Braucht mein Baby Tee?

Baby trinkt Tee

© Adobe Stock, onoky

Still-Fachfrauen, viele Kinderärzte und das Expertenteam der Nationalen Stillkommission sind der Meinung: Vollgestillte Babys brauchen weder Wasser noch Tee. Die Muttermilch ist Durstlöscher und Sattmacher in einem.

Muttermilch genügt

Grundsätzlich gilt: Stillen Sie nach Bedarf. Das heißt, das Kind wird so oft gestillt, wie es möchte. Wenn das Baby nur kurz an der Brust trinkt, hat es vielleicht nur etwas Durst und keinen Hunger. Dann bekommt es auch nur die wässrige und wenig nahrhafte vordere Milch - der perfekte Durstlöscher. Denn anders als Tee oder Wasser enthält Muttermilch wertvolle Abwehrstoffe, Vitamine und Mineralien. Hat das Baby richtig Hunger, wird es länger und intensiver an der Brust trinken und so an die hintere, gehaltvollere Milch gelangen, die länger sättigt. Deshalb benötigen Babys, die voll gestillt werden in der Regel in den ersten Monaten außer Muttermilch keine zusätzliche Flüssigkeit. Zusätzliche Flüssigkeitsgaben können den Stillerfolg sogar negativ beeinflussen.

Tee nicht nötig

Heute ist viel mehr über das Stillen bekannt als noch vor ein paar Jahrzehnten. Es hat sich unter anderem gezeigt, dass gesunde Neugeborene die ersten Tage mit kleinen Muttermilchmengen bestens überstehen. Deshalb bieten viele Entbindungskliniken nicht länger allen Babys Tee an. In manchen Fällen kann es jedoch Gründe geben, weshalb Schwestern oder Ärzte dazu raten, dem Kind etwas Tee zu geben.

Besonders in den ersten Tagen und Wochen des Stillens, kann das Teefläschchen für Durcheinander sorgen. Tee und Wasser sind kalorienfreie Flüssigkeiten, die den Magen füllen. Dadurch trinkt das Baby aber nicht mehr so oft und nicht so intensiv an der Brust. Denn hat das Neugeborene Tee im Bauch, will es möglicherweise seltener gestillt werden oder trinkt an der Brust weniger kraftvoll. Das kann die Milchbildung beeinträchtigen, die durch häufiges Anlegen erst in Schwung kommt.

Saugverwirrung beim Stillen

Manche Babys kommen mit dem Wechsel zwischen Schnuller und Brustwarze nicht gut zurecht. Für ein Baby ist es ein großer Unterschied, ob es an der Brust trinkt oder aus dem Sauger. Beim Sauger muss sich das Baby nicht anstrengen - es saugt ein bisschen und die Milch fließt ihm wie von selbst in den Mund. Beim Stillen ist dagegen eine Saug-Kau-Schluck-Bewegung nötig. Nicht allen Babys gelingt das Hin und Her zwischen diesen beiden Techniken mühelos. Hebammen sprechen in diesen Fällen von einer "Saugverwirrung". Das bedeutet, ein an die Flasche gewöhntes Baby braucht länger, um sich an der Brust zu Recht zu finden. Andererseits kann es auch vorkommen, dass voll gestillte Kinder, die keine Erfahrung mit Schnuller oder Fläschchensauger haben, künstliche Sauger vollkommen verweigern.

Vertrauen Sie auf Ihren Körper: Alle Flüssigkeit, die Ihr voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust.

Zuletzt überarbeitet: Juli 2019

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