hunger weint, gibst ihm was (anlegen) auch wenns alle 10 minuten (in Spitzenzeiten) ist. Ein gestörter MSR, das würde ich jetzt auch nicht so unterschreiben....das sind eher Wachstumsschübe. Mit 7 Wochen hatten wir Nächte, da kam mein Kleiner alle 1,5 Stunden!! die wochen vorher so alle 3-4! und obwohl mich meine hebbi drauf vorbereitet hatte und ich alle mythen kannte, blickte ich runter auf meine vermeintlich "leeren schläuche" (mehr war das nicht mehr!!) und dachte Oh gott "da is nix mehr drin, der kommt sooft, da stimmt was nicht" Meine hebbi hat mich bestärkt einfach weiterzustillen wie ers brauchte, Gewicht passte und die Windeln...frage nicht, die trieften!!!! eine wog sicher 10 kg, lach. Paar Tage später war der Spuk vorbei, meine brüste wieder "fester und voller" und mein Kleiner satt und rund :-) Flasche käme bei mir deswegen bei guter Gewichtszunahme und schweren Windeln niemals in Frage, das ist alles woruaf du achten musst! werf alle uhren raus und schau auch deine brüste nicht so genau an! weiche brüste sind KEIN zeichen für wenig milch!!! alles gute :-) und falls du fragen hast, komm hier rein :-)

von Zuckerle am 30.09.2012, 07:45



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Liebe LiLo, Das "zu-wenig-Milch"-Gespenst ist nichts, wovor man sich fürchten müsste, wenn man sich, so wie du, schon vorher mit dem Thema Stillen auseinandersetzt und dann optimalerweise auch noch eine kompetente Unterstützung hat. Wenn du magst, kannst du dich ja schon mal umhören, ob es bei euch in der Gegend eine Stillgruppe gibt, kannst schon mal dort vorbeischauen - Schwangere, die sich schon vor der Geburt kümmern, sind dort gern gesehen, und du hast dann schon mal eine Ansprechpartnerin, wenn du ein Problem haben solltest. "Echt" zu wenig Milch gibt es vielleicht bei ca. 1% der Stillenden, da kann es tatsächlich vorkommen, dass zu wenig Milchdrüsen angelegt sind. Ansonsten ist das Problem praktisch immer, dass entweder falsch beraten wird (insbesondere aus unangebrachten Gründen zum Zufüttern geraten, was die Regelung durch Angebot und Nachfrage durcheinanderbringt), dass ein Wachstumsschub falsch gedeutet wird (wenn sich das System auf sprunghaft erhöhten Bedarf einstellen muss), oder zusätzliche Probleme bestehen (beispielsweise Frühgeborenes mit Trinkschwäche oder starke Gelbsucht mit Müdigkeit, verkürztes Zungenbändchen, wunde Brustwarzen durch falsches Anlegen etc.). Ansonsten hilft am besten, wie meine Vorschreiberin schon schrieb: Bei Bedarf anlegen, keinen Stress machen (insbesondere keine vorher-nachher-Wiegerei), höchstens auf genügend nasse Windeln, rosige straffe Haut und Gewichtszunahme achten, und das Wochenbett ggf. respektieren: Stress ist schlecht für die Prolaktinausschüttung - das wäre vielleicht was, was du deinem Mann mitgeben könntest: Er soll dir ermöglichen, dich in den ersten Wochen auszuruhen, wenn dir danach ist, übermäßige Verwandtenbesuche, Hausarbeit usw. fernzuhalten, so dass du, wenn du es magst oder brauchst, dich einfach mit Baby ins Bett hauen und stillen und schlafen kannst. Dann werdet ihr das Kind schon schaukeln. Liebe Grüße und alles Gute, Sabine

von huehnchen69 am 30.09.2012, 09:28



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Stress lass nach. Such dir eine Stillberaterin oder eine Hebamme die auf der Stillseite ist. Dann hast du einen Partner, auf dein auch dein Partner hört. Es dauert eher 6 Woche, bis man das mit dem STillen raus hat. Und wer will dass ein Baby schläft und "funktioniert", der hat nicht kapiert, dass es sich hier um ein Menschenkind voller Lebenshunger handelt und nicht um eine Puppe, die man "einstellen" kann und soll wie es einem passt. Viele Kinder werden abgestillt, weil sie nicht so gut "funktionieren" wie die Flaschenkinder. Schade für unsere Gesellschaft. Wenn du es willst, dann lass dich nicht verunsichern. Such dir erfahrene Beratung so dass du di ch sicher fühlst, dann ist auch er dabei. Ganz sicher. Du bist die Mama, du hast alles was das Kind braucht. Schlaflose Nächte sind Euch ziemlich sicher. Viel Stillen udn viel Tragen verhelfen in der Regel zu einem recht ausgeglichenen Kind. ABer grade beim ersten sagt sich das so leicht, es ist wirklich Learning by Doing. Also mach weiter so mit schlaumachen und such dir echte Frauen vor Ort die dabei sein können beim sTillstart und danach wenn es nicht so ideal läuft, was oft genug vorkommt, weil eben keiner so genau weiss, wie es geht in unserer Flaschenwelt. Geh aber genauso fest davon aus, dass es ideal läuft, denn auch das tut es oft, trotz all der Flaschen und Flaschenwerbung. Komm einfach wieder wenn es konkrete Fragen gibt. Das Baby muss garantiert nicht hungern, wenn du es immer anlegst. Das heisst, nicht "warten" bis zur "nächsten Mahlzeit", sondern: Die nächste Mahlzeit ist dann, wenn das Kind wieder rumsucht. Und damit meine ich: Rumsucht, nicht rumschreit. Wenn man da smit dem Stillen nach Bedarf verinnerlicht hat, dann schreit das Kind recht selten. Da legt man es von Stunde 0 an an, sobald es den Kopf dreht und den Mund aufsperrt, sobald es schmatzt oder an der Faust oder am Hemdkragen saugt. Garnicht warten bis es weint, und schon garnicht warten, bis die Uhr sagt es ist wieder Zeit zum Füttern. Wenn du das Kind bestimmten lässt, nicht die Uhr, nciht die Hebamme, nicht deinen MAnn, dann wird es satt. Ja, das kann in den ersten TAgen alle 10 Minuten sein. Das kann an den ersten Abenden non-stop links-rechts-links-rechts sein, dass kann in den ersten Monaten heissen alle 2 Stunden, nicht alle 4. Aber je früher du aufs Kind hörst und seinem Takt folgst (das kann sehr ungetaktet sein), desto desto mehr Milch wirst du haben, desto vertrauensvoller wird dein Kind sein, und desto weniger Geschrei wird es geben. LG Morgen

von Morgen am 30.09.2012, 13:02



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Hallo, in Deutschland stillen die meisten Frauen statistisch gesehen nach sechs Wochen ab. Ursache ist aber nicht, dass die "Milch nicht reicht". Babys werden auch in den ersten sechs Wochen schon völlig satt, mach' Dir da keine Sorgen. Sondern das Problem ist, dass die Frauen immer noch schlecht beraten werden, vor allem in den Entbindungskliniken und bei den Kinderärzten. Irgendwann glauben sie dann, wenn ein Baby oft an die Brust wolle (in Wachstumszeiten stündlich oder öfter), werde es nicht richtig satt. Dabei kurbelt häufiges Stillen die Milchproduktion zuverlässig an, und zwar fast in beliebiger Menge, das weiß auch das Baby. Frauen können locker zwei Kinder stillen, wie es Mütter von Zwillis oder auch früher die Ammen taten (sie stillten zusätzlich zum eigenen Kind das Kind einer reichen Frau voll). Mit gestörtem Milchspendereflex hat das Ganze ebenfalls nicht so viel zu tun. Sondern mit mangelnder Aufklärung darüber, dass das Stillen anfangs einige Hürden bereit hält, die man elegant und tapfer nehmen muss. Manche Frauen haben aber verlernt, auch mal Geduld zu haben und durchzuhalten und geben zu rasch auf. Zu den Anfangshürden gehören z B. wunde Brustwarzen (die allerbeste Vorbeugung dagegen: vom ersten Tag an nach jedem Stillen hochgereinigtes Lanolin auftragen, gibt es in der Apotheke unter dem Namen "Brustwarzensalbe"). Dazu gehört auch, dass es manchmal ein paar Wochen dauert, bis das Stillen zur Routine wird. Danach aber ist es die einfachste, genialste Fütterungsmethode überhaupt, genau das Richtige für faule Mütter : Es gibt kein ständiges Auskochen und Sterilisieren der Flaschen, der Sauger, kein nächtliches Stehen in der Küche, um Wasser für die Flasche abzukochen, das Pulver exakt abzumessen usw. Sondern die Zubereitung geht so: T-Shirt hoch und fertig. Ich fand das absolut genial (habe über ein Jahr gestillt). Stillkinder kommen nachts manchmal etwas häufiger als Flaschenkinder. Grund ist, dass Babynahrung ab Typ 1 (ab der Geburt erlaubt) Stärke enthält, und die macht länger satt als die stärkelose Muttermilch. Deshalb ist sie aber nicht besser fürs Baby - sondern allenfalls für die Eltern. Man kann sich übrigens auch total vertun: Es gibt viele Stillkinder, die nur einmal pro Nacht kommen, und Flaschenbabys, die vier Mal kommen. Wegen des besseren Schlafs abzustillen kann also auch in die Hose gehen. Doch ob Still- oder Flaschenkind: So gut wie kein Baby schläft in den ersten zwei Lebensjahren dauerhaft durch, sondern allenfalls phasenweise. Das muss man einfach wissen, und es hat auch nicht mit der Art der Nahrung zu tun. Die Babynächte sind - auch nach dem Abstillen, egal wann das ist - anstrengend, das wissen alle jungen Eltern. Ich selbst war - so süß meine Kinder als Babys auch waren - immer heilfroh, wenn diese superstressige Zeit wieder mal geschafft war... Was ich am Allerwichtigsten finde: Gehe fest davon aus, dass Dein Körper völlig problemlos sogar zwei Kinder stillen könnte, so dass Dein Kind sich (es ist ja ein einzelnes) vor lauter Milch gar nicht wird retten können! Vertraue außerdem Deinem Baby: Es weiß ganz genau, wann und wie viel es trinken will. Dein Körper und der Deines Kindes werden wunderbar zusammenwirken, Nachfrage und Angebot regulieren sich ganz von selbst. Je weniger man dies stört (durch Ängste, den Blick auf die Uhr, Gedanken über das, was sein "sollte", was "richtig" ist, durch zu frühes Abpumpen usw.), desto besser. Nimm das Stillbuch am besten mit in die Klinik, ich habe das auch gemacht. Denn die Kinderkrankenschwestern dort haben weder die Zeit noch (leider) oft die Ausbildung, wirklich gut zum Stillen zu beraten. Das geht meist nach der Hauruck-Methode und ist nicht individuell. Je mehr Du selbst weißt oder nachlesen kannst, desto mehr Sicherheit und Vertrauen hast Du auch - und Vertrauen in Deinen Körper und ins Wissen Deines Babys ist entscheidend für den Stillerfolg. Dieses tiefe Vertrauen kann Dir übrigens auch Dein Mann nicht geben, Du musst es selbst entwickeln, haben und auch verteidigen. LG

von Bonniebee am 30.09.2012, 15:50



Antwort auf Beitrag von lieselotte1310

Liebe Stillerfahrene, vielen lieben Dank für Eure ausführlichen und sehr hilfreichen Antworten! Jede von Euch hat mir super weitergeholfen,das ist klasse. Ich werde das so machen wie ihr mir geraten habt: Das Stillbuch weiterlesen, mir eine Stillberaterin suchen (ich hoffe hier gibt es sowas, aber meine Hebamme weiß sicher Bescheid) und auf mich und meinen Instinkt und natürlich den des Babys vertrauen. Und schlussendlich mein Männe erstmal reden lassen und beide Ohren weit aufmachen Der Rest wird dann schon von alleine kommen. Ansonsten meld ich mich einfach wieder bei euch. DANKE nochmal fürs Mutmachen!!!

von lieselotte1310 am 30.09.2012, 18:41



Antwort auf Beitrag von lieselotte1310

Lass dich bitte auf Dich zukommen und geniess die restlichenSS Wochen! Wenn du dich jetzt verrückt machst, kann es echt sein,dass Du gestörte Milchverhältnisse hast'weil du alles über dem Kopf steuern willst,weil du dich mit dem Wissen vollgestopft hast! Es wäre schade' richtig schade Glaub mir, auch wenn Du millionen Fachbücher- Beiträge hinter dir hast, es kommt so oder so anders,als man es gelesen hat :) Ich bin eine Mutter, die nie gelesen hat, weil alles mich verrückt gemacht hatte und all die Probleme so gelöst hat,wenn die da waren ! Meine Tochter ist zehn Monate alt und sehr gesundes Baby, das nur gestillt wird :) Vertraue in deinen Instikten,in deine Gefühle, wenn dein Baby auf die Welt kommt, du wirst die beste Mama sein fùr dein Baby und alles wird Dir so leicht einfallen, auch ohneRatgeber auch ohne Kenntnisse, weil dieses Baby aus deinem Bauch gekommen ist und nur eine einzige Sache braucht : deine warme Liebe, die wird dein Baby kebenskang satt machen und glücklich ! Und dich ebenso :):) Ich freue mich für dich, mit dir, weil ich die Zeit so schön fand, und so besonders ! Bitte halt jede Minute fest und lass die Gedanken aber los :) Eine junge alte Hasenmutter

von Raroschumann am 14.10.2012, 23:01