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Calcium und Eisen in Muttermilch nicht ausreichend?

Thema: Calcium und Eisen in Muttermilch nicht ausreichend?

Guten Morgen Mädels, ich frag euch mal hier, weil ich weiß, dass ihr euch super damit auskennt und bevor ich das ganze www durchforste, hoffe ich hier auf kompetente Antworten. Bekommen Babys/Kinder über die Muttermilch irgendwann zu wenig an Calcium und Eisen? Aussage einer KiÄ bei der U6, deshalb sei Beikost so wichtig. Und habt ihr Quellen zum nachlesen? Danke schön!!!

von M@mi am 28.10.2014, 08:15



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Quellen und Fachauskünfte habe ich leider nicht für dich. Aber ich kann dir sagen, dass mein Sohn ca. 10 Monate alleine von Muttermilch "überlebt" hat ;-) und darüber hinaus noch lange hauptsächlich gestillt wurde, da er Brei komplett verweigert hat und das bisschen Fingerfood waren auch nur "homöopatische Dosen". Ich persönlich halte das mit dem "MUSS" für Beikost für übertrieben. Solange du dich gesund ernährst und dein Baby nach Bedarf stillst, bekommt es alles was es braucht. Noch ein Buchtip: Mein Kind will nicht essen. Von Dr. Carlos Gonzales. Einfach zu lesen und sehr aufschlußreich (finde ich).

von Kräuterzauber am 28.10.2014, 10:40



Antwort auf Beitrag von M@mi

Keine Quellen, nur persönliche Erfahrung. Meine Große hat bis knapp ein Jahr ihre Beikost verschmäht. Als sie so ca zehn Monate alt war, begannen wir uns Sorgen deswegen zu machen und gingen mit ihr zum Kinderarzt. Der meinte, wir sollen es einfach regelmäßig anbieten. Wenn sie es braucht, wird sie es essen. Vor einem vollen Teller sei noch kein Kind verhungert. Auf unseren Wunsch hin nahm er ihr dann trotzdem Blut ab zur Kontrolle auf Eisenmangel und sonstiges. Ergebnis: alles super!

von Tine1 am 28.10.2014, 11:52



Antwort auf Beitrag von M@mi

Nein, das stimmt nicht ganz. Muttermilch enthält zwar vergleichsweise wenig Eisen, wird aber viel besser vom Körper aufgenommen, als z.B. Eisen aus Kuhmilch. http://www.afs-stillen.de/index.php/rund-ums-stillen/lexikon/A-F/164-beispiel-eisen-ein-problem-der-flaschennahrung "Das Eisen aus der Muttermilch kann zu 50-75 % ins Blut aufgenommen werden, weil es mit den richtigen Stoffen zusammen geliefert wird. Anders ist das bei der Kuhmilch, hier werden nur 7-10 % aufgenommen, was das Problem verschärft. Bei Flaschennahrung, in künstlicher und toter Umgebung, geht die Aufnahme sogar auf 5-7 % zurück." Auf dieser Seite ist auch ganz gut erklärt, dass Stillkinder mit Eisenmangel meist keine Mangelerscheinungen haben, weshalb man davon ausgeht, dass der angestrebte Eisenwert viel zu hoch ist. Hier sind 2 Links die schon mal hier im Forum gepostet wurden http://www.drfischeronline.com/220/baby-beikost-die-wahrheit-uber-eisenmangel-bei-stillkindern/ http://www.welt.de/gesundheit/article8600541/Studie-empfiehlt-fuer-Babys-Fleisch-und-schuert-Angst.html Also im 1 Lebensjahr reicht Muttermilch vollkommen aus! Isst dein Kind denn noch keine Beikost?

von angi159 am 28.10.2014, 12:24



Antwort auf Beitrag von M@mi

Ich schließe mich Angi an. Die Mär von der gefährlichen Unterversorgung wurde vor allem von zwei Aspekten verursacht. 1. Es gab da mal eine Studie zum Eisen, die aber schlecht gemacht war und so nicht belastbar verwendet werden kann. Die hat aber dazu geführt, dass Alarm geschrien wurde, vor allem vorciert von der Babynahrungsindustrie. Denn wie kann ich am besten gegen das Stillen agieren, wenn ich doch nichts dagegen sagen kann, weils erwiesenermaßen das Beste ist? Man nimmt, was man dafür bekommt. 2. Das Andere ist die generationenlange Flaschenernährung. Hier wurde es wichtig, früher Beikost zu geben, weil die in den Milchen enthaltenen Mineralstoffe nur sehr schlecht verstoffwechselt werden konnten, anders als in der MuMi. Auch hier nutzt die Babynahrungsindustrie die Chance einer einseitigen Aufklärung gerade auch von "Experten". Ich persönlich kann immer wieder nur darauf hinweisen, dass die Kinder genau wissen, was sie brauchen. Brauchen sie Beikost, werden sie sie nehmen, und wenn man ihnen eine gute Bandbreite anbietet, suchen sie sich heraus, was sie benötigen. Stillen ist im ganzen ersten Jahr die Hauptnahrung, wenns optimal läuft. Also es gibt keinen Grund, Beikosteinführung zu forcieren, weil das Kind unterversorgt sein könnte. LG Sileick

Mitglied inaktiv - 28.10.2014, 12:53



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... wir reden grad im Oktober 2013 Bus drüber. Da wurde dies bei der U6 einer Mama erzählt und keiner von uns wusste jetz so genau Bescheid. Danke euch!

von M@mi am 28.10.2014, 12:57



Antwort auf Beitrag von M@mi

"Irgendwann" ist die Muttermilch nicht mehr ausreichend, aber ganz sicher nicht mit 6 oder 9 Monaten (solange wir jetzt von normalernährter Mutter und normal-entwickeltem Kind ausgehen). http://www.who.int/nutrition/publications/guiding_principles_compfeeding_breastfed.pdf?ua=1 In den Empfehlungen der WHO geht es immer darum, Kindern ab 6 Monaten überhaupt Beikost anzubieten. Dass Kinder dann bergeweise Fleischbrei essen müssten, um keinen Zink- und Eisenmangel zu erleiden, ist Quatsch.

von emilie.d. am 28.10.2014, 13:28



Antwort auf Beitrag von M@mi

Wie sieht es denn bei einem 12 Monate alten, fast voll gestillten Kind mit der Versorgung aus??? Mein KiA meinte zum Beispiel, ich solle Eisen einnehmen, damit mein Kind ausreichend mitversorgt wird.

Mitglied inaktiv - 28.10.2014, 21:29



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Darum wird sehr viel Gewese gemacht, aber das hat meist nicht viel mit der eigenen Realtität zu tun. Hast Du Mangelerscheinungen? Wenn nein, brauchst Du auch kein Eisen zu nehmen. Die Präparate machen Vestopfung und andere Probleme, sorgen aber nicht dafür, dass in der Mumi mehr Eisen ist, so lange die Mutter keine Mangelerscheinungen hat. Also ggf. Deinen Status überprüfen lassen, um Klarheit zu bekommen, und selbst da gibts Hinweise, dass das, was man als Normalwert ansieht, häufig zu hoch ist. Übrigens kann man Eisen auch sehr sanft mit Brennnesseltee (ein Tässchen pro Tag über längere Zeit) gut unterstützen. Ganz ohne Nebenwirkungen. Ich kenne ein Kind, das eineinhalb Jahre lang quasi vollgestillt wurde bzw. hat. Keinerlei Mangelerscheinungen. Die Angst davor ist immer groß, aber sie ist doch sehr künstlich erschaffen worden. Man muss auf die Symptome achten, nicht per se zu einem bestimmten Zeitpunkt solche Erscheinungen erwarten. LG Sileick

Mitglied inaktiv - 28.10.2014, 21:38



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Meines Wissens nach gibt es für die Empfehlung Deines KiA keine wissenschaftliche Grundlage. Ich persönlich würde ohne einen vernünftig diagnostizierten Eisenmangel bei mir samt Klärung der Ursache keine Eisenpräparate einnehmen.

von emilie.d. am 28.10.2014, 23:46



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Meine Große wurde 18 Monate voll gestillt ohne Eisenmangel. Sie lebt sogar fast vegetarisch, sie mag kein Fleisch. Mein Sohn wurde -ich weiß nicht genau wie lange- ca. 6 Monate voll gestillt. Er hat einen massiven Eisenmangel... Ich selbst habe ebenfalls ganz schlechte Eisenwerte und denke, es liegt schon daran, wie gut die Mutter versorgt ist. Und daran, dass die Referenzbereiche zu hoch angesetzt wurden. Calcium ist kein Thema, das reicht in der Mumi. Danke für den Tipp mit dem Brennnesseltee, probiere ich.

von Ottilie2 am 29.10.2014, 09:20



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Dann kannst Du gleich im Frühjahr mal schön sammeln gehen und dann (moderner Name) 4 Wochen lang eine Kur mit Smoothies aus Brennesseln machen. Dazu geht auch gut Löwenzahn, was man so findet, braucht nicht viel zu sein und das mit irgendwelchen Säften fein püriert. Kann man in Joghurtbechern einfrieren und dann täglich einen schlürfen. Ich mach das schon seit Jahren und hab auch seitdem nie mehr ein Eisenmangelproblem gehabt. Hat keine Nebenwirkungen, schmeckt, finde ich, sogar ganz lecker und macht im Frühjahr richtig schön fit. ;-) Sileick

Mitglied inaktiv - 29.10.2014, 20:53



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Prima - herzlichen Dank für Eure Antworten! Brennesseln habe ich früher selbst gesammelt, getrocknet und aufgebrüht als Tee getrunken (aufgrund der entschlackenden Wirkung). Gut zu wissen, dass er auch gleich Eisen mitliefert ;-) Evtl. laß ich mir aber tatsächlich mal im Rahmen des Gesundheitschecks Blut abnehmen, um sicher zu gehen.

Mitglied inaktiv - 29.10.2014, 21:08



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Das ist auch nett den Kindern zu zeigen, sollte man sie damit mal ein wenig aufpäppeln wollen: Tee aufbrühen und stehen lassen. Das Eisen färbt nach einiger Zeit den Tee bräunlich. Das fasziniert doch sehr. :-)

Mitglied inaktiv - 29.10.2014, 21:54



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Hi, Du kannst deinen eigenen Eisenspiegel langsam erhöhen, aber Eisen lässt sich in der MuMi nicht steigern/erhöhen. Da muss das Kind selbst essen. Lg Ex

von Expo2 am 30.10.2014, 11:18



Antwort auf Beitrag von Expo2

Oder stillen... Genauso fällt der Eisenspiegel der MuMi nicht ab, wenn Dein Eisenspiegel unten ist, es sei denn, Du leidest unter extremer Unterversorgung. Das Eisen in der Milch ist viel besser verwertbar als aus der Nahrung je gegessen werden kann. Insofern brauchts dann auch nicht so viel. Bräuchte das Kind mehr, würde es mehr essen. Die Ausnahme: Wenn Kinder schon Mangelerscheinungen (Eisen, Zink) haben, könnte es sein, dass sie keinen Appetit haben. In diesem Falle sind sie aber auch träge, sehr blass und schläfrig, also man merkt es. LG Sileick

Mitglied inaktiv - 30.10.2014, 13:52



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Reicht nicht der Tee von Alnatura in Beuteln?

von Ottilie2 am 30.10.2014, 17:01



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Kann ich Dir nicht beantworten. Ich hab immer nur direkt das Kraut genommen. Meine Erfahrung ist auch, dass jeder Mensch eine andere Dosierung braucht und man da ein bisschen probieren und in sich reinfühlen muss. Ich brauche z.B. nur sehr wenig. Guter Indikator für zuviel ist, wenns einem nicht mehr schmeckt. Probiers aus! :-)

Mitglied inaktiv - 30.10.2014, 22:23