Guten Morgen Biggi,
ich bin gerade etwas verunsichert, denn meine Kleine Maus hat seid ca. 4 Tagen nachts wieder öfter Hunger. Bis dato hat sie von 19.30 bis 2.00 Uhr (+/- 1/2 Std) geschlafen und kam dann das nächste Mal gegen 05. Uhr. Doch seid einigen Tagen muss ich sie nachts wieder im 2 Stunden Takt anlegen. Das erste Mal immer gegen 23 Uhr.
Tagsüber hatten wir eh noch einen 2-3 Stunden Takt und an dem hat sich nichts verändert.
Auch hat Melina nur noch alle 3 bis 4 Tage Stuhlgang.
Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken, dass sie nicht mehr genug bekommt. Ich muss dazu sagen, dass ich von Seiten meiner Schwiegermutter schon die ganze Zeit zu hören bekomme, dass meine Tochter nicht genug bekommen würde und ich lieber abpumpen oder noch besser abstillen solle, da sie doch recht häufig weint (vorallem wenn sie bei anderen auf dem Arm ist).
Bisher waren sowohl meine Hebamme (sie kommt leider nicht mehr) und auch der Kinderarzt mit Melina sehr zufrieden.
Oder ist sie in einem Wachstumsschub?
Ich bedanke mich schon jetzt für Deine Antwort :-)
Ach ja sie ist jetzt fast 12 Wochen (am 11.05).
LG
Natascha
Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 08:43
Antwort auf:
Sie hat Nachts wieder öfter Hunger
Liebe Natascha,
lass dich nicht verunsichern, Du machst nichts falsch.
Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte und dein Baby ist im klassischen Alter dafür.
Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch, es werden immer wieder Phasen kommen, in denen dein Kind mehr oder auch mal weniger trinken mag.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Ob dein Kind ausreichend gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein.
Nach den ersten sechs Wochen (manchmal auch schon nach vier Wochen, es geht da nicht auf den Tag genau) stellt sich die Verdauung des Baby um und seltenere Darmentleerungen sind normal. Es liegt einfach an der Reife des Darms und die ist mit dem Alter des Kindes gekoppelt.
Solange das Baby alle anderen Kriterien (nasse Windeln, gute Hautfarbe und Hautspannung, Gewichtszunahme usw.) erfüllt, ist alles in Ordnung, gleich ob einmal in neun Tagen (ev. sogar noch seltener in der Literatur werden Fälle von bis zu drei Wochen beschrieben) oder neun Mal am Tag die Windel voll ist.
Die Häufigkeit kann sich auch jederzeit und immer wieder verändern.
Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen?!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.05.2009
Antwort auf:
Sie hat Nachts wieder öfter Hunger
Hallo Biggi,
vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort.
Und ja, Du konntest mich beruhigen :-). Und die "wohlgemeinten" Ratschläge meiner Schwimu lasse ich jetzt an mir abprallen :-).
Außerdem hatten wir heute den Termin zur 1 Impfung und ich habe gebeten meine Maus mal zu wiegen.
Sie bringt ein Gewicht von 6.195g auf die Waage (Geburtsgewicht war 4.150g).
LG von einer beruhigten Natascha
Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 12:32
Antwort auf:
Sie hat Nachts wieder öfter Hunger
:-)
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.05.2009