Verändertes Stillverhalten und starkes Fingersaugen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Verändertes Stillverhalten und starkes Fingersaugen

Hallo nochmal! Meinen Plan bezüglich "Papa mal die Flasche geben lassen" habe ich noch nicht umgestetzt, denn momentan gibt es das ein oder andere Problem. Eben deswegen schreibe ich auch nochmal und bitte um Rat. Puh, wo fange ich an...? Am besten damit, wie es war. Ava ist morgen 12 Wochen alt und hat bisher immer gut getrunken.Normaler Rhytmus war ca. alle 2-2,5 Stunden. Dann hat es angefangen, dass sie begonnen hat zu brüllen (und ich meine dieses unberuhigbare, krebsrot-werdende Kreischen), sobald ich sie zum stillen hingelegt habe. Ok, dachte ich, sie hat einfach keinen Hunger. Aber mittlerweile hat sich das Stillen auf alle 4 Stunden verlagert (und dann sehr kräftig, allerdings meist nur ca.5-10 Minuten und auch nur eine Seite). Sie ist die meiste Zeit quengelig, oder weint ganz bitterlich. Beruhigen lässt sie sich nur (und das auch nicht immer), wenn ich sie auf den Arm nehme und herumtrage. Was mich aber noch zusätzlich verunsichert ist die Tatsache, dass sie fast permanent ihre Hände, bzw. ihren Zeigefinger im Mund hat und daran saugt. Das hat sie ganz früher (angefangen hat das so mit ca. 3-4 Wochen) nur gemacht, wenn sie Hunger hatte. Versuche ich sie aber anzulegen, geht auch schon das Gebrülle los. Das geht jetzt schon seit mehreren Tagen so. Anfangs habe ich an eine Art Stillstreik gedacht, aber sie trinkt ja und nach dem Stillen ist sie auch glücklich. Aber das permanente Fingergesauge? Beim Arzt war ich auch schon, der hat nur eine leichte Erkältung diagnostiziert, mir Nasentropfen und Hustenzäpfchen gegeben. Die Nasentropfen habe ich ihr nur 2mal gegeben, weil's dann von alleine besser wurde, die Hustenzäpfchen noch garnicht, weil sie kaum hustet (vielleicht 2-3mal pro Tag und dann auch nur 1-2 kurze Huster) und ja nicht mehr sein muss, als sein muss. Meine Mutter kam mit dem schlauen Spruch "Es ist noch kein Kind freiwillig verhungert, sie holt sich schon, was sie braucht". So unrecht hat sie sicher nicht und Ava ist auch eigentlich putzmunter, aber Gedanken mache ich mir trotzdem. Ich kann nicht sagen, ob sie normal zunimmt, der nächste U-Termin ist erst wieder Mitte Mai. Bisher hat sie perfekt zugenommen und ist gut gewachsen. Ich glaube auch, das tut sie immernoch. Gehe einfach mal von meinem Bachgefühl und der immer enger werdenden Stramplerkollektion aus. Das mit dem Nörgeln/Weinen und vor allem dem Fingersaugen verunsichert mich aber doch sehr stark. Hat sie doch Hunger, weil sie nicht genug bekommt und saugt deshalb? Aber warum schreit sie dann, wenn ich sie anlege und lässt sich nicht beruhigen? Huch, das ist jetzt doch ein sehr langer Beitrag geworden... Entschuldigung, ich wollte nur nichts vergessen, da "Internetferndiagnosen" ja eh schon schwer genug sind ;-). GGLG, AvaMama

Mitglied inaktiv - 12.04.2011, 16:53



Antwort auf: Verändertes Stillverhalten und starkes Fingersaugen

Liebe AvaMama, Daumen- oder Fingerlutschen muss nicht automatisch auf ein Problem hinweisen und es ist auch nach den ersten vier Wochen kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Das Baby beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Für das von Ihnen beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 12.04.2011



Antwort auf: Verändertes Stillverhalten und starkes Fingersaugen

Hoppla, doch noch was vergessen: Sie hat normal Stuhlgang und auch gleichbleibend häufig nasse Windeln.

Mitglied inaktiv - 12.04.2011, 17:35



Antwort auf: Verändertes Stillverhalten und starkes Fingersaugen

Wollte nur kurz berichten, wie es bei uns weiterging. Ich vermute mal ganz stark, das ganze hatte etwas mit einem Wachstumsschub zu tun. Am Tag, nachdem ich die Frage gestellt hatte, forderte Ava plötzlich wieder sehr häufig (min. stündlich, um genau zu sein) die Brust und nahm sie dann auch sehr gerne. So ging das jetzt zwei Tage und hält noch an.

Mitglied inaktiv - 15.04.2011, 09:38



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