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Langzeitstillen und "verwöhnen" (sorry, lang geworden!)

Thema: Langzeitstillen und "verwöhnen" (sorry, lang geworden!)

Hallo, ich stille meinen 17 Mo alten Sohn noch recht häufig, habe z. b. meine Periode noch immer nicht. Seit ein paar Wochen plagt er sich mit den ersten vier Backenzähnen herum. Er war noch nie ein großer Esser, aber seit 2 oder 3 Wochen will nimmt er immer nur ein bißchen, steht dann auf und will an der Brust trinken, manchmal isst er danach noch etwas weiter. Will ich ihn die Brust nicht geben, weint er sofort los, als ob man ihn umbringen wollte, ganz bitterlich mit Tränen. Meistens gebe ich ihm dann seine Milch und genau da bin ich jetzt so unsicher; verwöhne ich ihn damit? Ich kann dann natürlich nur erschwert weiteressen. Außerdem hat er seit ein paar Tagen immer wieder (vor allem beim Einkaufen) regelrechte "Ausraster", er brüllt und weint sich in Rage, wenn ich ihn dann auf den Arm nehme ist es nicht immer direkt wieder vorbei, manchmal habe ich den Eindruck, dass er während des "Anfalls" vergisst, warum er so wütend/traurig ist. Danach ist er immer wieder ganz lieb und schmusig, schmiegt sich an mich und will kuscheln. Gestern hat er sich auch so in Wut geschrieen, weil ich ihm bei Freunden die Brust nicht geben wollte. Einserseits war ich bisher absolut überzeugt davon, dass es richtig ist, ihn zu stillen wenn er möchte, aber seit spätestens gestern zweifle ich doch an mir und der Art, wie ich mit ihm umgehe. Bin für jeden Rat/Tipp dankbar. Ach so, und nachts ist er auch seit ca. 3 Wo so unruhig, dass ich kaum schlafen kann; er schläft die ersten Stunden nachts ganz ruhig und am Stück, aber ab ca. 2, 3 Uhr will er dauernd an die Brust und weint direkt im Schlaf, wenn er sie nicht sofort bekommt. Bisher waren diese Phasen immer nach einer Woche vorbei, diesmal jedoch nicht :(

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 16:42



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Dein Kind ist in der Trotzphase - ganz normal in diesem Alter. Stillen muß für beide Stillpartner angenehm sein, und ein Kind in diesem Alter kann durchaus lernen, daß die Brust nicht immer und jederzeit zur Verfügung steht. Du mußt absolut kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du ihm in bestimmten Situationen die Brust verweigerst. Es ist aber sicher notwendig, daß er nach und nach auch anders als durch die Brust beruhigt weden kann bzw. lernt, sich selber zu beruhigen. Deiner Schilderung nach braucht er sie momentan in erster Linie in "Krisensituationen", also nicht hauptsächlich zur Ernährung. Eineinhalbjährige sind, trotz beschränktem Wortschatz, in der Regel schon sehr verständig, also erkläre Deinem Kind in einem ruhigen Moment, daß Du auch bestimmen wirst, wann es die Brust gibt. Das wird nicht ohne Frust und Schreierei gehen, aber anders funktioniert Zusammenleben nunmal nicht. Erwachsene haben auch Bedürfnisse, und Eltern, die ständig ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen kriechen irgendwann auf dem Zahnfleisch. Also: wenn Dein Kind während Deines Essens an die Brust muß es eben warten. Für nachts mußt Du auch klare Absprachen treffen: gar nicht, einmal, immer - aber dann auch dazu stehen.

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 17:00



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Also ich finde nicht, das Du ihn verwöhnst! Habe meine Kinder auch so lange gestillt und werde auch den Kleinsten so lange stillen, wie er es möchte! Das Dein Sohn Trotzanfälle hat, ist auch normal, er erkennt sein "Ich".

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 17:35



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Hallo! Zuerst zum Wort "verwöhnen": Ein verwöhntes Kind ist eines, das materiell alles hat, also Spielzeug und anderes Zeug. Es kriegt alles - nur aus dem Grund, dass sich die Erwachsenen nicht mit ihm beschäftigen müssen, es kann ja mit dem neuen Irgendwas spielen. Ein Kind, das lange gestillt wird, das Liebe sogar als Nahrung kriegt, ist nicht verwöhnt (auch Flaschenkinder können natürlich so geliebt sein). Ein Kind in dem Alter deines Sohnes kann schon wesentlich mehr verstehen als man ihm zutraut, auch wenn er selbst noch nicht spricht, aber er wird sehr viel verstehen, was man ihm erzählt. Treffe Absprachen mit ihm! Stillen z.B. nur zuhause auf dem Sofa, Nachts wenn die Sonne schläft, schläft auch die Brust..... Was immer dir so einfällt und was Dir ins Tagesgeschäft passt. Erkläre das immer und immer wieder eibe konsequent dabei. Es wird einige Zeit dauern bis er sich an die Umstellung gewöhnt hat. Du kannst auch gerne Alternativen abbieten, z.B. bei Durst nachts Wasser aus dem Becher trinken oder..... Ich weiss, Kinder in dem Alter können sehr energisch nach etwas verlagen, habe selbst ein solches "Exemplar" daheim. Ich versuche immer ruhig zu sein, mit dem Kind auf einer Höhe zu sprechen und versuche Blickkontakt herzustellen. Dann klappt es mit der Zeit immer besser, dass man etwas an die "Vernunft" appellieren kann. Mein Sohn hat sich früher immer in Ohnmacht geschrien, so lange geplärrt ohne Luft zu holen, bis er blau angelaufen ist und umgefallen ist (gruselig, ich weiss). Mittlerweile kann man gut mit ihm sprechen und ich kann ihn in solchen Situation aus dem Schreien rausholen und beruhigen. Er ist jetzt 20 Monate alt. Alles Gute und gute Nerven Anouschka

Mitglied inaktiv - 06.05.2009, 19:26