Hallo!
Meine Tochter wird nächste Woche ein Jahr alt. Ich habe sie noch min. dreimal am Tag gestillt bis zu letzte Woche. Hat sehr gut geklappt, sie trinkt und isst wirklich sehr gut. Vor 5 Tagen hat sie mich beim nächtlichen Stillen gebissen (sie zahnt), hab sie deswegen von der Brust genommen und es kurz darauf nochmal versucht. Sie hat mich nochmal gebissen, da hab ich richtig aufgeschrien, sie hat bitterlich geweint, wir haben die ganze Nacht nicht mehr geschlafen, aber ich hab mich nicht mehr getraut, sie anzulegen.
Und ab dem nächsten Tag klappte das nicht mehr. Entweder weint sie, oder dreht sie das Köpfchen weg, oder drückt sie die Brust weg.
Ich bin unglaublich traurig deswegen, ich hätte sie noch sehr gerne gestillt, war noch gar nicht drauf vorbereitet (es ist mein drittes Kind und bis jetzt habe ich sowas nie erlebt), es hat uns sehr gut über das Alltagschaos geholfen und es gab keine Anzeichen fürs Aufhören.
Habe alle Beiträge diesbezüglich durchgelesen und wirklich einiges ausprobiert, hab aber keine Ahnung, wie lange das überhaupt einen Sinn hat, noch irgendwelche Versuche zu unternehmen.
Sie kennt keinen Schnuller, Flasche kriegt sie auch nicht, Wasser trinkt sie aus dem Becher.
Besteht noch die Möglichkeit, dass sie sich das anderes überlegt, oder soll ich akzeptieren, dass sie sich abgestillt hat? Ich möchte sie ja nicht zwingen! Bin aber selber darüber überrascht, wie sehr mich das aus der Bahn geworfen hat.
Danke für die Antwort!
Mitglied inaktiv - 13.04.2011, 23:30
Antwort auf:
Stillstreik? Abstillen?
Liebe kismama,
ich kann es gut verstehen, dass Du traurig bist.
Ich denke, dass dein Kind streikt, weil es furchtbar erschrocken ist.
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Ich würde auf alle Fälle weiterhin versuchen zu stillen, manche Kinder streiken bis zu drei Wochen(!!) und trinken dann wieder, als wäre nir etwas gewesen ;-)).
Und genau das wünsche ich dir, schreib mir doch bitte, wie es weiter geht!
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 14.04.2011