Hallo,
Meine Kleine hat mehr als 10% ihres Geburtsgewichts in den ersten Tagen abgenommen, nun ist sie 10 Tage alt und nimmt seit dem 6. Tag langsam wieder zu. Sie ist in den ersten Tagen immer an der Brust eingeschlafen und nichts hat geholfen sie zum Trinken zu animieren. Da meine Brüste voll waren haben mir die Krankenschwestern einen Pumpschein verschrieben und ich füttere meiner Tochter meine MuMi mit meiner Fingerkuppe und Sonde bei Bedarf, also wenn sie hungrig ist. ein bis zweimal am Tag versuche ich sie zu stillen. Ich habe aber einfach so viel Milch, dass ihr Gesicht immer nass wird und sie manchmal nur schreit. Ist sie überfordert an der Brust? Sie muss nicht mal saugen, es tropft direkt raus. Sie schläft nicht mehr ein, dh für mich hat sie nun genug Kraft zu saugen und ich werd versuchen mehr zu stillen. Die im Krankenhaus haben mir aber einfach Angst wegen ihres Gewichts gemacht, dass ich deswegen so oft die Sonde gebe ubd nicht stille. Ich pumpe alle 4 Std um die 50-80ml pro Brust in 15min ab, bis sie wieder weich sind, aber es tropft trotzdem weiter..
Ich benutze ein Stillhütchen aus Silikon, hab ich von den Krankenschwestern bekommen, damit sie leichter trinken kann. Manchmal versuche ich es währenddessen ab zu machen damit sie dann an der Brust saugt. Klappt nicht oft, aber ich gebe dies bezüglich nicht auf.
Wie soll ich am besten fortfahren? Ist es normal, dass ich so viel Milch hab? Sie wiegt nun 3670g und bei der Geburt waren es 3920g.
Gruß
von
DaliaSophie
am 16.01.2017, 13:54
Antwort auf:
Zu viel Milch, Kind überfordert?
Liebe DaliaSophie,
lege dein Baby an, sooft es nur geht, nur so lernt es, effektiv und korrekt zu trinken.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der
Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas
nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten,
dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem
Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten
mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem
bequemen Sessel sitzend, zurück.
Klappt es denn im Liegen besser bei Euch? Oft ist das anfangs dir beste Lösung.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
vergrößerst verschlimmert sich das
Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite
wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu
sehr anzuregen.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark
saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt,
ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit
Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Vermutlich hast du auch nicht zu viel Milch, sondern tatsächlich vor allem einen zu starken Milchspendereflex. Das ist ziemlich lästig, aber du brauchst keine Sorge zu haben, dass dein Baby nicht gut ernährt wird.
Es kann evtl. sinnvoll sein, dass du über den Tag verteilt 1-2 Tassen Pfefferminz- oder Salbeitee trinkst, und im Prinzip sollte es sich wirklich nach spätestens 3-4 Monaten eingependelt haben.
Wenn deine Brust zu spannen beginnt, dann biete sie kurz an beim Stillen, aber nur so lange, bis der Druck nachlässt. Danach kannst du wieder zur geplanten Seite wechseln. Oder du streichst die spannende Seite vorsichtig ein wenig aus.
Globuli gibt es, aber wir können und dürfen dazu nichts sagen. Frag doch mal deine Hebamme :-)
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.01.2017