Wie schaffe ich es das mein kleiner nur noch an der Brust Trinkt??

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie schaffe ich es das mein kleiner nur noch an der Brust Trinkt??

Mein kleiner Shon ist nun 3 wochen alt. Am anfang hatter er nach der Geburt im Krankenhaus 24 Std. durchgeschlafen so das ich ihn nicht anlegen konnte. Danach ging es eigentlich er war nur immer sehr müde und schlief meist 5 std am stück da er gelbsucht hatte. am ersten tag wo ich ihn dann gestillt hatte begang er danach an zu schreien und die Hebamme gab mir tee für ihn 70 ml die er in einem satz trank. Nach 2 mal tee trinken nach dem stillen empfohl sie mir bei zu füttern und der trank da auch wieder die ganzen 70 ml leer. Nun habe ich das problem das trotz stündlichen abpumpens und auch anlegen ich grade mal pro stunde 10 ml je seite habe und da er alle 3 stunden kommt sind es 60ml, 130 trinkt er aber schon! Was kann ich den nun noch machen das es mehr wird und er nur noch die Brust nimmt?? Wenn er mal an der Brust trinkt dann sind es meist sogar 3 std. und danach trinkt er noch eine ganze Flasche! Danke schonmal für eure ratschläge :-)

von maumau2012 am 02.02.2012, 17:43



Antwort auf: Wie schaffe ich es das mein kleiner nur noch an der Brust Trinkt??

Liebe maumau2012, Ihr Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Wird in dieser Situation zugefüttert, so kann das zu einem ungewollt frühen Abstillen führen. Da Sie ja bereits zusätzliche Nahrung geben, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde Ihnen jetzt allgemeine Tipps geben, wie Sie Ihre Milchmenge steigern können. Haben Sie ein wenig Mut und Geduld und Sie werden sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin und Stillberaterin zu empfehlen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren“, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 02.02.2012



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Baby trinkt nur an einer Brust

Hallo ich wollte Sie fragen mein baby ist in paar tagen 6 monate alt wir haben mit gemüsebrei schon angefangen und auch ersett seit 2 tagen habe ich jetz auch mit Getreide Brei bzw Abendbrei angefangen ich versuche trotzdem immer anzulegen weil ich nicht möchte dass meine milch weniger wird baby hatt seit geburt immer schon eine lieblingsseite g...


7 Monate, trinkt zu wenig an der Brust und mag keine Flasche /Beikost

Hallo, Mein Sohn ist fast 7 Monate und wird voll gestillt. Mit 6 Monaten habe ich mit blw angefangen, was ihm aber auch erst seit ein paar Tagen etwas mehr zusagt. Brei möchte er gar nicht essen. Jetzt zu meinem Problem: Mein Sohn trinkt tagsüber zu wenig an der Brust, der große Bruder wird nächsten Monat 2 und demnach ist hier viel Trubel und ...


Baby trinkt nur sehr kurz an Brust

Hallo liebes Stillberatungsteam, mein Sohn wird nun 11 Wochen alt und ich stille voll. Ich habe einen starken Milchspendereflex und würde behaupten, dass ich immer genug Milch habe. Mein Sohn war schon immer ein Schnelltrinker und ist mit einer Brust nach 5 Minuten fertig. Danach ist er meist müde, gut gelaunt und alle weiteren Anlegeversuche ...


Baby trinkt nicht an Brust

Liebe Biggi, ich versuche es nun noch einmal auf diesem Weg: Wir haben ein ziemliches Stillproblem. Meine 3 Wochen alte Tochter hat nie an der Brust getrunken. Sie kann sich einfach nicht andocken und streckt die Zunge nicht weit genug raus. Beim Arzt waren wir. Das Zungenbändchen ist in Ordnung. Nach der Geburt bekam sie erst ausgestrichene...


Baby trinkt nicht mehr an der Brust

Hallo, Mein kleiner ist nun fast 4 Wochen. Nach der Entbindung hat es mehrere Tage gedauert bis die Milchproduktion eingesetzt hat, ich hab ihn immer wieder angelegt und zusätzlich mit einer Pumpe gearbeitet um die Milchproduktion anzukurbeln. Da es jedoch einige Tage gedauert hat bis wir damit erfolgreich waren hat er zusätzlich Fläschchen bek...


Baby 9 Wochen nimmt nicht zu und trinkt nur kurz an der Brust und schreit

Hallo Frau Welter, ich mache mir große Sorgen um unsere 9 Wochen alte Tochter. Sie ist mit 4030g geboren und hatte damals bis auf 3530g abgenommen. In der ersten Woche klappte es mit dem Stillen nicht so gut, weil sie zu ko war und sich nie satt getrunken hat. Damals hat man mir empfohlen Milch abzupumpen und per Fingerfeeder hinter her zu geben...


Baby (10 Wochen alt) trinkt nicht mehr richtig an der Brust

Liebe Biggi Welter, meine 10 Wochen alte Tochter zeigt bereits seit ein paar Wochen ungewohnte Verhaltensmuster an der Brust, Mit etwa 5 Wochen fing es an, dass sie beim Stillen die Brustwarze losließ, sobald ihr etwas im Bauch drückte bzw sie Stuhlgang hatte. Sobald der Druck weg war oder sie Stuhlgang hatte, trank sie ganz normal weiter. Le...


Baby 8 Monate trinkt nicht gerne an der Brust

Hallo :) Seit mein Sohn ca. 5 Monate alt ist, trinkt er nicht mehr gerne an der Brust. Er muss wirklich schon sehr sehr hungrig sein, damit er es annimmt. Ansonsten wird sich durchgestreckt, geschrien, die Brust weggedrückt etc. Ich stille schon in einem abgedunkelten Raum ohne Ablenkung, zB in einem Cafe oder bei Freunden ist absolut nicht mög...


BABY 6 Monate trinkt wenig an der Brust

Hallo, mein Sohn ist 6 Monate alt und in der letzter Zeit isst er ganz schlecht an der Brust. Aber nur tagsüber, nachts trinkt er sehr gut. Wenn ich die Zeit zwischen den Stillmahlzeiten verlänger, also von alle 2 Stunden auf alle 3 Stunden, trinkt er etwas besser. Wenn ich ihn anlege trinkt er paar Schlücke dann reißt er den Kopf weg und sc...


14 Wochen alt trinkt ungerelmäßig und weint immer wieder an der Brust

Hallo Meine kleine Maus ist jetzt 14 Wochen alt und ich tue Voll stillen. Sie hat bei der Geburt 2.780 Gramm gewogen aber hat diese schnell wieder aufgeholt. Sie hat in den ersten Wochen immer 300-350 Gramm pro Woche zugenommen. Jetzt ist sie bei ca 6.000 Gramm. Sie hat dementsprechend auch immer sehr viel und sehr lang getrunken. Seid einigen ...