Hallo zusammen
Unser Sohn wurde vor 5 Monaten mit einem Gewicht von 4.5 kg geboren. Vor einem Monat, also mit 4 Monaten, hatten wir einen Impftermin beim Kinderarzt (damals wog er 8 kg). Zwei Tage nach dem Impfen hat er noch einen starken Schnupfen "eingefangen" und ein paar Tage (und Nächte) sehr häufig gestillt. Ich dachte, dass das sicherlich am Impfen/Erkältung liegt. Inzwischen ist es zwar wieder besser geworden, doch er stillt noch immer deutlich häufiger als vor diesem Arzttermin.
Nun frage ich mich, ob er jetzt vielleicht gerade noch einen Wachstumsschub hat und irgendwie gerade alles zusammen kommt?
Was mir auch aufgefallen ist: er trinkt zwar meist an beiden Seiten, doch irgendwie "leert" er die Brust nicht ganz... (Ich weiss, dass eine Brust nie ganz leer ist, doch vom Gefühl her könnte er an der ersten Brust eigentlich noch mehr trinken, doch er lässt sie dann los und wenn er nicht an die andere kann, weint er....)
Herzlichen Dank für eure Einschätzungen....
von
kometli
am 15.05.2012, 12:24
Antwort auf:
Gibt es mit 5 Monate einen Wachstumsschub?
Liebe kometli,
das einzig Konstante am „Rhythmus“ eines Babys ist, dass es keinen Rhythmus hat.
Leider wird immer wieder von dem Rhythmus gesprochen und alle Eltern warten auf
den magischen Tag, an dem das Baby einen Rhythmus haben wird und vor allem,
dass es dann durchschlafen wird.
Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Wenn dein Kind gut gedeiht, besteht kein Grund zur Sorge, vielleicht trinkt dein Kind auch nur kurz an der Brust, weil es durstig ist.
In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden.
Wenn dein Baby also ausreichend zunimmt, kannst Du unbesorgt sein.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.05.2012