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Verratet ihr mir eure Tricks/ Geheimtipps?

Thema: Verratet ihr mir eure Tricks/ Geheimtipps?

Hallo, nachdem ich bei meiner Tochter kolossal gescheitert bin beim Stillen, bereite ich mich jetzt umso intensiver darauf vor. Die gängige Literatur habe ich durch. Mich würden aber eure Tipps und Tricks interessieren, was vielleicht auch nirgends steht. Was hat euch geholfen oder ist euch wie Schuppen von den Augen gefallen, vielleicht auch erst im Nachhinein? Ich denke, Mamas haben oft die besten, evtl. auch unkoventionelle Erfahrungen und würde mich freuen, wenn ihr mir noch Tipps geben könnt. Danke und noch einen schönen Sonntag!

von indenKirschen am 03.02.2013, 12:05



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Also ich hab leider erst beim 3. Kind erfahren wie schön stillen ist! Mein Fazit: höre auf deinen Bauch, Stille nach Bedarf und lass den Schnuller weg :-) und ich habe auch jetzt erst erfahren dass man pro Mahlzeit nur 1 Brust geben soll (was natürlich nicht für den Beginn des Stillens gilt und auch nicht wenn deinem kleinen 1seite nicht reicht). So das war's von mir. Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

von Kräuterzauber am 03.02.2013, 12:09



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Was mir damals keiner gesagt hat, und mir aber geholfen haette, dass es einerseits normal ist, dass es Zeiten und Tageszeiten gibt, an denen man dauerstillt und dass das nicht bedeutet, dass das Baby nicht genug Milch bekommt. Und was mir auch keiner gesagt hat, im Gegenteil, dass Stillen nicht wehtun muss, auch nciht am Anfang! Dafuer ist es sehr schwierig, eine STillberatung zu finden, die tatsaechlich das Finetuning beim Anlegen beherrscht. Ich habe immer nur gehoert: Jaja, passt eh, ist eh richtig angelegt. War aber nicht so. Das richtige Anlegen ist nicht nur mehr Komfort fuer die Mutter, sondern es ist auch so, dass das Baby dann weniger Milch rausbekommt und dauernd einschlaeft, wenn nicht richtig angelegt ist. Meist sagt man, es ist normal, dass das Baby dauernd einschlaeft, aber das stimmt nur zum Teil. Wenn die Milch fliesst, ist es wieder wach! lg niki

von niccolleen am 03.02.2013, 12:31



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Ich denke auch, das Wichtigste ist, dass du auf dein Bauchgefühl hörst. Zumindest anfangs den Nuckel weg lassen, später nur zum Schlafen geben. Das klappte und klappt jedenfalls bei meiner Tochter gut.Ich habe immer nach Bedarf gestillt. Ich wünsche euch eine tolle Stillzeit bzw. noch eine schöne Schwangerschaft! LG

von rodami am 03.02.2013, 12:43



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Hallo, Stillen nach Bedarf war bei uns das Entscheidende. Auch wenn es manchmal schwer war. Gerade vom Umfeld hört man dann "Das kann doch nicht sein, dass er schon wieder Hunger hat, er hat doch vor einer halben Stunde getrunken" oder "Bekommst Du ihn nicht satt? Vielleicht solltest Du ihn zufüttern". Und dann gab es In den ersten Wochen viele Abende, an denen ich 2 Stunden auf der Couch saß und der Kleine trank, kurz einnickte, wieder trank usw. Und viele meinen, das Baby muss lernen, sich alleine zu beruhigen und man lenkt es auch mal ab mit Rumtragen statt Stillen. Für mich war aber Stillen die effektivste Methode. Der Kleine war zufrieden, ich konnte mich etwas ausruhen und oft sind wir beide eingeschlafen. Alles Gute

von MamaJonathan am 03.02.2013, 13:03



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Im Nachhinein ist mir aufgegangen, dass ich wegen zu dünner Milchkanäle sehr wahrscheinlich so häufige Entzündungen hatte. Wenn das nächste Kind nicht genauso kräftig saugen kann wie ein kleiner Wolf, werde ich wohl abpumpen und die Milch dann über die Flasche geben. Außerdem würde ich mir nicht so viel zusätzlichen Stress machen lassen. Besuch würde ich gleich rauswerfen, wenn die mich nerven. Die meistens Milchstaus hatte ich, wenn es besonders stressig war, z.B. nach dem Besuch meines dauerbetrunkenen Schwiegervaters.

von Halluzinelle von Tichy am 03.02.2013, 13:08



Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Danke erstmal! Freu mich aber, wenn noch mehr dazukommt :) Was ich mich noch frage: wie mach ich Stillen nach Bedarf, wenn es feste Zeiten für bestimmtes gibt? Also, z.B. wenn ich meine Große in die Krippe bringen muss, die Kleine aber Hunger hat? Oder mach ich mir schon wieder zuviele Gedanken? Und es ist ok, wenn das Baby (wir haben noch keinen Namen) beim Stillen einschläft (also, nicht einschlaf-stillen, sondern stillen-schlafen-stillen). Die Hebamme meinte damals, ich soll schon schauen, dass wir so in 20 min fertig werden (sie ist immer an der Brust eingeschlafen, dann hat sie 20 min geschlafen und dann nur noch gebrüllt, bis sie die Flasche gekriegt hat - ich weiß, das war falsch, aber die Hebamme meinte, wir müssten zufüttern, und wir haben den Absprung nicht mehr geschafft, weil ich somit nie wirklich Milch hatte - lange geschichte). Ich hab einfach Angst, wieder so dumme Fehler zu machen (und auf die falschen Leute zu hören). Also nochmal danke für alle Hinweise!

von indenKirschen am 03.02.2013, 13:19



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Stillen nach Bedarf stelle ich mir am Anfang schwierig vor, wenn man schon ein größeres Kind hat. Ich konnte mich ganz nach dem Kleinen richten. Aber auch wenn wir mal einen Termin hatten, dann habe ich kurz vorher (so ne halbe Stunde) nochmal angelegt, damit er auf alle Fälle satt ist. Aber mit der Zeit bekommt man auch einen Rhythmus. Und wenn du deine Große in die Krippe gebracht hast und dein Baby schreit wegen Hunger, dann würde ich einfach da stillen. Ich habe das auch schon im Auto gemacht. Das ist ja das Schöne am Stillen, dass man immer alles dabei hat. Mein Kleiner ist auch oft/meistens beim Stillen eingeschlafen. Das Saugen macht einfach müde. Ich habe auch nicht auf die Uhr geschaut wie lange er trinkt. Das war manchmal ne halbe Stunde, manchmal ne Stunde. Am Anfang muss ja auch das Baby das Trinken erst lernen.Jetzt trinkt er 5 Minuten und ist satt. Und hat auch "feste" Zeiten. Mach dich nicht zu verrückt. Hast du schon eine Nachsorgehebamme?

von MamaundMini86 am 03.02.2013, 15:32



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Nach meiner Erfahrung spielt sich der Rhytmus vom kleineren Kind daraufhin ein, wie der vom größeren ist. Ich lege dann auch vorzeitig an, wenn ich weiß das es zur üblichen Zeit nicht gehen würde, wenn ich da z.B. Gerade Unterwegs wäre. Gut wäre es aber wenn du die für die ersten Wochen ein Hilfsnetz organisierst, also z.B. Befreundete Mütter bittest, dein großes Kind morgens / mittags abzuholen, wenn der Papa das nicht kann.

von DreiJungsMama am 03.02.2013, 15:53



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Die Oma freut sich schon, wieder mehr eingebunden zu werden ;) hab die Hoffnung, dass sich die Kleine der Großen anpasst, hab aber auch schon anderes gehört. Danke!

von indenKirschen am 03.02.2013, 19:46



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Ich habe das Stillbuch von Hannah Lothrop gelesen und mir ein stillfreundliches Krankenhaus für die Entbindung gesucht. Im Krankenhaus wurden mir viele gute tipps gegeben und die richtige Anlegetechnik gezeigt. Das hat den Stillstart erleichtert. Ich hatte auch eine gute Nachsorgehebamme, die mich gut unterstützt hat. Ich habe von Anfang an mein Bauchgefühl gehört. Das Umfeld redet natürlich viel rein. Das kann anstrengend sein. Mir hat auch das Forum hier und die Stillberatung viel geholfen. Denn hier ist immer jemand mit dem gleichen Problem. Auch was schon geschrieben wurde: es gibt immer Zeiten zu denen das Baby ganz häufig angelegt werden will, tagsüber und auch nachts. Bei mir war das mit 4 Monaten so. Hat 4 Wochen gedauert. Alle meinten, dass ich nicht mehr genug Milch habe. Dabei hat mein Kleiner nur die Produktion angekurbelt. Und die Milch reicht immer noch. Er ist jetzt 9 Monate und wird vollgestillt, weil er keine Beikost möchte. Also nicht verrückt machen! Jedes Kind ist anders!

von MamaundMini86 am 03.02.2013, 13:14



Antwort auf Beitrag von MamaundMini86

Hab mir diesmal auch ein extra StillKH ausgesucht (die andere Klinik wirbt auch mit Stillen, hab da jetzt aber schon viele haarsträubende Geschichten gehört) und hoffe, dass mir da noch einiges gezeigt wird. Das mit zuwenig Milch höre ich immer wieder (und schüttel innerlich den Kopf), mal schauen, ob ich da auch irgendwann ins Zweifeln komme. Ist ja immer anders, wenn man selber betroffen ist. Danke!

von indenKirschen am 03.02.2013, 13:22



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Hallo, also am meisten geholfen hat mir meine Stillberaterin. Nachdem sie da war, lief es im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe nach Bedarf gestillt und eigentlich sowieso bei jedem Mucks erstmal probiert, ob er stillen will. Und das war bei uns fast immer des Problem Lösung. Ganz wichtig zu wissen, fande ich, dass die kleinen Mäuse anfangs in den Abendstunden teilweise nur stillen wollen - egal ob das jetzt Hunger war oder nur Nähebedürfnis. Das hatte mir im KH niemand gesagt und ohne dieses Wissen tippen dann die meisten auf zu wenig Milch... Und zu guter Letzt finde ich das Forum hier auch klasse. Da lernt man schon viel beim stillen mitlesen Alles Gute!

von samoe am 03.02.2013, 14:06



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Mir hat auch dieses Forum viel geholfen. Wichtig zu wissen ist auch, dass jedes Baby anders ist und auch stillt. Schwägerin stillt ihr drittes Kind und füttert seit einigen Wochen zu weil sie meint die Milch reiche nicht. Hat mich ganz schön erschreckt, weil ich denke sie müsste es doch eigentlich besser wissen. Ach, wegen Zeiten. Wenn du einen Termin hast oder dein größeres Kind abholen musst oder so, würde ich das Baby vorher nochmal anlegen. Entweder es hat Hunger und trinkt oder nicht.

von Missy27 am 03.02.2013, 18:13



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Und das wichtigste. Wenn dir jemand rein reden will und dir dein Gefühl aber was anderes sagt, höre auf dein Gefühl. Solange dein Baby nicht abnimmt oder sonst irgendwie krank wirkt, machst du eigentlich nichts falsch. Meine Tochter hatte übrigens nie lange gestillt, immer nur kurz und ist dann eingeschlafen. Mal kam sie nach ein paar Minuten wieder, mal erst nach Stunden. Allerdings musste ich Anfangs mit Hütchen stillen und das ist wohl noch anstrengender für's Baby und da war das eigentlich klar, dass sie davon müde wird.

von Missy27 am 03.02.2013, 18:18



Antwort auf Beitrag von Missy27

Danke für alle Tipps und Ratschläge! Werde schauen, dass ich diesmal bei Problemen hier Hilfe suche, scheint mir die deutlich bessere Alternative! Wie es dann laufen wird, grad mit der Großen, werd ich dann sehen und mich gegebenfalls wiedermelden. Bis dahin les ich mit lern hoffentlich noch viel! Und ihr seid die netteste Abteilung bei rub, hier hätte ich mal früher reinschauen sollen!

von indenKirschen am 03.02.2013, 19:42



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Hallo, habe beide Kinder über ein Jahr gestillt und es gerne getan. Aber Stillen ist durchaus Arbeit und nicht nur wunderbar. Das Schwierigste war für mich die allererste Zeit, in der man unsicher ist und körperlich nicht auf der Höhe. Der Milcheinschuss kam jeweils erst nach 5 Tagen, dafür aber heftig. Ohne meine erfahrene Hebamme, die auch Stillberaterin ist, und ihre manchmal unkonventionellen Tipps und Tricks wäre da ganz schnell Schluss gewesen. Wichtig für dich ist, dass du das richtige Anlegen vielleicht schon mal gesehen hast, verschiedene Stillpositionen kennst und in der ersten Zeit nicht auf die Uhr schauen musst und dich oft ausruhen kannst (helfende Person für das große Kind und den Haushalt- Mann oder Oma oder ???). Außerdem würde ich nach einer Hebamme suchen, die das Stillen absolut vertritt und nicht gleich mit Stillhütchen oder Abpumpen oder Zufüttern kommt. Höre dich um, dann findest du bestimmt jemanden. Alles Gute, eine schöne Schwangerschaft und eine erfolgreiche Stillzeit!

von Betty01 am 03.02.2013, 19:38



Antwort auf Beitrag von Betty01

Netzwerk haben wir (Oma im Haus - Jackpot) und die Hebamme hab ich auch gewechselt. Es kann nur besser werden! Danke!

von indenKirschen am 03.02.2013, 19:44



Antwort auf Beitrag von indenKirschen

Hallo, hier aus meiner Sicht das Wichtigste (vielleicht weißt du´s ja schon, aber schadet ja nicht es mal aufzuschreiben): 1. Anlegen, Anlegen, Anlegen- es gibt keine effektive Alternative. Die Abstände sind am Anfang unregelmäßig und vom Kind bestimmt (Anlegen nach Bedarf). Kann auch stündlich sein. 2. Die richtige Anlegetechnik: Lippen des Kindes sind nach außen gestülpt, es hat viiiiel Brust im Mund, Saugbewegung bis zum Ohr sichtbar, Schlucken ist zu sehen, Kind liegt in Höhe der Brust (Stillkissen). Es gibt einen idealen Moment, in dem das Kind dein Mund sehr weit aufmacht und andocken will. Habe anfangs immer zuerst meinen Finger zum Saugen gegeben und wenn ich ihn wegnahm und das Kind jetzt saugen wollte, gab ich die Brust im C-Griff. Kind wird dabei zur Brust geführt. Hatte es zu wenig Brust im Mund, habe ich lieber nochmal abgedockt (nicht einfach wegziehen, sondern Finger vorsichtig in den Mundwinkel schieben und so die Saugverbindung lösen) und alles wiederholt- sonst gibts es blutige Brustwarzen und das Kind wird nicht satt. 3. Eine Mahlzeit- eine Brust: Also NICHT 10 min die eine und 10 min die andere. Sondern so: stillen-aufstoßen lassen-wickeln-stillen an der gleichen Brust-aufstoßen lassen (Dauer: solange es möchte). 4.Milcheinschuss/Milchstau: Anlegen-Anlegen-Anlegen (habe dazu das Kind auch mal wachmachen müssen, damit sich meine Milch nicht schmerzhaft staute). Verschiedenste Stillpositionen praktizieren. Bei nach geröteter Stelle/n Kind so anlegen, dass sich der Unterkiefer in Richtung dieser Stelle befindet (manchmal etwas akrobatisch). Nach dem Stillen kühlen (zB. mit kalten Quarkwickeln), vor dem Stillen Erwärmen der Brust, massieren, in beide Hände nehmen, vorneüberbeugen und schütteln, bis die Milch fließt/raustopft. 5.Genügend Flüssigkeit (aber nicht kannenweise), hatte auch immer am Stillplatz Wasser stehen, ausgewogene Ernährung, habe nur Zitrusfrüchte weggelassen, sonst alles wie immer gegessen. 6. Möglichst immer schlafen, wenn das Kind schläft. 7. Wichtig: Die Hebamme wiegt wöchentlich, das reicht. Um die ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Kindes zu überprüfen, habe ich immer nasse (schwere) Windeln zählen müssen: 5-8 in 24h, dann ist alles OK. Stillbabys nehmen nicht immer kontinierlich zu, da gibt es Stagnationen (durch Wachstumsschübe). Immer ruhig bleiben und: Anlegen, Anlegen, Anlegen Alles Gute!

von Betty01 am 04.02.2013, 09:58