
Körperliche Nähe, gerade durch direkten Hautkontakt von dir und deinem Kind, ist beim Start in die Stillzeit sehr hilfreich. Denn diese innige Nähe regt den Milchbildungsprozess an.
Auch das ist ein Grund dafür, dass Neugeborene heute nach der Geburt möglichst lange auf dem Bauch ihres Vaters oder ihrer Mutter liegenbleiben dürfen. Das hat außerdem den Vorteil, dass du recht bald zum ersten Mal an der Brust trinken kannst. Üblicherweise fängst du bereits innerhalb deiner ersten Lebensstunde an, nach der Brust zu suchen.
In vielen Krankenhäusern werden daher die Neugeborenen nicht mehr gleich nach der Geburt angezogen. Denn es hat sich gezeigt: Nachdem du neun Monate lang in einer 37 C° warmen Umgebung gelebt hast, kannst du gut angekuschelt deine Körpertemperatur besser halten. So brauchst du dafür weniger Energie, suchst schneller und aktiver nach der Brust und trinkst besser. Das Anziehen folgt erst später auf der Wochenstation; bis dahin ruhst du gut zugedeckt auf der Haut deines Vaters oder deiner Mutter. Gerade kleinen Babys tut übrigens dieses Anfangskuscheln besonders gut; manchmal brauchst du dann nicht einmal ein Wärmebett.
Bei einem Kaiserschnitt können Mutter und Kind nicht sofort miteinander kuscheln. Dann hat der frischgebackene Vater seinen großen Einsatz: Er kann sein Kind in einem ruhigen Raum an seinen nackten Oberkörper schmiegen und so Haut an Haut mit dir ruhen. Du genießt das - und auch für die Papas ist das natürlich ein tolles Erlebnis.
Mein Tipp: Gönne dir und deinem Kind diese Kuschelzeiten dann auch zu Hause. Es tut gerade in der ersten Zeit mit dem Baby gut, diese Ruhe und Nähe bewusst zu pflegen. Wichtig ist, dass dein Kind gut zugedeckt ist und der Körper von Vater oder Mutter von unten als gutes Wärmekissen dient.