Liebe Frau Welter,
meine Tochter Lucia ist jetzt 3 Wochen alt. Schon im Kh nach der Geburt hatte ich sie angelegt und auch die nächsten Tage versucht sie zu stillen mit der Vormilch. Das klappte nicht so richtig trotz Hilfe von Hebammen und Schwestern. Da fast nix rauskam schrie sie wie am Spiess an der Brust, wurde ungeduldig und schimpfte. Die Schwestern sagten ich solle abpumpen und ihr die Milch mit der Flasche geben. Dazu gaben sie ihr humana pre ha milch 20-30 ml, dann war sie zufrieden. Zuhause hatte ich dann endlich den Milcheinschuss und besorgte mir ne Pumpe und sogar einen Medela Calma Sauger. Meine Hebamme sagte ich solle sie nicht länger als 45 minuten stillen, 15 minuten pro Brust und wenn sie noch Hunger hat ne dritte Brust geben und dann Schluss. Auch wegen Brustenzündung, wunde Brustwarzen etc.
Die Kleine wurde aber nie satt und schrie wie am Spiess danach wenn ich sie von der Brust nahm. Also blieb meinem Mann und mir nichts anders übrig als wieder zuzufüttern. So machen wir es die 3 Wochen jetzt. Sie meldet sich so alle 3-5 Stunden und hat dann riesen hunger. Ich lege sie an, sie saugt ca. 40 Minuten und schreit dann vor Hunger wenn ich sie abdocke. Wenn ich sie länger saugen lasse, schläft sie manchmal ein dann wacht sie 10 minuten später auf, will wieder an die brust, schreit wieder. das zieht sich so hin. oder sie will irgendwann nach einer zeit nicht mehr saugen und weint. Wenn ich Flasche gebe, ist sie für die restlichen 4 Stunden am schlafen und super ruhig und zufrieden. Ich habe das Gefühl meine Milch reicht nicht so richtig aus. Ich komme auf ca. 60 ml mit abpumpen für ne halbe Stunde und sie trinkt danach noch ca. 60-90 ml pre bis sie zufrieden ist.
Nachts schaffen wir es manchmal ohne pre milch, dann lege ich sie öfter an, tagsüber ist sie aber unzufrieden. Ich brauche auch für die eine Brust ein Stillhütchen, weil sie die Brustwarze nicht richtig fassen kann. Ich denke schon, dass ich sie richtig anlege, im Kh haben die gesagt das passt. Ich stille im sitzen oder halbliegend und achte drauf, dass wir Bauch an Bauch liegen und sie die ganze Brustwarze im Mund hat und nicht nur nuckelt etc. Trotzdem tun mir die Brustwarzen oft weh. Ich muss dazu sagen, dass ich sehr empfindliche Brüste habe und die mir seit Beginn der Schwangerschaft sehr weh taten.
Nun, ich möchte schon weg von der Flasche und nur stillen. Beides ist auf Dauer doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Die meisten sagen auch, man soll öfter anlegen und die kleine sobald sie sich meldet stillen. Sie hat sich jetzt einen guten Rythmus angewöhnt, kommt nachts nur einmal und auch tagsüber schläft sie viel und ist sehr ruhig. Ich habe Angst, dass durch das häufigere Stillen und Anlegen dieser Rythmus durcheinander kommt und sie nur an meiner Brust hängt egal ob sie Hunger hat oder nicht. Ich möchte sie auch nicht den ganzen Tag auf dem Arm halten. Ich möchte auch, dass sie paar Stunden in ihrem Laufstall oder Bettchen etc. schläft.
Auch will ich stillen, weil ich überalle lese es ist gesund etc. aber ich möchte keine Mutter sein, die den ganzen Tag auf der couch mit Pulli hoch sitzt und ihr Kind stillt. Gibts da nen Mittelweg? Ich hoffe Sie können mir einige Tipps geben?.
Ich hab auch schon die Telefonnummer einer Stillberaterin von der La Leche Liga und werde diese auch kontaktieren.
Liebe Grüße
Bibi
von
Bibi_33
am 21.02.2011, 22:58
Antwort auf:
Probleme mit Stillen, da zu wenig Milch, möchte vom Zufüttern wegkommen!
Liebe Bibi,
nein, vorerst gibt es keinen Mittelweg, wenn Sie voll stillen möchten.
Ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen.
Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge:
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig.
Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken!
Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können.
Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen.
Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird.
Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt.
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren“, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann.
Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss.
Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 22.02.2011
Antwort auf:
Probleme mit Stillen, da zu wenig Milch, möchte vom Zufüttern wegkommen!
Hey Bibi,
dein Problem ist meinem recht ähnlich. Auch ich habe hier im Forum nach Steigerung der MM gefragt und exakt den gleichen Text wie Du reinkopiert bekommen(und auch andere, die nach Steigerung bzw Zufütterung gefragt haben). Es ist wirklich am besten sich jemanden zu suchen mit dem man dann persönlich oder per Telefon Kontakt hat. Ich habe es inzwischen so gemacht. Meine Stillberaterin hält bspw gar nichts von der hier vorgeschlagenen Weise. Aber das muss jeder für sich prüfen und entscheiden- für die eine passts, für die andere nicht.
LG und viel Erfolg, Olivia
von
Olivia81
am 22.02.2011, 13:57
Antwort auf:
Probleme mit Stillen, da zu wenig Milch, möchte vom Zufüttern wegkommen!
Hallo Olivia,
hab inzwischen eine kontaktiert. was hat denn deine stillberaterin gesagt? kannst mir gerne ne pn schreiben, würde mich freuen.
lg
bibi
von
Bibi_33
am 23.02.2011, 20:38
Antwort auf:
Probleme mit Stillen, da zu wenig Milch, möchte vom Zufüttern wegkommen!
hi bibi,
habs nicht vergessen, aber über diese seite hier komme ich nicht weiter um dir eine pn zu schreiben-auf deinen namen kann man nicht klicken. kannst du mir zuerst schreiben(vllt. bin ich einfach zu doof *g*),
lg oli
von
Olivia81
am 11.03.2011, 12:28