Hallo,
mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Seit gut einer Woche hat er jetzt aufgehört durchzuschlafen. Er hat sonst so ca. 8 Std. am Stück geschlafen nachts. Nun kommt er wieder alle 2-3 Stunden mit ordentlichem Hunger. Auch tagsüber trinkt er häufig und quengelt auch viel rum.
Er ist recht groß und schwer für sein Alter, ca. 68 cm und 8500 g.
Kann es sein, daß die MuMi nicht mehr reicht, sollte ich anfangen zuzufüttern? Oder ist es einfach nur ein Wachstumsschub?
Kann man eigentlich auch beim Zufüttern mit der Abendmahlzeit anfangen? Oder muß man MIttags mit Gemüse anfangen?
Vielen Dank für Hinweise
Frauke
Mitglied inaktiv - 23.08.2001, 18:58
Antwort auf:
Wird mein Kind noch satt?
?
Liebe Frauke,
Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung ja auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Ob Ihr Kind satt wird erkennen Sie weiterhin an den folgenden Anzeichen:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme und es kann auch gelegentlich zu einer Stagnation des Gewichts kommen),
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht Ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht.
Größe und Gewicht eines Kindes spielen keine Rolle für die Bereitschaft zu Beikost. Ob ein Kind reif für die Beikost ist, erkennen Sie an den folgenden Anzeichen:
• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
• der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist etwa mit einem halben Jahr der Fall.
Schauen Sie auf Ihr Kind, es wird Ihnen schon zeigen, wenn es so weit ist, dass es Beikost will und braucht, doch erwarten Sie bitte nicht, dass die Beikost das Zaubermittel fürs Durchschlafen ist.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 24.08.2001