Hallo,
ich möchte nicht Stillen. :(
Ist das normal?
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Vielleicht liegt es daran, das es bei meinen Sohn nicht geklappt hat und ich dann 6 Wochen abgepumpt (leider imemer nur kleine Pfützen) habe oder, dass ich "es" einfach nicht mag. Ich weis klingt irgendwie doof. :(
Mein Freund meint ich soll es probieren, wenns klappt dann klappt, wenn nicht dann nicht.
Meine Schwiegermutter war total schockiert, als ich ihr gesagt hab, das ich nicht stillen möchte. Ihr erstes Argument war natürlich: "Ihr würde soviel Geld sparen!"
Immer gehts ums Geld. :(
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Es geht mir nicht darum, dass ich dann alles machen kann, sprich:
- Rauchen (ich bin NICHT-Raucher)
- Alkohol trinken (muss ich nicht haben, vielleicht mal zum Geburtstag, aber eigentlich bin ich immer der Fahrer und da trinke ich sowieso nix)
- .....
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Ich weis, dass STILLEN das beste fürs Baby ist. :(
Aber ich kann mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen.
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Was soll ich denn machen?
Liebe Grüße
Denise
von
xxkirsche83xx
am 19.06.2012, 10:23
Antwort auf:
Ich möchte nicht Stillen. :( Ist das normal?
Liebe Denise,
Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist
lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich dir nicht zu erzählen, das weißt Du sicher selbst schon
lange und außerdem hilft dir das in deiner Situation auch nicht weiter.
Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn dir der Gedanke an das Stillen so
unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für dich sinnvoll ist, wenn Du stillst. Es ist die denkbar
schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck
gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen.
Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Du es dir jetzt
vorstellst. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher
vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt
anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil,
wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter
schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die
gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten
Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys.
Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst
Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen
nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch
physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder
homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem
langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche
Säuglingsnahrung profitieren.
Nein, du bist auch keinesfalls eine schlechte Mutter, wenn du erst gar nicht stillst. Denn nicht jede stillende Mutter ist allein deshalb schon eine gute Mutter! Es gehört ja doch viel mehr dazu...
Wenn eine Frau nicht stillen mag, wenn sie in sich ein Gefühl der Ablehnung dagegen spürt, könnte es aber vielleicht Ursachen dafür geben. Nicht für jede Frau etwa ist es leicht anzunehmen, dass das Kind sich von ihr ernährt. Das kann sehr bedrohlich wirken, und wer als Baby oder Kind selbst vielleicht nicht so "genährt" wurde, wie er/sie es benötigt hätte, der trägt da auch eine Last, die sich auf die Stillbeziehung auswirken kann.
Ich denke, dass ganz generell die eigene Mutterschaft uns zurück zum Kind in uns führen kann, und uns dadurch Gelegenheit geben kann, schmerzhafte Erfahrungen bewusst zu machen und zu überwinden. Das ist eine Chance, aber kein Zwang. Und trifft sicher auch nicht für jede Frau zu.
Du bist ganz sicher die bestmögliche Mutter für dein Kind, und niemand hat das Recht, deine "Qualität" zu beurteilen oder zu bewerten. Nicht heute, wenn es ums Stillen geht, und auch nicht später. Außer vielleicht in 20 Jahren dann mal deine eigenen Kinder : )).
Du kannst beim Flaschegeben genau so liebevoll mit deinem Baby umgehen wie beim Stillen. Hier
noch ein paar Tipps, die Flaschenfütterung dem Stillen ähnlich machen:
Füttere dein Baby immer in deinem Arm, nahe an deiner Brust, die Flasche an deinen Körper
gelehnt. So hört dein Baby deinen Herzschlag, riecht und fühlt dich und kann dir in die Augen
sehen
Wenn Du deinem Baby einen Schnuller gibst, damit es das über die Nahrungsaufnahme
hinausgehende Saugbedürfnis befriedigen kann, dann lass es das Saugen in deinem Arm oder dem
Tragetuch genießen
Trage dein Baby am Körper (z.B. im Tragetuch oder Tragebeutel), um ihm viel Haut und
Körperkontakt zu geben
Achte darauf, die Flasche nicht immer von derselben Seite zu geben. Für die Entwicklung der
Augen und des räumlichen Sehens ist es von Vorteil, wenn Du wie beim Stillen die Seite
wechselst.
Ich wünsche dir problemlose restliche Schwangerschaftstage, eine komplikationslose Geburt und
eine schöne Zeit mit deinem Baby.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.06.2012
Antwort auf:
Ich möchte nicht Stillen. :( Ist das normal?
Wie lange hält den das Kolostrum an?
Wie lange müsste ich dann stillen, dass mein Baby davon alles bekommt?
Ist es denn so sinnvoll, wenn ich nur eine Woche oder so stille?
Kann man trotzdem zwischendurch Pre-Nahrung geben oder führt das eher zu verwirrungen?
Liebe Grüße
Denise
von
xxkirsche83xx
am 19.06.2012, 15:42
Antwort auf:
Ich möchte nicht Stillen. :( Ist das normal?
Liebe Denise,
jeder Tropfen Muttermilch ist kostbar und ein Gewinn für dein Kind!
Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt
anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil,
wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter
schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die
gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten
Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys.
Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst
Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen
nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch
physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder
homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem
langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche
Säuglingsnahrung profitieren.
Ich habe noch einen wunderbaren Text, den ich dir hier anhänge.
LLLiebe Grüße,
Biggi
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babys. Nach 4 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 % ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und
wichtigste Gehirn und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse
deines Babys auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie und Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
(Heike Moll Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
von
Biggi Welter
am 19.06.2012